Am: So, 13. August 2023
Ein wichtiger Aspekt bei der gastweisen Aufnahme ist, dass wir als solche, die vor der Frage der Aufnahme stehen, ein biblisches Verständnis von dem Wesen und der Handlungsweise der örtlichen Versammlung haben. Das könnten wir leicht übersehen in einer Zeit, in der sich fast jeder die sogenannte Bibeltreue auf die Fahnen schreibt.
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(00:00:00)
Es ist ein großes Vorrecht, Gläubige am Tisch des Herrn aufzunehmen.
Wir haben eine große Verantwortung, es ist ein großes Vorrecht und eine große Freude.
Wir haben uns bei den letzten Podcasts damit beschäftigt, was Inhalt der Gespräche ist,
wenn jemand zur gastweisen Aufnahme vorgeschlagen werden soll, wenn wir mit jemandem zu tun
haben, der gerne am Brotbrechen am Tisch des Herrn teilnehmen möchte.
Und wir haben beim letzten Mal dabei besonders gesehen, was es bedeutet, dieses reine Herz
zu haben und zu verwirklichen, dass wir mit denen zusammen den Herrn anrufen, die kommen
mit reinem Herzen.
Wir können das also sehen und erkennen und beurteilen und müssen das natürlich in unserem
eigenen Fall genauso tun.
Nun möchte ich abschließend zu diesen Punkten noch etwas sagen über das Wesen und das Handeln
der örtlichen Versammlung.
Das scheint mir ein ganz wesentlicher Punkt zu sein, zum Verständnis auch der einen Versammlung.
Und dieses Verständnis, so fürchte ich, ist uns abhandengekommen oder ist insgesamt nicht (00:01:02)
mehr so im Mittelpunkt.
Und wenn man dieses Bewusstsein versteht, wenn man dieses Bewusstsein hat, was ist eigentlich
die örtliche Versammlung im Vergleich zu der weltweiten Versammlung?
Wie ist da die Beziehung damit auch zu anderen örtlichen Versammlungen?
Dann klären sich manche Fragen, die mit der Einheit des Geistes und mit dem einen Leib
zu tun haben.
Dazu gehört, wer sich von einem Ort A wegwendet, wendet sich äußerlich von allen anderen
Orten desselben Weges weg.
Warum?
Weil alle diese Orte die örtliche Darstellung der weltweiten Versammlung sind.
Das ist das Prinzip, was wir in 1. Korinther 12 gelernt haben.
1. Korinther 12 Vers 27, Ihr aber, sagt der Apostel Paulus den Korinthern, Ihr aber seid
Christi Leib und Glieder im Einzelnen.
Ihr aber seid Christi Leib.
Ihr Korinther, ihr seid in Korinth Leibchristi, so wie die Gläubigen in Ephesus in Ephesus
Leibchristi sind und da, wo sie zusammenkommen, das eben darstellen und das gleiche gilt (00:02:04)
für die Gläubigen in Kolosse.
Und wenn man sich von der Darstellung dieser weltweiten Versammlung des Leibes Christi
in Korinth weggewendet hat, dann hat man sich natürlich auch von der Darstellung der Versammlung
in Korinth und in Kolosse weggewendet.
Denn es gibt ja nur die eine Versammlung und diese eine Versammlung, die kann an jedem
Ort sichtbar werden, die kann an jedem Ort dargestellt werden, da wo man im Namen des
Herrn zusammenkommt.
Und wenn man sich da wegwendet, dann hat man sich natürlich von der Versammlung weggewendet.
Das ist immer etwas, was mich so beeindruckt.
In Joshua 22 ist das, wo die zweieinhalb Stämme aus dem Land in einen Teil des Erbteils weggehen
zurückgehen, der auch von Gott war, aber der außerhalb des Landes war.
Und da heißt es nicht, dass diese zweieinhalb Stämme weggingen von den neuneinhalb Stämmen,
sondern da heißt es, dass sie weggingen von dem Volk Israel, von den Kindern Israel.
Und das macht deutlich in dem Wesen, dass damals schon Gott eben dieses eine Volk gesehen (00:03:08)
hat.
Wer sich an dem einen Ort weggewendet hat, der hat sich von dem ganzen Volk weggewendet.
Und das ist in 1. Korinther 12 Vers 27 wird das ganz deutlich heute umso mehr klar.
Wer also ein Zusammenkommen nach der Schrift, wo man auf der Basis des Thessalonischen Geschehens
zusammenkommt, verlässt, der wendet sich von allen anderen Orten ebenfalls weg und
damit auch von der Versammlung Gottes, die in dieser Weise auf diesem Grundsatz zusammenkommt.
Es ist also das Gegenteil von der Bewahrung der Einheit des Geistes, wenn man sich am
Ort A trennt, aber am Ort B teilnimmt.
Das ist nicht Einheit, das ist Zweiheit.
Damit sage ich, es gibt zwei Leiber, es gibt zwei Versammlungen.
Wenn also jetzt unsere Verantwortung als solche, die aufnehmen oder nicht aufnehmen, wenn
der Ort B ihn aufnimmt, obwohl derjenige sich bewusst von Ort A getrennt hat, dann handeln
wir gegen die Einheit des Geistes und wir vermitteln eben, es gibt zwei Leiber, es gibt (00:04:05)
zwei Versammlungen, es gibt zwei biblische Kirchen.
Lasst uns bei alledem allerdings bedenken, man nimmt nicht deshalb auf, weil jemand zu
einem Zusammenkommen geht, mit dem man in praktischer Gemeinschaft ist, mit dem man
praktische Gemeinschaft pflegt.
