Am: So, 9. Oktober 2022
Wir leben in einer Zeit des Niedergangs und der Zersplitterung der Gläubigen auf der Erde. Kann man da noch die Versammlung (Gemeinde) Gottes kennen und erkennen? Gibt es sie überhaupt noch? Kann man entsprechend noch zusammenkommen? Das sind wichtige Fragen, die uns beschäftigen sollten.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Gibt es die biblische Gemeinde eigentlich heute noch?
Das ist ein Thema, mit dem man sich ja mit Recht beschäftigen kann.
Wir wollen im folgenden, in den nächsten Podcasts einige praktische Punkte im Blick
auf die örtliche und weltweite Gemeinde Gottes überdenken.
Wir nehmen als Leitvers für heute einmal aus 1. Korinther 11, da ist der Anlass, dass
es Probleme gab mit dem Gedächtnismahl, die Korinther haben, wie wir schon gesehen haben,
in dem sie Unterschiede gemacht haben zwischen Reichen und Armen und in diesem Zusammenhang
benutzt der Apostel Paulus einen wichtigen Ausdruck.
Er sagt hier in 1. Korinther 11, dass zunächst einmal, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt,
höre ich es, seien Spaltungen unter euch und zum Teil glaube ich es.
Als Versammlung zusammenkommen heißt, in dem Charakter der Versammlung Gottes zusammenzukommen.
Und in dem Zusammenhang stellt sich ja die Frage, wie ist das denn heute eigentlich?
Gibt es die Versammlung Gottes noch?
Wir sehen, dass die Christenheit sich aufgespalten hat in tausende Gemeinden.
Ja, und wie kann ich dann die Versammlung Gottes heute noch sehen? (00:01:02)
Gibt es sie überhaupt noch?
Nun Punkt 1 ist, es gibt sie noch, denn der Herr sagt, dass er seine Versammlung bauen
würde.
In Matthäus 16 haben wir das vor uns gehabt, er würde seine Versammlung bauen, das heißt
unter dem Gesichtspunkt, dass der Herr tätig ist, dass der Herr über seiner Versammlung
steht, dass es ja seine Versammlung ist, muss es sie noch geben.
Er sagt zu Petrus, du bist Petrus, Matthäus 16 Vers 18, und auf diesem Felsen werde
ich meine Versammlung bauen und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.
Also wenn nicht einmal der Tod, nicht einmal das, was den Menschen, dem Menschen letztlich
ein Ende seines Lebens setzt, der Tod und damit die Seele, die in den Hades kommt, wenn
nicht einmal derjenige, der Macht über den Tod hat bis heute, der die Macht des Todes
hat, dass der Teufel, wenn er irgendwie die Versammlung Gottes zerstören kann, dann muss
es sie noch geben.
Nun, wie kann ich sie erkennen in der heutigen Zeit? (00:02:01)
Zunächst mal wollen wir festhalten, es gibt sie noch.
Wenn Gottes Wort über die Versammlung, die Gemeinde, die Kirche Gottes spricht, dann
meint der Herr immer alle Gläubigen, ob an einem Ort oder weltweit oder nach dem Ratschloss
Gottes oder welchen Blickwinkel auch immer er einnimmt, es sind immer alle Erlösten.
Das macht ja auch schon der 1. Korinther Brief deutlich.
1. Korinther 1, da spricht er zu den Gläubigen.
Paulus, berufender Apostel Christi Jesu, durch Gottes Willen und Sosthenes, der Bruder der
Versammlung Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen
Heiligen samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen,
ihres und unseres Herrn.
Das heißt, er sieht immer alle Gläubigen als die Versammlung, als die Kirche Gottes.
Oder wenn er zu den Korinthern, nach 1. Korinther 10, sagt, denn ein Brot, ein Leib sind wir
die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot, er war ein Ephesus, sie waren
in Korinth.
Alle Gläubigen zusammen bilden diesen einen Leib, diese eine Versammlung.
Also Punkt 1, es gibt sie noch. (00:03:02)
Zweitens, kann man sie noch sehen heute?
Nun, man kann die Versammlung Gottes in ihrer Gesamtheit nicht mehr sehen.
Sie ist zersplittert in alle möglichen Gemeinden und Gemeinschaften.
Nicht nur das, der Apostel Paulus sagt nach 2. Timotheus 2, 2. Timotheus 2 heißt es in
Versen 19, der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel, der Herr kennt, die sein
sind.
Und jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Das macht deutlich, der Herr kennt, die sein sind, weil man das bei vielen gar nicht mehr
sehen kann.
