Am: So, 23. Oktober 2022
Petrus ist erstaunt, dass das Wort des Herrn genau so eingetroffen ist, wie Er es gesagt hat. Und Petrus nennt es "Fluch" - das einzige Mal, dass der Herr, der zur Rettung gekommen ist, etwas verflucht hat. Und dann spricht Christus vom Glauben, der auch für uns heute überaus wichtig ist.
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(00:00:00)
Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über das Markusevangelium, wir stehen in
Kapitel 11, Fest 20. Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass der Herr Jesus im Haus Gottes
deutlich machte, dass er der Sohn des Hauses, dass ihm dieses Haus gehörte, dass er der
Sohn des Hauses war. Er hat die ganzen Wechsler und so weiter rausgeworfen und hat deutlich
gemacht, was der eigentliche Charakter dieses Hauses war. Es war ein Bethaus, ein Bethaus,
das nicht auf Israel beschränkt war, sondern ein Bethaus für alle Nationen. Und dann heißt
es, als sie frühmorgens vorbeigingen, der Jesus war abends wieder aus der Stadt hinaus
gegangen, war wieder nach Bethanien gegangen und jetzt kommt er frühmorgens zurück. Als
sie frühmorgens vorbeigingen, sie, das heißt er und seine Jünger, sahen sie den Feigenbaum
verdorrt von den Wurzeln an. Wie gesagt, nur Markus ist derjenige, der deutlich macht,
dass dieses Geschehen mit dem Feigenbaum nicht auf einmal stattfand und dann keine Bedeutung
mehr hatte, sondern dass so wie der Herr Jesus in den Tempel ging, sich umschaute, umherblickte (00:01:03)
auf alles, was da war, dann nach Bethanien ging, am nächsten Tag erst dann die Dinge
auch wirklich im Gericht tat in Ruhe, in bewusster Abhängigkeit von dem Herrn. So auch hier,
dass zwischen dem Aussprechen des Gerichtes über den Feigenbaum und der Wahrnehmung,
dass das wirklich geschehen ist. Ich meine, der Herr wusste das natürlich sofort und
er sah es auch sofort, aber die Jünger konnten das erst später wahrnehmen, dass dazwischen
ein Tag lag. Sie sahen den Feigenbaum verdorrt von den Wurzeln an. Ob sie den rausgerissen
haben dann, nachdem er so verdorrt war, dass sie gesehen haben, dass es auch an den Wurzeln
so gewesen ist, wir wissen das nicht. Jedenfalls war es von den Wurzeln an. Und Petrus erinnerte
sich und spricht zu ihm, Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.
Nun, der Geist Gottes ist es nicht, der sagt, dass der Herr Jesus diesen Feigenbaum verflucht
hat. Wir haben gesehen, dass dieser Feigenbaum ein Symbolisches Bild ist von dem Volk Israel
und in diesem Fall von dem Zustand, dem moralisch-geistlichen Zustand des Volkes, dass da keine Frucht für (00:02:04)
Gott war. Der Geist Gottes sagt das nicht, sondern Petrus sagt das. Und doch ist das
bemerkenswert, es ist das einzige Mal, dass es ausdrücklich heißt, dass der Herr Jesus
verflucht hat. Der Jesus war gekommen, um zu segnen. Der Jesus war gekommen, um Gnade
zu üben. Er war gekommen, um die Menschen zu retten. Und jetzt musste er sein eigenes
Volk verfluchen, weil sie ihn, den Sohn des Höchsten, weil sie ihn, den Sohn Gottes,
und durch ihn Gott selbst, verwarfen. Ihn an das Kreuz zu bringen bedeutete, Gott sozusagen
zu kreuzigen. Man kann natürlich Gott nicht kreuzigen, wir verstehen das. Aber das war
eine vollkommene Verwerfung. Was muss der Herr Jesus da empfunden haben? Beim Herrn Jesus
war das ja nicht ein menschlicher Zorren, dass er diesen Feigenbaum verfluchte, sondern
es war ein Bewusstsein, dass Gott genau das tun wollte. Er hat sein Volk nicht verworfen,
aber er hat sein Volk zur Seite gestellt. Er hat sein Volk nicht verstoßen, muss ich (00:03:01)
besser sagen, für immer, sondern er wird, wie wir gesehen haben, aus den Toten, wird
er neues Leben hervorbringen, einen Überrist. Aber er hat es zur Seite gestellt, er hat
