Markus 15,35-38


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(00:00:00) Wir sind im Markus-Evangelium in Kapitel 15 Vers 35 angekommen. Wir haben uns beim letzten Mal damit beschäftigt, was die sühnenden Leiden des Herrn Jesus gewesen sind. Sie werden nur letztlich in zwei Versen, eigentlich in einem Vers berichtet und doch sind sie das, was unsere Errettung bewirkt hat, sind sie das, was uns wirklich zu Gott gebracht hat. Wir stehen still vor dem Herrn Jesus, wir beugen uns in unseren Herzen und mehr als das und beten ihn an für das, was er dort vollbracht hat. Aber die Menschen standen nicht still, die Finsternis, so sehr sie beunruhigend, beängstigend gewesen sein muss, führte nicht dazu, dass der Mensch umgedacht hat. Kaum ist das Licht wieder da, heißt es im Vers 35, und als einige der Dabeistehenden es hörten, nämlich dass der Jesus gerufen hatte, Eli, Eli oder Eloi, Eloi, Lama, Sabachthani, da sagen sie, sie erruft Elia. Das kann man wohl kaum so verstehen, dass sie wirklich meinen, er erruft Elia. (00:01:01) Wenn es die Nationen gewesen sind, die das jetzt kommentiert hätten, dann hätten sie Elia gar nicht gekannt. Das war ja keine Person, die für sie irgendwie von Bedeutung war. Aber Juden, die konnten die aramäische Sprache des Herrn Jesus verstehen und da war von Elia überhaupt keine Rede. Das können wir also nur als einen neuen Beweis ihres Spottes, ihres beißenden Spottes verstehen. Ach, der will wohl jemanden rufen, warten wir mal ab, was jetzt passiert, wie der kommt und ihm hilft. Dann heißt es aber in Vers 36, einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und legte ihn um einen Rohrstab und gab ihm zu trinken. Das ist ganz wichtig auch, dass das geschah, um zu sehen, dass der Jesus wirklich als Mensch hier lebte. Dass das nicht irgendwie eine Erscheinung oder dergleichen war, oder dass der Jesus am Kreuz irgendwie anders geworden wäre, wie ein übernatürlicher Mensch, der auf einmal in der Lage war, Dinge zu erdulden, die sonst kein Mensch hätte erdulden können, etwas (00:02:01) zu tun, was sonst kein Mensch hätte tun können. Nein, er war vollkommen Mensch und deshalb kann man sehen, dass ihm da auch dieser Schwamm mit Essig gegeben wurde. Und lasst uns nicht vergessen, wie furchtbar auch physisch, körperlich das gewesen ist, was der Jesus dort erdulden musste an dem Kreuz von Golgatha. Das ist eben nicht, wenn wir das in Ehrfurcht sagen und überdenken, spurlos an dem Herrn Jesus vorübergegangen. Auch wenn wir jetzt von einem lauten Ruf hören zum Schluss, dann heißt das nicht, dass der Jesus über den Dingen gestanden hätte, ganz im Gegenteil, er hat das in vollem Maß empfunden. Aber daran wird deutlich, dass der Jesus nicht an Schwäche gestorben ist, sondern weil er sein Leben selbst hingegeben hat, wie er das Recht hatte, wie wir das in Johannes 10, Verse 17 und 18 lesen. Aber sie bringen da diesen Essig und legen ihn um einen Rohrstab, damit das einfacher für den Gekreuzigten zu sich zu nehmen war. Aber dann sprach er, halt, lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen. (00:03:03) Ich meine, das kann man nur als einen Spott, als eine hohe Bemerkung wirklich hier auffassen, so wie sie den Herrn Jesus vorher verspottet haben. Ach, dann soll er sich doch selber retten. So haben sie jetzt hier gesagt, warten wir doch mal, dann wird ja sicher der Elia von irgendwo her kommen. Sie waren ja nicht dabei gewesen bei der Szene auf dem Berg. Das haben sie überhaupt nicht mitbekommen. Von daher wird ganz deutlich, dass das wirklich hier im Hass und Spott gesagt wird. Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich und verschied. Da sehen wir, das ist einzigartig. Menschen, die am Kreuz gestorben sind, sind in ihrer Schwäche gestorben, sind an körperlicher Schwachheit gestorben, weil sie das nicht mehr aushalten konnten. Das Herz blieb dann stehen irgendwann. Das war bei dem Herrn Jesus nicht der Fall. Aber lasst uns nie denken, dass er, weil er jetzt diesen lauten Schrei hier von sich gegeben hat, dass er irgendwie über den Dingen gestanden hätte. Im Gegenteil. Er hat das mehr empfunden, mehr durchleben, mehr durchleiden müssen, als das je ein Mensch (00:04:05) vor und nach ihm bei Kreuzesleiden