Markus 15,22-32


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(00:00:00) In unserem Überdenken des Markus-Evangelium sind wir in Markus 15 Vers 22 angekommen. Wir haben gesehen, wie in den Versen 16 bis 21 die ganze Brutalität, die Begierde in Brutalität und Gewalttat der Nationen, der Heiden, der Soldaten sichtbar gemacht wird, aber wie aus dem Ganzen wahrscheinlich ein wunderbares Ergebnis hervorgekommen ist, nämlich dass Menschen zum Glauben gefunden haben. Jetzt lesen wir in Vers 22 und sie bringen die Soldaten ihn, den Herrn Jesus, zu der Stätte Golgatha, was übersetzt ist Schädelstätte. Wieder einmal übersetzt Markus einen Begriff der damaligen Zeit in die römische Sprache, jetzt hier in die griechische Sprache, Schädelstätte, da wo anscheinend das Aussehen dieses Felsens wie ein Schädel war, eine Schädelstätte, da brachte man den Herrn Jesus hin, da wo die Unreinen hinkamen, ein Schädel, da wo der Mensch in seiner ganzen, in allem was (00:01:02) er in der Lage war zu denken, sich zu erdenken an Bösem, der Schädel, der Kopf, das Gehirn eines Menschen, was er versucht hat gegen den Herrn Jesus, gegen Gott selbst und seinen Messias zu erfinden, das finden wir hier, die Gewalt, der Finsternis, die Stunde des Menschen. Und dann lesen wir, und sie gaben ihm den Herrn Jesus Wein mit Myrrhe vermischt, das lesen wir ja in den Psalmen, in Psalm 69 ist davon die Rede, Vers 22, sie gaben in meine Speise Galle und in meinem Durst gaben sie mir Essig zu trinken. Was haben sie versucht? Sie haben versucht die Qualen des Herrn Jesus, die Qualen der Gekreuzigten zu verlängern und deshalb gaben sie eben Wein mit Myrrhe vermischt zu trinken, diese bittere Kost, aber dass eben die Leiden, die Schmerzen erträglicher waren für eine gewisse Zeit, dass man betäubt (00:02:04) wurde. Er aber nahm es nicht. Wir finden hier keine Begründungen, aber wir verstehen, der Jesus wollte nicht, dass diese Leiden durch irgendein Mittel irgendwie abgeschwächt würden. Er war bereit, den ganzen Hass und die ganze Gewalttätigkeit des Menschen zu ertragen und über sich ergehen zu lassen, eben nicht gleichgültig, sondern in dem Bewusstsein, was der Mensch mit ihm machte. Er kam in diese Welt und die Welt erkannte ihn nicht, Johannes 1, er kam in das Seinige und die Seinigen nahmen ihn nicht an. Jesus war bereit, eben auch alles das in seiner ganzen Tiefe, in seinem ganzen Ausmaß, in seiner ganzen Intensität zu erdulden, was der Mensch mit ihm machte. Nicht in einer Hinsicht wollte er irgendwie Schmälung dessen haben. Und da lesen wir, und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen, was jeder bekommen sollte. Auch das ist wieder zu Herzen gehend, als sie ihn gekreuzigt hatten. (00:03:03) Mit einem Wort wird hier diese brutale Foltermethode erwähnt. Hier wird nicht gesagt, wie wir das aus den Wundenmalen des Herrn letztlich wissen, dass man ihm Nägel durch die Hände und die Füße getrieben hat, dass man ihn auch in dieser Hinsicht brutal behandelt hat. Das wird hier gar nicht gesagt, nur ein Nebensatz, der, wenn man ein wenig darüber nachdenkt, etwas über die Schmerzen, auch die Leiden des Herrn Jesus auch in seiner Seele, was man für eine Methode für ihn anwenden wollte, um ihn hinzurichten. Das wird hier in einem Nebensatz gesagt. Ich sage das, weil es gerade in den sogenannten Jesusfilmen, wird das gerade in den Mittelpunkt gestellt, was man äußerlich mit dem Herrn Jesus gemacht hat. Und tatsächlich ist das ja auch in der Beschreibung so, dass mit Abstand die ausführlicheren Beschreibungen über die äußeren Szenen hier uns gegeben werden, und das, was wirklich Söhnung getan hat, wird nur in aller Kürze erwähnt. Aber der Mensch, der schmückt aus und der versucht sich daran fast zu weiden, was da (00:04:05) mit dem Herrn Jesus geschehen ist, hier wird das in einem Satz gesagt, und doch sollen wir darüber nachdenken, als er, als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilen sie seine Kleider unter sich. Auch davon wird in dem Psalmen gesprochen, gerade dieser Psalm, der über die sühnenden Leiden des Herrn Jesus geht, und da heißt es, sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben, Psalm 22 Vers 17, das ist diese Kreuzigungsmethode. Die Juden wollten das aus der Bibel wegradiert haben, deshalb haben sie das umpunktiert und den masoretischen Text deshalb lesen lassen, er wurde umzingelt wie ein Löwe, meine Hände und meine Füße, damit das auf keinen Fall auf den Herrn Jesus angewendet werden kann. Der ansonsten so hervorragende masoretische Text, hebräische Text des alten Testamentes ist dadurch verfremdet worden, weil man eben vermeiden wollte, dass dieser Psalm von dem Herrn Jesus spricht, aber da steht ganz schlicht, sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben, (00:05:03) gekreuzigt. Alle meine Gebeine könnte ich zählen, das zeigt uns etwas von den Leiden des Herrn Jesus dort, sie schauen und sehen mich an, genau das ist das, was wir hier finden, sie schauen und sehen mich an, aber nicht nur das, dann lesen wir auch weiter in unseren Versen, und als sie ihn gekreuzigt haben, verteilen sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber werfen, was jeder bekommen sollte, das heißt es hier auch in Psalm 22, sie teilen meine Kleider unter sich und über mein Gewand werfen sie das Los, was muss das den Herrn Jesus geschmerzt haben, das wenige was er besaß, er hatte ja nichts, aber das wenige was er besaß, selbst das haben sie ihm noch gestohlen, weggenommen und haben das verteilt und dann noch Geld damit letztlich gemacht. Es war aber die dritte Stunde und sie kreuzigten ihn, wir sind also hier um 9 Uhr morgens und da hat man den Herrn Jesus gekreuzigt, 6 Stunden würde er jetzt an dem Kreuz hängen, 6 Stunden (00:06:05) auch in der Mittagshitze, die ja an dieser Zeit März, April in Israel durchaus sehr hoch sein kann, 30 Grad, kann es da auch um diese Zeit schon werden, der Geist Gottes legt also Wert darauf, dass wir genau wissen, wann was geschehen ist, die dritte Stunde und als Aufschrift mit seiner Beschuldigung war geschrieben, der König der Juden. Das war das, was sie sagten, wir wissen aus dem Johannes Evangelium, dass sie zudem dem Herrn Jesus vorwarfen, dass er sich zu Gottes Sohn gemacht hätte, aber hier der König der Juden. Pilatus ließ sich ja, wie wir aus einem anderen Evangelium wissen, nicht davon abbringen, auch diesen Spruch über den Haupt des Herrn Jesus stehen zu lassen, der König der Juden, das war er wirklich, das war der König der Juden. Sie verspotteten ihn, er meinte er sei der König der Juden, aber er war das und er wird das sein. Wie sagten die Magier, wo ist der König, (00:07:04) der geboren werden sollte, er ist der König, er hat dieses Anrecht, aber jetzt wenn er sterben würde, hat er auch dieses Anrecht bereitwillig hingegeben. Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen auf der rechten und einen auf der linken Seite. Wir denken an die Worte, die der Prophet Jesaja in diesem bemerkenswerten Kapitel 53 ausspricht, beziehungsweise dort vermerkt hat. Das werden ja die Worte sein, die der gläubige Überrest künftiger Tage wehmütig sagen wird, dass sie dafür verantwortlich waren, dass ihr eigener Messias an das Kreuz gekommen ist. Und da heißt es in Jesaja 53 Vers 12, dass er den Übertretern beigezählt worden ist. Er war inmitten der Übertreter. Er wurde als der Mittelpunkt der Übertreter, der Abtrünnigen, der Gewalttätigen, der Bösen, der Ungöttlichen, wurde er dort (00:08:03) gekreuzigt. Räuber um ihn herum und er in der Mitte von ihnen, als ob er der Größte dieser Räuber gewesen wäre. In Markus F. Magierum wird dann ein Vers nicht zitiert, wenn ich das mal so ausdrücken darf, der erst in späteren Handschriften hinzugefügt worden ist. Er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden. Das ist der Vers, den ich gerade zitiert habe aus Jesaja 53. Der passt natürlich, aber das ist eben eine menschliche Hinzufügung, die an dieser Stelle hier nicht zu finden ist. Und dann sehen wir weiter, dass nicht nur die Brutalität, den Herrn Jesus getroffen hat, sondern auch dieser Spott in seinen höchsten Formen. Und die Vorübergehenden lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten, ha, der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuz. Wir