Markus 15,1-5


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(00:00:00) Jetzt kommen wir zu dem traurigsten und doch zugleich schönsten Kapitel in dem Markusevangelium, Markus 15. Wir haben gesehen, wie der Jesus gefangen genommen wurde. Wir haben gesehen, wie er in Treue auch zu dem Wort Gottes stand, zu der Person, die er war, der Messias, der Sohn des Menschen, der einmal verherrlicht sein wird. Wir haben gesehen, wie Petrus versagt hat und jetzt kommen die Finalen, die endgültigen Verurteilungen, Gerichte, mit denen der Jesus zu tun hat. Wir finden ja insgesamt, dass der Jesus in sieben Urteilen, in sieben Gerichten gewesen ist. Erstens bei Annas, Johannes 18 berichtet davon. Zweitens, das war also der Schwiegervater des Hohen Priesters. Zweitens bei Kaiaphas, dem Hohen Priester. Drittens, und das kommt jetzt vor uns in dem Synedrium, denn man musste ja ein offizielles Urteil fällen und den Jesus der Gerichtsbarkeit sozusagen dem Tod überliefern. Dann finden wir das erste Gericht bei Pilatus, das ist also Gericht (00:01:01) Nummer vier, wo er vor Pilatus ist. Das sehen wir jetzt auch gleich. Dann finden wir, dass Lukas davon berichtet, dass der Jesus auch noch von Pilatus, diesem bösen König, verhört worden ist und dass er auch dort verurteilt worden ist. Und dann finden wir ein zweites Mal den Herrn Jesus vor Pilatus, wo dann das endgültige Gericht gesprochen wird. Das sind die ersten sechs Verhöre und Gerichte. Und dann finden wir das entscheidende. Das ist dann das Gericht Gottes in den drei Stunden der Finsternis. Wir werden ja auch dazu dann noch kommen. Sieben Gerichte. In allen sieben hat der Jesus sich als der Vollkommene, als der Vollkommene hingegebene erwiesen. Und sogleich frühmorgens hielten die Hohen Priester samt den Ältesten und den Schriftgelehrten und das ganze Synedrium Rat. Und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn Pilatus. Sie mussten ja ein offizielles Urteil sprechen und dafür musste das Synedrium, diese 70 Leute, diese Ausgewählten zusammenkommen plus dem Hohen Priester. Und das tun sie. Ein ganz kurzes Verhör, ein formales Verhör. Wir müssen ja einen (00:02:04) formalen Abschluss dieser ganzen Gerichtsbarkeit herbeibringen. Und das musste geschehen zu einem Zeitpunkt, wo es dann hell wurde am Tag. So war das in den rabbinischen Gesetzen verankert. Es war frühmorgens. Das heißt, der Jesus, ihm wurde keine, wie soll man das in Ehrfurcht sagen, keine Ruhepause wurde ihm gegönnt. Ihm wurde nicht die Möglichkeit gegeben, einmal zur Ruhe zu kommen. Nun, wie hätte der Jesus angesichts dessen, was vor ihm stand, auch zur Ruhe kommen können? Aber der Jesus wurde die ganze Nacht, wurde er verhört. Dann wurde er misshandelt. Dann wurde er drangsaliert. Dann wurde er bespuckt. Dann wurde er also geringschätzig mit Hass, mit Spott behandelt. Dann wurde er drangsaliert mit körperlichen Mitteln, dass ihm geboxt worden ist, dass er mit Fäusten geschlagen worden ist. Keine Zeit, keine Ruhe. Und jetzt geht es frühmorgens sofort weiter. Sogleich frühmorgens hielten die Hohenpriester samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Sinnetrium Heilrat. Was für ein ungerechtes Urteil, (00:03:04) das sie in dem Namen der Gerechtigkeit in einer Pseudo-Veranstaltung da ausgesprochen haben. Sie taten so, als ob alles rechtens zugeht. Formalien wurden eingehalten. Aber in Wirklichkeit war das ein Offenbarungseid des Hasses. Sie banden den Herrn Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn Pilatus. Sie hatten da offensichtlich keine Möglichkeit, den Herrn Jesus zu verurteilen. Und Pilatus fragt ihn, bist du der König der Juden? Er fragt natürlich nicht, ob er der Christus ist. Das ist in dieser Weise natürlich eine typisch jüdische, eine typisch jüdische Frage. Aber bist du der König? Das war ja das Problem