Markus 14,53-61


Transkript der Audiodatei

Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00) In Markus 14 Vers 53 kommen wir jetzt dazu, wie der Herr Jesus als der Gefangene weggeführt worden ist. Wir hatten zuvor gesehen, dass diese Feinde durch Judas angestachelt, durch die Hohen Priester motiviert gekommen waren, um den Herrn Jesus gefangen zu nehmen. Sie kamen mit Schwetern und Stücken. Sie hatten offenbar Angst, dass der Herr Jesus ihnen entwischen könnte, dass er weglaufen könnte, dass er stärker sein würde als sie. Und der Jesus muss sie zur Rede stellen. Täglich war ich bei euch im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht ergriffen. Jetzt kamen sie so. Aber der Jesus war bereit, sich gefangen nehmen zu lassen. Der Jesus war derjenige, der bereitwillig diese Leiden auf sich nahm, um dann am Ende am Kreuz von Golgatha das Erlösungswerk zu vollbringen. Er hatte schon zuvor gesagt, dass die Herde zerstreut werden würde, und das geschah. Er war ganz alleine. Selbst jemand, der wie dieser Jüngling Vers 51 versuchte, ihm zu folgen, war nicht dazu in der Lage. Nein, nur der Vollkommene. Er war bereit und war in der Lage, sich von diesen Feinden gefangen nehmen zu lassen, (00:01:03) um dann das Erlösungswerk zu vollbringen. Ab Vers 53 kommt jetzt eine weitere, ich nenne das ja Dreiergruppe vor uns. Das ist zuerst in den Versen 53 und 54, wie der Jesus wirklich gefangen genommen und dann weggeführt wurde. Wir finden dann ab Vers 55 bis Vers 65, wie der Jesus in vollkommener Bereitwilligkeit, in vollkommener Hingabe sich als Gefangener bewährte inmitten dieser Feinde, die ihn hassten und die ihn brutal behandelten. Und dann finden wir in den Versen 66 bis 72, dass im Kontrast zu dem Herrn Jesus Petrus steht. Er hatte gesagt, ich bin bereit, mit dir zu sterben. Und jetzt sehen wir, dass er nicht mal bereit war, ohne dass wir auf ihn irgendwie herabschauen wollten, denn wir wären genauso wie er gefallen, wir wären genauso, hätten wir versagt wie Petrus, wie er im Gegensatz zu dem Herrn Jesus dort vor diesen Feinden stand und den Herrn Jesus dreimal verleugnet hat. Also die Gefangennahme des Herrn Jesus, seine Bewährung als der Gefangene und die Nichtbewährung (00:02:05) von Petrus, das kommt jetzt in den Abschnitten bis zum Ende von Kapitel 14 vor uns. Und sie führten Jesus weg zu dem Hohen Priester, und alle Hohen Priester und Ältesten und Schriftgelehrten versammelten sich um ihn. Man liest also hier von der chronologischen Begebenheit, was da geschah, man führte den Herrn Jesus weg. Das wird so fast beiläufig erwähnt, und doch denken wir daran, was das für Leiden für den Herrn Jesus gewesen sind. Er wird zu dem Hohen Priester geführt, Kaiaphas, aber dann heißt es, und alle Hohen Priester und Ältesten und Schriftgelehrten. Wir sehen also hier wieder das Durcheinander, das dort an dem Hof in Jerusalem vorhanden war und wie die Führer sich, Hohen Priester, Ältesten und Schriftgelehrten gegen den Herrn Jesus versammeln. Und doch wird das hier anders dargestellt, sie versammeln sich um ihn. Das ist irgendwie bemerkenswert, der Herr Jesus ist und bleibt der Mittelpunkt, selbst wenn man seinen ganzen Hass über ihn ausschütten möchte. (00:03:01) Er ist es, um den sie sich versammeln, nicht mit Herzen, wie wir das heute tun wollen, wenn wir im Namen des Herrn Jesus zusammenkommen, um ihn zu verherrlichen, um ihn anzubeten, sondern hier versammeln sie sich um ihn, um ihn zu hassen. Aber er ist und bleibt der Mittelpunkt, er ist der Stein des Anstoßes, er ist derjenige, an dem sich die Geister scheiden. Und Pedros folgte ihm von Weitem bis hinein in den Hof des Hohen Priesters, nur aus dem Johannes Evangelium wissen wir, wie er da hineingekommen ist. Hier sehen wir, wie er doch irgendwie ein Stück weit, nachdem er sich erst davon gemacht hat, aus Angst davon gelaufen ist, wie er doch sich irgendwie besinnt und mitbekommen möchte, wie es um den Herrn Jesus steht. Er geht da nicht hin, um sich an die Seite des Herrn Jesus zu stellen, er ist nicht bereit, die Leiden mit dem Herrn Jesus da vor Ort zu teilen, aber immerhin geht er hinein in den Hof. Bis hinein. Hätte er das mal nicht getan, das wird er sich nachher sicherlich auch gesagt haben, aber hier meint er, er hätte doch die Kraft und auch die Weisheit, dort mit hinein zu (00:04:01) gehen. Und er saß mit bei den Dienern und wärmte sich an dem Feuer. An sich ist das einfach die Beschreibung, dass der Apostel, das Petrus, hier hinein ging und wo er sich befand. Und doch hat man den Eindruck, dass der Geist Gottes uns zeigen möchte, er war nicht bei dem Herrn Jesus, er war bei den Dienern. Da hielt er sich auf. Warum hat er nicht die Seite des Herrn Jesus gewählt? Er konnte das nicht. Wir hätten das auch nicht gekonnt. Und wie oft versagen wir auch heute, aber er wählt das nicht. Er hatte so hoch und so großartig von sich gesprochen und jetzt wählt er die Seite der Diener. Da ist er sozusagen zu Hause. Er wärmt sich an ihrem Feuer, während der Herr Jesus in der Kälte dort steht, alleingelassen und verhört und gehasst von diesen Menschen. Dann Abvers 55, die Bewährung des Herrn Jesus in vollkommener Weise. Die Hohenpriester aber und das ganze Synetrium suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. Der Hohepriester musste eigentlich der objektive