Am: So, 29. Mai 2022
Der Ort, an dem der Herr verheißen hat, in der Mitte der Seinen zu sein, ist ein Ort der Gemeinschaft, wo man moralischerweise Gott "nahesteht" und wo man sich der Gnade Gottes in besonderer Weise bewusst ist. Es ist ein großartiger Ort!
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Die Versammlung Gottes in 5. Mose. Wir sind jetzt in Kapitel 14 angekommen und haben dort
dreimal das Zusammenkommen an diesem Ort, den der Herr, dein Gott, erwähnt wird. Wir
haben bisher gesehen, erstens es ist ein Ort, wir haben zweitens gesehen, es ist mit Gehorsam
verbunden, wir haben drittens gesehen, es ist ein Ort der Anbetung, wir haben viertens
gesehen, es ist ein Ort, wo man gibt. Wir haben fünftens gesehen, dass die Grundlage
der Gemeinschaft, selbst wenn sie nicht an diesem Ort geübt wird, immer die Person des
Herrn Jesus ist und letztlich auch der Ort, wo wir zusammenkommen. Wir haben dann sechstens
gesehen, dass es ein Ort ist, wo Hingabe und Anbetung verwirklicht wird und dass die
niemals getrennt sein kann von diesem Zusammenkommen als Versammlung. Also es ist nicht dasselbe,
es ist auch nicht immer nur in diesen Zusammenkünften, aber es kann nicht getrennt davon nach Gottes
Gedanken sein. Jetzt kommt das siebte Vorkommen in Kapitel 14 Vers 23. Da sagt der Geist (00:01:01)
Gottes, schon im Vers 22, verzehnten sollst du allen Ertrag deiner Saat, die aus dem Feld
erwächst, Jahr für Jahr. Und du sollst essen vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Ort, den
er erwähnen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides, deines
Mostes und deines Öls und die Erstgeborenen, deines Rind und deines Kleinviehs, damit du
den Herrn, deinen Gott, fürchten lernst alle Tage. Wir sehen also, dass dieser Ort
ein Ort der Gemeinschaft ist. Es ist nicht nur ein Ort der Anbetung, es ist nicht nur
ein Ort der Hingabe, es ist nicht nur ein Ort des Gehorsams, sondern es ist auch ein
Ort der Gemeinschaft. Ist uns das bewusst und das wird uns übrigens in der Ewigkeit
auch beschäftigen, die Gemeinschaft, nicht nur die Gemeinschaft, die wir mit dem Herrn
Jesus und mit Gott dem Vater haben, das ist natürlich der zentrale Punkt und das hat
Priorität, das geht vor allem anderen. Aber es ist auch ein Ort, wo wir miteinander Gemeinschaft
haben, wo wir uns miteinander an der Person des Herrn Jesus erfreuen, wo wir uns miteinander
an dem erfreuen, was der Herr uns gegeben hat. Denn hier ist ja das Zehnte des Getreides, (00:02:04)
des Mostes, des Öls. Das zeigt uns, wir nähren uns auch an diesem Ort von der Person des
Herrn Jesus. Wir genießen das. Wir denken an das Zusammenkommen zur Auferbauung nach
1. Korinther 14. Was für eine Gemeinschaft, dass der Herr nicht einem Einzelnen nur etwas
gibt, konnte er ja tun, und tut er bei unserer persönlichen Andacht, sondern dass er uns
gemeinschaftlich von diesem Segen, den er hat, und der Segen ist für uns im neutestamentischen
Sinn immer ein geistlicher Segen, dass er uns von diesem geistlichen Segen gemeinschaftlich
auch anteil nehmen lässt. Ja, das ist eben seine Person, das ist dieses Getreide. Aber
dann ist nicht nur Getreide, dann ist Most. Most, das ist der junge Wein, das ist die
Freude, die wir genießen können. Ist das auch wirklich so, dass wir Freude in dem Miteinander,
in dem gemeinsamen Teil dort haben, dass wir diese Freude, dass sie auch sichtbar wird.
