Am: So, 5. November 2023
Es ist ein Vorrecht, Gläubige am Tisch des Herrn aufnehmen zu dürfen. So sollten wir dieses Thema betrachten und behandeln - aber natürlich mit biblischer "Vorsicht". Welche praktischen Schlussfolgerungen kann man aus der Lehre ziehen, die wir in den einzelnen Bibelstellen vor uns gehabt haben?
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(00:00:00)
Herzlich willkommen zu einem weiteren Podcast über das Thema Gastweise, Zulassung, Gastweise,
Besuchsweise, Aufnahme.
Wir befinden uns jetzt auf der Zielgeraden dieses Themas und wollen uns noch einige Schlussfolgerungen
aus den Bemerkungen, aus den Belehrungen anschauen, die wir uns in den vergangenen
Podcasts vorgenommen haben.
Dabei bedenken wir noch einmal dieses wichtige Wort, das der Herr Jesus zweimal in Verbindung
mit dem Brotbrechen gesagt hat, sowohl in Verbindung mit dem Brot, da heißt es, dies
tut zu meinem Gedächtnis, nämlich von dem Brot zu essen und er wiederholt das auch im
Blick auf den Kelch, denn so oft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt
ihr den Todesherrn, bis er kommt und er sagt zuvor, dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem
Gedächtnis.
Das heißt, der Herr Jesus fordert uns auf, das zu tun und das heißt, wir als solche,
die jetzt an einem Ort Verantwortung haben, das sind ja alle Geschwister, denn wir alle
nehmen gemeinschaftlich auf und falls nötig, wir alle schließen gemeinschaftlich aus, wir (00:01:02)
wollen das immer wieder bedenken.
Dies tut zu meinem Gedächtnis, das gilt uns, aber das gilt auch für jeden anderen Gläubigen,
dass der Herr diesen Wunsch, dieses Testament, diese Aufforderung, ja, gewisser Hinsicht
auch diesen Befehl gibt, dies tut zu meinem Gedächtnis und dann wollen nicht nur wir
das tun, sondern wir wollen auch, wenn eben möglich, jedem ermöglichen, dass er am Brotbrechen
teilnehmen kann.
Also lasst uns das immer in dem Herzen bewahren, diesen Wunsch des Herrn, dieses Testament und
dass wir deshalb die Verantwortung haben, jeden aufzunehmen, wann immer das möglich
ist.
Daher diese Schlussfolgerung, erstens, wir freuen uns, wenn jemand am Mahl des Herrn
teilnehmen möchte und wir freuen uns auch und genauso, wenn das jemand ist, den wir
noch nicht kennen.
Bei denen, die wir kennen, die am Brotbrechen sowieso teilnehmen, ist das jedes Mal eine
Freude.
Ist das eigentlich so bei dir, bei mir?
Freuen wir uns, dass wir selbst das tun können?
Freuen wir uns, wenn wir unseren Mitbruder, unsere Mitschwester sehen, dass sie auch den (00:02:01)
Wunsch haben, wieder am Brotbrechen teilzunehmen?
Das ist eine Freude.
Und die gleiche Freude, nicht eine größere Freude, aber die gleiche Freude haben wir,
wenn jemand kommt und diesem Wunsch des Herrn, diesem Testament des Herrn nachfolgen, nachkommen
möchte.
Zweitens, wenn jemand kommt, den wir nicht kennen, der auch nicht ein Empfehlungsschreiben
hat von einem Zusammenkommen, das wir kennen, von dem wir wissen, dass es auf der gleichen
Grundlage zusammenkommt, dann führen wir grundsätzlich ein ernsthaftes Gespräch
über die gemeinschaftliche Bedeutung und Verantwortung über das Teilnehmen an dem
Brotbrechen.
Das heißt, wir sind grundsätzlich immer zu einem Gespräch bereit, selbst wenn es
ein Fall ist und den gibt es und den kann sich jeder vorstellen, wo man zumindest vorweg
Bedenken hat, weil man die Person kennt, weil man auch die Einstellung vielleicht kennt,
weil man auch weiß, woher derjenige kommt, weil man vielleicht weiß, dass es ein Führer
in einem Zusammenkommen ist, das bewusst einen anderen Weg geht.
Wir führen grundsätzlich, wenn jemand kommen möchte, wenn jemand kommt und gerne teilnehmen (00:03:05)
möchte, führen wir grundsätzlich ein Gespräch, selbst wenn wir aus vielleicht sogar nachvollziehbaren
Gründen skeptisch sind, wir führen ein Gespräch und wir führen dabei ein offenes
Gespräch.