Viele Gläubige führen ein solches Leben, dass man nicht mehr erkennen kann, sind sie
wirklich gläubig oder oder sind das eigentlich Ungläubige, sie leben wie Ungläubige.
Das heißt, man kann die Versammlung Gottes in dieser Weise heute nicht mehr vollständig
erkennen.
Das ist Punkt 2.
Punkt 3.
Kann man denn dann trotzdem, jetzt bin ich wieder in 1. Korinther 11 Vers 18, kann
man denn dann trotzdem als Versammlung zusammenkommen?
Und die Antwort ist ja, das kann man. (00:04:01)
Der Jesus sagt in Verbindung mit dem Brotbrechen 1. Korinther 11 Vers 26 So oft ihr dieses
Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Das heißt, man kann auf der Grundlage des Wortes Gottes als Versammlung in dem Charakter
der örtlichen Gemeinde Gottes zusammenkommen, bis der Herr Jesus kommt.
Die Frage ist, ob wir das tun.
Das heißt, ob der Herr uns, da wo wir zusammenkommen an einem Ort, ob er uns als solche anerkennen
kann.
Man kann ja das Brot brechen, man kann auch von dem Kelch trinken, aber damit ist man
immer noch nicht als Versammlung zusammengekommen.
Das heißt, wenn man die Charakterzüge dessen auch verwirklicht, was Gottes Wort sagt, da
geht es nicht darum, dass ich sage, dass das so ist, sondern dass das auch ist, dass der
Herr das so anerkennen kann.
Aber er sagt, bis ich komme, bis er kommt, sagt der Apostel Paulus.
Das heißt, das ist auch heute noch möglich.
Nochmal die Frage, sind wir, mit wir meine ich nicht irgendwie eine Gruppe, sondern wir
an dem Ort, wo wir zusammenkommen, du an dem Ort, wo du zusammenkommst, sind wir solche,
die erstens das in dem Charakter der Versammlung Gottes, der Gemeinde, der Kirche Gottes tun, (00:05:04)
wie Gottes Wort das vorstellt, ist das wirklich so und sind wir an den Orten, wo wir zusammenkommen,
wirklich auch Gottes Wort gehorsam, dann kann man auch heute noch als Versammlung zusammenkommen.
Damit ist man nicht die Versammlung, denn die Versammlung Gottes besteht aus allen Gläubigen.
Damit ist man nicht die Versammlung Gottes, weil auch an dem Ort die Versammlung Gottes
aus allen Gläubigen besteht.
Und da kommen nur wenige zusammen, die würden nie behaupten, wenn sie nach Gottes Wort recht
stehen, sie sind die Versammlung.
Wenn sie anfangen das zu behaupten, dann haben sie schon den Platz der Schrift letztlich aufgegeben.
Also es ist möglich, in diesen Wirren auch heute noch als Versammlung zusammenzukommen.
Das heißt aber viertens dann, dass man keine eigene Identität hat, denn jede Identität,
die ich mir gebe, sei es durch den Namen oder sei es durch ein Selbstverständnis oder auch
auf andere Art und Weise, würde ja bedeuten, dass ich neben die Versammlung Gemeinde Gottes (00:06:04)
wie Gottes Wort, sie uns vorstellt, eine eigene Vorstellung mache, indem ich durch einen Namen
etwas Besonderes hervorhebe, indem ich durch bestimmte Satzungen, durch ein bestimmtes
Glaubensbekenntnis dem Zusammenkommen dieser Gruppe, in der ich mich befinde, ein besonderes
Merkmal gebe, einen besonderen Darsteller, einen besonderen Charakter.
Und das gibt es nicht, denn wenn ich auf der Grundlage der Schrift zusammenkomme, dann
doch wohl auf der Grundlage dessen, was Gott längst als Versammlung Gemeinde Gottes gegeben
hat.
Da brauche ich nicht irgendetwas Neues einzuführen und das Neueinführen, das Neugründen einer
Gemeinde würde ja genau bedeuten, dass ich sage, das was Gott gemacht hat, das was Gott
gegeben hat, das reicht nicht aus, sondern ich muss etwas extra, ich muss etwas zusätzlich
machen.
Das wäre absolut unbiblisch.
Das heißt, wenn man heute in dieser Wirrwarr der Zeit noch als Versammlung, als Gemeinde
zusammenkommt, dann auf der Grundlage, die Gott längst gegeben hat, nicht indem ich (00:07:04)
etwas Neues gründe, sondern indem ich zu dem zurückgekehrt bin, was die Schrift gesagt
hat, was die Schrift uns vorstellt im Blick auf die Versammlung.