es für eine Zeit verworfen. Rabbi, interessant, Lehrer, Rabbi, nicht, dass er den Herrn Jesus
jetzt anspricht als denjenigen, der der Retter ist, der der Richter ist, der Gott ist, sondern
Rabbi, der Herr Jesus hat dir ja in dem Tempel auch gelehrt. Rabbi, siehe, der Feigenbaum,
den du verflucht hast, ist verdorrt. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen, habt Glauben
an Gott. Das ist jetzt überraschend. Wir hätten jetzt irgendwie eine Erklärung erwartet,
warum er das verfluchen musste, warum das so geschehen war. Aber wir lesen, dass der
Jesus sagt, habt Glauben an Gott. Nehmt meine Worte an. Nehmt meine Worte als von Gott kommend
an. Versteht, dass das, was ich sage, wirklich von Gott so gewollt ist. Wahrlich, ich sage
euch, wer irgend zu diesem Berg sagen wird, werde aufgehoben und ins Meer geworfen und
nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glaubt, das geschieht, was er sagt, dem wird (00:04:04)
es werden. Jesus macht jetzt hier deutlich, dass der Glaube in der Lage ist, Dinge zu
sehen, die Gott verändert. Gott kann einen Berg in das Meer hineinwerfen. Wir können
das ja nicht tun. Wir können das nur im Glauben annehmen. Aber der Glaube sieht das. Und genau
das war jetzt im Moment die Situation. Gott würde das Volk, was er eigentlich als sein
Volk anerkannt hatte, was wie ein Berg war, wie Gott nahe, näher als alle Nationen, Gott
würde sie in das Meer der Nationen hineinwerfen. Und der Glaube würde das annehmen. Der Glaube
würde das anerkennen. Der Glaube würde sich daran nicht stoßen und nicht zweifeln wird
in seinem Herzen, sondern glaubt, das geschieht, was er sagt, dem wird es werden. Wer dieses
Bewusstsein eben bewahrt, der wird nicht überrascht, der wird sich nicht daran stoßen, der wird
sozusagen ohne Zweifeln genau das tun. Darum sage ich euch, alles, um was ihr betet und
glaubt, dass ihr es empfangt und es wird euch werden. Hier hat der Herr das ja sogar aus (00:05:03)
ihrer Sicht gezeigt. Nun, der Herr war derjenige, der im Glauben handelte. Der Herr war derjenige,
der genau im Gehorsam das tat, was Gott gesagt hatte. Und so ließ er diesen Berg, diesen
riesigen Berg, den Gott selber gebildet hatte, sein Volk, das ihm nahe stand, ließ er in
dieses Völkermeer fallen gewissermaßen. Er tat das im Glauben und seine Jünger konnten
es ihm gleich tun. Wer in dieser Weise in der Nähe von Gott, in der Gemeinschaft mit
Gott lebt, der kann solche gewaltigen Dinge tun, nicht um sich selber brüsten zu können,
nicht um irgendwie auf sich selbst aufmerksam machen zu können, sondern Glaube ist ja das,
zu tun, was ich selber nicht tun kann. Sondern Gott, um das zu bitten, dass er das tut, was
nach seinen Gedanken ist, was nach seinem Willen ist, selbst wenn es gewaltig ist, was
ich selber zu tun nicht in der Lage bin. Nun, der Herr war dazu in der Lage, er hat das
ja auch getan. Aber er zeigt uns hier, dass er als vollkommener Mensch, als vollkommen
abhängiger Mensch genau so gehandelt hat, dass Gott ihm das deutlich gemacht hat und
dass er so auch dann gehandelt hat. Und er sagt, das könnt auch ihr tun. Alles, um was (00:06:04)
ihr betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangt und es wird euch werden. Natürlich
gibt der Herr hier nicht einen Freibrief für irgendwie fleischliches Handeln, dass wir
tun und lassen können, was wir wollen, dass Gott einfach tun wird, wenn wir in Torheit
irgendwas oder in Egoismus, im Eigenwillen irgendwas beten. Sondern er geht immer davon
aus, dass der Jünger, dass der Gläubige das im Glauben tut, dass er das im Gehorsam
tut, dass er das in Gemeinschaft mit Gott tut. Und dann, um was irgend ihr betet und
bittet, das allgemeine Gebet oder das intensive Gebet, Gott wird das tun. Ich möchte dir
nicht raten, das auszuprobieren, weil das wäre irgendwie schon wieder fleischlich.