Richter sein, aber er selbst ist jetzt tätig, um den Herrn Jesus zu beseitigen. (00:05:01) So tief war das Volk Gottes. So tief war man als Volk Israel gesunken. Sogar der Hohepriester, der eigentlich ein unbestechlicher Richter hätte sein sollen, suchte den Herrn Jesus zu Tode zu bringen, obwohl wir wissen, dass es nichts Todeswürdiges an dem Herrn Jesus gab. Ja, das Gegenteil. Er war der Vollkommene. Und sie fanden kein Zeugnis. Sie haben sich bemüht im Hass gegen den Herrn Jesus, aber selbst der Teufel war nicht in der Lage, irgendein Zeugnis gegen den Herrn Jesus zu bringen. Wie wäre das auch möglich gewesen, wo er der Vollkommene ist? Denn viele gaben falsches Zeugnis gegen ihn, aber die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend. So spricht nur Markus. Sie suchten falsches Zeugnis gegen ihn, sie gaben es sogar gegen ihn, denn das war die Zielrichtung, gegen Christus. Das war das, was sie in ihren Herzen hatten, den Herrn Jesus umzubringen. Aber sie waren nicht einmal in der Lage, Zeugnisse übereinstimmend herzustellen, was eigentlich ein Kinderspiel ist heutzutage, wenn man einen Komplott machen möchte, dass man zwei (00:06:02) Personen mit den gleichen Zeugnissen beauftragt, selbst das waren sie nicht in der Lage zu tun, selbst das hat der Teufel nicht geschafft. Nur Markus fährt dann fort zu sagen, und einige standen auf und gaben falsches Zeugnis gegen ihn und sprachen, wir hörten ihn sagen. Ja, jetzt gab es doch einige, die aufstanden, um irgendwie ein Zeugnis miteinander gegen den Herrn Jesus auszusprechen. Wir hörten ihn sagen, ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. Ja, das war das Zeugnis, was sie verfälschten, der Jesus hatte, wir lesen das in Johannes 2, tatsächlich davon gesprochen, dass er selber in den Tod gehen würde, dass er bereit war zu sterben. Wir gehen da mal hin nach Johannes 2, da sehen wir, wie der Herr Jesus sagt, brecht diesen Tempel ab, Vers 19, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden, 46 Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. (00:07:01) Das macht erstens deutlich, was der Herr Jesus im Sinn hatte, und das macht zweitens deutlich, dass der Jesus ganz anders gesprochen hat, brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, davon hat der Jesus nicht gesprochen, sie würden abbrechen, nämlich ihn, der, der er derjenige war, in dem Gott wohnte. Und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, auch das hat der Jesus nicht gesagt, er würde selber nach drei Tagen und drei Nächten aus den Toten auferstehen. Ein Tempel, der nicht mit Händen gemacht ist, das ist eben sein Körper gewesen, er war kein Geschöpf, das geschaffen worden ist, er hat sich selbst einen Leib bereiten lassen, Gott hat ihm diesen Leib bereitet. Aber selbst damit, selbst mit dieser Lüge, mit dieser Unwahrheit, die sie vorbrachten, kamen sie nicht weiter, und auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend, da stimmte es hinten und vorne nicht. Und der hohe Priester stand auf und trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach, antwortest du nicht, was bringen diese gegen dich vor? Er aber schwieg und antwortete nichts. (00:08:02) Wir sehen hier den Herrn Jesus, der diese ganzen Anklagen, diese bösen und falschen, diese lügnerischen Anklagen über sich ergehen lässt und schweigt, eben im Gegensatz zu uns, die wir dann manchmal aus Unwissenheit oder aus Unfähigkeit oder aus Rebellion oder aus Unzufriedenheit schweigen, wir wissen nicht genau, wie wir das beantworten sollen und dann schweigen wir lieber, tat er das als jemand, der bereit war, diese bösen und falschen Anklagen über sich ergehen zu lassen. Er schwieg und antwortete nichts, er hätte sich sofort verteidigen können, seine Worte wären unwidersprechbar gewesen, er hätte in überwältigender Klarheit und Macht und Autorität antworten können, er tut das nicht, weil er das Erlösungswerk vollbringen möchte. Wieder fragte ihn der hohe Priester und sprich zu ihm, bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten? Ja, jetzt kommen sie zu einem Punkt, der ganz wichtig ist. Ist er der Christus? Der Jesus hat von sich selbst praktisch nicht als Christus gesprochen, wir lesen in Johannes 4, dass er zu der Frau am Jakobsbrunnen bestätigend sagt, er ist es, der mit dir redet, ansonsten (00:09:01) hat der Jesus von sich eigentlich immer als von dem Sohn des Menschen gesprochen und doch war er der Christus, war er der Sohn Gottes, war er der Sohn des Gesegneten, da gab es überhaupt keinen Zweifel. So bringen sie hier einen Punkt, der geradezu die Herrlichkeit des Herrn Jesus offenbart und sichtbar macht und uns in unseren Herzen vor ihm niederfallen lässt. Wunderbar, dieser Verworfene, der, den sie da in Fesseln hielten, der war zugleich der Christus, der Messias, der Sohn des Gesegneten und das zeigt der Sohn Gottes, wie der Herr Jesus in Psalm 2 von Gott, von David vorgestellt wird, durch das Mittel, durch das Instrument, also von David. Und er ist dieser Sohn des Ewigen, der Sohn Gottes. So dürfen wir ihn festhalten in unseren Herzen, er ist viel mehr als das, aber das ist er auch und wir dürfen ihn bewundern, wie er in dieser Bereitwilligkeit, in dieser Hingabe, diesen Hass, diese Leiden auf sich genommen hat, um dann am Ende an das Kreuz von Golgatha zu gehen.
Beitrag teilen

