Am: Fr, 4. September 2020
Nicht immer heilt der Herr sofort. Aber Er kümmert sich um diejenigen, die in Not sind, wie um diesen Synagogenvorsteher Jairus. Der Herr bringt ihn in weitere Not, indem das Mädchen stirbt. Aber Er lässt diesen Mann nicht in dieser Not, sondern weckt das Mädchen auf. Auf diesem Weg gibt es manche Lektionen zu lernen, auch für uns.
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(00:00:00)
Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast, dieses Mal über das Markusevangelium.
Wir sind in Markus 5 Vers 20 stehen geblieben und kommen jetzt zu Vers 21.
Wir finden hier die Begebenheit der Tochter des Jairus, die stirbt, und in
den drei synoptischen Evangelien, Matthäus, Markus und Lukas, lesen wir jeweils, dass
diese Begebenheit unterbrochen wird, dadurch, dass dann die Begebenheit, das
Wunder im Blick auf die Frau, mit dem Blutfluss hineingeschoben wird. Diese
beiden Begebenheiten gehören offensichtlich zusammen, aber der Zeitwege
nehmen wir sie diesmal in zwei verschiedenen Podcasts, sodass ich mich
jetzt beschränke auf die Begebenheit mit der Tochter des Jairus.
Es heißt hier in Vers 21, (00:01:04)
Typisch Markus, er zeigt uns, dass der Jesus der Anziehungspunkt der Menschen,
der Volksmengen war. Er ist mit dem Schiff wieder an das jenseitige Ufer
gefahren und sofort bildet sich eine Volksmenge um ihn herum.
Das ist der Diener, derjenige, der den anderen dient, und dieser Dienst wird
letztlich auch angenommen. Jedenfalls, wenn es um Wunder geht, dann sind sie
natürlich alle bereit. Aber das Schöne ist, der Jesus wird zum Anziehungspunkt
der Menschen. Das ist er auch heute. Wenn wir einem Menschen helfen wollen, dann
müssen wir ihn zu dem Herrn Jesus bringen. Er zieht an, er kann helfen. Und es kommt
einer der Synagogenvorsteher, also derer, die für das jüdische System stehen, mit
Namen Jairus. Und als er ihn, den Herrn Jesus, sieht, fällt er ihm zu Füßen. Das
ist die rechte Haltung. Wir lesen nicht, dass dieser Mann bekehrt war, dass er ein
Gläubiger war, dass er wirklich an den Herrn Jesus glaubte. Aber er wusste, dass (00:02:01)
Rettung nur in dem Herrn Jesus zu finden ist. So wie der Apostel Petrus in
Apostelgeschichte 4 uns zeigt, dass es nur in ihm Rettung gibt. Das war diesem
Menschen bewusst. Und er zeigt auch die äußere Haltung, die dafür angemessen ist,
indem er sich zu seinen Füßen hin wirft. Ist das auch unsere Haltung? Wir
brauchen das ja nicht notwendigerweise äußerlich zu tun, obwohl auf die Knie zu
gehen nicht verkehrt ist, gerade nicht verkehrt ist. Aber ist das unsere Haltung,
wir, die wir den Herrn Jesus kennen, dass wir auf die Knie vor ihm gehen? Und er bat
ihn sehr. Nur Markus sagt, dass es ein inständiges Bitten war. Er bat ihn sehr
und sprach, mein Töchterchen liegt im Sterben.
Komm doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet werde und lebe.
Ja, wir wissen, das ist die einzige Tochter, das einzige Kind dieses
Synagogenvorstehers war. Wenn er sie verlor, hatte er gar nichts mehr.
Und so bittet er den Herrn Jesus inständig, sie zu retten, nicht sie zu
heilen. Das ist auch interessant. Nun, das Wort ist das Gleiche. Aber es zeigt, dass (00:03:04)
für Jairus es klar war, es ging um Rettung und es gab nur den Herrn Jesus.
Aber ihm traute er das zu. Wie ist das bei uns? Trauen wir dem Herrn Jesus alles zu?
Nicht, dass wir erwarten, dass er das auch immer tut. Wir leben einfach nicht
in der Zeit äußerlicher Wunder. Aber sind wir solche, die ihm zutrauen, dass er das
kann? Auch in unserem ganz persönlichen Fall und dass wir zu ihm beten, wenn eine
Not da ist, dass er, wenn es nach den Plänen Gottes ist, das auch tut. Er kann
das tun und er wird das tun, wenn das nach Gottes Gedanken sind. Und er ging
mit ihm. Was für eine Liebe, was für eine Güte. Der Jesus hatte so viel zu tun. Er
hatte auch in dieser Gegend ohne Zweifel viel zu tun. Aber er geht mit diesem Mann.
Er lässt ihn nicht allein. Und das dürfen wir auch für uns heute in Anspruch
nehmen. Er lässt niemanden in seiner Not allein.
Nein, ob ungläubig oder gläubig, wer zu ihm kommt, wird nicht hinausgeworfen.
