Markus 11,12-14


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das Markusevangelium. Wir sind in Kapitel 11 in Vers 12. Wir haben gesehen in den ersten elf Versen, dass der Herr Jesus nach Jerusalem auf einem Eselsfohlen, auf dem noch nie jemand geritten ist, eingeritten ist, dass er als der König anerkannt wurde. Hosanna, haben die Menschen gerufen, der da kommt, gepresen sei, der da kommt im Namen des Herrn. Gepresen sei das kommende Reich unseres Vaters David, also die klare Anerkennung, dass hier der Sohn Davids, der wahre König, der berechtigte König, der rechtmäßige König einreitet. Was sie wirklich dabei gedacht haben, wir wissen es nicht, Gott hat das bewirkt in ihren Herzen und in ihrem Leben und hat dem Herr Jesus diese wunderbare Ermunterung geschenkt angesichts seiner Feinde. Dann lesen wir vermutlich am Dienstag vor seinem Tod in Vers 12, am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Hier sehen wir, dass der Herr Jesus, der in Bethanien war, der dort die Gemeinschaft mit den Freunden, dem Haus in Bethanien genoss, der dort besonders die Gemeinschaft mit dem (00:01:03) Vater auf dem Ullberg genoss, der in dieser Abhängigkeit ja sein ganzes Leben gelebt hat, aber jetzt in besonderer Weise wird das herausgestellt, dass er weggegangen war und hungerte. Wie kann das sein, dass der Messias gerade in Herrlichkeit eingeritten in die Stadt Davids nach Zion, nach Jerusalem, dass ihn hungerte? Das zeigt, dass er der Verworfene war, dass trotz dieser äußeren Erweisungen von Herrlichkeit, dass er in Wirklichkeit jemand war, der abgelehnt wurde, dem das Volk nicht das schenkte, nicht das gab, was ihm eigentlich zustand. Er hungerte. Das zeigt zudem, dass er wirklich Mensch ist. Er ist der Sohn Gottes, dem Sohn Gottes kann es nicht an Nahrung mangeln, er braucht gar nichts und wenn, dann kann er sich das sofort bereiten. Aber hier ist der Mensch, der Diener, der abhängige Knecht vor uns. Er hatte nicht einmal das Nötigste für sich und er hatte nicht genug zu essen. Ihn hungerte. Und als er von Weitem einen Feigenbaum sah, der Feigenbaum, der im Alten Testament und (00:02:01) auch im Neuen Testament immer wieder mit dem Volk Israel verbunden wird, der immer wieder ein Hinweis ist auf das Volk, das eben dem Herrn Jesus und auch Gott Frucht bringen sollte, diese Frucht aber oft nicht, wie wir sehen werden, gebracht hat. Dieser Feigenbaum, der wie andere Bäume sozusagen symbolisch für das Volk Israel steht. Hosea 9 Vers 10 Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste, wie eine Frühfrucht am Feigenbaum. In seinem ersten Trieb ersah ich eure Väter. Sie aber gingen nach Baalpeor und weihten sich der Schande, und sie wurden gröl wie ihre Liebhaber. Das zeigt uns, dass Israel verglichen wird mit diesem Feigenbaum, das sie aber schon im Alten Testament versagt haben und nicht ihrer Verantwortung nachgekommen sind. Und als er von Weitem einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, wenn Blätter da sind bei einem Feigenbaum, dann ist das ein Hinweis, da müssen Früchte sein, da muss also etwas da sein, was man essen kann, ob die Zeit schon war oder noch nicht, also dass man die Feigen (00:03:04) pflücken konnte, auf jeden Fall hätten da Früchte da sein müssen, sonst wären keine Blätter da gewesen. Und als er sah, dass da Blätter waren, beziehungsweise als er von Weitem einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände, nämlich um es zu essen. Natürlich wusste der Jesus, was da war, aber hier ist er als Knecht, als abhängiger Knecht vor uns, der wartet, ob Gott ihm durch diesen Feigenbaum Nahrung geben würde, der nicht einfach sich nimmt, sondern der wartet, wie der Herr das führt. Und als er zu ihm, zu diesem Feigenbaum kam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Der zusätzliche Hinweis ist ganz wichtig, es war nicht die Zeit der Feigen, gemeint ist der Feigenernte und damit wird ganz deutlich, dass eben nicht irgendwie andere schon jetzt sich an diesem Feigenbaum es haben gut tun lassen, dass andere eben diese Feigen gepflückt haben, es war noch nicht die Zeit der Feigen, also hätten Feigen da sein müssen, es waren (00:04:03) Blätter da und es hätten welche da sein müssen, selbst