Am: So, 26. November 2023
Nach vielen Beiträgen zum Thema "gastweise Aufnahme" möchte ich gerne mit einer Art Resümee diesen Punkt abschließen. Es ist eine Herzensfrage ...
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Heute möchte ich gerne ein Resümee, sozusagen eine Zusammenfassung, einen Ausblick zu dem
Thema Gastweise Aufnahme machen.
Kann man das eigentlich?
Nun, ich möchte das versuchen.
Ich möchte einige Punkte nennen, die mir so im Rückblick und im Ausblick zu diesem Thema
wichtig erscheinen und auf dem Herzen liegen.
Erstens, vergessen wir nicht, was der Herr Jesus durch den Apostel uns Gläubigen sagt,
1.
Korinther 11 Vers 25 und 24.
Er sprach von dem Brot, das er genommen hatte, dies ist mein Leib, der für euch ist, dies
tut zu meinem Gedächtnis.
Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut,
dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Wir haben also die Aufforderung, den ausdrücklichen Wunsch des Herrn, tut dies zu meinem Gedächtnis.
Es ist eine Aufforderung der Liebe.
Und jeder Einzelne von uns, der an den Herrn Jesus glaubt, der hat diese Aufforderung,
der hat diesen Wunsch, der hat dieses Testament, dass der Herr Jesus selbst, der, der für (00:01:01)
uns am Kreuz von Golgatha gestorben ist, der sein Leben hingegeben hat für uns, der alles
für uns getan hat, der die Grundlage für jeden Segen ist, den wir bekommen können,
wenn er das zu uns sagt, wollen wir dann nicht seinem Wunsch nachkommen?
Und dann gilt dieser Wunsch jedem von uns.
Und er möchte, dass wir das nach Matthäus 18 Vers 20 an dem Ort tun, wo er seine Gegenwart
inmitten der zwei oder drei verheißen hat.
Ist das nicht ansporn genug, dass wir diesem Auftrag, diesem Testament, diesem Wunsch der
Liebe des Herrn Jesus auch wirklich nachkommen?
Das gilt jedem Einzelnen von uns.
Haben wir diesen Wunsch auf dem Herzen?
Dann finden wir, dass der Apostel Paulus in 2. Korinther 2 die Versammlung auffordert.
Dort ist natürlich der konkrete Zusammenhang, dass jemand, der nach 1. Korinther 5 ausgeschlossen
werden musste, vor der Wiederaufnahme stand, er hatte Buße getan.
Aber wir wenden das jetzt einmal auf den Fall an, mit dem wir eben zu tun haben bei der (00:02:03)
sogenannten Gastweise der Aufnahme.
Da kommt jemand.
Und da wollen wir uns zu Herzen nehmen, 2. Korinther 2 Vers 7 und 8, sodass ihr im Gegenteil
viel mehr vergeben und ermuntern sollt, damit nicht etwa ein solcher durch die übermäßige
Traurigkeit verschlungen werde.
Da ist also offensichtlich das tiefe Buße da ist, ein wirkliches Einsehen, eine wirkliche
Umkehr über seinen Weg.
Darum ermahne ich euch, ihm gegenüber Liebe zu üben.
Das wollen wir tun.
Wir wollen, wenn jemand wirklich von sich aus diesen Wunsch hat, das ist ja der erste
Punkt, dass jemand von sich aus den Wunsch hat, ich möchte am Brotbrechen teilnehmen.
Also nicht, dass ihm jemand diesen Wunsch sozusagen auferlegt, aufbürdet, dass jemand
für jemand anders spricht und sagt, ja, ja, der möchte am Brotbrechen teilnehmen, sondern
der Wunsch kommt wirklich von demjenigen selbst.
Dann wollen wir ermuntern und Liebe üben.
Ist das wirklich in unseren Herzen, dass wir von Herzen aufnehmen wollen, wann immer
das irgendwie möglich ist?
