Markus 8,22-26 (2)


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(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast über das Markus-Evangelium. Beim letzten Mal haben wir uns Markus 8, die Verse 22-26 angeschaut und gesehen, dass es ein Wunder ist, das nur Markus berichtet, eins von den beiden Wundern, die nur er berichtet in seinem Evangelium. Da haben wir gesehen, was es eigentlich bedeutet, im Blick auf das Volk Israel, auch im Blick auf den natürlichen Menschen. Heute gehe ich noch einmal darauf ein, weil wie am Ende von Kapitel 7 gerade dieses Wunder eigentlich einen schönen Hinweis gibt für Hirtendienst, den wir auch heute tun können. Sie kommen, heißt es dort, nach Bethsaida. Das ist natürlich nicht das erste Mal, dass der Jesus in Bethsaida ist. In Kapitel 6 Vers 45 lesen wir, dass er die Jünger aufgefordert hat, an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren. Und dort in der Gegend hatte er da auch viele Wunder getan. Hier finden wir jetzt ein neues Wunder. (00:01:05) Sie kommen nach Bethsaida. Der Jesus ist bekannt und deshalb bringt man einen Blinden zu ihm. So ist das bei einem Hirten, früher oder später. Ein Hirte wird bekannt sein. Natürlich soll ein Hirte nicht irgendwie sich bekannt machen, soll er nicht versuchen, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Und doch ist es so, dass wer einen Hirtendienst tut, wer im Vertrauen auf den Herrn, in Demut einen Dienst tut, in Übereinstimmung auch mit der Gabe, der Gnadengabe, die der Herr einem Hirten gegeben hat, dass sich das früher oder später herumspricht und dass dann natürlich auch Menschen, die betroffen sind, die einen Hirtendienst nötig haben, die seelsorgerliche Betreuung nötig haben, zu so jemanden gebracht werden. Und das heißt, sie bringen ihm einen Blinden. Das heißt jetzt auf uns bezogen, wir können dann auch zu einem solchen Hirten jemanden hinführen. Vielleicht empfinden wir, dass wir selber nicht weiterhelfen können, aber dass ein (00:02:04) anderer, der eben von dem Herrn eine solche Gabe am Ort, vielleicht in Verbindung mit einem Ältestendienst oder über den Ort hinaus als ein Hirte, Epheser 4, eine solche Gabe übertragen bekommen hat, dass er in einem speziellen Fall helfen kann, dann dürfen wir so jemanden auch zu einem solchen Hirten- und Seelsorger bringen. Und sie bitten ihn, dass er ihn anrühre. Das heißt, diese Menschen wussten, wie der Herr Jesus handelt. Wir bringen niemanden zu einem Hirten oder zu einer Person, wo wir gar nicht wissen, wie er eigentlich dient, was für eine Art von Hirtendienst er tut. Oder ich sage mal heute, wo sehr leicht zu Psychotherapeuten auch Gläubige gebracht werden, wir wissen gar nicht, nach welchen Grundsätzen jemand handelt. Oder wir wissen das, aber es sind keine Grundsätze der Schrift. Zu so jemanden werden wir doch keinen Gläubigen bringen. (00:03:03) Gerade wenn es um die Seele geht, ist unabdingbare Voraussetzung, dass derjenige eine Beziehung mit dem Herrn lebt und auch verwirklicht. Dass derjenige nicht mit irgendwelchen menschlichen Maßstäben, menschlichem Wissen, menschlicher Weisheit handelt, sondern dass er jemand ist, der nach Gottes Wort handelt, der durch Gottes Wort geprägt ist und eben geübt ist, wie man so sagt, wirklich verwirklicht, auf der Grundlage des Wortes Gottes zu helfen und jemanden zu dem Herrn Jesus zu bringen. Und was tut dann der Herr Jesus? Letztens erfasst den Blinden bei der Hand. Das heißt, er sieht sich nicht irgendwie als getrennt von demjenigen an, sondern er verbindet sich mit ihm, er hilft demjenigen, das ist so eine erste Geste, wir würden heute sagen, er begrüßt ihn. In besonderen Zeiten kann man vielleicht diese Begrüßung nicht so machen, wie wir das früher (00:04:04) gewohnt sind, aber derjenige muss sich willkommen fühlen, da muss eine Atmosphäre entstehen und entstanden sein, dass er sich zu Hause fühlt. Zweitens, und führt ihn aus dem Dorf heraus. Einen Hirtendienst, haben wir schon in Verbindung mit Kapitel 7 gesehen, kann man nicht in der Öffentlichkeit tun, nein, das geschieht im Privaten, das geschieht in dem Verborgenen, nicht, dass wir uns verstecken müssten oder dergleichen, aber ein Hirtendienst kann letztendlich in dieser Weise, wenn es um persönliche Bedürfnisse, persönliche Nöte geht, nur in einer persönlichen Beziehung, auch in der Stille, in der Ruhe ausgeführt werden. Drittens, und er tat Speichel in seine Augen. Das heißt, man muss das eigentliche Problem identifizieren. Das war bei ihm das Auge oder die Augen. Das ist in dem heutigen Hirtendienst, im seelsorgerlichen Dienst so einfach manchmal gar nicht herauszufinden, was das eigentliche Problem ist, aber darum muss man sich kümmern. (00:05:03) Und da muss man auch ansetzen. Es hilft nicht, bei Symptomen herumzuarbeiten. Wir haben beim letzten Mal gesehen in Kapitel 7, dass es natürlich auch Symptome gibt, die auch behandelt werden müssen, die vielleicht Folgen sind von dem eigentlichen Problem. Aber wir müssen an