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(00:00:00) Die Auseinandersetzungen mit den Feinden, derer also, die dem Herrn Jesus feindlich gegenüberstanden, war zu Ende. Sie hatten dem Herrn Jesus alle Fragen gestellt, die sie auf dem Herzen hatten, um ihn zu versuchen, um ihn zu Fall zu bringen, und waren damit gescheitert. Der Jesus hatte dann im Anschluss ihnen eine Frage gestellt, und sie waren nicht in der Lage gewesen, diese Frage zu beantworten. Dann hat der Herr Jesus, wie das am Ende von Markus 12 uns berichtet wird, eine Gegenüberstellung vorgenommen, derer, die sich Volkgottes nennen, derer, die viel von sich hielten als Theologen der damaligen Zeit, die Führer des jüdischen Volkes, und denen stellt er gegenüber diese arme Witwe und zeigt, was der wahre Charakter eines gläubigen Überrestes ist, nicht eben nach außen hin etwas darstellen zu wollen, nicht nach außen hin etwas zu propagieren, nicht zu meinen, wir sind die Familie, sondern Demut, Armut, äußerlich und innerlich, Reichtum, Hingabe an den Herrn, Hingabe für den Herrn. Und dann folgt im Markus-Evangelium die zweite große Rede des Herrn Jesus. (00:01:04) Wir haben gesehen, dass er der Prophet ist, er ist nicht nur der Knecht Gottes in diesem Evangelium, sondern er ist auch der Prophet Gottes, derjenige, der die Worte Gottes spricht. Immer wieder haben wir gesehen, dass er gesprochen hat, dass er gelehrt hat, im Vergleich zum Matthäus-Evangelium werden uns nicht so viel die Inhalte seiner Lehren gezeigt, aber dass er gelehrt hat. Markus 4 zeigt uns, wo er die Gleichnisse vorstellt, dass er der Prophet ist, der auch in einer Art prophetischen Weise eben durch diese Gleichnisse deutlich macht, was Diener hier auf dieser Erde in einer Zeit der Verwerfung zu erwarten haben. Und hier jetzt in Kapitel 13 finden wir die prophetische Rede dieses Evangeliums. Man muss diese prophetische Rede in Markus 13, den prophetischen Reden in Matthäus 24 und 25 und Lukas 21 gegenüberstellen. Letztlich geht es offensichtlich um dieselbe Art, dieselben Inhalte, aber die Zielrichtung (00:02:01) und die Ausrichtung ist doch total unterschiedlich. Im Matthäus-Evangelium finden wir ganz besonders die Haushaltung, die Dispensation, die Epochen vorgestellt und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Herr Jesus zuerst über den jüdischen Teil spricht, die jüdische Zukunft, dann spricht er über die christliche Zukunft, für uns also heute die Gegenwart und dann spricht er über die Zukunft der Nationen. Das sind diese drei Menschengruppen, die der Herr vor Augen hat. In der heutigen Zeit gibt es die Versammlung Gottes und sie wird gebildet aus solchen, die ehemals Juden und ehemals Heiden-Nationen waren und sie bilden jetzt die Versammlung Gottes. Davon spricht der Jesus in Matthäus 24 und 25 nicht, sondern er spricht von den Christen, weil er uns unter der Verantwortung sieht und als Christen sind wir eben solche, die, egal ob wir ursprünglich Juden oder Nationen waren, uns zu Jesus Christus in der Zeit seiner Verwerfung hier auf dieser Erde bekennen. Und dann zeigt er eben die Juden in der künftigen Zeit, sowohl Ungläubige, die falsche Propheten (00:03:01) und so weiter senden werden, als auch die Gläubigen, die gewarnt werden, für die der Jesus Hinweise hat. Und dann zeigt er auch, dass wenn er wiederkommen wird, er die Nationen richten wird, je nachdem, wie sie in der kommenden Drangsalszeit, die auf die Entrückung der