Am: So, 19. Februar 2023
Was für eine Grundhaltung sollte uns prägen, wenn ein Gläubiger kommt, den wir bislang nicht kannten, der aber am Brotbrechen teilnehmen möchte?
Transkript der Audiodatei
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(00:00:00)
Besuchsweise Aufnahme, Gastweise Aufnahme – mit diesem Thema haben wir uns in dem letzten Podcast
schon beschäftigt und da wollen wir jetzt weitermachen.
Wir haben gesehen, dass es bestimmte Grundsätze gibt, die es zu bedenken gilt, wenn wir mit
einer gastweisen Aufnahme, also mit jemand zu tun haben, den wir nicht kennen, bislang
nicht kennen und der zu Besuch ist.
Was wollen wir für eine Grundhaltung wahrnehmen, wenn so jemand kommt?
Punkt 1.
Wir wollen uns freuen über jeden Gläubigen, der den Herrn ehren möchte, der seinem Wunsch
nachkommen möchte, diesem Wunsch, den der Herr ausgedrückt hat, tut dies zu meinem
Gedächtnis.
Das finden wir in 1.
Korinther 11 Verse 24 und 25.
Also wir freuen uns, das soll die Grundhaltung sein, sich zu freuen.
Zweitens, an der Zusammenkunft als solcher kann natürlich grundsätzlich jeder teilnehmen.
Es geht uns hier bei dieser Frage der gastweisen Aufnahme nicht um das Zusammenkommen als solches,
sondern es geht uns um die Teilnahme an der, ich möchte mal sagen, religiösen Handlung, (00:01:01)
an dieser gottesdienstlichen Handlung, nämlich dem Essen von dem Brot und dem Trinken von
dem Kelch.
Aber zu der Zusammenkunft als solcher kann natürlich jeder kommen, kann auch jeder teilnehmen,
selbst wenn er noch nicht am Brotbrechen, diesem besonderen Akt der Gemeinschaft teilnimmt.
Natürlich werden wir jemand, der stört und der ständig stört oder der sich in einer
Weise da verhält, dass er diese Andacht und die feierliche innere Atmosphäre, die da
herrscht, bewusst stört, da müssen wir natürlich einschreiten, aber davon gehen wir nicht aus.
Also grundsätzlich der zweite Punkt an dieser Zusammenkunft kann jeder teilnehmen.
Drittens, in vielen Gemeinschaften ist es heute, Gemeinden, Kirchen, Versammlungen ist
es heute üblich maximal einmal pro Monat Brotbrechen zu haben.
Es ist also nur noch in ganz, ganz wenigen Zusammenkünften ist es so, dass man jeden
ersten Tag der Woche, an jedem Sonntag also das Brotbrechen hat. (00:02:01)
Vor diesem Hintergrund wird jemand, der zu Besuch kommt und da die meisten ja dann eben
aus solchen Arten von Zusammenkommen stammen, wo es maximal einmal pro Monat Brotbrechen
gibt, solche Besucher werden keinen zeitlichen Druck ausüben, die werden nicht sagen, jetzt
muss ich aber auf jeden Fall sofort teilnehmen.
Wenn sie an ihrem eigenen Ort in der Gemeinde, wo sie normalerweise sind, nur einmal im Monat
Brotbrechen haben, dann werden sie auch die Zeit geben, sich mit dieser Frage, kann man
so jemanden zum Brotbrechen aufnehmen, das werden sie Zeit geben dafür.
Punkt vier, grundsätzlich nehmen wir eine gute Gesinnung an bei solchen, die kommen.
Wir gehen nicht davon aus, dass jemand provozieren möchte.
Wir gehen nicht davon aus, dass jemand in Sünde lebt.
Wir gehen nicht davon aus, wenn ein Gläubiger kommt, um am Brotbrechen teilzunehmen, dass
da irgendwas an großen Hinderungsgründen ist, nein, wir gehen davon aus, dass er mit
einer guten Gesinnung kommt, dass er dem Herrn gehorsam sein möchte, das wollen wir Christen (00:03:02)
doch, dass er auch das, was Gottes Wort sagt, dass er das anerkennen möchte.
Wenn das Gegenteil offenbar wird, dann wird es offenbar und dann werden wir entsprechend
handeln, aber wir wollen nicht von dem Gegenteil ausgehen, sondern wir wollen eine gute Gesinnung
annehmen.
Dann Punkt fünf, der Wunsch sollte vom Besucher ausgehen.