jetzt auch für ihn politisch. Bist du jemand, der die Macht als Politiker an sich reißt? Bist du der König der Juden? Er beantwortet und spricht zu ihm, du sagst es. Der Jesus antwortet auch hier, wenn es um seine Person geht, dann ist er bereit zu antworten. Wenn es darum geht, dass ihm in böser Weise Motive und falsche Taten unterstellt werden, dann schweigt der (00:04:03) Jesus. Dann verteidigt er sich nicht, was er natürlich hätte tun können, sondern dann ist er derjenige, der breitwillig dieses Urteil über sich ergehen lässt. Aber wenn es um seine Person geht, bist du der König der Juden? Er beantwortet und spricht zu ihm, du sagst es. Das ist eine Ausdrucksweise, die ihm nichts anderes heißt als jawohl, genau das ist wahr. Er beantwortet und spricht zu ihm, du sagst es. Und die hohen Priester klagen ihn vieler Dinge an. Jetzt war natürlich klar, dass jemand sagt, ich bin der König der Juden. Das ist ja kein Verurteilungsgrund. Also müssen jetzt noch moralisch-ethische Dinge, irgendwelche Bosheiten des Herrn Jesus, verkehrten Dinge, die er getan haben soll, die er gesagt haben soll, wie er das Volk aufgerührt hat, das muss jetzt ergänzt werden. Und das versuchen sie, indem sie ihn vieler Dinge anklagen. Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach, antwortest du nicht? Der Jesus hat auf diese ganzen Anklagen anscheinend, na nicht anscheinend, nichts geantwortet. Er hat das einfach über sich ergehen lassen. Der Jesus wollte sich nicht (00:05:01) verteidigen. Er war ja gerade gekommen, um jetzt das Gericht Gottes dann auch zu ertragen. So lässt er das über sich ergehen. Nicht einfach in Gleichmut oder so, sondern in dem Bewusstsein, was das für eine böse Anklage ist. Aber er wollte sich nicht verteidigen. Im Gegensatz zu uns, die wir sofort dabei sind, wenn uns irgendetwas Falsches unterstellt wird, sofort dagegen vorzugehen. Er nicht. Er war bereit zu leiden und zu sterben. Antwortest du nicht, siehe wie viele Dinge sie dich anklagen. Wie viele Dinge sie dich anklagen. Ja, sie haben alles mögliche jetzt ausgepackt. Wir wissen, dass das alles verkehrt war, dass das alles Lüge war, dass das alles Unwahrheit war. Aber das brachten sie gegen den Herrn Jesus vor. Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so dass Pilatus sich verwunderte. Vorher hatte der Jesus ja eine Antwort noch gegeben, aber jetzt kommt überhaupt keine Antwort mehr. Der Jesus ist bereit, das alles eben zu erdulden, um dann an das Kreuz zu gehen. Wir überlassen das bei diesem Podcast einmal damit. Wir stehen vor dem Herrn Jesus. Wir bewundern ihn, dass er das (00:06:04) alles schweigsam ertragen konnte. Dass er nicht dagegen vorgegangen ist, sondern dass er bereit war, das so über sich ergehen zu lassen. Wir sehen den Kontrast Petrus, der sich verteidigt hat. Wir sehen den Kontrast zu uns selbst. Wie oft sind wir solche, die so etwas ja nicht mal eine halbe Minute ertragen können, wenn wir in einem falschen Licht dargestellt werden. Der Herr Jesus, dem ist das ja nicht egal. Der Herr Jesus hat tief gelitten, als diese bösen Anklagen kamen. Aber er hat nichts dagegen gesagt. Er ist nicht dagegen vorgegangen, sondern hat das duldsam ertragen, wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird. Das bereit ist, all diesen Hass und all diese bösen und verkehrten und unzutreffenden Anschuldigungen, die gegen ihn vorgebracht wurden, das zu ertragen. Wir stehen vor dem Herrn Jesus. Wir bewundern ihn. Er ist unserer Anbetung wert und würdig, weil er bereit war, selbst in diesen ja noch gar nicht schwersten Umständen, die sind dann am Kreuz von Golgatha, die sind (00:07:01) in dem Gericht Gottes, war er bereit, auch das alles über sich ergehen zu lassen.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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