Artikelreihe: Markusevangelium

Verwandte Artikel

Markus 15,1-5 Manuel Seibel Dem Herrn Jesus bleibt keine Demütigung erspart. Erst waren es die Juden, jetzt ist es das Synedrium. Und dann wird Er auch noch von Pilatus verhört. Sie alle wissen, dass Er vollkommen unschuldig ist. Aber allesamt sprechen sie ein ungerechtes ... Podcast anhören
Markus 15,6-15 Manuel Seibel Das Volk bekommt die Wahl zwischen dem vollkommenen Sohn des Menschen und Messias sowie dem, der sich Sohn des Vaters nennt, aber in Wirklichkeit ein Anstifter und Mörder ist. Den wahren König verwirft man und bringt Ihn ans Kreuz. Podcast anhören
Markus 14,62-65 Manuel Seibel Der Herr Jesus erträgt die Anklage seiner Feinde still. Er verteidigt sich nicht, sondern lässt das Unrecht zu. Nur, als es um seine Person geht, spricht Er. Er wusste, dass Er deswegen verurteilt werden würde. Aber das hält Ihn nicht davon ab, ... Podcast anhören
Markus 14,66-72 Manuel Seibel Der Herr Jesus war auch in den größten Leiden treu. Er hat seinen Namen und seine Beziehung zu Gott, seinem Vater, nicht verleugnet. Was für ein Kontrast dazu ist Petrus. Er hatte groß getönt. Und jetzt versagt er. Wir haben keinen Anlass, auf ... Podcast anhören
Das Markusevangelium - ein Überblick Manuel Seibel “Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes... Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort” (Markus 1,1.35). Artikel lesen
Markus 12,4-12 Manuel Seibel Das Gleichnis vom Weinberg zeigt den bösen Zustand des Volkes Israel, besonders seiner Führer. Diese Leiter erfassten sehr schnell, dass der Herr sie meinte und wollten Ihn töten. Nur die Angst vor dem Volk hielt sie zurück, ihre Mord-Pläne ... Podcast anhören