Markus 11,15-19


Transkript der Audiodatei

Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das Markus-Evangelium. Wir sind in Markus 11 Vers 15. Wir haben beim letzten Mal gesehen, wie der Herr Jesus an einem Feigenbaum vorbeikam, dass ihn hungerte, dass er gerne Früchte gesehen hätte, aber da waren keine und dass das ein Hinweis darauf ist, dass sein eigenes Volk keine Frucht hatte. Da waren Blätter, sie haben groß von sich gesprochen, sie meinten in hochmütiger Weise, wunders wer sie wären, was für ein Volk, aber da war keine Frucht. Wir wollen uns fragen, als Christen haben wir ein Bekenntnis? Natürlich haben wir ein Bekenntnis. Haben wir vielleicht sogar ein besonderes Bekenntnis, im Namen des Herrn zusammenzukommen? Haben wir ein besonderes Bekenntnis, wo wir viel von uns halten, was die geistlichen Erkenntnisse betrifft, was die Belehrung betrifft, was das Zusammenkommen als Versammlung, als Gemeinde betrifft? Ein hohes Bekenntnis? Ist da auch Frucht da? Sind da nur Blätter? Oder ist da auch etwas, was der Herr wirklich wertschätzen kann, wo er Freude daran haben kann, wo er wirklich Genuss daran haben kann? Nun geht die Geschichte weiter und sie kommen, Vers 15 nach Jerusalem. (00:01:03) Jesus war eben in Bethanien, über Nacht gewesen. Er war am Tag vorher in den Tempel hineingekommen, hatte sich umgeschaut, hatte gesehen, was los war, hatte nichts getan in bewusster Abhängigkeit. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften. Und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer schließt er um. Das hätte er ja sofort tun können. Aber das hat er nicht getan. Er hat sich das angeschaut, hat im Gebet verbracht, die Nacht, war jetzt auf dem Weg gewesen, hat gesehen, dass das Volk Israel symbolisiert durch diesen Feigenbaum wirklich in einem ganz traurigen, in einem schlechten Zustand war. Und jetzt treibt er diese ganzen Verkäufer und Wechsler aus. An sich hatte Gott, nach dem fünften Buch Mose, hat er dem Volk Israel deutlich gemacht, dass sie, wenn sie weit entfernt wohnen von Jerusalem, dass sie da ihre Tiere zur Opferung, auch für ein solches Fest, das jetzt bevorstand, Passafest, Fest der ungesäuten Brote, dass (00:02:02) sie die Tiere nicht mitnehmen mussten, das hätte sie unglaublich aufgehalten, sondern dass sie die vor Ort hätten kaufen können. Aber was hier stattfand, das war ein Bazar. Da wurde, wie der Herr Jesus das sagt, aus seinem Haus eine Räuberhöhle gemacht. Da wurde Geld geschäffelt, da haben Leute die Situation geradezu ausgenutzt, dass Menschen eben aus dem eigenen Volk nicht in der Lage waren, die Tiere und alles mitzuschleppen. Und da wurde eine regelrechte Börse gemacht, da wurde die Gottseligkeit zu einem Mittel des Gewinns, wie der Apostel Paulus das in der, für die heutige Zeit, für die Endzeit im zweiten Timotheusbrief ausdrückt. Und der Herr Jesus, er stößt alles um. Wir lesen weder, dass er die Tiere hier mit Peitschen raustreibt, noch lesen wir, dass er mit Peitschen die Menschen heraustreibt. Er fing an sie hinauszutreiben, das tut er. Er möchte nicht, dass in diesem Tempel, in diesem Haus Gottes, war das noch das Haus Gottes? War das nicht inzwischen ein Haus der Menschen, des Unglaubens, der Unheiligkeit? (00:03:03) Aber er sah es immer noch, auch wenn es nur äußerlich war, als das Haus Gottes an. Es ist sehr beeindruckend, wenn wir 2. Thessalonicher 2 sehen, dass er immer noch, der Geist Gottes, immer noch vom Tempel Gottes spricht, obwohl da der Antichrist sich hineinsetzt. Aber das, wozu es gemacht worden war, das war für Gott, das war von Gott. Und das erkennt der Jesus an, selbst wenn es nur noch äußerlich der Fall war. Und er erlaubte nicht, dass jemand ein Gefäß durch den Tempel trug, irgendein Gerät. Er wollte das nicht. Dafür war der Tempel nicht da. Sie hätten das draußen tun können, aber auch schon gar nicht in dieser Gesinnung, in der sie tätig waren. Er erlaubt es nicht. Hier sehen wir, wer der Herr ist, wer der Hausherr ist. Das ist hier wirklich der Sohn Gottes, der Sohn dessen, dem der Tempel gehörte, Gott selbst unter ihnen war. Da war jemand, der mit Autorität handeln konnte. In dieser Autorität kann auch heute in dem Haus Gottes, in dem Tempel Gottes, in der Versammlung, in der Gemeinde Gottes, niemand handeln als nur der Herr. Keiner von uns hat in dieser Hinsicht Hausrecht. Das ist der Herr, der versammelt, der zu sich sammelt. (00:04:02) Er ist derjenige, der das tut. Natürlich, er hat uns Verantwortung übergeben, nach seiner Heiligkeit zu handeln und notfalls, wenn Böses da ist, das hinauszutun, das heißt auch denjenigen, der es tut. Aber er ist der, der das Hausrecht hat. Wir können nicht nach unseren eigenen Überlegungen, nach unseren eigenen Vorstellungen handeln, sondern wir müssen nach dem handeln, was Gottes Wort ausdrücklich sagt. Und er lehrte und sprach zu ihnen, steht nicht geschrieben, mein Haus wird ein Betthaus genannt werden für alle Nationen. Er ist nicht nur derjenige, der Autorität ausübt und jetzt hier die Leute hinaustreibt, die da nichts verloren haben, die in einer falschen Gesinnung, in einer falschen Art und Weise, in einer falschen Handlungsweise tätig waren, sondern er belehrt sie auch darüber. Er sagt ganz deutlich, warum er das tut, warum er das tun muss, warum es keine Alternative gab für diese Handlungsweise. Er lehrt sie, er belehrt sie. Das ist wieder so typisch Markus, der nicht einfach nur