Die Versammlung Gottes (19) - Zusammenkommen zum Gebet


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(00:00:00) Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast, dieses Mal über das Zusammenkommen zum Gebet. Wir haben schon gesehen in anderen Podcasts, dass es ein Zusammenkommen zum Brotbrechen und zur Auferbauung der Versammlung der Gemeinde gibt. Heute wollen wir über die Gebetsstunde nachdenken. Das ist, wie jemand gesagt hat, das Atmen der örtlichen Versammlung Gemeinde. So wie das persönliche Gebet das Atmen der Seele zeigt, ist das gemeinsame Gebet das Atmen der Versammlung. Das heißt, man kann den Lebenspuls, man kann eigentlich die geistliche Situation eines örtlichen Zusammenkommens daran erkennen, wie sie die Gebetstunden besuchen, wie die Gebetstunden ablaufen, wie lebendig, wie intensiv, wie glaubensnah, wie lebensnah diese Gebetstunden sind. Wo finden wir die Gebetstunde? Zum Beispiel in Matthäus 18. (00:01:02) Da lesen wir in Vers 19. Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so wird sie ihnen zuteil werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Das heißt, die örtliche Versammlung, die örtliche Gemeinde, sie trifft sich zum Gebet. Sie macht bestimmte Gegenstände zu ihrem gemeinsamen Gebetsgegenstand. Es geht also in der Gebetstunde durchaus nicht darum, dass ich einfach meine persönlichen Bitten dort vortrage, sondern es geht darum, dass die örtliche Versammlung zusammenkommt und bestimmte Themen hat, die allen gemeinsam auf dem Herzen liegen. Es ist ein gemeinschaftliches Gebet. Das heißt nicht, dass persönliche Bitten dort überhaupt keinen Platz hätten. Wenn ein persönliches Thema zu einem gemeinschaftlichen Thema geworden ist, (00:02:03) dann sollen sie das auch gemeinsam vorbringen. Denken wir an den Brief an Philemon. Da finden wir, dass Onesimus abgehauen ist, davon gelaufen ist und offensichtlich auch Diebstahl begangen hat. So, das ist in dieser Versammlung, die im Haus von Philemon zusammenkam, offensichtlich ein Thema gewesen, was nicht nur Philemon persönlich betraf und seine Familie, sondern die Geschwister, die das mitbekommen haben. So kann ein persönliches Thema zu einem gemeinschaftlichen werden. Aber dazu muss es natürlich auch der Versammlung bekannt werden. Das heißt, die Gebete sind nicht ein Informationsmittel für die Versammlung, sondern man spricht vorher darüber, man nennt dieses Thema, um dann gemeinsam darüber dafür zu beten. Wir finden auch Gebetsversammlungen, Beispiele im Neuen Testament, zum Beispiel in der Apostelgeschichte in Kapitel 4, wo die Gläubigen, nachdem sie bedrückt worden war, (00:03:03) nachdem die erste Verfolgung letztlich stattgefunden hat, wo sie gemeinsam im Gebet zusammenkamen. Wir lesen dort, dass die Apostel freigelassen wurden, Vers 23, zu den Irigen kamen. Und dann heißt es in Vers 24, sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen. Sie beteten dann gemeinsam in Jerusalem für diese Sache oder im Blick auf diese Sache, die ihnen widerfahren war und dass der Herr ihnen Freimütigkeit im Dienst geben würde. Oder in Apostelgeschichte 12 Vers 5, da lesen wir, als Petrus in Gefangenschaft war und Jakobus schon hingerichtet worden war, aber von der Versammlung wurde anhaltend für ihn zu Gott gebetet. Von der Versammlung. Das war jetzt nicht nur persönliches Gebet, sondern ein gemeinschaftliches Gebet. Wir dürfen also zusammenkommen, um gemeinsam zu beten. (00:04:02) Es kommt nicht auf die Anzahl an. Das ist ein großer Irrtum zu denken, wenn möglichst viele für eine Sache beten, dann wäre es besser, dann würde eine Erhörung eher kommen. Nein, aber es kommt darauf an, dass man gemeinschaftlich als Versammlung in diesem Charakter der örtlichen Versammlung betet. Dann haben wir auch die Zusage, wenn das im Glauben geschieht, wie wir das in Matthäus 18 gelesen haben, dass Gott, der Vater, dass der Herr Jesus uns hört. Wesentlich ist dabei, dass man einmütig ist. Matthäus 18 spricht von Übereinkommen. Es geht also darum, dass ich nicht jetzt meinen Geschwistern irgendein Gebet, eine Gebetsbitte aufdränge, aufzwinge, sondern es muss ein gemeinsames Gebet sein. Das bedeutet, dass ich mir immer überlegen muss, kann jeder Bruder, jede Schwester Amen, ja, so ist es, zu dem Gebet sagen. Oder ist das ein Gebet, das sich gegen meinen Bruder, gegen meine Schwester richtet? (00:05:01) Das ist ja auch eine große Gefahr, dass wir nicht zu dem Herrn beten, sondern das nur vordergründig tun, in Wirklichkeit aber unseren Bruder und unsere Schwester meinen, wenn wir etwas beten. Das ist überhaupt nicht der Gedanke Gottes, das wäre ein Missbrauch des Gebetes. Nein, wir sollen einmütig sein, das heißt, wir sollen uns überlegen, was ist auf den Herzen aller Geschwister, wozu können alle Geschwister, selbst wenn sie jetzt nicht konkret im Moment daran gedacht haben, einen Amen finden, ein Ja, so ist es, sagen. Das ist Einmütigkeit, ein ganz wichtiger Punkt in der Gebetsstunde. 