Erlösten folgen wird, die Entrückung, die wir in 1. Thessalonicher 4 finden und da zeigt er, wie eben diese Nationen dort gehandelt haben, ob sie die jüdischen Sendboten, die jüdischen Missionare aufgenommen haben, ihnen geholfen haben, damit haben sie erwiesen, damit haben sie offenbart, dass sie neues Leben besitzen, dass sie in das Reich hineingehen dürfen oder sie haben sie verworfen, diese jüdischen Missionare, diese jüdischen Evangelisten und damit haben sie gezeigt, dass sie kein Leben haben, dass sie Christus letztlich, Gott letztlich ablehnen und dann werden sie verurteilt. Das ist also Matthäus, diese drei Gruppen, die er vorstellt. Im Lukas-Evangelium ist diese prophetische Rede, Lukas 21, besonders, um zu zeigen, was die Jünger, was die Erlösten, was die Apostel in den ersten Jahren der christlichen Zeit (00:04:04) erwarten würde. Da steht im Mittelpunkt die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 und alles das, was dem vorausgehen würde. Lukas spricht ja besonders als Vorbereitung für die Briefe des Apostels Paulus, wenn man so will, und er zeigt eben, dass in der ersten Zeit, gerade in der ersten christlichen Zeit, die Gläubigen, die im Wesentlichen aus dem Judentum kamen, aber dann eben immer mehr, immer mehr auch aus den Nationen hinzukamen, dass sie mit Verwerfung rechnen mussten, dass sie damit rechnen mussten, dass der Tempel in Jerusalem zerstört werden würde und wie sie sich in solchen Situationen verhalten sollten, dass sie darauf rechnen durften, dass der Geist Gottes, der in ihnen wohnt, dass er ihnen das Rechte sagen würde, was sie bekennen würden in diesen Verhören. Sie sollten also nicht irgendwie vorher sich vorbereiten, sondern sie sollten als solche, die auf den Herrn, auf Gott vertrauen, wissen, dass der Geist Gottes ihnen dann zur rechten Zeit das Rechte eingeben würde. Das ist eben kein Hinweis darauf, wie wir uns heute verhalten sollen. (00:05:02) Natürlich sollen wir Gottes Wort studieren, sollen wir uns damit beschäftigen und sollen wir nicht irgendwie unvorbereitet, ohne dass wir uns mit Gottes Wort beschäftigt haben, in, sagen wir, Auseinandersetzungen gehen, in Zusammenkünfte gehen. Jesus führt dann diese Linie weiter bis zum Ende der Zeiten der Nationen und zeigt dann in einem kürzeren Schlussabschnitt, was dann auch in der Zukunft passieren wird. Markus dagegen ist derjenige, der, wenn man so will, sich zwischen Matthäus und Lukas befindet und Markus zeigt uns in seiner prophetischen Rede, was Prophetie wirklich im tiefsten Sinn ist. Prophetie mag mit der Vergangenheit zu tun haben, die offenbart wird, mag mit der Zukunft zu tun haben, die offenbart wird, hat aber immer, ausnahmslos, immer einen direkten Bezug zur Gegenwart. Und das ist das, was Markus jetzt besonders auszeichnet, dass er sozusagen die Rede des Herrn aus der Gegenwart Gottes, das ist der Prophet, so wie bei Elia und Elisa es zweimal (00:06:02) jeweils heißt, dass sie vor dem Herrn standen, dass sie vor dem Herrn waren, dass sie in Gemeinschaft mit dem Herrn waren, so spricht der Herr Jesus in die Zeit, in der Gläubige leben, egal zu welcher Zeit das ist. Jesus ist also derjenige, der am allgemeinsten, was die zeitlichen Abläufe betrifft, spricht und zu jeder Zeit seine Anwendung findet. Natürlich nimmt auch er Bezug, wir werden das dann sehen, auf die Zeit der Drangsalszeit und nennt da auch Merkmale, aber bis zu diesem Punkt und selbst danach sind seine