Wir sagen nicht vorweg, das geht gar nicht, aber wir wollen ja mal sprechen, weil das
ja so eine Pflichtübung ist.
Nein, wir wollen grundsätzlich in dieser offenen Weise ein Gespräch führen.
Vielleicht können wir jemanden gewinnen für die Sache des Herrn, vielleicht können wir
jemanden gewinnen für die Belehrung der Schrift.
Und in diesem Sinn wollen wir mit Gebet und auch mit Ernsthaftigkeit ein Gespräch führen,
ohne vorweg final festgelegt zu sein.
Nicht, dass ich sage, wir müssen unsere Auffassungen zur Seite legen, was schon mal gesagt wird,
lass uns die Brille weglegen, das ist natürlich Quatsch.
Das ist keine Belehrung, die wir in der Schrift finden, dass wir jetzt unsere Brille ablegen
und mal so tun, als ob wir noch nie was gehört hätten davon.
Der Herr wünscht, dass wir ein Bewusstsein haben, was wir gelernt haben aus Gottes Wort
und dass wir mit diesen Belehrungen, mit dieser Kenntnis, mit dieser Einsicht auch ein solches (00:04:03)
Gespräch führen.
Aber lasst uns das bitte immer mit diesem Wunsch, mit dieser offenen Herzenshaltung
tun, ist es nicht doch möglich, auf der Grundlage der Schrift gemeinsam das Brot zu
brechen.
Dafür ist drittens natürlich Zeit nötig.
Zeit nötig, um in Ruhe das zu besprechen, nicht unter Zeitdruck, unter Zeitdruck und
Hast wird es nie zu einer guten Entscheidung kommen.
Das heißt nicht, dass wir jetzt das lange herauszögern sollen, dass wir sagen müssen,
wir brauchen jetzt aber sieben Stunden, um ein solches Gespräch zu führen.
Nein, das brauchen wir nicht.
Aber wir wollen das in Ruhe tun, wir wollen die Zeit haben, dass wir nicht darauf warten,
dass die Geschwister jetzt gerade schon zur Tür reingeplatzt kommen und wir das Gespräch
dann abbrechen müssen.
Ja, und was dann?
Nein, wir brauchen Zeit.
Und deshalb ist es richtig, dieses Gespräch nicht am Sonntagmorgen gerade vor den Zusammenkommen
zu führen.
Ich spreche jetzt von solchen Zusammenkommen, die am Sonntagmorgen, sagen wir um neununddreißig,
um zehn Uhr zusammenkommen, dann ist das eben nötig, das am Samstag zu tun.
Da braucht man Zeit für und diese Zeit wollen wir uns nehmen. (00:05:02)
Das ist ja auch in dem Sinne nötig, dass wir nicht als zwei, drei Brüder, die das
Gespräch führen, die Entscheidung treffen, sondern die Entscheidung ist von den Gläubigen
am Ort.
Es ist eine Aufnahme der Versammlung Gottes, das haben wir betrachtet in Verbindung mit
Matthäus 18.
Den Podcast kannst du dir dazu ja noch einmal anschauen oder anhören.
Das heißt, nicht wir als zwei, drei Brüder, die das Gespräch führen, entscheiden.
Wir können einen Vorschlag machen und das werden wir ja sicherlich in Übereinstimmung
mit der örtlichen Brüderschaft, mit solchen, die Verantwortung tragen, tun, sondern es
ist die Entscheidung der Gläubigen und dafür brauchen sie Zeit.
Dafür müssen sie informiert werden.
Auf dieser Informationsebene müssen sie dann im Gebet vor dem Herrn das mittragen können,
mitentscheiden können.
Wir müssen aber nachdenken können, auch sie ohne Hast, es bedarf einfach der Zeit.
Nochmal, das heißt nicht, dass wir uns jetzt im Übermaß Zeit nehmen müssen, dass man
dafür immer drei Wochen braucht, aber es ist ja nicht von ungefähr, dass wir bei Gläubigen,
die wir kennen, die am Ort schon einige Male da waren, vielleicht Monate, vielleicht Jahre (00:06:04)
lang, dass wir auch da eine Woche oder zwei Wochen Bedenkzeit geben.
So, das ist bei einer Gastweisenaufnahme in diesem Ausmaß nicht immer möglich, aber
damit wird deutlich, dass selbst bei solchen, die wir kennen, geben wir diese Zeit.