uns mitteilt, dass der Jesus etwas getan hat, sondern der uns mitteilt, dass er das verbindet mit einer Lehre. In diesem Fall erklärt er sogar, was der Jesus gesagt hat, stellt uns das vor, nicht (00:05:02) immer tut er das in seinem Evangelium, wie wir gesehen haben. Mein Haus wird ein Betthaus genannt werden für alle Nationen. Das ist Jesaja 56 Vers 7. Und auch in seinem Gebet hatte Salomo entsprechend gebetet, gesprochen in 1. Könige 8, Abvers 41. Mein Haus wird Betthaus genannt werden. Das Haus sollte ein Betthaus sein, das sollte nicht ein Umschlagsplatz für Geld sein, das sollte nicht ein Geldscheffelort sein, sondern das sollte ein Ort sein, wo man betete, wo man in der Stille vor Gott war und zu Gott betete. Und das war nicht nur für das Volk Israel so, sondern das sollte auch für alle Nationen genau diesen Charakter tragen. Das macht der Geist Gottes im Alten Testament auch verschiedentlich deutlich. Ich habe ja den Vers genannt, wo dieses Zitat herstammt aus Jesaja 56. Und wir lesen auch in Jesaja 14 Vers 16. (00:06:02) Und es wird geschehen, dass alle übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, Jahr für Jahr hinaufziehen werden, um den König, den Herrn der Herrscher anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Alle Nationen, sagt es hier, das Wort Gottes werden das tun. Und Vers 21. Und jeder Kochtopf in Jerusalem, ein Juder, wird dem Herrn der Herrscher heilig sein. Und alle Opfernden werden kommen und von ihnen nehmen und darin kochen. Und es wird an jenem Tag kein Kanoniter mehr im Haus des Herrn der Herrscher sein. Nur das ist das Gericht, das Jesaja ausspricht. Aber sie werden kommen von allen Ecken, von allen Nationen. Dieses Haus wird ein Bethaus sein, nicht nur für Israel, sondern der Herr zeigt damit deutlich auch sein Gerichtsurteil, sondern für alle Nationen. Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Davon lesen wir im Propheten Jeremia Kapitel 7. Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Das war nicht nur einfach jetzt ein Umschlagsplatz, sondern wie sie handelten, das waren Räuber, die raubten die Menschen aus, das eigene Volk raubten sie aus, auch solche, die aus den (00:07:05) Nationen kamen, als Proselyten zum Beispiel, solche, die von außen kamen, um Gott Anbetung zu bringen, soweit sie das damals verstanden und die wurden einfach nur ausgenommen. Das war Raub. Das war eine furchtbare Bosheit, die diese Menschen betrieben. Es ist ganz interessant, dass wir in 1. Korinther 5, wenn es um das Böse geht, das in der Versammlung Gottes verübt wird, wenn es also um einen bösen Zustand geht, den wir als Gläubige auch haben können, dass da auch von Räubern die Rede ist. 1. Korinther 5 Vers 11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, das ist das, woran wir uns meistens aufhalten oder ein Habsüchtiger, der sich also zu Unrecht Dinge aneignet, durch Diebstahl zum Beispiel, Steuerhinterziehung oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, der andere eben ausraubt. Sie hatten das zu einer Räuberhöhle gemacht. (00:08:03) Und die hohen Priester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten. Wir können uns vorstellen, dass sie für sich Hausrecht beanspruchten, statt zu erkennen, dass Gott das Hausrecht hat, dass sie gar keine Rechte dort hatten. Sie suchten, wie sie ihn umbringen könnten, denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge sehr erstaunt war über seine Lehre. Sie wussten nicht, wie sie das tun sollten. Sie hatten Angst vor ihm. Sie fürchteten ihn. Wir sehen, das waren keine Gläubigen. Gläubige haben vor dem Herrn Jesus keine Angst, selbst vor dem Heiligen Herrn, vor dem Heiligen Gott nicht, weil sie selbst in eine Stellung von Heiligen versetzt worden sind, weil sie eine heilige Natur bekommen haben, ewiges Leben, das der Heiligkeit Gottes entspricht. Diese Leute aber, sie fürchteten ihn, weil sie nicht neues Leben hatten, weil sie merkten, dass da einer mit göttlicher Autorität sprach, und sie waren Verlorene, sie waren Sünder. Und wenn es Abend wurde, ging er zur Stadt hinaus. Das sind so zwei Sätze, die uns nur Markus berichtet. Er ging nachts wieder zur Stadt hinaus, wir wissen, an den Ölberg, in die Gemeinschaft mit Gott. Wir wissen, in das Haus von Bethanien, wo er wirklich Gemeinschaft haben konnte. Was muss den Herrn Jesus das geschmerzt haben, was er hier vorfand? (00:09:03) Das, was Gott gegeben hat, hat der Mensch missbraucht. Wollen wir uns fragen, wiefern wir dazu heute beitragen, dass wir das Missbrauchen in eine falsche Richtung bringen, was der Herr gegeben hat? Nein, wir wollen die Heiligkeit aufrechterhalten, wir wollen die Liebe aufrechterhalten, wir wollen dieses Bethaus, für uns natürlich nicht äußerlich, dass das ein Haus mit Steinen und so weiter ist, sondern dass die Versammlung Gottes unter anderem ein Bethaus ist. Und wir wollen sehen hier, wie der Herr Jesus in Hingabe, ohne Rücksicht auf das, was die Menschen mit ihm tun würden, nach den Gedanken Gottes handelte und auch dieses Haus reinigte, wie Gott das gereinigt haben wollte. Er hatte das am Anfang seines Dienstes getan, Johannes 2, jetzt am Ende tut er es nochmal und das zeigt, dass sein Dienst immer konsistent war, immer in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes und nie im Widerspruch zu sich selbst. Nein, er ist der hochgelobte Herr, der treu war, der gehorsam war, der heilig war.
Beitrag teilen

