Markus 15,6-15


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(00:00:00) Der Herr Jesus war inzwischen auch von Pilatus verhört worden. Das Synedrium hatte in einem ungerechten Urteil den Herrn Jesus verurteilt und an Pilatus übergeben, weil die Juden ja nicht selbst das Urteil vollziehen konnten. Sie wollten den Herrn Jesus beseitigen, diesen Rabbiner, der ihnen allen überlegen war, diesen Sohn Gottes, der durch wunderbare Werke die Menschen erleichtert hatte, ihnen Hilfe gegeben hatte. Aber sie hassten ihn, dieser Rabbiner, dieser Hohenpriester, weil der Jesus ein Rivale war. Und jetzt stand er vor Pilatus und auch dort stand er für die Wahrheit ein und wenn er beschuldigt wurde, dann hat er das über sich ergehen lassen, weil er nicht für seine eigene Ehre kämpfte. Jetzt berichtet Markus, wie auch die anderen Evangelisten, von einer besonderen Geste, die Pilatus den Juden gegenüber hatte. Zum Fest aber für sechs pflegte er ihnen einen Gefangenen freizulassen, um den sie baten. Sie hatten also die Möglichkeit, einen Gefangenen freigelassen zu bekommen und das war erstaunlich, (00:01:05) egal was der getan hat offensichtlich, war es die Möglichkeit, dass das Volk jemanden frei bekam. Es war aber einer, der dort war, genannt Barabbas, mit den Aufrührern gebunden, die in dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Pilatus versucht eben auf diese Art und Weise, sich liebkind zu machen, dass das Volk ihn mehr annahm, denn das römische Reich war ja immer wieder durch Aufstände und so weiter gekennzeichnet und das war für die jeweiligen Landpfleger, für die jeweiligen Stadthalter des römischen Kaisers war das ein Problem, denn in dem Moment, wo es Aufruhr und so weiter gab, da war die Gefahr groß, dass sie aus ihren Posten wieder entlassen wurden. Nun, hier finden wir, dass einer, der offensichtlich jetzt für das Volk in Frage kam, ein Aufrührer gewesen war. Das wurde verbunden sogar mit einem Aufruhr, der mit einem Mord in Verbindung stand. (00:02:06) Das sind jetzt die beiden Personen, die anscheinend zur Auswahl stehen. Einer, der sich Barabbas nannte, Sohn des Vaters, der aber ein Mörder war und einer, der der Sohn des Vaters ist und war, der aber nur Gutes dem ganzen Volk erwiesen hatte und ein Wunder nach dem anderen getan hatte. Und die Volksmenge erhob ein Geschrei und fing an zu begehren, dass er tue, wie er ihnen zu tun pflegte. Anscheinend hatte Pilatus noch gar nicht angekündigt, dass er das jetzt wieder genauso tun würde, aber sie rufen danach, um einen loszubekommen und nicht Jesus, damit bloß nicht derjenige, der Gutes getan hat, der hier jetzt als der Angeklagte vor Pilatus stand, zu diesem befreiten werden konnte. Nein, sie wollten, natürlich angestachelt durch den Teufel, motiviert durch den Teufel, inspiriert letztlich durch den Teufel, angestachelt durch die hohen Priester, wollten sie diesen (00:03:04) Mörder, wollten sie frei bekommen. Die Volksmenge erhob ein Geschrei, das zeigt ja schon, in was für einem Zustand sie waren, dass er ihnen tue, wie er ihnen zu tun pflegte. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach, wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse? Obwohl Pilatus niemand war, der irgendwie ein Gewissen zu haben schien, war er doch hier jetzt irgendwie auf einem Weg, was ihn sagt, ich kann euch diesen König der Juden, das ist doch euer König, das ist doch jemand, den ihr begehren müsst, wenn es euer König ist. Wollt ihr, dass ich ihn euch freilasse, den König der Juden? Aber allein das Wort scheint schon Hass und Widerrede bewirkt zu haben. Denn er hatte erkannt, dass die hohen Priester ihn aus Neid überliefert hatten. Dem Pilatus war nicht verborgen geblieben, was da eigentlich los war, was da für eine Sache gespielt wurde. Bloß hier ging es um Leben und Tod und das war Pilatus durchaus bewusst und er sah, dass (00:04:02) die hohen Priester ihn aus Neid überliefert hatten. Das war der eigentliche Grund. Es war nicht, dass der Jesus etwas Böses getan hat, es war noch nicht mal, dass der Jesus etwas getan hatte, was irgendwie zum Schaden der hohen Priester und Schriftgelehrten und Führer war, sondern sie waren neidisch auf die Position des Herrn Jesus, weil er so viele Wunder getan hatte, weil er dazu in der Lage war und weil das Volk ihn natürlich auch gerne hörte und gern annahm. Jemand, der Wunder tut, der Kranke heilt, das ist natürlich jemand, den man auch gerne haben möchte. Die hohen Priester aber wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber Barbas freilasse. Pilatus aber antwortete und sprach wieder zu ihnen, was wollt ihr denn, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt? Sie nannten ihn ja gar nicht König der Juden. Sie wollten ihn ja gar nicht, jedenfalls jetzt nicht mehr. Sie hatten ihn, wir haben das