Am: So, 23. Juli 2023
Das reine Herz ist im Blick auf die sogenannte gastweise Aufnahme von großer Bedeutung. Aber kann man das überhaupt erkennen? Das Herz ist doch in unserem Inneren?
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Bei den Gesprächen zu der gastweisen Aufnahme, über die wir in den letzten Podcasts nachgedacht
haben, ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt, inwiefern 2.
Timotheus 2 Vers 22 für die Aufnahme am Tisch des Herrn von Bedeutung ist.
2.
Timotheus 2 spricht nicht über den Tisch des Herrn.
2.
Timotheus 2 wendet sich an einen Diener, an Timotheus, und ist zunächst einmal im Blick
auf einen Diener zu verstehen.
Aber wir haben gesehen, als wir uns mit 2.
Timotheus 2 beschäftigt haben, dass der Apostel dort einen ganz grundsätzlichen Gedanken
über die Versammlung Gottes auf der Erde, was ihre Verantwortung betrifft, vorstellt.
Nämlich, dass der christliche Bereich nicht mehr einfach das Haus Gottes genannt werden
kann, sondern dass es zu einem großen Haus geworden ist.
Nicht die Versammlung ist zu einem großen Haus geworden, sondern das, was wir Menschen,
was wir Christen daraus gemacht haben, ist zu einem großen Haus geworden, in dem eben
sowohl Gläubige als auch Ungläubige inzwischen ihren Platz haben, in dem es Gläubige gibt, (00:01:02)
die zur Ehre des Herrn sind, Gefäße zur Ehre, aber leider eben auch Gefäße zur Unehre.
Und in einem solchen Durcheinander müssen wir auch im Blick auf den Tisch des Herrn,
den es heute noch gibt, und an dem wir, wenn wir dem Herrn gehorsam sein wollen, auch im
Blick auf das Zusammenkommen als Versammlung, auch heute noch sein können.
Und da stellt sich natürlich dann die Frage, wenn der Apostel Paulus in 2.
Timotheus 2 davon spricht, und wir wollen uns diesen Vers noch einmal anschauen, da
sagt er, die jugendlichen Begierden aber fliehe, 2.
Timotheus 2, 22, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den
Herrn anrufen, aus reinem Herzen, aus reinem Herzen.
So, da ist natürlich die Frage, wie kann ich eigentlich ein reines Herz erkennen?
Es wird ja ganz offensichtlich eine Betonung gelegt, dass wir das zusammen mit denen tun,
die den Herrn anrufen, aus reinem Herzen.
Das heißt, eine wichtige Frage ist, mit was für einem Herzen kommt jemand, um am Brotbrechen (00:02:05)
teilzunehmen?
Denn, das müssen wir beurteilen, obwohl wir eigentlich nicht in das Herz hineinschauen
können, weil das Herz das Innere ist.
Wir können nur die Worte hören, wir können sehen, wie jemand sich verhält, was für
Werke, für Taten er tut, so müssen wir das Herz anscheinend doch beurteilen.
Offensichtlich kann man das auch.
Also fragen wir uns, mit was für einem Herzen kommt er, was offenbart er?
Und dafür ist ein Gespräch nötig.
Eigentlich ist dafür viel mehr nötig, aber wir haben die Möglichkeit oft nicht.
Wir können ja nicht drei Tage mit jemandem zusammen leben, um das zu entscheiden.
Also gibt der Herr uns die Möglichkeit, in einem Gespräch das zu erkennen.
Mit was für einem Herzen kommt jemand?
Es geht also bei dem, der kommt, um die Person.
Das ist das, was im Vordergrund steht.
Das heißt nicht, dass seine Herkunft unbedeutsam ist, also aus was für einem Zusammenkommen
er ist. (00:03:01)
Das hat schon seine Bedeutung.
Wie bewusst ist er sich insbesondere von seiner Herkunft?
Was weiß er über den kirchlichen Bereich?
Wenn man mit jemandem spricht, der aus der katholischen Kirche kommt, dann hat man manchmal
den Eindruck, er weiß gar nicht, in was für einem System er sich befindet.