Bemerkungen oft so grundsätzliche Art, dass wir sie immer wieder auf uns und unser Leben, egal ob wir jetzt im 21. Jahrhundert leben, ob man im ersten Jahrhundert nach Christus lebte oder ob man in der Drangsalszeit leben wird, da kann man diese prophetischen Worte des Herrn Jesus auf sich anwenden. Wir steigen mal mit den ersten zwei Versen noch ein. Und als er, der Herr Jesus, aus dem Tempel heraustritt, sagt einer seiner Jünger zu ihm, Lehrer, siehe, was für Steine und was für Gebäude. Die Jünger waren sehr mit dem Äußeren beschäftigt, was für Gebäude, was für Steine, das ist (00:07:04) doch so gewaltig und das war immer wieder, dass die Jünger auf das Äußere geschaut haben. Und auch das ist schon wieder ein direkter Bezug zu unserem Leben, sind wir nicht auch so beeindruckt von dem Äußeren, da ist die Begabung von jemand, die ist so gewaltig, so einmalig, da ist jemand so charismatisch und wir laufen ihm hinterher. Wir sind so beeindruckt von den Fähigkeiten, sei es in der Rhetorik oder sei es im Internet, auf YouTube oder Instagram oder Facebook oder ich weiß nicht wo, oder von den schriftlichen Fähigkeiten, wie einer sich ausdrücken kann und dann laufen wir ihm hinterher, das sind wie diese großen, gewaltigen Steine, da müssen wir in ein Gotteshaus, wie das in manchen christlichen Gemeinschaften heißt, hineingehen und dann ist das Gebäude so herrlich, so gut angeordnet, dann sind die Geschwister so herrlich angezogen und das Äußere, da ist jemand so beeindruckend von seiner Art und Weise, die großen Steine. Aber sagte Herr Jesus und Jesus sprach zu ihm, siehe, siehst du diese großen Gebäude, (00:08:05) hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. Der Jesus sagt vorher, was genau passieren würde und was passiert ist, nämlich, dass der Tempel zerstört würde, nicht ein Stein würde auf dem anderen gelassen. Es geht eben nicht um das Äußere, das, was im Judentum groß ist, das würde der Herr abbrechen und jetzt würde eine Zeit anbrechen, wo das gilt, was schon immer natürlich gegolten hat, der Herr sieht auf das, was im Herzen ist und das ist das Entscheidende, auch für uns. Wir können noch so eine große Show abziehen, wir können noch so groß vor unseren Mitgläubigen oder auch unseren Mitmenschen erscheinen, das ist nicht das, was zählt, sondern das, was zählt, ist, was in dem Herzen ist, das sieht Gott und das Äußere wird er abbrechen, früher oder später wird er zeigen, dass das alles Fassade ist, dass das alles menschengemacht ist, dass das alles menschliche Überlegungen ist, im besten Fall nicht böse, sondern einfach menschliche Gedankengänge und was weiß ich. Nein, hier sagt der Herr Jesus, natürlich im Blick auf den Tempel konkret, der wird (00:09:03) zerstört werden und wir sehen das auch in der heutigen Zeit. Lasst uns nicht auf das Äußere sehen, lasst uns nicht auf äußeren Glanz sehen, lasst uns nicht auf äußere Bewegung sehen, lasst uns nicht auf äußere Massen sehen, lasst uns nicht auf äußere Zahlen sehen, sondern lasst uns auf den Herrn Jesus sehen. So spricht der Herr Jesus in unser Leben, in unser Herz, in unsere örtlichen Zusammenkommen, in die Gemeinden, in die Versammlungen hinein und fragt uns, was ist unser Augenmerk, worauf achten wir, was ist uns wichtig. Er ist unser Vorbild und er zeigt hier, was passieren würde, auch im Tempel, auch in Jerusalem.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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