Die Versammlung Gottes (78) - gastweise Aufnahme (19)


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(00:00:00) Herzlich Willkommen zu einem weiteren Podcast über das Thema Versammlung Gottes. Wir sind nach wie vor bei der sogenannten Besuchsweisen, Gastweisen, Aufnahme, Teilnahme, Zulassung am Tisch des Herrn. Wir haben uns bereits vier Einwände angeschaut, die gemacht werden gegen ein biblisch orientiertes Verfahren, wenn ich das mal so nennen darf, gegen eine biblisch fundierte Prüfung, ob wir jemanden, wie wir jemanden aufnehmen können. Wir wollen noch einmal bedenken, wir wollen von Herzen gerne aufnehmen, wir sind immer bereit ein Gespräch zu führen, wenn eben möglich wollen wir aufnehmen. Es geht also nicht darum, dass wir prüfen, ob überhaupt das möglich ist, sondern wir wollen mit einem weiten Herzen, wollen wir gerne, wenn eben möglich aufnehmen, es sei denn, dass es eben wegen biblischer Prinzipien, wegen biblischer Belehrung leider nicht möglich ist. Nun haben wir gesehen, dass verschiedene Einwände gültig gemacht werden. Der erste Einwand, wir trennen uns nur von Bösem, ja, wir trennen uns von Bösem, aber (00:01:02) wir können nur mit denen zusammen Gemeinschaft machen, die auch wirklich den Herrn anrufen aus reinem Herzen und das ist eben mehr als nur das Böse einfach abzulehnen. Zweiter Einwand ist, dass in Epheser 4 es doch gar nicht um die Zusammenkunft, sondern um das persönliche Miteinander vor Ort geht und da ist die Antwort, ja, auch darum geht es, aber eben nicht nur darum und dass es nicht um die Zusammenkünfte geht, geht es auch nicht in erster Grund. Da 5 und an vielen anderen Stellen 2. Johannes und doch geben uns diese Stellen immer wieder Hinweise, die auch im Blick auf das Zusammenkommen, das Miteinander verwirklicht werden müssen. Drittens, wir dürfen nicht einfach weitermachen, sondern müssen doch back to the roots, zurück zu dem Anfang, wie wir das in Apostelgeschichte 2 in Gottes Wort finden und ja, richtig, wir müssen in der Tat, müssen wir immer wieder zurückkehren zum Wort Gottes, dürfen aber dieses Schlagwort nicht als einen Hinweis gelten lassen, dass wir deshalb alles in Frage stellen müssen, was wir getan haben, sondern wir müssen schlicht prüfen, was Gottes Wort sagt und uns immer wieder neu daran orientieren. (00:02:02) Vierter Einwand, der uns beim letzten Mal beschäftigt hat, dass man sich entweder ganz trennen muss oder gar nicht trennen darf. Also entweder dürfen wir gar nicht mit jemandem Gemeinschaft machen, auch nicht miteinander Kaffee trinken, auch nicht miteinander essen oder wir müssen ihn eben aufnehmen und wir haben gesehen, nein, Gottes Wort unterscheidet und auch wir wollen in dieser Hinsicht unterscheiden, lernen, wollen lernen, was das bedeutet. Zweite Timotheus 2, dass ein reines Herz nicht automatisch heißt, dass wir alles mit jemandem machen können. Das heißt, wenn jemand mit reinem Herzen kommt, dann dürfen wir auch die Gemeinschaft am Tisch des Herrn pflegen, aber wenn jemand nicht mit reinem Herzen kommt, dann heißt das bei weitem nicht, dass er in einem bösen Zustand ist, dass wir überhaupt nichts mit ihm tun können, obwohl die Gemeinschaft natürlich eingeschränkt bleibt. Es wäre seltsam, wenn wir meinen würden, dadurch, dass wir zwar das Brotbrechen nicht miteinander haben können, können wir alles andere miteinander machen. Das würde eine Missachtung des Tisches des Herrn, des Mahles des Herrn bedeuten und das würde damit zeigen, dass wir gar nicht verstehen, wie wertvoll, wie wichtig dem Herrn dieses (00:03:04) Mahles des Herrn ist und dass jemand, mit dem wir das nicht zusammen tun können, natürlich die Gemeinschaft insgesamt eingeschränkt ist, aber eben nicht ausgeschlossen. Jetzt gibt es noch einen fünften Einwand, der gebracht wird, der heißt, ihr führt doch ganz neue Kriterien ein, das gab es doch früher nicht. Früher hat man doch nur diese vier Kriterien gehabt, er muss gläubig sein, er muss rein sein nach Moral, er muss rein sein nach Lehre und er muss rein sein nach Verbindung und jetzt führt ihr da neue Kriterien ein, die wir so in Gottes Wort nicht finden. Nun, wollen wir das mal überlegen. Führen wir neue