Am: So, 29. Januar 2023
Immer wieder stellt sich heute die Frage nach der "gastweisen Aufnahme" zum Brotbrechen. In dieser ersten Folge zu diesem Thema schauen wir uns ein paar Grundsätze im Neuen Testament zu diesem Thema an. Denn das Thema "an sich" finden wir natürlicherweise nicht in der Schrift, wo es nur einen gemeinsamen Weg gab (und gibt).
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(00:00:00)
Wir haben uns in der letzten Folge über die Gemeinde, die Versammlung Gottes, schon damit
beschäftigt, was es für Voraussetzungen dafür gibt, Gemeinschaft in der Versammlung
Gottes pflegen zu können.
Wir wollen uns jetzt mit diesem Sonderfall einmal auseinandersetzen.
Was ist eigentlich, wenn Besucher kommen?
Also solche Gläubige, die wir nicht kennen und die uns auch nicht durch einen Empfehlungsbrief
empfohlen werden, von einem Zusammenkommen, mit dem wir praktische Gemeinschaft, gegenseitige
Gemeinschaft pflegen.
Da gibt es, wenn ein solcher Besucher kommt, zwei extreme Haltungen, die einmal so Eckpfeiler
sozusagen einer Haltung, einer Handlungsweise skizzieren können.
Da gibt es die einen, die, um es ein bisschen pointiert zu sagen, auf keinen Fall aufnehmen.
Wer weiß, was das für einen Ballast und Verunreinigung mit sich bringt.
Der kommt ja irgendwo her und wir wissen gar nicht genau, wo der herkommt.
Also besser Vorsicht walten lassen, als einfach aufnehmen. (00:01:04)
Da gibt es das andere Extrem, die sagen, auf jeden Fall aufnehmen.
Wir sollen doch Liebe üben und wir werden mehr dadurch.
Das ist doch schön.
Und dann wird dieser bunte Blumenstrauß sichtbar von allen Christen, egal wo sie hingehen.
Aber da ist doch der Auftrag, den wir haben, den einen Leib sichtbar zu machen, darzustellen
und die Einheit des Geistes zu bewahren.
Das können wir gerade dadurch tun, dass wir jeden, der kommt und der sagt, ich bin Christ
und der sich zu Jesus bekennt, aufnehmen.
Nun, für uns ist natürlich nicht maßgebend, was unsere Gefühle sagen, für uns ist nicht
maßgebend, was unsere persönlichen Überzeugungen sind, sondern für uns ist maßgebend, was
die Schrift sagt.
Und da müssen wir einfach die Frage stellen, wen sollen wir zum Brotbrechen aufnehmen,
wenn wir Gott, wenn wir seinem Wort gehorsam sein wollen.
Sollen wir alle aufnehmen?
Sollen wir wenige aufnehmen?
Sollen wir niemand aufnehmen?
Nun, schauen wir uns dazu einfach einmal Gottes Wort an.
Was sagt uns Gottes Wort dazu? (00:02:02)
Vielleicht mal einen gewissen Überblick, um ein paar Thesen zu skizzieren, die ich
dann in diesem oder auch in einem der nächsten Videos ein bisschen unterlege mit dem, was
dann in einzelnen Bibelstellen auch zu diesem Thema gesagt wird.
Nehmen wir mal Punkt 1.
Besuchsweiseaufnahme oder Gastweise, Teilnahme oder Zulassung.
Diese verschiedenen Begrifflichkeiten, darum geht es ja nicht, aber die sollen das deutlich
machen, worum es geht.
Das heißt eigentlich, jemand möchte am Brotbrechen teilnehmen, der uns bislang unbekannt ist
und zu Besuch ist.
Darum sagen wir Besuchsweiseaufnahme, Gastweise, Teilnahme.
Da kommt also jemand, den wir bisher nicht kennen und der zu Besuch ist.
Das sagen wir bei Geschwistern, bei Gläubigen, die üblicherweise in dieses Zusammenkommen
kommen oder einfach dadurch, dass er örtlich in der Gegend zu tun hat.
Da lasst uns folgende 5 Grundsätze im Blick auf eine solche Besuchsweiseaufnahme, Teilnahme (00:03:04)
und so weiter festhalten.