Wie viel mehr sollten wir uns diese Zeit auch grundsätzlich nehmen, ich sage nicht die
gleiche Länge, aber doch Zeit nehmen, um das bei jemandem zu entscheiden, den wir eben
gar nicht so weit und so gut kennen, wo wir uns auf sein Zeugnis oft dann verlassen müssen
und das ist ja sowieso eine heikle Sache.
Deshalb führen diese Gespräche ja zwei oder drei, um wirklich dann zu einer gemeinsamen
Schlussfolgerung zu kommen.
Wir brauchen also Zeit, um die Geschwister eben dann zu informieren und ihnen auch die
Möglichkeit zu geben, eine Entscheidung zu treffen.
Wenn das zum Beispiel jetzt gar nicht vor dem Sonntag möglich ist, es gibt Situationen,
da können wir das erst an dem Sonntagmorgen vorstellen, dann müssen wir eben mit dem
Beginn des Zusammenkommens einfach warten, da müssen wir so flexibel sein dann zu sagen, (00:07:04)
wir stellen das den Geschwistern vor und wir geben jetzt eine Viertelstunde Zeit, wenigstens
kurz ins persönliche Gebet, nachdem wir gemeinschaftlich gebetet haben zu gehen, um zu überdenken und
dann vielleicht auch persönliche und natürlich auch lehrmäßige Bedenken zu äußern.
Ich hörte jetzt kürzlich, dass da Brüder gesagt haben, wenn es zum Beispiel um Schwestern
geht, die können nur und die dürfen nur irgendwie Bedenken äußern, die persönliche
Art, wenn sie aus dem Leben einer Person etwas kennen, die dürfen sie äußern, aber lehrmäßiger
Art dürfen sie keine Bedenken äußern.
Das ist natürlich Unfug, das kennt Gottes Wort so nicht.
Sondern jeder ist aufgefordert, sowohl lehrmäßig nach Gottes Wort zu bedenken, ob das richtig
ist, als auch dann in der praktischen Verwirklichung, in der praktischen Umsetzung.
Wir bedenken dabei viertens noch einmal, die Versammlung entscheidet, die Versammlung nimmt
auf, nicht einzelne Brüder.
Dazu können wir als Brüderschaft natürlich den Geschwistern mal grundsätzlich vorstellen,
nach welchen Prinzipien wir das tun, was die Prinzipien des Wortes Gottes sind, sodass (00:08:03)
die Geschwister dann in der jeweiligen Situation jetzt nicht total überrascht sind, was passiert
denn hier auf einmal, gibt es hier eine neue Art von Aufnahmen oder dergleichen, sondern
dass sie informiert sind und auf einer bekannten Grundlage dann eine Information zu den jeweiligen
Geschwistern bekommen, die sie ja ohnehin selber nicht kennen, wie wir sie ja auch vorher
nicht kannten, sodass sie dann auch natürlich in einem gewissen Vertrauen auf einen solchen
Vorschlag, der in Ernsthaftigkeit, der in Gründlichkeit, der in Sorgfalt vorgestellt
wird und auch vorbereitet wird, dann sicherlich zurückkommen.
Fünftens, wer aufgenommen wird, unterliegt dauerhaft der Verantwortung und der Zucht
der Versammlung Gottes.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Es gibt eben nicht diese, wie wir gesehen haben, zwei Arten von Aufnahme, sondern es
gibt nur die eine.
Wer aufgenommen worden ist, unterliegt wie jeder andere dauerhaft der Zucht der Verantwortung
der Versammlung.
Das ist eben gerade eine Schwierigkeit, die wir vorstellen müssen auch, dass wir die
ja letztlich gar nicht wahrnehmen können, wenn jemand einmal kommt, vielleicht zweimal (00:09:01)
kommt und dann wieder an seinen Ort zurückgeht und womöglich eben in ein Zusammenkommen,
das wir nicht kennen.
Deshalb müssen wir gerade über diesen Punkt, der eine Schwierigkeit ist, mit demjenigen
sprechen.
Denn sechstens, wer dann in, ich nenne das mal, seine Gemeinde zurückgeht und dann irgendwann
wieder kommt, nach fünf Wochen, nach zehn Wochen, nach fünf Monaten, nach zehn Monaten
oder so, der kann deshalb nicht einfach wieder teilnehmen, wie wir das ja normalerweise tun.
Wir führen ja nicht jedes Mal ein neues Gespräch miteinander, mit einem Junggläubigen, der
jetzt zum Brotbrechen sich gemeldet hat und teilnehmen möchte, dann führen wir nicht
jede Woche ein Gespräch.