Das ist zwar traurig, weil man damit eigentlich zu erkennen gibt, dass das nicht so entscheidend
ist.
Aber wir müssen das bedenken.
Es geht darum, dass wir eine Person aufnehmen, wir nehmen nicht ein System auf, wir nehmen
nicht die katholische Kirche auf, wenn jemand aus der katholischen Kirche kommt, sondern
wir nehmen denjenigen auf, der aus dieser Kirche kommt und müssen dann eben prüfen,
wie bewusst ist er sich seiner Herkunft.
Wer übergeht, woher kirchlich jemand kommt, der kann ja gar nicht wissen und kann nicht
prüfen, ob diese Person mit Bösem in Verbindung ist.
Und 1.
Korinther 5 Vers 7 spricht von Sauerteig.
Da sehen wir, wie wichtig es ist, dass wir erkennen, aus was für Verhältnissen, Beziehungen
jemand kommt.
Denn wir könnten uns verunreinigen, wenn jemand mit Bösem in Verbindung steht. (00:04:09)
Und das dürfen wir nicht, denn Böses verunreinigt und Böses trägt sich weiter und Böses
wird in einem solchen Zusammenhang als Sauerteig gesehen.
Und zweitens würde man missachten, dass wir die Einheit des Geistes bewahren sollen, wenn
wir einfach sagen, es ist egal, wo jemand herkommt.
Es geht eben nicht darum, das was heute manchmal gesagt wird und uns suggeriert wird, Hauptsache
der ist persönlich, ist alles in Ordnung, der lebt im Glauben und nein, es kommt absolut
mit darauf an, wo jemand herkommt und inwiefern er das auch weiß und bedenkt und ihm das
wichtig oder unwichtig ist.
Und daraus zeigt sich eine Gesinnung, daraus zeigt sich ein Herz.
Die Voraussetzung für die Bewahrung der Einheit des Geistes nach Epheser 4, was wir im Band
des Friedens tun sollen, ist dabei, dass die örtlichen Zusammenkommen in Harmonie
und Einheit miteinander handeln. (00:05:02)
Das heißt, dass wenn jemand an seinem Ort ein Zusammenkommen hat und bewusst nicht
auf der Grundlage der Schrift zusammenkommt, das Tisch des Herrn verwirklicht und jemand
geht bewusst nicht dahin, dann verstehen wir sofort, es wäre ein Widerspruch zu der Einheit
des Geistes, so jemanden aufzunehmen.
Oder wenn jemand Gemeinschaft aktiv und bewusst pflegt, obwohl er weiß, dass das eigentlich
gar nicht so richtig stimmt an dem Ort, wo er ist, und dann würden wir so jemanden aufnehmen,
dann wäre das keine Bewahrung der Einheit des Geistes.
Also, das reine Herz zeigt sich auch in dieser Hinsicht.
Dabei ist Erkenntnis an sich kein Aufnahmekriterium.
Ja, wir dürfen nicht sagen, jemand muss diesen oder jenen Level erreicht haben, dann
können wir ihn aufnehmen oder nicht.
Aber natürlich ist das persönliche Wissen schon von Bedeutung und das macht deutlich,
wie weit sich jemand der Lehre der Schrift über die eine Gemeinde, die eine Versammlung
bewusst ist und damit wie verantwortlich er ist. (00:06:04)
Wenn er manches weiß und nicht danach handelt, ist das ein reines Herz, mit dem er kommt?
Natürlich ist es klar, dass jemand, der eine Führungsposition in einer örtlichen Gemeinde,
in einer bestimmten Gemeinde einnimmt, dass Verantwortliche eine höhere Verantwortung
haben als Mitgänger, als solche, die, ich sage das schon mal, in der 25. Reihe sitzen.
Es ist ja nicht von ungefähr, dass der Herr Jesus sich in den Briefen in Offenbarung 2
und 3, in diesen sieben, an die Versammlungen von Ephesus bis Laodicea, an den Engel der
Versammlung richtet, an solche, die Verantwortung tragen.
