Die Versammlung Gottes (57) - Die Beziehung der örtlichen zur weltweiten Versammlung - Praktische Konsequenzen


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(00:00:00) Praktische Konsequenzen daraus, dass die örtliche Gemeinde, die örtliche Versammlung und die weltweite Versammlung Gemeinde wesensgleich sind. Wir nehmen einmal als einen Detailhinweis, was der Apostel Paulus in 2. Korinther 3 schreibt. 2. Korinther 3 Vers 1 fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen oder benötigen wir etwa, wie einige, Empfehlungsbrief an euch oder von euch? Nun hier ist davon die Rede, dass Empfehlungsbriefe offensichtlich eine wichtige Praxis in der Anfangszeit der Kirche Gottes, der Gemeinde Gottes auf der Erde waren. Wofür waren Empfehlungsbriefe nötig? Nun, damals kannte man sich bei weitem nicht so gut wie in dieser Zeit des Niedergangs sich viele Gläubige kennen, die an verschiedenen Orten gerne auf der Grundlage der Schrift zusammenkommen möchten, erstens, weil die Verkehrsmittel damals anderer Art waren, man konnte nicht so schnell von A nach B kommen, zweitens, weil es damals viel mehr Gläubige waren, existierten, die sich eben gar nicht so viel kennen konnten. (00:01:01) Heute in einer Zeit des Niedergangs, wo es eben nur wenige Leiter gibt, die den Herrn Jesus als Reiter annehmen, wo man das erkennen kann, muss man besser sagen, da kennen sich manche natürlich und trotzdem finden wir eben diesen Hinweis auf Empfehlungsbriefe. Was zeigt uns das? Wir finden ja in Gottes Wort im Neuen Testament nicht irgendwie ein spezielles Verfahren zur Aufnahme der Gläubigen in die Gemeinde, in die Versammlung Gottes. Das finden wir nicht. Aber wir sehen durch diesen Hinweis auf die Empfehlungsbriefe, dass es doch so etwas gegeben hat. Dass man nicht einfach sagte, ich bin Christ, also kann ich teilnehmen, fangen wir wieder an uns selbst zu empfehlen. Nein, mein eigenes Zeugnis, das ist eben gar nicht das, worauf Gottes Wort jetzt hier Wert legt. Denn mein eigenes Zeugnis ist ja gefärbt, das ist ja rein subjektiv, da kann ich ja sagen, was ich will. So wie die Gibeoniter damals zu Joshua kamen, zu dem Volk Israel in Kanan und gesagt haben, ja, wir sind von ganz weit weg gekommen und seht ihr hier alles verschimmelt und was weiß ich. Und das war einfach nicht wahr. Genau damit müssen wir heute rechnen, deshalb man kann sich nicht selbst empfehlen, deshalb diese Empfehlungsbriefe. Was eben deutlich macht, dass man damals durchaus eine Art Aufnahme hatte, die uns aber nicht (00:02:04) weiter in technischen Details vorgestellt wird. Es ist also deutlich, dass man nicht einfach irgendwo in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, dass man nicht irgendwie teilnehmen konnte am Brotbrechen bei dem Mahl des Herrn, sondern dass der Geist Gottes auch damals den Geschwistern, ohne dass wir da jetzt eine konkrete Vorschrift finden, diese Sorgfalt in das Herz gelegt hat, die wir heute umso mehr brauchen in Zeiten des Niedergangs, wie das mit dem Aufnehmen funktionieren kann. Nun, wenn es die weltweite Versammlung gibt und wir gesehen haben, dass man am Ort genau auf dieser Grundlage auch zusammenkommt. 1. Korinther 12 haben wir gesehen, Vers 27, ihr aber seid Christi Leib. Ihr seid nicht der Leib Christian, Corinne, sondern ihr seid Christi Leib. Das heißt, ihr habt das gleiche Wesen wie die weltweite Versammlung, ohne dass man sagen kann, ihr seid die Versammlung Gottes dort in Korinth. Dann macht das deutlich, das galt ja nicht nur für Korinth, das galt ja genauso für Ephesus und das galt genauso für Kolosse. (00:03:02) Das heißt, wenn jemand in die Versammlung Gottes in Kolosse aufgenommen war, dann musste dieses Aufnehmen nicht in Ephesus oder in Korinth erkannt und anerkannt werden, als ob da noch ein zusätzlicher Schritt notwendig