Erster Grundsatz, Gottes Wort kennt nur einen gemeinsamen Weg.
Das heißt Gottes Wort spricht nicht von 3 oder 5 oder 5000 Kirchen und Gemeinden und
Versammlungen verschiedener Art, sondern sie kennt nur einen gemeinsamen Weg.
Die Grundlage für diesen gemeinsamen Weg ist der eine Leib.
Also nicht wir, die sich da versammeln oder irgendwie wir, eine Gruppe oder dergleichen,
sondern es ist der eine Leib, das ist die Grundlage, der aus allen Erlösten besteht.
Gottes Wort spricht im Epheser, im Kolosserbrich von diesem einen Leib.
Zweitens, die Grundlage ist der Tisch des Herrn, das ist nicht unser Tisch, das ist
nicht mein Tisch, nicht ich bestimme darüber, nicht du bestimmst darüber, sondern es ist
der Tisch des Herrn.
Tisch des Herrn macht deutlich, erstens geht es um Gemeinschaft, zweitens da gibt es eine
Autorität, drittens diese Autorität sind nicht wir, sondern es ist der Herr, wir können (00:04:02)
den Herrn nicht sehen mit unseren leiblichen Augen, das heißt, wenn der Herr Autorität
ausübt, dann dadurch, dass er in seinem Wort niedergelegt hat, was seine Gedanken
sind.
Wenn wir also an dem Tisch des Herrn sind, werden wir das, was er im Neuen Testament
über die Versammlung gesagt hat, anerkennen und dementsprechend handeln, handeln wollen.
Die praktische Verwirklichung dessen, was diese Grundlage des einen Leibes und des Tisches
des Herrn ist, ist nach Epheser 4, dass wir die Einheit des Geistes bewahren sollen.
Was das bedeutet, andermal mehr.
Die notwendige Bedingung, um die Einheit des Geistes bewahren zu können, ist, dass wir
uns von dem Bösen trennen und von dem Bösen trennen heißt natürlich zugleich, uns zu
dem Herrn, zu Gott hinzuwenden.
Aber ohne das Trennen von dem Bösen ist es nicht möglich, die Einheit des Geistes zu
bewahren, denn der Geist Gottes wird sich nie mit Bösem, mit Verkehrtem eins machen.
Aber die Einheit des Geistes bewahren heißt eben, diese Gemeinschaft, die der Geist Gottes (00:05:03)
formiert hat, die er bewirkt, auch in der heutigen Zeit, diese zu verwirklichen, indem
er sich von dem Bösen trennt und die Gemeinschaft mit Gott sucht.
Es gibt also einen Weg Gottes inmitten der Zersplitterung.
Diejenigen, die diesen Weg gehen, sind nicht die Gemeinde, die Versammlung, sie werden
das auch nicht von sich behaupten, dass sie die Gemeinde, die Versammlung sind.
Sie sind keine spezielle Gruppe, denn außerhalb der Versammlung Gottes, so wie Gott sie uns
in seinem Wort zeigt und darstellt, nämlich alle Erlösten, gibt es keine Identität.
Also getrennt von dieser einen Versammlung, Gemeinde, Kirche Gottes, kann es keine zusätzliche
Identität geben, das wäre Sekte, das wäre sektiererisch, das wäre die Gemeinde Gottes,
die Versammlung Gottes schmaler zu machen, als das, was Gottes Wort uns zeigt.
Nein, diejenigen, die diesen Weg, diesen Grundsatz 1 des gemeinsamen Weges, den Gott (00:06:01)
kennt und von dem er auch nur einen Weg kennt, die den gehen wollen, die sind einfach schlicht
dem Wort Gottes gehorsam.
Grundsatz 2, den wir in der Schrift finden, es gibt nur eine Art der Aufnahme.
Es gibt nicht Aufnahme erster Klasse oder zweiter Klasse, es gibt nicht Aufnahme für
Normalfälle und für Besuchsfälle, dass man in der praktischen Art natürlich in jedem
Fall, mit dem wir es zu tun haben, jetzt nicht irgendwie nach einem Schema F handelt
oder dass man da eine Schablone einfach drüber legt, ist völlig klar, aber wir müssen uns
einfach davon lösen, dass wir sagen, wir haben so eine Normalaufnahme und dann haben
wir noch eine Gastweiseaufnahme und da kann dann alles irgendwie 0815, nicht 0815, sondern
fix, fix, fix gehen und dann ist alles gut.
