Am: So, 6. November 2022
Kaum vor Augen ist vielen Christen heute, dass die Versammlung (Gemeinde) Gottes keine örtliche Angelegenheit ist. Man kommt am Ort zusammen - aber Gott hat seine Gemeinde auf der ganzen Erde: Das ist DIE Versammlung Gottes. Und wenn man Gottes Gedanken über seine Versammlung verwirklichen möchte, kann es in dieser Hinsicht keine Unabhängigkeit der örtlichen Versammlung geben.
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(00:00:00)
Was ist eigentlich die Beziehung der örtlichen Gemeinde, der örtlichen Versammlung zu der
weltweiten?
Wir nehmen als Einstiegsvers noch einmal 1. Korinther 1.
In 1. Korinther 1 zeigt der Apostel, an wen er sich wendet.
Paulus berufen Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen und Sosthenes der Bruder, der
Versammlung Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen
Heiligen samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen
ihres und unseres Herrn.
Sehr schön wird in diesem Vers deutlich, dass die örtliche Versammlung, die örtliche
Gemeinde dort in Korinth niemals irgendwie getrennt zu verstehen gewesen wäre, irgendwie
getrennt gehandelt hätte, einen Charakter hatte, der getrennt war von der weltweiten
Versammlung.
Das eine und das andere gehören zusammen.
Das ist sehr bemerkenswert, dass wir diesen Gedanken immer wieder in Gottes Wort finden.
Nehmen wir Matthäus 16 und Matthäus 18.
Es ist auffallend, dass der Herr Jesus die Versammlung Gottes einführt, nachdem Petrus (00:01:03)
diese Offenbarung bekommen hat über die Person des Herrn Jesus.
Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Petrus hat also erkannt, dass der Herr Jesus der ewige Sohn Gottes ist.
Das ist die Grundlage der Versammlung Gottes.
Denn der Jesus sagt dann zu Petrus, du bist Petrus, du bist ein Stein und auf diesen Felsen
Christus, die Offenbarung von Christus als Sohn Gottes, werde ich meine Versammlung bauen
und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.
So, da ist sofort deutlich die Versammlung, wie der Herr Jesus sie baut.
Er baut sie heute.
Er hat angefangen in Apostelgeschichte 2, diesem Pfingsttag an, die Versammlung Gottes
zu bauen.
Er wird sie bauen bis an das Ende, das heißt, bis er zur Eindrückung wiederkommen wird.
Das heißt, die Versammlung wird da gesehen nach dem Ratschluss Gottes, die ewige Versammlung
sozusagen, die Versammlung, wie sie in dem Herzen Gottes immer gewesen ist und wie sie
vom Anfang bis zum Ende bestehen wird, alle Gläubigen zusammen.
Und dann spricht der Jesus ein zweites Mal in Matthäus Evangelium über die Versammlung
Gottes in Matthäus 18.
Da spricht er über ein Problem, da gibt es eine Sünde zwischen zwei Brüdern, die kann (00:02:03)
nicht geklärt werden.
Es ist klar, dass der eine der Schuldige ist, der gegen einen anderen gesündigt hat, aber
er will die Sache nicht bekennen.
Und da sagt der Herr Jesus, wie aus dem Nichts heraus, wenn er aber auch nicht auf die zwei
oder drei hört, Matthäus 18 Vers 17, so sage es der Versammlung.
Der Versammlung.
Das macht deutlich, dass es natürlich nicht die Versammlung nach dem Ratschluss Gottes
weltweit ist, da kann man das gar nicht sagen, sondern dass die Versammlung offensichtlich
am Ort zusammenkommt und man es dieser örtlichen Versammlung dann sagen soll, ihr vorstellen
soll und dass aus der Versammlung dann noch ein letzter Appell an diesen, der gesündigt
hat, gestellt wird.
Wir sehen also deutlich, dass die Versammlung Gottes sowohl weltweit existiert, als auch
am Ort existiert und der Herr Jesus überhaupt keine zusätzlichen Erklärungen dazu gibt.
Mit anderen Worten, dem Wesen nach ist beides das Gleiche.
Wenn der Herr Jesus also durch den Geist Gottes in Matthäus 18 Vers 17 von der örtlichen (00:03:03)
Versammlung spricht, ohne die Versammlung irgendwie neu zu definieren, dann muss es
dieselbe Versammlung sein, von der er in Kapitel 16 gesprochen hat.