Warum nicht?
Weil er der Zucht der Versammlung, der Verantwortung der Versammlung unterliegt und wir die auch
wahrnehmen können.
Das können wir aber nicht mit jemandem, der eben zurückgeht.
Deshalb kann er nicht einfach wieder teilnehmen, was normal wäre, sondern wir müssen mit
ihm vor einer zweiten Teilnahme ein Gespräch führen über die Zwischenzeit.
Was ist da passiert?
Was hat er gemacht?
Warum ist er wieder zurückgegangen?
Warum kommt er jetzt wieder hier hin? (00:10:01)
Warum sucht er sich nicht am Ort eben ein Zusammenkommen, was auf biblischer Grundlage
geschieht und so weiter?
Hat er dazugelernt?
Das ist ja alles, was da neugisch besprochen werden muss, dass wir ihn wieder belehren,
wieder selber auf den Stand der Dinge kommen und eben mit ihm besprechen, was jetzt weiter
vorgefallen ist, warum er das eben nicht auf dieser Basis verwirklichen möchte oder vielleicht
auch nicht kann.
Vielleicht gibt es das ja bei ihm im Ort und in der Gegend nicht.
Darüber ist zu reden und wir wollen ihn belehren.
Die Pflicht haben wir ja, einen solchen auch zu belehren, deshalb führen wir wieder ein
Gespräch.
Das ist übrigens auch der Grund, warum jemand, der ja gastweise aufgenommen worden ist, natürlich
nicht irgendwie mit einem Empfehlungsbrief weiterempfohlen werden kann, weil wir diese
Zucht, diese Verantwortung gar nicht wahrnehmen können in der Zwischenzeit und deshalb eben
höchstens einem anderen Zusammenkommen sagen können, der hat einmal bei uns in dieser
Weise teilgenommen, jetzt habt ihr die Verantwortung, mit ihm zu reden.
Also ohne ein Gespräch in einem solchen Fall kann es gar nicht gehen, egal ob an dem Ort, (00:11:01)
wo er schon mal teilgenommen hat oder an einem anderen Ort.
Ja und dann ein letzter Punkt für diesen Podcast, jedes neue Gespräch mit einer solchen
Person wird ja mit Belehrung verbunden und das heißt, dass damit auch die Verantwortung
des Besuchers erhöht ist.
Er kann sich also nicht darauf berufen, dann nach dem zweiten, nach dem dritten Gespräch,
ich weiß ja immer noch von nix.
Nein, er ist belehrt worden.
Wenn wir auch das Wissen, die Kenntnis, die Einsicht nicht zu einem Maßstab machen, wenn
aber Kenntnis vorhanden ist und sie erhöht sich eben mit jedem weiteren Mal, mit jedem
weiteren Gespräch, weil wir jedes Mal ein Gespräch führen, weil wir ihn jedes Mal
belehren, das ist eine Verantwortung, das ist eine Pflicht, die wir haben.
Wenn wir das nicht täten, dann würden wir nicht unserer Verantwortung nachkommen.
Also jemanden aufzunehmen, ohne ihn zu belehren, das wäre völlig im Widerspruch zu Gottes
Wort.
Wir wollen ja, dass er versteht, was das Brotbechen bedeutet, dass es eben nicht ein normales
Mal ist, was die Grundsätze des Tisches des Herrn sind, damit er das dann künftig auch
an seinem eigenen Ort wahrnimmt.
Das heißt eben mit jeder Belehrung, mit jedem Mal erhöht sich seine Verantwortung und umso (00:12:01)
weniger kann er mit reinem Herzen den Herrn anrufen, zusammen mit uns, wenn er dem nicht
auch an seinem Ort nachgeht.
Ich sage damit nicht, das ist einmal möglich, das ist zweimal möglich, das ist dreimal
möglich, ich sage nur damit, diese Verantwortung erhöht sich und in jedem einzelnen Fall müssen
wir uns das dann auch konkret ansehen.
Das vielleicht mal als ein erster Punkt von Schlussfolgerungen, die wir im Blick auf das
Praktischerweise dann auch verwirklichen müssen wollen, diese Schlussfolgerungen,
die wir ziehen wollen aus den Belehrungen, die wir in der Schrift gefunden haben zu der
Gastweisenaufnahme.
An diesem Punkt machen wir beim nächsten Mal dann auch weiter und wollen uns noch weitere
Schlussfolgerungen dazu ansehen.