Das heißt, der Herr macht diesen Unterschied und wir sollten auch diesen Unterschied nicht
einfach übergehen.
Und damit kommt natürlich der Punkt hinzu, wie kann jemand, der sich von einem Ort trennt,
ich habe das eben in anderer Hinsicht gesagt, der sich von einem Zusammenkommen trennt,
dass wir an unserem Ort kennen als ein Zusammenkommen auf der Grundlage der Schrift, an dem der
Tisch des Herrn verwirklicht werden soll. (00:07:02)
Wie kann jemand, der sich von einem solchen Zusammenkommen trennt, weil er damit nicht
einverstanden ist, weil er mit bestimmten Punkten nicht einverstanden ist, wirklich
mit einem reinen Herzen dann zu uns kommen oder damit zurückkommen?
Ja, das müssen wir doch bedenken.
Wenn er sagt, an dem Ort B, mit dem wir praktische Gemeinschaft pflegen, weil wir davon überzeugt
sind, dass dort Tisch des Herrn verwirklicht wird, das nennt jemand, das ist nicht richtig
und geht davon weg und dann kommt er zu dem Ort, wo wir uns versammeln und sagt, ja, aber
da möchte ich gerne Gemeinschaft haben, die sind ja ganz anders, das können wir unmöglich
als ein reines Herz ansehen, denn wir versammeln uns exakt auf denselben Grundlagen, auf demselben
Grundsatz, sonst hätten wir ja keine Gemeinschaft mit diesem Zusammenkommen B.
Das heißt, wenn sich jemand von dem Zusammenkommen B trennt, dann hat er sich von allen Zusammenkommen
getrennt, die auf dieser Grundlage zusammenkommen.
Und darüber müssen wir mit so jemandem reden.
Also wir sagen nicht, wir können mit so jemandem nicht reden, wir werden mit ihm darüber sprechen
und werden ihm versuchen, noch einmal, das wird er ja bei der Trennung damals oder kürzlich (00:08:04)
dann auch mitbekommen haben, das wird man ihm ja versucht haben deutlich zu machen,
wir werden das noch einmal versuchen ihm deutlich zu machen, dass man sich nicht von A trennen
kann und bei B dann aber meinen kann, wieder Gemeinschaft zu haben.
Das gerade ist ein vollkommener Widerspruch zu dem biblischen Prinzip der Einheit.
Wir wollen nicht mit Härte reden, wir wollen schon gar nicht meinen, wir würden alles
richtig machen.
Wenn man in das Zusammenkommen hineinschaut, in dem man selbst ist und die Zusammenkommen,
mit denen man Gemeinschaft pflegt, dann gibt es mehr als genug Grund, sich zu demütigen
und ein Bewusstsein zu bewahren, wie traurig unser Zustand ist, aber wir wollen Gottes
Wort ernst nehmen.
Wir wollen die biblischen Gedanken ernst nehmen.
Wir haben gesehen, es ist der Tisch des Herrn und deshalb wollen wir dieser Frage des reinen
Herzens nachgehen.
Man kann das erkennen aus der Gesinnung, aus der jemand spricht, inwiefern er bereit ist,
sich wirklich Gottes Wort unterzuordnen.
Die Frage ist, ob wir das auch sind.
Wenn jemand kommt, vielleicht nach Jahren kommt, nachdem er sich von einem Zusammenkommen (00:09:03)
getrennt hat und letztlich die gleichen Auffassungen, die gleichen Grundsätze vertritt wie damals,
warum sind wir überhaupt in der Situation, dass wir aufnehmen wollen?
Haben wir uns vielleicht am Ort verändert und haben nach und nach die biblischen Grundsätze
aufgegeben, dass es dann dazu kommt, dass jemand eigentlich uns viel näher erscheint
als einige Jahre davor?
Natürlich, unseren traurigen Zustand wollen wir unbedingt anerkennen und bekennen, aber
dadurch dürfen wir nicht die Wahrheit auf einmal verbiegen und sagen, es kommt nicht
mehr drauf an.
Wir wollen dem Herrn treu sein und wir wollen zugleich Gnade üben, wie das eben möglich
ist.