Kriterien ein? Ja, wenn wir uns von Personen und Zusammenkommen trennen müssen, weil sie sich eins machen mit der Sünde, dann ist keine Gemeinschaft möglich. Also wenn sich jemand kommt und er sich eins macht mit der Sünde, sei es in moralischer oder lehrmäßiger Art und Weise, dann ist nach 1. Korinther 5 und 2. (00:04:02) Timotheus 2 keine Gemeinschaft möglich. Ja, die Verwirklichung der Einheit des Geistes kann beinhalten, sich von Zusammenkommen zu trennen, die nicht auf biblischer Basis zusammenkommen. Und wenn man so will, das finden wir so nicht in Gottes Wort explizit. Warum? Weil es in Gottes Wort gar nicht verschiedene Wege gegeben hat. Damals kam man auf ein und demselben Weg zusammen und da gab es noch nicht Parteiungen in dem Sinne, dass wirklich vollzogene Trennungen da waren. Insofern führen wir da neue Kriterien ein, gehen wir über Gottes Wort hinaus. Nein, das tun wir nicht, weil Gottes Wort eben nicht ein Gesetzbuch ist, auch wenn es diesen Fall in Gottes Wort noch nicht gab. Also das heißt, wir dürfen uns auch nicht irre machen lassen, wenn uns jemand sagt, das ist ja etwas ganz Neues, das findest du doch gar nicht in Gottes Wort. Dann müssen wir überprüfen, finden wir das Beispiel nicht oder finden wir das Prinzip nicht. Und hier lernen wir, wir finden das Beispiel tatsächlich nicht, dass man sich getrennt (00:05:03) hat, wegemäßig, aber wir finden eben das Prinzip, das uns gezeigt wird, was ist die Grundlage des Zusammenkommens. Wann kommt jemand als Versammlung, 1. Korinther 11 Vers 18, wo Paulus Kritik üben muss, wo er eine Verurteilung des Zusammenkommens in Korinth vornehmen muss und sagen muss, ihr seid nicht als Versammlung versammelt, wenn ihr einfach zusammen seid. Das ist eben nicht, versammelt zu sein als Versammlung. Und dann zeigt er uns an diesem und anderen Beispielen, was sind die Grundlagen, um als Versammlung zusammenzukommen und dazu gehört zum Beispiel, dass man nicht in Unabhängigkeit getrennt von anderen Zusammenkommen auf Basis der Schrift zusammenkommen kann und im Gegensatz zu ihnen aufnehmen oder nicht aufnehmen kann. Das wäre eben kein Zusammenkommen als Versammlung und wo das der Fall ist, da müssen wir uns trennen, auch wenn es die Trennung als Beispiel noch nicht in der Zeit gab, als das Wort Gottes geschrieben worden ist. Wir haben gesehen, die einzelnen Gläubigen werden nicht automatisch damit böse, dass (00:06:04) sie an einem unbiblischen Zusammenkommen teilnehmen. Da ist etwas verkehrt und wenn etwas verkehrt ist, dann ist das Sünde. Aber eine Sünde an und für sich disqualifiziert noch nicht jemanden vom Brotbrechen. Leider sündigen wir alle oft und wissen gar nicht, wie oft wir mit Sünde in die Zusammenkommen hineingehen. Das aber ist nicht die Disqualifikation, sondern wenn jemand in einem sündigen Zustand ist, nach 1. Korinther 5, das ist die Disqualifikation und da dürfen wir uns auch nicht irre machen lassen. Aber selbst wenn jemand nicht mit uns am Brotbrechen teilnimmt oder auch nicht teilnehmen möchte, dann heißt das nicht, dass Gemeinschaft, wie wir gesehen haben, überhaupt nicht möglich ist, sondern in eingeschränktem Maß. Warum eingeschränkt? Weil, das habe ich beim letzten Mal versucht zu erklären, ein wichtiges Standbein der Gemeinschaft fehlt. Daher ist Umsicht, Vorsicht, keine Belehrung, aber auch kein Extrem nötig. Es geht also nicht um Verunreinigungen in solchen Fällen, sondern es geht um die Frage (00:07:02) der Einheit. Was meine ich damit? Ich möchte damit deutlich machen, dass wir nicht immer Angst haben müssen, dass nur wenn es um Verunreinigungen geht, wir keinen gemeinsamen Weg gehen können, sondern wenn jemand bewusst im Widerspruch zu der Einheit handelt, dann ist das verkehrt, aber dann heißt das nicht, dass durch die Teilnahme wir verunreinigt würden. Wir werden dann verunreinigt, wenn wir jemanden aufnehmen, der in lehrmäßig oder moralisch bösem Zustand ist, aber wir haben eine positive Aufforderung, die Einheit des Geistes zu bewahren und das können wir eben nur, wenn wir auch diesen Gedanken der Schrift, der ganz wichtig ist, der das Zusammenkommen als Versammlung betrifft, wenn wir ihn vor Augen haben. Wenn wir