haben eben gesehen aus Psalm 22, sie schauen, sie sehen mich an. Sie schauen da mit Freude, mit Wonne, mit Gier, schauen sie dort auf den wahrscheinlich (00:09:03) entblößten Christus, der dort an dem Kreuz hängt. Da sehen wir etwas von dem Hass und von der Bosheit des Menschen, dass er sich darüber sogar noch lustig machen kann, die Köpfe schütteln kann. Ja, den Tempel, den du abbrichst und in drei Tagen aufbaust, das ist das Zitat, was man aus Johannes 2 findet, wo der Herr Jesus falsch zitiert wird. Und jetzt wird ihm gesagt, rette dich doch selbst und steige herab vom Kreuz. Das ist eine erste Gruppe von Vorübergehenden. Markus beschreibt das wieder sehr, sehr beeindruckend, sehr geordnet, sehr plastisch, wenn ich das in aller Ehrfurcht sagen darf. Das ist die erste Gruppe der Vorübergehenden. Sie schütteln die Köpfe. Der Jesus hat das gesehen, der Jesus hat das empfunden, wieder die Menschen nicht beschämt sich abgewendet haben, weggelaufen sind, sondern nach Freude daran hatten, sich geweidet haben daran, dass da einer gekreuzigt wurde, der aus ihrer Sicht ihnen so viel Böses erwiesen hatte. Dabei hatte er ein Wunder nach dem anderen für Isigeta an zu ihren Gunsten. Die zweite Gruppe. Ebenso spotteten (00:10:02) auch die hohen Priester samt den Schriftgelehrten untereinander und sprachen. Andere hat er gerettet. Sich selbst kann er nicht retten. Ist das wahr? Der Jesus wollte sich nicht retten, weil er unser Retter werden wollte, weil er dort an dem Kreuz von Golgatha zu unseren Gunsten sterben wollte, sühnende Leiden auf sich nehmen wollte. Er hätte sich retten können, aber dann wäre kein Mensch zur Bekehrung gekommen. So hat er diesen Spott erduldet, obwohl er das Gegenteil hätte beweisen können. Der Christus, sagen sie, der König Israels, wenn er das denn wäre, das ist ja ein Spott, steige jetzt vom Kreuz herab, damit wir sehen und an ihn glauben und glauben. Ja, von wegen. Sie wollten nicht glauben. Sie hätten auch das dann wieder als eine Flucht irgendwie interpretiert und hätten ihm Ängstlichkeit und dergleichen vorgeworfen. Nein, der Herr Jesus, er war bereit, an dem Kreuz hängen zu bleiben, er, der als Einziger die Macht gehabt hätte, herabzusteigen. Und dann die dritte Gruppe, auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten (00:11:06) ihn. Das muss das Schlimmste für den Jesus gewesen sein. Einmal die Volksmenge, die ja vorbeiläuft. Das ist schon furchtbar. Dann die schriftgelehrten und hohen Priester, die Führer, die dann auch noch in den Spott eingestimmt haben. Das war schlimm. Das war noch schlimmer. Aber am schlimmsten war, dass da diejenigen, die selber so furchtbare Leiden hatten an dem Kreuz, die rechts und links von ihm hingen, dass sie in diesen Spott eingestimmt haben. Was für ein Wunder der Gnade, dass einer dann doch irgendwie, wie wir das in Lukas 23 lesen, zur Erkenntnis gekommen ist. Das muss ein ganz besonderer Mann sein, der in dieser Stille, in dieser Hingabe für Gott litt und der dann zur Bekehrung gekommen ist. Aber davon spricht Markus hier nicht. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. Jesus hat das still und stumm erlitten und erduldet. Wir lesen kein Wort, dass der Jesus hier an dem Kreuz gesprochen hätte. Nein, wir sind beeindruckt. Wieder neu beeindruckt von dieser Hingabe, von diesen furchtbaren Leiden. Das waren nicht die größten Leiden, (00:12:03) aber sie sind derart groß, derart intensiv, derart umfangreich, derart lang. Wir reden hier von drei Stunden, die in ein paar Versen behandelt werden und in unseren Herzen fallen wir vor ihm nieder. Wir sind beeindruckt. Wir können eigentlich nicht viel sagen dazu, weil wir diese Schmerzen überdenken, die der Jesus gehabt hat, körperlich und seelisch angesichts dieses beißenden Spottes, der ihm dann auch noch zuteil wurde. Ja, wir beten ihn an für diese Hingabe, für diese Freiwilligkeit und wir danken ihm in Ewigkeit dafür, dass er das erduldet hat.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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