Wer ihn bittet, der darf erleben, dass er mitgeht. (00:04:02)
Nochmal, wir wissen nicht, wie er hilft in unserer Situation, in unserer Zeit. Aber
er geht mit. Er lässt niemanden von uns allein. Und eine große Volksmenge
folgte ihm und sie umdrängte ihn. Da sehen wir wieder, sie wollten mit dem
Herrn Jesus gehen. Ihnen war bewusst, dass es Rettung nur mit dem Herrn Jesus gab.
Und natürlich bei ihnen leider sehr fixiert auf das Äußerliche. Hoffentlich
ist das bei uns nicht der Fall, sondern dass wir wirklich die innere Gemeinschaft
mit dem Herrn Jesus suchen. Dass wir ihn gewissermaßen umdringen, um von ihm zu
lernen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben, um ihn besser kennenzulernen.
Dann kommt diese Begebenheit mit der blutflüssigen Frau. Darauf gehe ich jetzt
nicht weiter ein. Es geht dann weiter in Vers 35. Während er noch redete, nämlich
mit dieser blutflüssigen Frau, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen,
deine Tochter ist gestorben. Was bemühst du den Lehrer noch? Das ist das, was wir (00:05:01)
in dieser Welt finden. Dass die Menschen uns keine Hoffnung machen. Dass die
Menschen versuchen, uns auszureden, dass der Jesus helfen kann. Gestorben,
alles vorbei, keine Hoffnung mehr. Die Situation bei vielen ungläubigen
Menschen ist scheinbar hoffnungslos. Sie ist menschlich gesprochen wirklich
hoffnungslos. Aber da gibt es einen, der aus jeder Hoffnungslosigkeit herausholen
kann und helfen kann. Das weiß man aber nur, wenn man den Herrn Jesus kennt, wenn
man eine Beziehung mit ihm hat. Als aber Jesus das Wort hörte, das geredet wurde,
spricht er zu dem Synagogenvorsteher. Fürchte dich nicht, glaube nur.
Ja, der Herr Jesus lässt ihn nicht in seine Hoffnungslosigkeit. Er sagt sofort,
er greift hinein in diese Situation, die natürlich irgendwie resignierend war für
diesen Mann zu hören. Alles vorbei, sie ist schon gestorben, es gibt keine
Hoffnung mehr. Und da sagt der Jesus, stopp, fürchte dich nicht. Er fordert (00:06:04)
nicht erst auf zu glauben, sondern erst beruhigt er ihn und sagt, da ist einer,
da bin ich. Wenn du zu mir gekommen bist, um Hilfe zu holen, dann darfst du wissen,
dass diese Hilfe kommt. Aber glaube nur. Glaube war notwendig. Glaube ist auf
Seiten des Menschen immer nötig, wenn der Herr helfen möchte. Gerade heute, wo wir
den Herrn Jesus nicht sehen, nicht sehen können, ist es so wichtig, dass wir
Glauben haben. Und er erlaubte niemand, der Herr Jesus ihn zu begleiten, außer
Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. Hier sehen wir also
jetzt eine Begebenheit, wo nur diese drei Jünger, Petrus, Jakobus und Johannes
dabei waren. Davon gibt es mehrere. Diese hier, da geht es um die Auferstehung.
Der Herr Jesus möchte, dass diejenigen, die ihm dienen, dass diejenigen, die ihn
besonders begleiten, dass sie ein Bewusstsein haben, dass er
Auferstehungskraft hat. Dass sie dieses Vertrauen auch in ihrem Dienst (00:07:05)
verwirklichen. Dass sie wissen, dass der Jesus der Auferstandene, der Verherrlichte ist.
Wenn wir ihm dienen wollen, dann ist das ein ganz wesentliches Element, dieses
Bewusstsein. Wir haben es mit dem Auferstandenen zu tun. Wir haben es mit
dem zu tun, der die Kraft der Auferstehung besitzt, der der Sohn Gottes ist.
Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers und er, der Jesus, sieht
ein Getümmel und wie sie weinten und laut jammerten.