Dort hat er unter dem Gesichtspunkt der Allumfassenheit der Versammlung gesprochen, jetzt spricht
er am Ort davon, das ist dasselbe.
In den Gedanken Gottes.
Natürlich beschränkt auf den Ort.
Wir haben zu anderer Gelegenheit schon gesehen, die Versammlung Gottes sind immer alle Gläubigen,
aber hier eben alle Gläubigen beschränkt auf den Ort.
Und das ist von dem Wesen her, von dem Wort her, von dem Gedanken Gottes her nichts anderes
als die weltweite Versammlung nur eben beschränkt auf den Ort.
Ähnlich finden wir das in Apostelgeschichte 20.
In Apostelgeschichte 20 finden wir, dass der Apostel Paulus sich an die Ältesten in Milet,
an die Ältesten der Versammlung in Ephesus wendet.
Und dann sagt er zu ihnen, Vers 28, habt acht auf euch selbst, die Ältesten, und auf die
ganze Herde, das ist die örtliche Versammlung, in der euch der Heilige Geist als Aufseher
gesetzt hat.
Aufseher, Älteste, haben wir gesehen, das sind solche, die an einem Ort die Aufgabe (00:04:05)
wahrnehmen, die Herde Gottes zu hüten.
Die Versammlung Gottes zu hüten, in der euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat,
die Versammlung Gottes zu hüten, die örtliche Versammlung zu hüten, die er, Gott, sich
erworben hat durch das Blut seines eigenen.
Wen hat Gott sich erworben durch das Blut des Sohnes Gottes, durch das Blut des Herrn
Jesus?
Natürlich die weltweite Versammlung nach dem Ratschluss Gottes.
Und auch hier sehen wir wieder keine Unterscheidung, die der Geist Gottes vornimmt durch den Apostel
Paulus, sondern er stellt das, wie selbstverständlich, auf ein und dieselbe Grundlage.
So finden wir auch, dass der Apostel Paulus, in Karate 1 Vers 13 und in 1. Karate 15 davon
schreibt, dass er die Versammlung Gottes verfolgt hat.
Wen hat er verfolgt?
Die Versammlung Gottes weltweit natürlich.
Das ist nicht irgendwie eine, er hat nicht eine örtliche Versammlung verfolgt, sondern
er hat die Versammlung Gottes nach dem verfolgt, was Gott gegeben hat als Versammlung. (00:05:01)
Das ist sie auf der ganzen Erde.
Aber natürlich nach Apostelgeschichte 8 Vers 1 und 3, als diese Verfolgungen losgingen,
nachdem Stephanus gesteinigt worden war, war es die Versammlung in Jerusalem.
Und auch da finden wir keine Unterscheidung.
Wenn wir an 1. Korinther 10 denken, wo es um das Brotbrechen, den Tisch des Herrn geht,
dann wird das Brot natürlich an einzelnen Orten gebrochen.
Man kann ja nicht weltweit, schon gar nicht digital das Brot brechen, sondern es wird
an den einzelnen Orten jeweils ein Brot gebrochen und dieses eine Brot stellt die weltweite
Versammlung dar.
Auch da sehen wir wieder, man kommt an einem Ort zusammen und stellt doch die weltweite
Versammlung damit vor.
Denn der eine Leib, das ist nicht irgendwie die Versammlung in Korinth gewesen, das Kennzeichen
dafür, oder die Versammlung in Ephesus, sondern für die weltweite.
Aufgrund des Todes Christi gibt es jetzt eine universelle Gemeinschaft und Einheit der Gläubigen,
das ist der eine Leib, die eine Versammlung, die weltweite Versammlung bestehend aus allen (00:06:01)
Gläubigen.
Sowohl die Gemeinschaft als auch die Einheit werden eben durch das gemeinsame Brotbrechen
am Ort symbolisch ausgedrückt.
In 1. Korinther 10 Vers 17 sagt der Apostel dann, wir die vielen, und er war in Ephesus,
sie waren in Korinth, das heißt die weltweite Versammlung wird durch dieses eine Brot am
Ort sichtbar gemacht, ausgedrückt.
Wenn wir über die Versammlung Gottes nachdenken, dann wird auch deutlich, es gibt nicht irgendwie
eine örtliche Gliedschaft an dem Leib, an der Versammlung Gottes.
Es gibt nicht irgendwie so etwas wie eine örtliche Organisation oder dergleichen, dass
man Mitglied an einem Ort würde.