Nein, es gibt nur eine Art der Aufnahme, das dürfen wir nicht vergessen.
Grundsatz 3, es gelten dieselben Kriterien für Besucher und Einheimische, das war übrigens,
obwohl das alte Testament im Blick auf die Versammlung natürlich nicht maßgebend sein
kann, weil es da die Versammlung noch nicht gab, aber in diesen Vorbildern ist sehr schön
zu sehen, dass bei der Passachfeier zum Beispiel ausdrücklich gesagt wird, dass für den Fremden (00:07:05)
dasselbe Recht und dieselbe Pflicht galt wie für den Einheimischen und so ist das in der
Versammlung Gottes auch, wenn es da jemanden gibt, der jetzt als Besucher kommt, dann hat
er natürlich nicht andere Kriterien, nicht weniger oder nicht mehr Kriterien, sondern
genau dieselben Kriterien oder Kriterienkataloge, wenn man das ausdrücken möchte, zu bedenken
und Gottes Wort zeigt uns Kriterien und die haben wir uns bei den letzten Malen schon
angeschaut, wir gehen da bei dem nächsten Mal oder einem der nächsten Male noch einmal
drauf ein.
Grundsatz 4, alle Gläubigen, die mit reinem Herzen kommen, haben ihren Platz da.
Dieser Gedanke des reinen Herzens, den haben wir uns beim letzten Mal schon angeschaut,
der kommt ja aus 2. Timotheus 2, da wird Timotheus gesagt, in Vers 22, (00:08:02)
Gott möchte nie Isolation, sondern er möchte, dass wir von Herzen diejenigen, die mit einem
reinen Herzen kommen, auch aufnehmen und alle Gläubigen, die mit einem reinen Herzen kommen,
haben ihren Platz am Tisch des Herrn, denn wenn dieser Herr, dem wir gehorsam sein wollen,
das Timotheus in seinem Wort aufträgt, dann gilt das natürlich auch für uns.
Grundsatz 5, und das ist der letzte dieser 5 Grundsätze, die ich nennen möchte, die
örtliche Versammlung hat die Verantwortung zu prüfen.
Woher können wir das sehen, woraus können wir das ableiten?
Ganz klar aus Matthäus 18, da spricht der Herr Jesus das zweite Mal in den Evangelien
und das sind ja nur 2 Male von der Versammlung Gottes, da gab es Sünde, man sollte es der
Versammlung sagen, und wir verstehen sofort, das ist nicht irgendwie die weltweite Versammlung,
damit können wir nicht reden, sondern wir reden mit der örtlichen Versammlung, und
dann sagt er, was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein,
was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein, ihr, die ihr (00:09:03)
diese örtliche Versammlung bildet.
Also die örtliche Versammlung hat die Verantwortung aufzunehmen, zu lösen, wieder aufzunehmen,
oder auch auszuschließen, zu binden, Sünde an jemanden zu binden, und diese Verantwortung
übernehmen nicht einzelne Brüder, einzelne Personen, schon gar nicht eine alleine, oder
irgendwie eine Familie, oder eine Gruppe, sondern das ist diejenigen, die als örtliche
Versammlung zusammenkommen, die haben diese Verantwortung, diese Pflicht.
Dass das natürlich irgendwie vorbereitet werden muss, dass es da Brüder geben wird,
die sich da in besonderer Weise darum kümmern, vorbereitend, ist unbedingt wahr, aber letztlich
ist es so, dass es die örtliche Versammlung ist, die das zu prüfen hat, und die das dann
auch prüfen sollte.
Soviel einmal in diesem ersten Video zu diesem Thema Gastweise Aufnahme.
Ein paar Grundsätze, die wir gesehen haben, die es gilt zu bedenken, wenn wir besuchsweise
jemanden aufnehmen wollen, und wie schön, wenn wir mit einem offenen Herzen, mit einem (00:10:05)
freudigen Herzen sehen, dass jemand kommt, und diese Grundsätze, die wir aus der Schrift
ableiten, die wir aus der Schrift erkennen können, wenn wir sie aufnehmen und danach
auch handeln wollen.