betrachtet, sie hatten ihn mit einem Hosanna, jedenfalls ein Teil des Volkes hatte ihn mit einem Hosanna in der Stadt Jerusalem aufgenommen, hatte ihn dort hinein begleitet, hatte damit deutlich gemacht, dass er wirklich der Messias ist, (00:05:05) der König der Juden. Aber die, die jetzt hier standen, die hatten keine Erinnerung mehr daran, vielleicht waren das auch ganz andere oder wahrscheinlich sogar, sondern sie wurden aufgestachelt durch die hohen Priester, die die Volksmenge aufwiegelten. Da sehen wir, das war von einem gerechten Urteil, konnte keine Rede sein, von einer gerechten Betrachtungsweise, Beurteilung. Untersuchung konnte auch keine Sprache sein, nein, in großem Hass und Brutalität gehen sie vor, wiegeln die Volksmenge auf und wollen lieber einen Mörder haben, der ihnen nicht eine einzige Sache zum Segen getan hat. Der soll freikommen und nicht Jesus, der so zum Segen für sie gewesen ist. Sie aber schrien wieder, kreuzige ihn. Auch wenn das vorher noch nicht so bemerkt worden ist, sehen wir hier, dass sie geschrien haben, dass der Hass in jeder Weise durch Geschrei dann auch hervorkommt. Wie kann etwas gut sein, wie kann etwas nach den Gedanken Gottes sein, wenn hier dann nur (00:06:01) rumgeschrien wird, kreuzige ihn. Was für ein Hass kommt hervor, muss man sich mal überlegen. Diese brutale Hinrichtungsmethode der Römer, das war für die Leute, das war für die Juden überhaupt kein Problem, dass einer der ihren, der ja auch Jude war, der Herr Jesus, dass er auf diese brutale Weise hingerichtet würde. Sie waren wirklich aufgewiegelt, sie waren nicht mehr Herr ihrer Sinne. Pilatus aber sprach zu ihnen, was hat er denn Böses getan? Wie kann ich jemanden kreuzigen lassen? Wie kann ich jemanden zu dieser furchtbaren Todesstrafe verurteilen, wenn er doch gar nichts Böses getan hat? Er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten. Das war ihr Herzenszustand. Da war nichts Böses, weswegen der Herr Jesus angeklagt werden konnte. Später finden wir Ähnliches bei Paulus. Aber hier ist das natürlich in einer noch viel eklatanteren Weise ist das wahr. Sie aber schrien wie der kreuzige ihn. Sie aber, heißt es dann, schrien übermäßig kreuzige ihn. Sie wollten überhaupt nicht reden, sie wollten nicht argumentieren, das Einzige, was sie (00:07:02) wollten ist, das heißt, was die hohen Priester, was die Führer wollten und was sie irgendwie in das Herz dieser Volksmenge hineingebracht haben, dass der beseitigt wird, dass der bloß nicht irgendwie am Leben bleiben kann. Sie aber schrien übermäßig, inspiriert von Satan, können wir hinzufügen, kreuzige ihn. Da aber Pilatus, hier wird jetzt nicht das längere Verhör geschildert, wie wir das in Matthäus und auch im Johannesevangelium finden, hier finden wir nur, was dann genau geschieht. Da aber Pilatus der Volksmenge einen Gefallen tun wollte, er wollte bloß keinen Aufstand, bloß keinen Aufruhr haben, was ihn selbst das Leben und seinen Posten kosten könnte, heißt es, da er der Volksmenge einen Gefallen tun wollte, ließ er ihnen Barabbas frei, einen Mörder, einen, von dem sie nichts hatten, der wurde freigelassen und überlieferte Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, damit er gekreuzigt würde. Aus dem Johannesevangelium wissen wir, dass die Geißelung vorher war, dass Pilatus auf (00:08:01) diese Art und Weise versuchte, sie zu besänftigen, was für eine Ungerechtigkeit, solche Mittel zu ergreifen. Hier heißt es, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, wurde er überliefert, damit er gekreuzigt würde. Was für ein Urteil, offensichtlich ein böses, ein verkehrtes, ein ungerechtes Urteil, aber hier war der Souverän, er entschied, damit er gekreuzigt wurde. Menschlich gesprochen, das Schicksal ist besiegelt worden und wir denken, wenn wir von dieser Geißelung hören, natürlich an das, was im Alten Testament auch in den Psalmen schon vorhergesagt worden ist. Dort lesen wir in Psalm 129 in Vers 3, dass prophetisch gesagt wird, im Blick auf den Herrn Jesus, Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben langgezogen ihre Furchen. Wie muss das schmerzhaft, wie muss diese Brutalität schmerzhaft für den Herrn Jesus gewesen sein? Er hat sie über sich ergehen lassen, nicht einfach in Gleichmut, sondern in dem vollen Empfinden, dass der Hass der Menschen sich nicht nur in Worten, nicht nur in der Verurteilung, (00:09:06) sondern jetzt auch in dieser körperlichen Misshandlung des Herrn Jesus ausgedrückt hat. Wir staunen über die Liebe, über die Hingabe, über den Gehorsam, über das Schweigen des Herrn Jesus und wir fallen in unseren Herzen vor ihm nieder. Er ist es wert und das wollen wir von Herzen gerne tun.
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Artikelreihe: Markusevangelium

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