Immer wieder erlebt man, dass es Gläubige sind, die in Gemeinschaft beim Brotbrechen
schon dabei sind, dass sie einen Besucher haben und dass sie gerade zu dem drängen,
du musst doch jetzt am Brotbrechen teilnehmen wollen, weil sie nämlich bewirken möchten,
dass diese Frage auf den Tisch kommt und das ist keine gute Gesinnung, wenn wir so vorgehen.
Der Wunsch sollte bei dem Besucher sein.
Der Herr hat gesagt, tut dies zu meinem Gedächtnis, haben wir eben gelesen aus 1.
Korinther 11 und das finden wir auch in Lukas 22 und dann sollte derjenige, der kommt, sollte
in seinem eigenen Herzen diesen Wunsch haben und niemand sollte ihn drängen dazu, ihm
das irgendwie aufdrängen oder ihm auferlegen. (00:04:02)
Das ist ja auch bei den, sagen wir mal, jungen Leuten, die in den Zusammenkünften aufwachsen,
die wir kennen, dass wir sie nicht drängen, dazu am Brotbrechen teilzunehmen.
Wir überreden die Menschen, dass sie Buße tun, dass sie sich bekehren, aber wenn es
um diese Frage des gemeinsamen Weges auch in Verbindung mit dem Tisch des Herrn geht,
1. Korinther 10, dann drängen wir niemanden, sondern dann muss da eine persönliche Überzeugung
entstehen und geformt werden und diese Zeit wollen wir da geben, genauso für Besucher,
wir wollen, dass von ihm ausgeht und ihm nicht nahegelegt wird, er soll doch am Brotbrechen
teilnehmen wollen.
Gerade das hat nämlich oft zu Komplikationen, zu Konflikten und zu Schwierigkeiten geführt.
Und dann wollen wir sechstens jede Provokation ablehnen.
Wenn jemand kommt, um mal zu testen, wie weit er gehen kann, er kommt bewusst so fünf Minuten
vor Beginn der Stunde oder kommt gerade am Morgen, wo die Versammlung gar nicht, diejenigen, (00:05:02)
die als Versammlung versammelt sind, gar nicht in der Lage ist, diese Frage noch zu regeln.
Wir haben das beim letzten Mal gesehen, das ist ja die Versammlung, die aufnimmt, es sind
nicht einzelne Brüder.
Ich kann ja nicht sagen, ich habe mit jemandem gesprochen und derjenige nimmt teil.
Das ist eine Frage, wo die Versammlung aufnimmt.
Wir haben das gesehen.
Es gibt nur eine Art von Aufnahme.
Ich kann nicht sagen, normalerweise entscheidet die Versammlung, aber wenn ein Gast kommt,
dann machen das zwei Brüder für die Versammlung oder zwei Geschwister oder was weiß ich wer.
Nein, das ist die Versammlung, die aufnimmt und wenn dann jemand kurz vor der Zusammenkunft
da ist, dann mag es noch ein Gespräch vorher mit dem geben, aber dann werden wir so jemanden
sagen, wir brauchen einfach Zeit, weil eben nicht wir das entscheiden, sondern weil die
Versammlung aufnehmen muss und die Möglichkeit haben muss, auch ein Gespräch mit so jemandem
zu führen.
Nicht nur die zwei, die eben jetzt gerade aus welchen Gründen auch immer angesprochen
sind.
Also wenn jemand austesten will, wie weit er gehen kann und kommt deshalb nur ganz kurz
vor der Stunde, das ist abzulehnen.
Natürlich auch, wenn jemand weiß eigentlich, dass da Hinderungshorne vorliegen, aber will (00:06:03)
es einfach mal austesten, also lebt in Sünde oder sonst was, hat sich von einem Zusammenkommen
bewusst getrennt, das in Gemeinschaft ist und da will er mal testen, ob er da, wie weit
er gehen kann.
Nein, solche Provokationen lehnen wir ab, sie offenbaren in der Tat die Gesinnung dessen,
der kommt und wenn wir davon ausgehen grundsätzlich, dass jemand mit guter Gesinnung kommt, das
offenbart keine gute Gesinnung und deshalb können wir da unmöglich zustimmen.
Ja, soweit mal für heute, bei dem nächsten Podcast wollen wir uns dann anschauen, was
Gottes Wort eigentlich mal grundsätzlich in einem Überblick über dieses Thema sagt,
an welchen Stellen es überhaupt sich zu dieser Frage, die Gastweise an sich, die finden wir
in Gottes Wort nicht, aber zu dem Komplex, den wir dabei bedenken müssen, äußert, aber
das machen wir dann in einem weiteren Podcast.