Aber wenn wir in der Nähe von Gott leben, dann werden wir genau das erleben. Dann werden
wir Gebetserhörungen erfahren, wo wir in Kühnheit, in Freimütigkeit zu Gott beten,
zu dem Herrn Jesus beten und er wird genau das tun. Wir werden das empfangen und es wird
uns werden. Und wenn ihr da steht und betet, das ist jetzt wieder etwas, was nur Markus
uns bringt, trotz seines kurzen Evangeliums, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, (00:07:05)
damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Vergehungen vergebe. Der Jesus
macht jetzt also deutlich, dass es eine gewisse Bedingung gibt für eine solche Gebetserhörung.
Und das ist, dass ich nicht in einem Konflikt bewusst lebe mit meinem Bruder, mit meiner
Schwester, sondern dass ich vergebungsbereit bin. Dass ich jemand bin, der Dinge vergibt,
die jemand gegen mich tut. Das ist eben die Herzenshaltung, die dafür nötig ist. Hier
geht es nicht darum, selber zu bekennen, das müssen wir leider auch oft genug tun,
das zeigt unseren schwachen Zustand, sondern wie gehe ich mit anderen um. Warum sollte
Gott das tun, was ich von ihm erbitte? Das tut er doch deshalb, weil er mir vergibt.
Er sieht so viel Schwachheit, er sieht so viel Versagen, er sieht so viel Sünde in meinem
Leben und trotzdem ist er der vergebende Gott, ist er derjenige, der mir meine Vergehungen
vergibt. Und wenn ich selber nicht die gleiche Haltung wie Gott habe und meine Bruder und
meine Schwester vergebe, wenn jemand zu mir kommt, wenn ihr da steht und betet, so vergebt, (00:08:03)
wenn ich diese Haltung nicht habe, wie der Jesus das in dem sogenannten Vaterunser auch
zeigt, dann brauche ich nicht zu erwarten, dass der Herr meine Bitten erhören wird,
wenn ich ein verhärtetes, ein hartes Herz habe. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird
euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Vergehungen nicht vergeben und damit natürlich
auch eure Bitten nicht erhören. Und das zeigt eben diese Haltung, die wir Gott gegenüber
und die wir Menschen gegenüber haben sollen. Gott gegenüber im Glaubensvertrauen und das
ist nur möglich, wenn wir Menschen gegenüber im Frieden, was an uns liegt, im Frieden leben
und vergebungsbereit sind. Dann wird Gott auch unsere Gebete erhören. Wunderbare Zusage,
die der Herr gibt, die wir auch fest für uns in Anspruch nehmen dürfen. Wie betest
du? Wie bete ich? Was habe ich für eine Haltung meinem Bruder und meiner Schwester gegenüber?
Muss sie, muss er auf den Knien angerobbt kommen? Wenn Gott das von uns erwartet hätte,
dann wäre keiner von uns zur Bekehrung gekommen, dann wäre keiner zum Glauben gekommen. Nein,
Gott ist anders. Gott ist ein von Herzen vergebender Gott und das hat der Herr Jesus (00:09:04)
hier auf dieser Erde auch offenbart. So wollen wir in dieser Haltung als Nachahmer Gottes,
wie der Apostel Paulus das sagt, handeln, wollen vergebungsbereit sein und wollen die
Kühnheit, nicht die Torheit, nicht Verwegenheit, sondern die Kühnheit, die Freimütigkeit
des Glaubens haben und in dieser Weise zu ihm kommen. Er ist ein erhörender Gott und
ein vergebender Gott. Wir haben es wirklich gut.