Ich meine nicht, dass wir jetzt alle lachen da. Das ist kein Ort des Lachens, aber doch
der Freude, dass man uns diese tiefe innere Freude auch ansieht, dass wir natürlich uns
konzentrieren und ernst sind, das ist schon recht, aber das ist zu wenig, dass wirklich (00:03:03)
etwas von dieser tiefen auch Befriedigung an dem, was Gott in Christus bewirkt hat,
was er uns geschenkt hat, dass uns das vor allem anderen wichtig ist, aber nicht nur
wichtig eben, sondern auch tiefe Freude schenkt. Dann das Öl, dieses Bewusstsein, dass alle
diese Segnungen verbunden sind mit dem Heiligen Geist, dass diese Segnungen verbunden sind
mit der Kraft, die der Heilige Geist uns gibt, der in uns wohnt, gemeinschaftlich und auch
persönlich. Ist etwas von dieser Kraft auch wirklich zu sehen? Und dann eben das Erstgeborene
deines Rind und deines Kleinfies, das macht deutlich, dass letztendlich das wieder nicht
zu trennen ist von der Anbetung. Das wurde ja gegessen, nachdem es auf den Altar gegeben
wurde, dass dieses Bewusstsein nie uns verloren geht. Der Jesus musste sterben dafür, dass
wir ihm zunächst einmal dafür Anbetung bringen. Dann kommt der achte Punkt in Vers 24.
Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort
fern von dir ist, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen. (00:04:03)
Jetzt sehen wir, dass es ein Ort moralischer Nähe ist. Da, wo dieser Ort ist, da ist man
dem Herrn Jesus nah. Er ist ja sogar in der Mitte. Leider stellen wir in unserem eigenen
Leben fest, dass wir oft moralisch entfernt leben von dem Herrn Jesus. Oder hast du das
noch nie gemerkt? Das ist ja nicht nur bei bestimmten Gläubigen so, sondern wir müssen
zugeben, dass jeder von uns solche Momente in seinem Leben kennt, wo man sich moralisch
innerlich entfernt hat von dem Herrn Jesus, wo der Herr Jesus eine Zeit lang keine Rolle
gespielt hat, wo die Versammlung Gottes, der Ort, wo er in der Mitte seinen wohnt, auch
keine Rolle spielt. Vielleicht sind wir körperlich anwesend in dieser Zusammenkunft. Aber ist
mein Herz bei dem Herrn Jesus? Schlägt es wirklich für den Herrn Jesus? Kommen wir wirklich
zu seinem Namen hin zusammen, dass auch unsere Herzen schlagen für den Herrn Jesus? Leider
müssen wir immer wieder zugeben, dass unsere Herzen oft für uns selbst schlagen, für unsere
eigenen Interessen, für unseren eigenen Willen, dass wir das, was wir uns selber ausgedacht (00:05:05)
haben, dass wir das tun wollen, statt dass unsere Herzen für ihn schlagen. Wenn der
Ort fern von dir ist, oft ist der Ort fern von uns oder nicht. Oft ist das, was den Herrn
betrifft, ist weit entfernt. Vielleicht stehen wir morgens noch auf und beten, aber vielleicht
ist selbst das zu einer Art Formalie geworden. Vielleicht lesen wir noch den Kalenderzettel
morgens, aber selbst das ist für uns einfach nur so eine Tradition. Vielleicht lesen wir
nach dem Essen zusammen auch noch Gottes Wort, aber wissen am Ende schon nicht mehr, was
wir am Anfang gelesen haben und reden auch gar nicht darüber. Hauptsache wir haben es
getan. Vielleicht gehen wir in die Zusammenkünfte und gehen auch wieder raus, aber sind mit
unserem Herzen nicht dabei, sind auch nicht erfrischt worden. Unsere Herzen brennen auch
nicht für den Herrn Jesus, sondern das geht irgendwie mehr oder weniger alles an uns vorbei.