1. Timotheus 2 sagt uns Männern auch, den gläubigen Männern, dass wir heilige Hände aufheben sollen. Das heißt, ich kann natürlich in der Gebetsstunde nur mein Gebet sprechen, wenn ich nicht gerade in Sünde lebe. Deshalb ist es so wichtig, auch vor der Gebetsstunde Sünden zu bekennen und in Ordnung zu bringen. Das heißt, wenn da etwas zwischen mir und meinem Bruder steht, (00:06:03) dann muss ich das in Ordnung bringen. Heilige Hände, saubere Hände, reine Hände aufheben. Wir verstehen, dass das geistlich gemeint ist. Meine Hände, die zu Gott hochgestreckt werden geistlicherweise, wenn da Dreck dran ist, moralischer Dreck, geistlicher Dreck, dann kann Gott ein solches Gebet unmöglich annehmen. Sind wir solche, die in einer Weise beten, dass die Geschwister auch Amen sagen können? Je länger ein Gebet ist, umso schwerer wird es für Geschwister, das noch mitzubeten, mit den Gedanken dabei zu sein. Umso unlebendiger, starrer wird die Gebetsstunde. Haben wir uns mal gefragt, warum die Gebetsstunde so wenig besucht wird? Der eine Punkt mag ja sein, dass wir alle so weltförmig geworden sind, dass die Welt unser Interesse ist, nicht mehr der Herr Jesus. Leider ist das oftmals so. Aber ein anderer Grund dafür kann sein, dass wir Brüder solche langen Gebete sprechen, dass die Geschwister einschlafen dabei, dass gar kein Impuls mehr dadurch gegeben wird, (00:07:07) dass nicht Frische da ist, nicht Lebendigkeit. Warum beten wir nicht einen Gebetsgegenstand und sagen Amen? Und wir können ja mehrfach beten. Entscheidend ist, dass es ein Gebet der Versammlung ist und dass die Versammlung auch dahinter stehen kann und dass sie deshalb auch mitbetet. Und wenn wir das aus den Augen verlieren, dann wird die Gebetsstunde eben nicht mehr dieses Atmen der Seele der örtlichen Versammlung sein. Hoffentlich haben wir wirklich ein Herz dafür und sehen auch hier wieder, wie das übrigens bei allen anderen Zusammenkommen auch ist. Es wird uns ein gewisser Rahmen gegeben, aber wir finden kaum Festlegungen. Wir finden nicht, wie die Gebetsstunde beginnen soll. Lied, Wort aus der Schrift. Wir finden, dass wir beten sollen. Es ist überhaupt nicht verkehrt, es ist sogar hilfreich, auch einen Gedanken aus dem Wort Gottes zu haben. Wir sollten nur nicht meinen, dass wir dann alle Gebete, die ersten zehn Gebete, (00:08:03) irgendwie auf diesen Schriftabschnitt dann ausrichten sollten. Aber es ist schon immer gut, ein Wort Gottes als Impuls zu haben. Aber notwendig ist das nicht. Gottes Wort spricht nicht davon, dass das so sein muss. Und wir kennen Länder, wo das durchaus weniger üblich ist als in Deutschland. Die haben zum Beispiel, dass sie nach den Gebeten auch ein Wort lesen oder zum Schluss nochmal aufstehen zum gemeinsamen Gebet. Das sind alles vielleicht Gewohnheiten einer gewissen Kultur, die nicht in Gottes Wort so verankert sind. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam beten. Und es ist sicherlich gut, auf die Knie zu gehen, wer das kann, weil das unsere Haltung der Abhängigkeit, die sich gerade in dieser Gebetsstunde auch ausdrückt, äußerlich zeigt. Aber wenn es nur äußerlich ist, wenn es nicht unsere Herzenshaltung ist, dass wir uns bewusst machen, wir sind auf den Knien vor dem Herrn, wir sind von ihm vollkommen abhängig und wir erflehen etwas von ihm, dann hat auch das letztlich wenig Wert. (00:09:02) Ich möchte gerne ermutigen für die Gebetstunde. Sie ist so wertvoll, sie ist so nützlich. Und wenn wir unserer Verantwortung als Brüder bewusst sind und ihr als Schwestern auch, indem ihr für die Brüder betet, indem ihr nicht meint, ihr seid passiv, sondern ihr könnt genauso, natürlich nicht laut, sondern leise für euch in euren Herzen beten, dann wird diese Stunde zum Segen sein für die örtliche Versammlung, für das Werk des Herrn, für die Mission, für das Werk des Herrn auch im Inland, für das, was verbreitet werden soll, für die Gläubigen, für die Ungläubigen, damit sie zur Bekehrung kommen. Es gibt so viele Gebetsgegenstände. Lasst uns an der Hand des Herrn diese Stunde einnehmen, diese Stunde verwirklichen zu seiner Verherrlichung.
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