Ja, die Aufnahme der Gastweise auf die Gastweise Aufnahme ist ein besonderer Fall. (00:03:05)
Aber da kommt jemand, gehen wir als Gläubige an diese Gespräche, an diese Frage, wirklich
mit dem Gedanken, können wir nicht Liebe üben, können wir nicht ermuntern, das sollte
immer unsere Herzenshaltung sein, bis sich vielleicht herausstellt, dass es eben nicht
möglich ist, aber die Haltung, dass wir das von Herzen tun.
Der Jesus hat von Herzen aufgenommen, wo immer das möglich war.
In seinem Fall ging es natürlich nicht um den Tisch des Herrn, ging es nicht um das
Brotbrechen, das ist klar, da sind andere Zusammenhänge, aber dass uns diese Haltung
prägt.
Drittens wollen wir nicht vergessen, und das ist jetzt sozusagen, um ausgewogen zu bleiben,
die Kehrseite, wir leben nicht mehr am Anfang des 19.
Jahrhunderts.
Manchmal hat man den Eindruck, das gläubige Denken, das Handeln und auch die Vorgehensweise,
die ändert sich nie, wir haben doch Gottes Wort, danach müssen wir handeln.
Und das ist auch völlig wahr, dass wir nach Gottes Wort handeln müssen.
Aber auch in Gottes Wort sehen wir, dass Dinge sich verändern. (00:04:03)
In Apostelgeschichte 2 finden wir natürlich nichts von Empfehlungsbriefen, aber in 2.
Korinther 3 finden wir das.
Und so müssen wir einfach anerkennen, müssen wir zugeben, dass wir eben nicht am Anfang
des 19.
Jahrhunderts leben.
Das war eine Erweckungszeit.
Das war eine Zeit, wo wirklich der Geist Gottes in vielen Herzen und Gewissen Erweckung bewirkt
hat und dann Hunderte, ja Tausende gekommen sind und zwar mit einem Herzen, was ist da
geschehen an dem einen oder anderen Ort und mit Aufrichtigkeit kamen und geblieben sind.
Und in diesem Zuge, in dieser Situation haben die Gläubigen im 19.
Jahrhundert natürlich von Herzen gerne aufgenommen und hatten ein sehr weites Herz.
Wir leben in einer Zeit totalen Verfalls.
In einer Zeit, wo die Fassade stimmt in vielerlei Hinsicht vielleicht, aber das Leben, müssen
wir das nicht bei uns selbst erkennen, das Leben ganz anders aussieht.
Deshalb wundert es uns nicht, dass ein Bruder, der ein weites Herz hatte wie John Nelson (00:05:03)
Darby, am Ende offenbar viel vorsichtiger gewesen ist.
Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich in dieses Heftchen hineinschaue, John Nelson
Darby, wie ich ihn kannte von William Kelly, wo Kelly dann schreibt, dass Darby am Ende
seines Lebens deutlich vorsichtiger geworden ist und wir können das verstehen, weil die
Zeiten sich geändert hatten.
Da war zum Beispiel eine Trennung 1848, wo Gleichgültigkeit gegenüber Christus der Fall
war, Bethesda, Georg Müller, der leider diese Gleichgültigkeit offenbart hat.
Das macht einen traurig, ein Mann, der einen solchen persönlichen Glauben hatte, aber
in dieser wesentlichen Frage, wo es um die Person und das Werk des Herrn Jesus ging,
einfach versagt hat und sich gleichgültig erwiesen hat, eine ganz traurige, eine ganz
furchtbare Sache, so dass leider eine Trennung notwendig wurde und die Geschwister insgesamt
dadurch vorsichtiger wurden.
Wir leben in einer Zeit, wo es viel, viel später ist und das zeigt uns, wie vorsichtig
wir mit offenem, mit liebendem Herzen sein sollen, auf der Grundlage des Wortes Gottes, (00:06:06)
aber eben, wir leben nicht in einer Erweckungszeit, auch wenn manche die vielleicht herbeireden
wollen.
Viertens, die sogenannten Kriterien für die Aufnahme, über die wir öfter nachgedacht
haben, bleiben dieselben.
So wie jemand, der aus Familien, gläubigen Familien älter wird und gerne am Brotbräuchen
teilnimmt und wir mit ihm über das sprechen, was notwendig ist nach der Schrift, damit
so jemand am Brotbräuchen teilnehmen kann, das sind dieselben Kriterien, die wir auch
an diejenigen anlegen müssen, die sozusagen gastweise kommen.