Schade, ein Ort der Ferne. Das kann sich ändern, indem wir dann, wie es dann hier auch sofort
weiter heißt, doch zu diesem Ort hingehen. So sollst du, wenn nämlich dieser Ort fern
ist, so sollst du es für Geld geben und binde das Geld in deiner Hand zusammen und (00:06:02)
geh an den Ort, den der Herr deinem Gott erwählen wird und gib das Geld für alles, was deine
Seele begehrt, für Rinder und für Kleinvieh, für Wein und für starkes Getränk und für
alles, was deine Seele wünscht und ist dort vor dem Herrn deinem Gott und freue dich,
du und dein Haus. Das zeigt, dass es ein Ort der Gnade ist. Ein Ort, der natürlich mit
Vorschriften, wir haben das gesehen, auch mit Gehorsam verbunden ist, aber doch ist
es ein Ort der Gnade, weil Gott nicht irgendwie dem Volk Israel auferlegt hat, naja, wenn
ihr fern seid, dann müsst ihr auch eure Tiere mitbringen und mit den Tieren dann dahin
marschieren. Wir könnten uns vorstellen, was das für ein Aufwand gewesen wäre, die
Tiere dann zwischendurch, die viel langsamer gehen als die Menschen, gerade wenn es jetzt
eine Kuh oder ein Rind gewesen ist und dann musste man das füttern und dann ging es nicht
so gut, dann musste man wieder stehen bleiben und das hätte alles mögliche aufgehalten.
Nein, Gott hat in seiner Gnade vorgesehen, dass sie diese Tiere dann auch in der Nähe
kaufen konnten und nicht nur eben diese Tiere, wir haben das gesehen hier, sondern alles, (00:07:02)
was deine Seele begehrt, sogar Wein, starkes Getränk, was man dann eben, was diese Freude,
von der wir eben gesprochen haben, auch noch einmal betont, die man in der Gegenwart des
Herrn haben darf. Gott ist ein Gott der Gnade, auch im Blick auf den Ort. Es ist kein Ort,
wo wir zusammenkommen im Namen des Herrn, wo Vorschrift auf Vorschrift, Gesetz auf Gesetz
ist. Nein, es ist ein Ort der Gnade. Denn wenn es nicht die Gnade Gottes wäre, wer
von uns würde überhaupt da hinkommen? Wenn es nicht die Gnade Gottes wäre, wer könnte
überhaupt von uns da hinkommen? Wenn wir daran denken, wie oft in unserem Leben Sünde
vorhanden ist. Nein, es ist ein Ort der Gnade, dass niemand leer kommen muss. Wie oft haben
wir eigentlich in der Woche für uns gelebt? Und dann sitzen wir in der Zusammenkunft,
sagen wir, zum Brotbrechen und dann sind wir eigentlich leer. Aber dann dürfen wir doch,
ich nenne das einmal, spontane Anbetung erleben. Dann dürfen wir sehen, dass der Herr auf
einmal mit einem Gedanken, mit einem Bibelfers, mit einem Hinweis auf seine Person unsere
Herzen füllt. Dann geh an den Ort. Ja, denke nicht, die Woche war nicht so gut, also bleibe (00:08:01)
ich zu Hause. Nein, das Gegenteil sollten wir tun. Wir sollten uns immer wieder neu
motivieren lassen, hinzugehen und diesen Ort aufzusuchen. Es ist wirklich ein Ort der Gnade.
Und niemand muss leer kommen, auch wenn du leer von zu Hause losgehst. Wenn du dich dann
hinsetzt, deshalb komm pünktlich, dass du ein bisschen Ruhezeit hast, um dich mit dem
Herrn zu beschäftigen, dann füllt er doch wieder neu dein Herz. Dann müssen wir nicht
heilig spielen, dann müssen wir nicht etwas spielen, was wir nicht sind. Aber dann ist
es die Gnade des Herrn, die uns eben doch nicht weder leer sitzen lässt, noch leer
nach Hause gehen lässt. Wir haben es wirklich mit einem Herrn, mit einem Gott gewaltiger,
göttlicher Gnade zu tun. Dafür dürfen wir dankbar sein und ihn preisen und ihn anbeten.