gewesen wäre, sondern jemand, der in die Versammlung Gottes, also was die menschliche Verantwortung auf der Erde betrifft, an dem einen Ort aufgenommen war, der war damit in die weltweite Versammlung aufgenommen. Warum? Weil es nur eine weltweite Versammlung gibt, weil es nur eine Gemeinde Gottes gibt und wer an dem einen Ort, der die Darstellung der weltweiten Versammlung war, Korinth oder Kolosse oder Ephesus oder sonst wo, wer da aufgenommen war, war damit in die praktische Gemeinschaft hier, was die Erde betrifft, auch an allen anderen Orten aufgenommen, weil er in die weltweite Versammlung aufgenommen war. Natürlich, nur nochmal zur Ergänzung, das bedeutet nicht, dass hier irgendwie Menschen entscheiden, wer zur Kirche Gottes gehört oder nicht. Das ist allein Sache des Geistes Gottes, von Gott selbst, aber solange die Versammlung (00:04:01) Gottes hier auf dieser Erde ist, überträgt Gott uns die Verantwortung, in diese Gemeinschaft aufzunehmen, in Übereinstimmung mit Gottes Wort nach seinen Gedanken zu handeln. Genau das macht der Herr Jesus selbst deutlich, wenn er das zweite Mal von der Versammlung spricht, Matthäus 18 Vers 20, da spricht er ja zu der Versammlung Gottes. Er hatte von einem Problemfall, einem Sündenfall gesprochen und derjenige war nicht bereit zu hören, so sage es der Versammlung, der örtlichen Versammlung. Und dann führt er fort, ich sage euch, was irgend ihr, ihr, die ihr diese Versammlung Gottes bildet, auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein und was ihr irgend auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Also nicht irgendwie ein Bruder oder eine Brüderstunde oder Geistliche oder sonst was, sondern die örtliche Versammlung, sie nimmt auf und sie muss notfalls auch ausschließen. Und das, was am Ort aufgenommen ist, ist weltweit aufgenommen. (00:05:03) Wenn ich also anfange, an einem anderen Ort zu sagen, tja, das glaube ich aber nicht so, da ist doch was nicht gut gelaufen, das muss ich selber mal prüfen, dann handeln wir genau entgegen diesem Prinzip. Dann folgen wir den Einflüsterungen des Teufels, der Misstrauen sät. Das hat er von Anfang an getan, wir sehen das in 1. Mose 3, hat Gott wirklich gesagt, überlegt euch doch mal und wenn wir dem Teufel das Ohr leihen, dann wird Misstrauen eingeführt. Nein, wir gehen grundsätzlich davon aus, so wie wir doch an dem Ort, wo wir selber sind, wenn wir nach der Schrift zusammenkommen wollen, dass wir im Name des Herrn handeln, das heißt, dass wir aufnehmen, wenn wir als Geschwister versammelt sind, um nach den biblischen Gedanken aufzunehmen oder notfalls auszuschließen, dann werden wir doch davon ausgehen, dass das an den Orten, die wir kennen, mit denen wir in praktischer Gemeinschaft genau das zu verwirklichen suchen, dass sie das in gleicher Weise tun. Wenn wir das nicht davon ausgehen würden, wenn wir dieses Vertrauen nicht hätten, dann (00:06:04) könnten wir nicht miteinander das Brot brechen, dann könnten wir nicht auf der gleichen Grundlage zusammenkommen, weil wir dann sagen, ihr tut das nicht, sondern ihr tut euren eigenen Willen. Und wenn das die Grundlage ist, unseres Verständnisses von einem örtlichen Zusammenkommen, dann wäre das unmöglich auf der gleichen Basis, auf der gleichen Grundlage der Schrift. Wenn wir aber davon ausgehen, dann brauchen wir auch nichts zu prüfen, sondern was an dem einen Ort in Korinth aufgenommen worden ist, das ist damit in die weltweite Versammlung aufgenommen worden, denn davon ist ja Korinth nur eine örtliche Darstellung. Und dann ist das damit letztlich auch in der örtlichen Versammlung in Ephesus aufgenommen. Warum? Weil sie genauso die örtliche Darstellung von derselben Versammlung, von derselben Kirche Gottes ist, wie das in Korinth der Fall war. Wenn ich also dann anfange zu sagen, nein, ich muss