wenn sie jetzt noch nicht reif gewesen wären, hätte der Herr eigentlich Feigen vorfinden müssen. Aber es war nichts vorhanden, fand er nichts als Blätter, d.h. dieser Feigenbaum gab nach außen vor, bildlich gesprochen, hier ist etwas zu essen, hier ist Nahrung da, hier sind wunderbare Feigen, in Wirklichkeit war aber überhaupt nichts vorhanden. Das ist eben der Zustand des Volkes Israel, sie haben so getan, als ob sie treu wären, die Pharisäer und die hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten, sie gaben vor treue Juden zu sein, sie gaben vor solche zu sein, die sich um das Wort Gottes, um das Volk Gottes kümmerten, sie sagten, ja wir sind treue Leute, wir kennen uns im Gesetz aus, wir handeln nach dem Gesetz, wir tun alles das, was nötig ist, aber was war da? Nur Blätter, nur ein Bekenntnis, aber keine Frucht für Gott. (00:05:01) Gott kam in der Person des Sohnes zu seinem Volk, um Frucht zu sehen, um Frucht zu genießen, um das abzuholen, was ihm zustand, er hatte dieses Volk bereitet, er hatte dieses Volk herausgerufen, er hatte diesem Volk einen besonderen Platz gegeben, er hatte sich diesem Volk zugewendet, er hat diesem Volk einen Gottesdienst gegeben, er hat diese Mauer um das Volk gebaut, er hat alles getan, dass dieses Volk gesegnet war, er hätte Gehorsam, das wäre eine Frucht gewesen, Hingabe, das wäre eine Frucht gewesen, das Anerkennen, dass er der König ist, dass er der Sohn Gottes ist, dass er der Treue ist, das hätte Gott erwarten können von dem Volk, aber da war nichts da, und er hob an, der Herr Jesus, und sprach zu ihm, zu dem Feigenbaum, nie mehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit, das ist ja ein furchtbares Gericht, das heißt, dieser Feigenbaum, dem wird deutlich gemacht, jetzt ist es für immer, ein für alle Mal vorbei, dass an dir Früchte Feigen hängen können, das ist ein vollständiges und ein sofortiges Gerichtsurteil, das hilft uns auch (00:06:01) im Blick auf das Volk Israel, das ist eigentlich gemeint, an diesem Volk, in diesem Volk wird es nie wieder etwas geben, woran Gott Freude haben kann, jetzt sagst du vielleicht, ja Moment mal, aber es wird auch mal in der Zukunft wieder das Volk Israel geben, das stimmt, es wird auch mal einen Überrest in dem Volk Israel geben, das stimmt auch, aber der Apostel Paulus macht im Römerbrief ganz klar in Kapitel 11, dass es nicht dasselbe Volk sein wird, der Apostel Paulus sagt in Römer 11 Vers 15, dass aus den Nationen wieder neu, wie Rot aus den Nationen kam, herausgerettet wird, (00:07:02) herausgerissen wird und ein ganz neues Volk, ein neues Volk Israel darstellen wird, nie mehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit, dieses Urteil hat Gott über das Volk Israel ausgesprochen, als sie ihren eigenen Messias, als sie Gott selbst an das Kreuz gewissermaßen genagelt haben, als sie das, was die einzige Hoffnung für das Volk war, ihr Retter, ihr König, ihr Herr, als sie ihn beseitigt haben, als sie ihn hinausgeworfen haben, als sie ihn verworfen haben und damit war ihr Gerichtsurteil ein für allemal gesprochen, nochmal, es gibt Hoffnung für einen Überrest, den es auch heute noch gibt, wie der Apostel Paulus in Römer 11 deutlich macht, aber das ist ein neues Volk, das wird ein neues Volk leben aus dem Toten sein und seine Jünger hörten es, auch wir hören das jetzt, der Herr hat das nicht einfach so gesprochen und dann war es nachher so und keiner konnte das irgendwie prüfen, konnte das feststellen, doch die Jünger sahen es, die Jünger hörten es und damit waren sie in der Lage zu sehen, was passiert jetzt eigentlich mit dem Feigenbaum, das bemerkenswerte ist, dass Markus und nur Markus jetzt nicht sofort zeigt, dass der (00:08:06) Feigenbaum verdorrte, sondern dass er, so wie der Herr in den Tempel hineingegangen war und umhergeschaut hat und gewartet hat und dann am nächsten Tag offensichtlich die Taubenverkäufer und so weiter erst rausgeschmissen hat, dass auch hier jetzt die Möglichkeit gibt zu sehen und abzuwarten, wird das in Erfüllung gehen, was der Jesus sagt und das werden wir dann beim nächsten Mal uns anschauen.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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