Artikelreihe: Markusevangelium

Verwandte Artikel

Markus 9,14-27 (Seelsorge) Manuel Seibel Die Heilung des besessenen Kindes ist ein Wunder, das der Herr Jesus Christus vollbracht hat. Zugleich können wir aus dieser Begebenheit Hilfestellungen für Hirtendienst ziehen. Dabei geht es nicht um die Heilung von Besessenen, sondern Seelsorge ... Podcast anhören
Markus 10,23-31 Manuel Seibel Warum ist es so schwer für Reiche, in das Reich Gottes einzugehen? Weil ihr Herz an dem Reichtum bzw. ... hängt. Zugleich hat dieser Abschnitt auch eine Ansprache an das Herz derer, die als Gläubige an dem Reichtum usw. hängen. Dabei ist Gott ... Podcast anhören
Markus 8,22-26 (2) Manuel Seibel Die beiden Wunder, von denen wir nur im Markusevangelium lesen, sind großartige Anleitungen für den Hirtendienst, den wir heute für den Herrn Jesus an Gläubigen tun dürfen, die geistliche und seelische Bedürfnisse haben. Auch die Begebenheit ... Podcast anhören
Markus 9,14-18 Manuel Seibel Der Herr war mit drei seiner Jünger vom „Berg der Verklärung“ gekommen. Im Tal warten nicht nur die übrigen Jünger auf Ihn, sondern auch eine Volksmenge, feindliche Schriftgelehrte und ein Mann mit seinem besessenen Sohn. Er war zu dem Herrn ... Podcast anhören
Kinderrechte und Ausgewogenheit Manuel Seibel Wie sehr schreien viele, auch Politiker, heute nach Kinderrechten. Am liebsten wollen sie dazu das Grundgesetz ändern. Ein, vielleicht der größte Teil der "Kinder" bleibt außen vor. Sie haben kaum jemand, der die Stimme für sie erhebt. Podcast anhören
Markus 12,13-17 Manuel Seibel Nachdem der Herr das Gleichnis vom Weinberg erzählt hat, befinden sich die Führer des Volkes Israel im Aufruhr. Sie sind voller Zorn und wollen Jesus zu Fall bringen. So beginnt eine Serie von Auseinandersetzungen, die ihren Anfang mit der Frage ... Podcast anhören