das Problem herangehen. Das ist die entscheidende Arbeit eines Hirten, dass er das Problem erkennt, selbst wenn es nicht auf der Oberfläche zu sehen ist. Und dort dann mit dem Speichel, das heißt mit dem Mittel, das Gott uns anvertraut hat, in seiner Kraft, in seiner Weisheit auf der Grundlage des Wortes Gottes zu helfen. Er legte ihm die Hände auf, das heißt, er machte sich eins mit demjenigen. Es reicht nicht, eine gute Atmosphäre, eine Willkommensatmosphäre zu bieten, sondern es ist auch nötig, dass wir uns eins machen in diesem Hirtendienst mit denjenigen, denen wir helfen wollen. Der Hirte steht nicht über denen, die Bedürfnisse haben, sondern er macht sich eins mit ihnen. Er stellt sich auf ihre Stufe und fragte ihn, ob er etwas sehe. (00:06:04) Und das ist gerade in dem Hirtendienst wichtig. Es geht nicht darum, dass ich irgendwas tue als Hirte oder dass der Hirte etwas tut, sondern es geht darum, dass derjenige, der betroffen ist, erkennt, hat sich etwas geändert? Wenn ja, was hat sich geändert? Und hier sehen wir ja, dass er dann aufblickend sprach, ich erblicke die Menschen, denn ich sehe sie wie umhergehende Bäume. Also offensichtlich ist da noch keine vollständige Wiederherstellung. Das, was bei dem Herrn Jesus die Ausnahme war, ist in unserem Dienst oft der Normalfall. Ein Hirte wird oft erleben, dass eine Veränderung eintritt, aber dass diese Veränderung nicht auf einen Schritt vollständig ist, sondern dass diese Veränderung eine gewisse Zeit braucht und dafür muss man auch Geduld haben. Natürlich hier und bei anderen Stellen sehen wir, dass das nicht über Jahre gegangen ist. Da hängt es natürlich dann auch von dem Betroffenen ab, ob er bereit ist, Veränderungen (00:07:02) anzunehmen. Aber wenn er das ist, dann wird das nicht über Jahre dauern, aber es wird vielleicht in mehreren Schritten sein. Und hier war das so, dass er die Menschen wie große Bäume gesehen hat, dass er noch nicht die richtigen Maßstäbe, die Realitäten richtig gesehen hat. Die Beziehungen waren irgendwie nicht exakt. Das ist oft so, wenn man in einem Gebiet irgendwie ein Problem hat, dass man dadurch beeinflusst ist auch danach noch und noch nicht wirklich die exakten Maßstäbe des Wortes Gottes anlegen kann. Das muss uns nicht wundern, das gibt es auch nicht zu tadeln. Wir finden nicht, dass der Herr Jesus hier eine Tadel ausspricht. Wir sollten es wissen. Dann sehen wir weiter in Vers 25. Wir sehen also, dass der Herr Jesus dann weitermacht und das sollen wir auch. (00:08:01) Wir sollen nicht verzweifeln dann, wenn wir merken, dass nicht mit einem Schritt alles getan ist, sondern wir sollen Geduld haben, sollen wieder an das Problem, es geht wieder um die Augen, es geht wieder um die eigentliche Ursache und da kann man dann noch einmal ansetzen ein zweites Mal, ein drittes Mal und dann diese Veränderung herbeiführen, wobei nochmal in dem Hirtendienst geht es immer darum, dass derjenige, der betroffen ist, auch diese Veränderung zulassen will, dass er einen Herzensentschluss fassen muss, wenn es Veränderungen geben soll, weil das nicht irgendwie ein Hokuspokus ist oder da ist nicht ein Hirte, der irgendetwas verändert, sondern er gibt Hilfestellung, damit bei den Betroffenen sich die Dinge ändern. Und dann heißt es siebtens, er schickte ihn in sein Haus und sprach, geh nicht in das Dorf. Ein Hirte möchte nicht, dass über ihn gesprochen wird, dass nicht seine Arbeit irgendwie gelobt wird. Zweitens, er weiß, dass ein solcher Betroffener erstmal im verborgenen kleinen Kreis in seinem Haus die Veränderung auch verwirklichen muss. Man hat das immer wieder erlebt, dass Menschen, die zum Glauben gekommen sind, vielleicht (00:09:04) Gläubige, die ein Problem gelöst haben, dann sofort in die Öffentlichkeit gegangen sind und vielleicht selber meinten, dann anderen weiterhelfen zu können und sehr oft sind sie geistlich noch nicht reif dafür. Das ist gut erstmal in dem persönlichen Umfeld das auszuleben, bevor man dann in die Stadt geht und mit anderen auch darüber einen Austausch hat. So sehen wir hier, dass uns gewisse Grundsätze gezeigt werden, die im Hirtendienst gelten und die uns helfen, sowohl solchen, die den Hirtendienst ausführen, als auch solchen, die einen Hirtendienst erleben an sich selbst, wie das geht, wie der Herr das tut, wie die Veränderung vonstatten geht, dass sie manchmal auch länger dauert und was dann auch die Folge ist und wo man dann auch weiter mit diesen Veränderungen lebt, bevor man das irgendwie öffentlich macht oder in die Öffentlichkeit geht. Der Jesus ist in jeder Hinsicht als der vollkommene Diener unser Vorbild. (00:10:02) Natürlich müssen wir immer ausnehmen, die Sühnenen leiden, wo er immer allein bleiben wird, aber wenn wir auf ihn sehen, wie er gehandelt hat, wo er gehandelt hat, wann er gehandelt hat, dann werden wir wirklich lernen und können auch selber ihm nachfolgen.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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