Wir haben immer gesehen, dass gastweise natürlich nicht irgendwie eine andere Aufnahme ist,
eine andere Zulassung zum Tisch des Herrn, als die, wie wir sie üblicherweise in normalen
Fällen auch üben.
Also diese Kriterien, über die ich jetzt nicht im Einzelnen sprechen möchte, sie bleiben
dieselben und es wird nicht lascher und es wird nicht schärfer beurteilt, sondern die (00:07:03)
biblischen Kriterien, sie wollen wir anlegen.
Fünftens, bedenken wir dabei, was wir in Psalm 93 Vers 5, natürlich im Blick auf das
Alte Testament, lesen, wo der Geist Gottes sagen lässt deinem Haus, nämlich dem Haus
Gottes, geziemt Heiligkeit Herr auf immerdar.
Das ist alttestamentlich.
Im Neuen Testament sind die Gläubigen in einem viel größeren Bewusstsein dieser Heiligkeit,
weil sie das Werk des Herrn Jesus kennen, weil sie wissen, was der Herr Jesus leiden musste
für unsere Sünden, für die Sünde überhaupt.
Und das führt natürlich dieses viel größere Bewusstsein der Heiligkeit und der Bosheit
der Sünde, der Abscheulichkeit der Sünde dazu, dass sich die Versammlung, die Gemeinde,
die Kirche Gottes von dem Bösen absondert, dass sie niemanden aufnimmt, der im Bösen,
der in Sünde lebt.
Wir nehmen das Bild des Alten Testamentes im Buch Nehemia, die Mauern, die Tore haben,
aber es sind Mauern, die schützen, die bewahren, die absondern von dem Bösen. (00:08:01)
Dazu gehört aber auch, und das wird leider immer wieder übersehen, dass wir nicht nur
die Aufforderung haben, uns von dem Bösen abzusondern, das haben wir, sondern wir haben
die positive Aufforderung nach Epheser 4 Vers 3 und 4 angesichts des einen Leibes, der da
ist, der aus allen Erlösten besteht, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band
des Friedens.
Wir haben länger darüber nachgedacht, dass die Einheit des Geistes, die zu jedem Zeitpunkt
durch den Heiligen Geist geformte Einheit ist, auf der Grundlage des einen Leibes, aber
unterschieden von dem einen Leib, weil zu dem einen Leib alle Erlösten gehören.
Aber nicht alle sind solche, die wirklich diese Einheit des Geistes bilden, weil sie
zum Beispiel in Sünde leben oder weil sie zum Beispiel sich getrennt haben von einem
Zusammenkommen, wo man nach Matthäus 18 Vers 20 im Namen des Herrn Jesus zusammenkommt.
Und natürlich kann jemand, der sich am Ort A getrennt hat, dann nicht meinen, er könnte (00:09:02)
am Ort B am Brotbräuchen teilnehmen, das wäre ja der biblischen Lehre nach 1.
Korinther 12 Vers 27 nichts anderes, als wenn er das an dem Ort A, wo er sich von getrennt
hat, auch wieder tut.
Aber da will er ja nicht und damit zeigt er, dass er sich eben abgesondert hat von solchen,
die im Namen des Herrn zusammenkommen bzw. zusammenkommen wollen.
Wir sehen also, die Einheit des Geistes ist in der heutigen Zeit leider schmaler als der
eine Leib und umfasst nicht nur solche, die sich vom Bösen trennen, sondern ist in positiver
Hinsicht nur mit solchen möglich, die auch diese Einheit des Geistes praktizieren wollen,
die sich also zum Beispiel nicht von einem entsprechenden Zusammenkommen getrennt haben.
Es geht also nicht, das macht dieser Punkt deutlich, Epheser 4, nur darum, dass solche
nicht aufgenommen werden, die im Bösen leben.
Wir haben dann siebtens, nach 1.