getan hat und tun musste. Er gab einen lauten Schrei von sich. Das macht deutlich, er hat selber sein Leben gegeben, obwohl das weiter hier nicht in Markus betont wird und verschied. Was für ein Ausdruck. Der Schöpfer Himmels und der Erde, der Schöpfer des Lebens, derjenige, der das Leben in sich selbst besitzt, er verschied. Er ist derjenige hier, der sein Leben lässt, der sein Leben gegeben hat, der verschiedet. Was für ein Augenblick, wo die Engel sehen hier, dass ihr eigener Schöpfer, der, dem sie gedient haben, Markus 1, dass er hier jetzt wirklich verschiedet und er verschied. Der letzte Atemzug unseres Retters, unseres Erlösers, dessen, der sich ganz für uns hingegeben hat und er verschied. Sofort gibt es eine Reaktion. Nicht eine Reaktion von Menschen als erstes, sondern eine Reaktion, die Gott herbeiführt. (00:05:02) Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten. Der Tempel, der ja gar nicht hier direkt unmittelbar daneben war, aber nicht weit entfernt, der muss jetzt etwas offenbaren, denn in dem Allerheiligsten, vor dem dieser Vorhang war, da war ja gar keine Bundeslade. Was muss das erschreckend gewesen sein für die Priester, die dort waren, dass auf einmal dieser Vorhang des Tempels zerrissen ist und sie jetzt vor einem leeren Allerheiligsten waren. Und das ist natürlich symbolisch jetzt. Das ganze jüdische System war ein leeres System geworden, wenn die Juden ihren eigenen Messias, wenn der hohe Priester oder die hohen Priester und die Schriftgelehrten ihren eigenen Gott an das Kreuz gebracht haben, in der Person des Herrn Jesus, was hatte dann dieses System noch für einen Sinn? Ja, Gott hatte das Judentum gegeben, aber der Mensch, die Juden selbst, die Führer, sie hatten mitsamt des gesamten Volkes, hatten dieses System letztlich vergewaltigt, sie hatten dieses System ad absurdum geführt, sie haben im Widerspruch zu dem gelebt und (00:06:02) gehandelt und gesprochen, was Gott gegeben hat. Es war ein leeres, es war ein satanisches, es war ein rein menschliches System geworden und das wurde jetzt offenbar, nichts war mehr da vorhanden. Aber das ist nur die eine Seite dieses Zerreißens des Vorhangs. Die zweite Seite ist, dass jetzt ein Zugang frei war zu Gott. Der Vorhang geriss nicht von unten nach oben, wenn man ihn geschnitten hätte, wäre das so gewesen, sondern es war das Wunder, dass es von oben nach unten ging. Von Gott aus ist jetzt der Weg frei zu sich, zu ihm. Er kann zu uns Menschen kommen, auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus kann er jetzt Menschen segnen. Das ist sehr beeindruckend, wenn man sich die Geschichte von Noah anschaut. Bis zu dem Zeitpunkt, dass er diesen Altar baut und Opfer bringt auf der neuen gereinigten Erde, 1. Mose 8 am Ende, sprach Gott immer nur mit Noah und auf einmal 1. Mose 9 sehen wir, dass er jetzt nicht mehr nur mit Noah spricht, sondern mit Noah und seiner ganzen Familie. Auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus kann Gott jetzt zu den Menschen kommen, kann den Menschen Erlösung anbieten, kann den Menschen Vergebung der Sünden anbieten. (00:07:04) Jetzt ist der Zugang offen und wir dürfen umgekehrt sagen von unserer Seite, wir können jetzt zu Gott kommen, wir können jetzt als ein Beter vor Gott kommen. Das hätte Gott doch nie annehmen können von Sündern. Aber jetzt als Erlöster auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus stehen wir vor Gott, stehen wir vor ihm als unserem Vater, bringen ihm Opfer des Lobes und des Dankes, beten ihn an in Geist und Wahrheit, sind Anbeter in Geist und Wahrheit und dürfen mit Dankbarkeit und mit Freude zu ihm kommen. Der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten. Wir wollen dabei stehen bleiben heute und dürfen bewundern, was für ein wunderbares Ergebnis, einzigartiges Ergebnis das Werk des Herrn Jesus herbeigeführt hat, dass wir jetzt Gemeinschaft haben können mit Gott, dass wir wirklich als Anbeter vor ihm stehen dürfen und er uns so auch annimmt. Ihm sei die Ehre, Gott, in der Person des Herrn Jesus und wir wollen vor ihm niederfallen und ihn anbeten, heute und in Ewigkeit.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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