Das ist eine Eigenart, die es damals bei den Juden gab. In Jeremia beispielsweise
auch in Amos 5 lesen wir. Ich gehe mal nach Jeremia 9. Dort lesen wir in
Vers 16. So spricht der Herr der Herrscher und gibt Acht und ruft Klageweiber, dass
sie kommen und schickt sie zu den weisen Frauen, dass sie kommen und schnell eine
Wehklage über uns erheben, damit unsere Augen von Tränen rennen und unsere
Wimpern von Wasser fließen. Das gab also damals professionelle (00:08:05)
Klageweiber, Klageanstimmer, die diese Klage angestimmt haben. Ob die in den
Herzen vorhanden war oder nicht, das musste ja, da war ein Toter, also musste
geklagt werden. Und das war nichts vom Herzen, sondern das waren solche, die das
gelernt haben, Leute in ein Klagelied, in einen Klagen zu bringen. Und die waren
hier auch tätig. Und als der Jesus, als er eingetreten war, spricht er zu ihnen,
was lernt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und
hier sehen wir jetzt den Herrn Jesus, der zeigt, dass wir es mit jemanden zu tun
haben, der Tote auferwecken kann. Ich sage nur im Vorübergehen, das ist ein Bild
von dem, was der Herr Jesus mit seinem irdischen Volk tun wird. Dieses Volk ist
gestorben, 1. Samuel 25 Vers 37, wie Nabal gestorben ist, der ein Bild des Volkes
Israel ist. Aber der Herr Jesus wird dieses Volk auferwecken, Daniel 12 Vers 2, (00:09:02)
aus dem Staub auferwecken, Hezekel 37 Vers 12. Er wird diesem Volk eine neue
Hoffnung geben. Er wird es aus den Toten, die es als Volk jetzt gar nicht in dieser
Weise vorhanden ist, wird er es aus den Toten auferwecken.
Ja, als der Jesus sagt, das Kind ist nicht gestorben, es schläft, nur verlachten
sie ihn. Als er aber alle hinausgeschickt hatte, nimmt er den Vater des Kindes und
die Mutter und die, die bei ihm waren, mit und geht hinein, wo das Kind lag. Der
ungläubige Mensch kann nicht verstehen, dass der Jesus in der Lage ist, Menschen
aufzuwecken. Er kann auch bei uns letztlich nicht verstehen und erkennen,
dass wir geistlicherweise Auferweckte, Auferstandene sind. Aber der Jesus beweist
das jetzt. Er lässt diejenigen, die am engsten betroffen waren, außer seinen
drei Jüngern eben, die Mutter und den Vater des Kindes, die lässt er mit
hineinnehmen. Sie dürfen sehen, wie er dieses Wunder tut. Und als er das Kind bei
der Hand ergriffen hatte, spricht er zu ihm, Talitha Kumi. Das ist übersetzt (00:10:01)
Mädchen, ich sage dir, steh auf. Wunderbar, dass Markus uns gelegentlich
Anteil nehmen lässt an den konkreten Worten des Herrn, und zwar wie er sie
ausgesprochen hat. Der Jesus hat ja in der damaligen Zeit nicht direkt hebräisch
gesprochen, sondern aramäisch. Und diese aramäischen Worte, Talitha Kumi, geben uns
einen Eindruck des Klangs, den dieses Mädchen, den diese Eltern gehört haben.
Der Geist Gottes möchte, dass wir das wissen, dass wir nicht nur wissen, was der
Herr Jesus gesagt hat, sondern auch, was die Sprache, was der Wortlaut, was der
Klang war. Großartig, dass wir daran Anteil nehmen dürfen. Und sogleich stand
das Mädchen auf und ging umher, denn es war zwölf Jahre alt.
Der Jesus weckt das Mädchen auf, und wenn er es bei der Hand ergreift, ist es
sofort auferstanden, auferweckt. Es war zwölf Jahre alt, damit wurde man
erwachsen in Israel. Und damit möchte der Geist Gottes uns deutlich machen, dass (00:11:03)
dieses Kind eben gerade an der Schwelle, wo es erwachsen war, Verantwortung
übernehmen konnte im Volk Israel, unfähig dazu war, gestorben war. Aber dass dann
Gott in diese Szene hineingekommen ist, dass der Jesus diese Auferweckung
bewirkt hat. Und sie erstaunten mit großem Erstaunen. Ja, sie sind beeindruckt, die
das mitbekommen haben. Nur Markus sagt uns das. Und er gebot ihnen dringend, dass
niemand dies erfahren solle und sagte, man möge ihr zu essen geben.
Ja, sie soll jetzt wieder ihre Verantwortung im natürlichen Leben
übernehmen. Sie sollte essen. Dadurch, dass sie jetzt auferweckt worden war, war
sie nicht der irdischen Sphäre entschwunden. Nein, sie sollte jetzt essen
und ihre natürlichen Dinge wieder übernehmen. So ist das auch bei uns. Wenn
der Herr uns neues Leben gibt, dann heißt das nicht, dass das Alte irgendwie
nichts mehr für uns bedeutet. Nein, wir haben ein irdisches Leben zu führen. Wir
sollen in dem irdischen Bereich treu sein. Wir sollen unsere Arbeit erfüllen. Wir (00:12:01)
sollen in der Schule, wenn du in der Schule bist, sollst du deine Pflichten
erfüllen. Im Beruf, in der Familie, in der örtlichen Versammlung, Gemeinde. Wir
haben unsere Aufgaben. Aber wir sollen das jetzt tun als solche, die zu dem Herrn
Jesus gehören, wie dieses Mädchen auferweckt. Der Jesus wollte nicht, dass
das verbreitet wird. Er ist der Diener, der im Verborgenen arbeitet. Da ist er
unser Vorbild. Wir reden oft von uns, er tat das nicht. Er wirkte zur Ehre Gottes
und dafür beten wir ihn an.