Korinther 10, den Tisch des Herrn vor uns. (00:10:01)
Es ist nicht unser Tisch, sondern es ist sein Tisch, das heißt nicht wir bestimmen
darüber, wer teilnimmt, sondern der Herr bestimmt das in seinem Wort.
Deshalb ist es nicht eine Frage von Gefühlen, es ist nicht eine Frage, ich kann das Brot
und Kälte nicht an jemandem vorbeireichen, sondern wir haben den Auftrag und die Pflicht,
nach den biblischen Gedanken das zu tun.
Achtens wollen wir nicht übersehen, dass die gastweise Aufnahme eine Ausnahme ist.
Nochmal, es ist nicht eine andere Art von Aufnahme als die normale Aufnahme am Tisch
des Herrn, aber es ist eine Ausnahme, erst recht in einer Zeit, in der wir mit absolutem
Niedergang zu tun haben.
Natürlich wird jemand, der seinen Platz bei den freien Brüdern, den sogenannten freien
Brüdern hat, oder in einer freien evangelischen Gemeinde, oder in einem Hauskreis, wird er
diesen besuchen.
Da gehen wir davon aus, aus Überzeugung dahin gehen und natürlich gehen wir davon aus,
dass wenn ein Gläubiger kommt, er Gottes Wort auch kennt, ein Christ kennt Gottes Wort.
Nach 1. (00:11:01)
Johannes 2 haben wir als Erlöster die Salbung und wissen alles.
Wir haben also ein inneres Empfinden durch den erneuerten Geist, was nach Gottes Gedanken
ist oder nicht und werden natürlich dann in Übereinstimmung damit auch handeln.
Das heißt, wenn wir in einem bestimmten Zusammenkommen sind, werden wir verstehen, dass wir nicht
von heute hier und morgen dort sein können.
Das macht deutlich, es handelt sich um Ausnahmen, aber diese Ausnahmen wollen wir dankbar annehmen,
wollen wir sicherstellen, dass wir nicht zu der Auffassung kommen am Ort, dass wir in
dem Zusammenkommen am Ort irgendwie eine eigene Gemeinde bilden, eine eigene Gruppe bilden,
die gibt es nicht.
Nach Gottes Wort gibt es nur die eine Versammlung, die aus allen Erlösten besteht und auf dieser
Grundlage, Epheser 4, Matthäus 18, kommen wir bis heute zusammen und dürfen das verwirklichen,
was zur Ehre des Herrn ist.
Neuntens und letztens, wir müssen uns ein weites Herz auf schmalem Weg bewahren.
Wir haben gesehen, der Weg ist schmal. (00:12:02)
Es ist ein Weg der Heiligkeit, es ist ein Weg der Einheit des Geistes.
Aber lasst uns das Ganze mit einem weiten Herzen tun.
Mich beeindruckt immer wieder, wenn ich von dem Apostel Paulus lese, 2. Korinther 6 Vers 11,
besonderer Zusammenhang, natürlich geht es nicht um den Tisch des Herrn.
Unser Mund ist zu euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden.
Paulus hatte ein weites Herz.
Er wollte so viele wie möglich einschließen in diesem Herzen und Gott hat genau dieses
weite Herz auch einem Salomo gegeben, sicher alttestamentliche Zeit, aber da heißt es
in 1. Könige 5 Vers 9, und Gott gab Salomo Weisheit und sehr große Einsicht und Weite
des Herzens wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist.
Diese Weite des Herzens wollen wir uns auf dem schmalen Weg des Wortes Gottes, der Schrift,
bewahren und deshalb nach den biblischen Kriterien in Übereinstimmung mit der Heiligkeit und
dem Licht Gottes und zugleich in Übereinstimmung mit der Liebe und Gnade Gottes handeln.
Wenn wir das tun, wenn wir das unter Gebet mit dem aufgeschlagenen Wort Gottes tun, werden (00:13:05)
wir zu Guten, werden wir zu richtigen Entscheidungen kommen, dann werden wir nicht zu eng und dann
werden wir nicht zu weit sein, sondern auch in dieser Weise uns als Gläubige erweisen,
die vor dem Herrn leben, die mit dem Herrn leben, deren Herz durch das Wort Gottes und
die Liebe Gottes geprägt ist.