Nein, der örtliche Leib, das heißt die Versammlung wird am Ort dargestellt, aber von den Gliedern,
die da an diesem Ort zusammenkommen, ist keiner jetzt Glied an dem Leib in Korinth
oder in Ephesus, sondern immer an der weltweiten Versammlung.
Und dabei ist es bemerkenswert, wie der Apostel Paulus hier in 1. Korinther 12 Vers 27 sagt, (00:07:07)
ihr aber seid Christi Leib und Glieder im Einzelnen, Glieder an dem weltweiten Leib.
Aber ihr seid Christi Leib, ihr seid an dem Ort eine Darstellung, eine Vergegenwärtigung
dessen, was weltweit die Versammlung Gottes ist.
Die Versammlung Gottes, die Gemeinde Gottes kann weltweit nicht zusammenkommen, sie kann
nur jeweils an den einzelnen Orten zusammenkommen und da sind sie dann nicht der Leib Christi,
wie das für die weltweite Versammlung im Neuen Testament gesagt wird, sondern sie sind
Leib Christi.
Sie tragen die Merkmale der weltweiten Versammlung, ohne die Versammlung zu sein, weil sie eben
nur beschränkt sind auf den Ort.
Man kann die Versammlung Gottes am Ort sehen, wie, indem sie zusammenkommt.
Da wird also dann deutlich und wird sichtbar, dass die Versammlung Gottes wirklich die Charakterzüge
trägt und an dem Ort sie sichtbar macht.
Aber wenn es jetzt verschiedene Gemeinden, Versammlungen nach Gottes Gedanken gäbe, dann
kann der Ort natürlich nicht Leib Christi sein, dann ist er Leib A Christi oder Leib (00:08:05)
B Christi, aber das sagt der Apostel Paulus nicht.
Am Ort kommt man zusammen und zeigt die Charakterzüge der weltweiten Versammlung.
Was das konkret auch praktisch bedeutet, wollen wir uns in dem nächsten Podcast anschauen.
Noch ein letztes Beispiel, wo dieser enge Zusammenhang, nicht nur Zusammenhang, sondern
diese Wesensgleichheit vorgestellt wird, ist in Vers 28, dem gleichen Kapitel.
Und Gott hat einige in der Versammlung gesetzt.
Erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann damals Wunderkräfte, Gnaden,
Gaben und so weiter.
Das macht deutlich, da sind Gaben genannt, die dem weltweiten Leib gegeben worden sind.
Die Apostel waren nicht gegeben für die Versammlung in Jerusalem oder in Korinth,
sondern die Apostel waren für die weltweite Versammlung von Gott gesetzt.
Und dann genauso die Propheten oder die Lehrer, aber dann ist auf einmal von Hilfeleistungen
die Rede, von Regierungen, also Steuerungen, Lenkungen und damit wird deutlich, wofür (00:09:04)
gibt es Regierungen, wofür gibt es diese Hilfeleistungen, die werden natürlich am
Ort ausgeübt.
Das heißt, unmerklich geht der Geist Gottes von weltweit geschenkten Gaben zu Aufgaben,
die konkret für den Ort sind.
Regierung, das ist Ältestendienst letztlich.
Der Ältestendienst ist für den Ort und auf den Ort beschränkt.
Es gibt keine Ältesten für eine Region.
Das, was die Kirchen heute daraus gemacht haben oder schon viele Jahrzehnte, Jahrhunderte
lang, Bischöfe, die dann über eine Region regieren, das ist nie nach den Gedanken Gottes
gewesen, sondern Gott hat für die einzelnen Orte hat er solche Ältesten gegeben.
Und auch hier macht der Geist Gottes eben keine Unterscheidung, er nimmt sie alle in
einer Reihe weltweite Gaben und solche, die am Ort ausgeübt werden.
Und das macht deutlich, wenn man anfängt, die örtliche Gemeinde von der weltweiten
Gemeinde und damit von Zusammenkommen, die auf derselben Grundlage zusammenkommen, nämlich (00:10:01)
nach dem Wort Gottes, wenn man sie voneinander trennt, wenn man sie voneinander unabhängig
macht, dann verlässt man Gottes Wort und dann hört man früher oder später auf, Versammlung
Gottes nach Gottes Gedanken, Gemeinde Gottes nach Gottes Gedanken darzustellen.
Was das im Praktischen bedeutet, das wollen wir uns dann beim nächsten Mal anschauen.