Das nämlich wäre Gruppendenken.
Das würde heißen, weil jemand zu unserer Gruppe gehört, deshalb kann er am Brotbrechen
teilnehmen.
Nein, in Gottes Augen, in Gottes Gedanken, in Gottes Wort gibt es nicht so etwas wie
eine Gruppe.
In Gottes Wort gibt es die Versammlung Gottes.
So, die ist heute leider zerstreut an allen möglichen geistlichen Orten.
Das heißt, wenn man heute auf biblischer Basis zusammenkommt, dann A, ist man nicht
die Versammlung Gottes, denn die besteht aus viel mehr Gläubigen, auch an dem Ort im Allgemeinen.
Zweitens, ist man nicht irgendwie eine Gemeinde, denn damit würde man zu einer Gruppe, weil
man sich von anderen trennt, denn Gottes Wort kennt Gemeinde, Versammlung, Kirche nur unter (00:05:04)
dem Grundsatz, dass alle Gläubigen da sind.
Drittens, ist damit als Organisation, als Gedanke, als ekklesiastische Vereinigung nichts,
denn es gibt nichts anderes als die Versammlung Gottes und wenn nicht alle kommen, dann ist
das traurig, dann muss man sich darunter beugen, aber dann heißt das, dass man einfach auf
der schlichten Grundlage des Wortes Gottes zusammenkommt, nach den Grundsätzen der Schrift,
ohne selbst ekklesiastisch irgendetwas zu sein, außer dass man nach den Gedanken Gottes
zusammenkommen möchte.
Das bedeutet, im Blick auf die Empfehlung, man bezieht sich darauf, dass jemand Glied
des einen Leibes ist, Kind Gottes ist und in Übereinstimmung mit seinem Bekenntnis
lebt.
Das muss also auch in einem Empfehlungsbrief deutlich werden.
Wir empfehlen nicht jemanden an ein Zusammenkommen, das auf gleicher Basis zusammenkommt, weil
er an einem bestimmten Ort in Gemeinschaft ist, sondern weil er Kind Gottes ist, weil (00:06:02)
er ein Erlöster ist, weil er ein Glied an dem Leib Christi ist und nach diesen biblischen
Grundsätzen, die auch im Blick auf die Kinder Gottes uns vorgestellt werden, lebt, weil
sein Leben und seine Gliedschaft am Leib Christi, nicht einer Gemeinde, sondern am Leib Christi,
übereinstimmen.
Deshalb empfehlen wir ihn, weil er nach den Gedanken der Schrift, auch im Blick auf das
Zusammenkommen leben möchte.
Umgekehrt, man lehnt also nicht deshalb ab, dass jemand Gemeinschaft haben kann, weil
er nicht ein Zusammenkommen besucht, mit dem man in praktischer Gemeinschaft ist.
Denn auch das wäre Gruppendenken.
Nicht, weil er nicht in einem solchen Zusammenkommen ist, darf er nicht am Brotbräuchen teilnehmen,
sondern wir müssen prüfen, was ist mit seiner Gotteskindschaft, was ist mit seinem reinen
Herzen, was ist im Blick auf Reinheit und Unreinheit der Fall.
Und vor diesem Hintergrund nehmen wir auf, in Verbindung, wir haben das gesehen, mit
diesem wichtigen Grundsatz, die Einheit des Geistes im Band des Friedens zu verwirklichen (00:07:04)
und nicht außen vor zu lassen, woher jemand kommt.
Es geht auch nicht darum, die aufzunehmen, die in allem gleich denken.
Denn niemand denkt 100% gleich wie alle anderen.
Aber natürlich müssen fundamentale Punkte, was die Person und das Werk des Herrn Jesus
betrifft, müssen bedacht werden und die erschließen sich auch jedem schlichten, jedem einfachen
Leser des Wortes Gottes.
Dass der Herr Jesus Gott ist und Mensch ist, das macht Gottes Wort vollkommen sichtbar
und offenbar.
Dass der Jesus am Kreuz von Golgatha gestorben ist und die Sünden derer getragen hat, die
an ihn glauben würden.
Und nicht, dass er die Sünden derer getragen hat, die hier leben auf der Erde, aller Menschen,
der Welt.
Nein, Gottes Wort macht deutlich, dass der Jesus stellvertretend nur für die in das
Gericht Gottes gegangen ist, die an ihn glauben würden.
Aber, dass er Sünden getan hat und dass dieses Angebot der Gnade Gottes jetzt allen Menschen
verkündigt werden kann und dass Platz ist für jeden, der sich bekehren möchte. (00:08:04)
Das sind mal so ein paar Beispiele über fundamentale Punkte, die die Person und das Werk des Herrn
Jesus betreffen, die offensichtlich sind.
Wer in diesen Punkten nicht bereit ist, sich Gottes Wort unterzuordnen, der kann unmöglich
Platz am Tisch des Herrn haben.
Das heißt, die Aufnahme am Tisch des Herrn findet statt, weil jemand Glied des einen
Leibes ist und in seinem Leben die Kriterien erfüllt, die verbunden sind mit einem reinen
Herzen und weil wir durch die Aufnahme die Einheit des Geistes bewahren können.
Wenn einer dieser Punkte nicht erfüllbar ist, dann können wir einen solchen leider
nicht aufnehmen.
Wir wollen das von Herzen, aber wir müssen uns nach Gottes Wort richten, denn wie wir
gesehen haben, es ist der Tisch des Herrn, nicht unser Tisch.