nämlich im Widerspruch dazu handeln, wenn wir einfach jemanden aufnehmen, egal was er sagt, wie er handelt, auch gemeindlich, dann würden wir ein Ja, eine Unterschrift darunter geben, dass es nicht nur eine Versammlung gibt, sondern zwei Versammlungen, zehn Versammlungen, tausend Versammlungen. Dabei ist der Herr Jesus gestorben, um die Kinder Gottes in eins zu versammeln. (00:08:04) Spricht er in Matthäus 13 davon, dass es jetzt diese eine Perle gibt. Zerschneide eine Perle, dann hast du nicht zwei Perlen, fünf Perlen, dann hast du gar keine Perle mehr. Und das macht deutlich. Wir sind aufgerufen, diese Einheit zu bewahren und nicht eine Unterschrift dazu zu leisten. Es gibt ja fünf Versammlungen, es gibt tausend Versammlungen. Nun, wenn wir jemanden aufnehmen, der mit reinem Herzen kommt, der in einem Zusammenkommen zu Hause ist, das nicht auf der Basis der Schrift zusammenkommt, aber wir erkennen, dass er mit aufrichtigem Herzen kommt, vielleicht weil er gar nichts verstanden hat von dem Thema Versammlung, weil es in seiner Gegend überhaupt nicht ein solches Zusammenkommen gibt, damit würden wir eben keine Unterschrift geben, es gibt fünf Versammlungen, es gibt zehn verschiedene getrennte Versammlungen, sondern da würden wir ihn aufnehmen als Kind Gottes. Wenn aber so jemand kommt und sagt, das was ihr macht ist falsch, aber das ist ganz egal, ich kann trotzdem teilnehmen, das wäre ja nicht aufrichtig und damit würden wir sagen, ist egal wo jemand zusammenkommt, das spielt keine Rolle, doch spielt es wohl und es wäre (00:09:01) nicht Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens, wenn wir so jemanden aufnehmen würden. Damit führen wir eben kein neues Kriterium ein. Ja, das ist so typisch deutsch, dass man sagt, wir brauchen eins, zwei, drei, vier und wenn das stimmt, dann darf man nicht irgendwie noch eine andere Seite sehen. Und auch bedenken. Und das finden wir eben, in 2. Timotheus 2 wird nicht ein neues Kriterium gebracht, sondern es wird die ganze Sache aus einer anderen Perspektive betrachtet. Mit einem reinen Herzen zu kommen, heißt eben nicht ein fünftes, ein sechstes, ein siebtes Kriterium hinzuzuziehen, sondern bedeutet, mit was für einer Gesinnung kommt jemand. Und das kann man prüfen. Das Herz an sich können wir ja nicht sehen, da können wir nicht hineinschauen, aber Gottes Wort zeigt uns, dass wir eben erkennen können, ob jemand aus einem reinen Herzen kommt und dann wollen wir das auch in dem Sinne bedenken und wollen das verwirklichen. Also, wenn man sich mal ein bisschen die Schriften der guten Bibelausleger aus dem 19. (00:10:02) Jahrhundert anschaut, dann wird man feststellen, sie haben eben nicht dieses deutsche Verfahren, wir brauchen 1. 2. 3. 4. Das ist so ein formales Vorgehen und dann ist die Sache gegessen, dann ist die Sache klar. Sondern mal schauen sie das aus dieser Perspektive an, mal aus jener, mal nennen sie ein Kriterium, mal nennen sie ein Kriterium von Gottes, mal nennen sie zwei Kriterien, moralisch lehrmäßig, mal nennen sie mehr, mal weniger, das darf nicht irgendwie uns dahin bringen, einfach irgendwie formell vorzugehen, sondern wir wollen das Wort Gottes insgesamt zu uns reden lassen und wollen aus diesen verschiedenen Blickrichtungen heraus ein Gespräch führen mit jemand und wollen unbedingt dieses Gespräch führen, wollen nicht, weil ihm Belehrung fehlt, ihn nicht aufnehmen, wollen ihn aber und haben auch die Pflicht eine solche Belehrung zu geben und wenn jemand sich dagegen sträubt, dann ist er immer noch kein Böser, dann führen wir immer noch kein neues Kriterium ein, aber dann können wir nach Gottes Gedanken so jemanden einfach nicht aufnehmen, das wäre nicht gehorsam gegenüber dem Herrn Jesus, dem Herrn Jesus gegenüber der Schrift. (00:11:01) Lass uns das also auch bedenken und dann wollen wir uns, wenn der Herr Gnade schenkt, bei einem weiteren Podcast mit einigen Schlussfolgerungen beschäftigen, die aus diesen Belehrungen, die wir vor uns gehabt haben, dann auch noch unsere Entscheidungen sozusagen beeinflussen oder die uns zeigen, wie wir nach Gottes Wort handeln können, handeln wollen.
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