Auch da geht es nicht darum, dass ich irgendwie ein besonderes Bekenntnis mache.
Ich möchte jetzt mal zurückgehen zu dem, was in der Anfangszeit gewesen ist.
Das ist ein schönes Bekenntnis, aber es muss eben auch wahr sein.
Back to the Roots heißt nicht, dass ich jetzt bestimme, was Back to the Roots heißt, sondern
heißt, dass ich nach Gottes Wort mich auch messen lasse durch Gottes Wort, inwiefern
das, was ich sage, auch wahr ist oder ob ich letztlich doch etwas Eigenes einführe, indem
ich eigene Gedanken über die Verwirklichung der Versammlung Gottes am Ort dann auch einführe.
Also es ist möglich, zusammenzukommen, aber nur auf der Grundlage, die es immer schon
gegeben hat, nach Gottes Wort.
Das kann durchaus bedeuten, dass ich mich trennen muss von solchen, die das nicht tun. (00:08:03)
Der Apostel Paulus sagt zum Beispiel in 2.
Timotheus 2, da geht es nicht direkt um Versammlungswahrheit, sondern da geht es darum, wie ich inmitten
einer Christenheit, die den Charakter eines großen Hauses eingenommen hat, einer Christenheit,
in der Gutes und Böses nebeneinander stehen, in der Gläubige und Ungläubige nebeneinander
wohnen und alle behaupten, wir sind Christen, und da sagt der Apostel Paulus, da gibt es
Gefäße, die sind zur Unehre, da sind solche, die durch Sünde geprägt sind, hier in diesem
Fall lehrmäßig oder auch moralische Sünde, und dann sagt der Apostel, wenn nun jemand
sich von diesen reinigt, wegwendet, absondert, so wird ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt,
nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.
Also das heißt, ich muss mich von solchen wegwenden in der heutigen Christenheit, das
sind diejenigen, die sich Kirche Gottes nennen, die aber nicht nach Gottes Gedanken zusammenkommen,
in denen Böses nach der Schrift geduldet wird, dann muss ich mich von ihnen wegwenden.
Aber es geht eben nicht darum, dass ich mich absondere, ich kann mich von allen möglichen (00:09:05)
Richtigen absondern, ich kann mich auch von Kindern Gottes absondern, was ich gar nicht
tun soll, sondern es geht darum, dass ich mich von dem Bösen absondere, wie Gottes
Wort das sagt, und dass ich mich mit denen verbinde, die den Herrn anrufen aus reinem
Herzen, das ist dann Vers 22.
Wir sehen also, der Apostel Paulus und die neutestamentlichen Schreiber zeigen uns, dass
wir auch in einer Zeit des Niedergangs, 2.
Timotheus spricht davon, dass man in einer Zeit des Niedergangs nach Gottes Wort zusammenkommen
kann.
Wenn man das tut, dann bildet man nicht eine neue Gemeinde, eine neue Versammlung, eine
neue Kirche, sondern man kommt auf der Grundlage zusammen, die Gottes Wort uns gezeigt hat.
Man wird sich mit denen verbinden, die das auch schon tun, die das Gleiche im Herzen
haben oder hatten, die auf dieser Grundlage schon zusammenkommen.
Man wird sicherlich eben nicht etwas Eigenes bilden, denn man kann nicht eine Versammlung
neben der Versammlung, eine Kirche neben der Kirche, eine Gemeinde neben der Gemeinde (00:10:01)
bilden, denn Gottes Wort zeigt uns, dass es die Versammlung Gottes, die Gemeinde Gottes
längst gibt.
Das heißt, ich werde niemals unabhängig von denen zusammenkommen, die nach der Schrift
auf der Grundlage der Schrift zusammenkommen und dann kann ich auch in dieser Verwirrung
unserer Zeit, kann ich nach Gottes Gedanken zusammenkommen.
Man muss sich immer daran messen, was Gottes Wort sagt.
Immer dann, wenn ich auf Gottes Wort hingewiesen werde und sehe, dass da Korrekturbedarf ist
und nicht bereit bin, das zu tun, höre ich früher oder später auf, nach Gottes Gedanken
zusammenzukommen, als Versammlung, als Gemeinde diesen Charakter auf mich beziehen zu können.
Aber es gibt diesen Weg und ich wünsche dir, dass du solche Gläubige suchst und findest,
die genau auf dieser Grundlage zusammenkommen und dass du selbst dazu bereit bist und das
dann auch tust.