das erst prüfen, dann führt das zu Misstrauen, dann führt das zu Entzweigung und gerade nicht zur Einheit. Ja, aber was ist denn, ist jetzt natürlich die logische Frage, was ist denn, wenn aber (00:07:01) doch nicht in Übereinstimmung mit Gottes Wort gehandelt worden ist? Natürlich ist das immer möglich. Leider ist das möglich, weil wir Menschen sind, die wir alle das Fleisch an uns haben, die sündige Natur, weil wir dadurch auch alle einen eigenen Willen haben, einen Willen, der eben sich nicht beugt unter Gottes Wort. Das ist möglich. Mit anderen Worten, wenn es offensichtliche Hinweise gibt, dann gehen wir an den Ort, dann entscheiden wir nicht an unserem eigenen Ort oder überlegen das an einem eigenen Ort. Wir haben ja gar nicht mitbekommen, was es für Herzensgewissensübungen an den einzelnen Orten gegeben hat, sondern dann gehen wir dahin, fragen und dann muss das an dem Ort geklärt werden. Da können wir das nicht für uns klären und schon gar nicht im Widerspruch handeln zu dem, was an diesem Ort, sagen wir in Korinth, geschehen ist. Was sagt der Apostel Paulus in Epheser 4? Wir sollen die Einheit des Geistes bewahren im Band des Friedens. Wir sollen die Einheit bewahren. Die Einheit ist nicht, dass jeder nach seinen Überlegungen handelt und selbst wenn sie vor dem Herrn, selbst wenn sie auf dem Bewusstsein, wir wollen nach Gottes Wort handeln, geschieht, (00:08:05) denn dann sind wir genau in dem Charakter, was die Richterzeit sagt. Ein jeder tat, was recht war in seinen Augen. Das wäre dann in unserem Fall, ein jedes örtliches Zusammenkommen handelt nach dem, was recht ist in seinen Augen. Das ist das Gegenteil von Einheit. Nein, wir können nur da in Übereinstimmung handeln mit dem, was an anderen Orten ist und dadurch die Einheit verwirklichen und in dem Augenblick, wo berechtigte Zweifel aufkommen, dann handeln wir nicht anders, sondern wir gehen an den Ort und das muss an diesem Ort geklärt werden. Und wenn dann mehrere Brüder, wenn mehrere Geschwister eben aus, sagen wir, umliegenden Zusammenkommen zu dem Schluss kommen, da ist etwas nicht richtig gelaufen, dann werden sie das auf das Gewissen der handelnden Versammlung, des handelnden Zusammenkommens legen und wenn dieses nicht bereit ist, ein verkehrtes Handeln zu bekennen und dann auch zu korrigieren, (00:09:02) dann hört natürlich dieses Zusammenkommen früher oder später auf, Darstellung der weltweiten Versammlung Gottes zu sein, denn wie kann ich die weltweite Versammlung darstellen, wenn ich im Widerspruch dazu handele? Nein, das muss an diesem Ort geklärt werden. Also die praktische Konsequenz der Wesensgleichheit der örtlichen Versammlung mit der weltweiten ist, dass nicht jedes örtliche Zusammenkommen für sich entscheiden kann, sondern unabhängig von dem, was an anderen Orten geschieht, sondern dass Gott eine Einheit gegeben hat. Diese Einheit ist nie im Widerspruch zu seinem Wort, im Widerspruch zu seiner Heiligkeit und zu seiner Liebe, aber sie ist eben auch nicht im Widerspruch zu dem Handeln an anderen Orten, sondern das muss an dem Ort dann geklärt werden und wenn es nicht geklärt werden will, dann müssen wir uns eben von einem solchen Zusammenkommen trennen, weil es niemals eine Darstellung der Versammlung Gottes sein kann an dem Ort A und B, wenn man im Widerspruch zueinander handelt. Das wäre nicht Einheit, das wäre Zweiheit, das wäre Zerstörung und das wäre im Widerspruch zu Gottes Wort. (00:10:01) So einfach eigentlich ist das, aber so kompliziert machen wir uns das leider und handeln so oft leider im Widerspruch zu den Gedanken Gottes. Lasst uns wieder zurückkehren, auch da, back to the roots, nach Gottes Gedanken handeln, wie er das in seine Wort niedergelegt hat, in Übereinstimmung mit seinen Gedanken.
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