Am: So, 23. April 2023
Wenn es um die Frage der gastweisen Aufnahme geht, muss man ein Bewusstsein der Beziehung der örtlichen Versammlung zur weltweiten haben. Genau dieses wichtige Thema wird in 1. Korinther 12,27 behandelt.
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Besuchsweise Aufnahme. Wir sind immer noch bei den wichtigen Bibelstellen, die uns darüber
belehren. Dabei wollen wir noch einmal verdeutlichen, dass es etwas ganz Wertvolles ist, dass der
Herr uns die Verantwortung übertragen hat, die Verantwortung aufzunehmen und notfalls
ausschließen zu müssen. Das zeigt, dass der Herr ein Vertrauen zu uns hat, dass wir nach
seinen Gedanken nach der Schrift auch handeln. Und das macht uns auch deutlich, wie wertvoll
es ist, sich damit zu beschäftigen. Es ist etwas überaus Freudiges, wenn ein Gläubiger
kommt und die Gemeinschaft der Versammlung Gottes, der Gemeinde Gottes praktisch auf
dieser Erde darstellen möchte. Wenn er am Brotbrechen teilnehmen möchte, da wo der
Tisch des Herrn ist. Das ist ja auch für uns etwas Wertvolles, dass wir das tun dürfen
und dass wir das tun wollen, dass wir dem Herrn dabei wirklich gehorsam sein wollen,
ihn ehren wollen, eine Antwort geben wollen auf diesen Wunsch, den er kurz vor dem Kreuzestod
ausgedrückt hat, tut dies zu meinem Gedächtnis. Wir haben uns Matthäus 18 angeschaut, wir
haben uns auch 1. Korinther 10 angeschaut, den Tisch des Herrn. Und jetzt kommen wir (00:01:03)
zu 1. Korinther 12. In 1. Korinther 12 belehrt der Apostel Paulus über den einen Leib. Er
zeigt verschiedene Beispiele im Blick auf den einen Leib. Er zeigt auch etwas über
den Dienst innerhalb dieses einen Leibes, die Gaben, die Gott, der Heilige Geist gegeben
hat. Und dann kommt er in 1. Korinther 12 Vers 27 zu einem bemerkenswerten Ausdruck.
Da sagt der Apostel Paulus, inspiriert durch den Geist Gottes, ihr aber seid Christi Leib
und Glieder im Einzelnen. Normalerweise behandelt der Leib Christi die Beziehung der Glieder
zu dem Haupt. Das zeigt also das Haupt, das ist Christus. Und dieses Haupt, mit dem sind
alle Glieder persönlich verbunden. Es gibt von dem Haupt eine direkte Linie, eine direkte
Beziehung zu jedem einzelnen Glied, d.h. zu allen Erlösten. Aber hier zeigt der Apostel
nun, dass der Leib Christi nicht nur im Blick auf diese persönliche Beziehung vorgestellt (00:02:02)
wird, sondern dass der Leib Christi auch verbunden wird mit den örtlichen Zusammenkommen. Nochmal
der Vers, ihr aber seid Christi Leib, ihr die Korinther. D.h. der eine Leib ist nicht
nur ein Bild der persönlichen Verbindung aller Glieder zum Haupt Christus, sondern
der Leib Christi stellt die örtliche Gemeinde dar. Ihr Korinther, ihr die Versammlung in
Korinth, die Gemeinde in Korinth, ihr seid Leib Christi. Die Gemeinde weltweit, das ist
der Leib Christi. Wie es in 1. Korinther 10 Vers 16 heißt oder auch in Epheser 4 Vers
12, der Leib Christi. D.h. die weltweite Versammlung, das ist der Leib Christi. Aber
die örtliche Gemeinde, die örtliche Versammlung, das ist Leib Christi ohne Artikel. Was soll
damit unterschieden werden? Nun ganz klar, Leib Christi ist nicht die weltweite Versammlung,
sondern ist die weltweite Versammlung beschränkt auf den Ort an dem man ist. Korinth oder Darmstadt (00:03:04)
oder Hamburg oder Köln oder was auch immer. Der Leib Christi, das ist immer mit dem Zeigefinger
auf die gesamte Versammlung, die gesamte Gemeinde weltweit gezeigt. Aber Leib Christi,
das ist die weltweite Versammlung, aber reduziert, nicht um einzelne Glieder, sondern reduziert
auf einen Ort. Die örtliche Versammlung wird Leib Christi genannt, weil eine Wesensgleichheit
offenbart werden, dargestellt werden soll mit der weltweiten Versammlung. Also das ist
nicht Leibchen oder so, es ist Leib Christi, der Leib Christi oder Leib Christi. Es wird
nicht ein anderes Symbol benutzt, was eben nicht sonst im Blick auf die weltweite Versammlung
verwendet wird. Das gibt es ja, der Leuchter zum Beispiel. Den Leuchter finden wir nie
auf die weltweite Versammlung bezogen, sondern finden wir immer nur auf die örtliche Versammlung
bezogen. Aber das macht der Apostel Paulus hier nicht, sondern er sagt Leib Christi und
das ist eben Wesensgleichheit mit der weltweiten Versammlung. Ja, es ist die Sichtbarmachung,
die Darstellung dieser weltweiten Versammlung. Wir finden das eigentlich sehr schön in Apostelgeschichte (00:04:07)
20 vorgestellt. Das ist die Begebenheit, wo der Apostel Paulus die Ältesten von Ephesus
trifft in Milet und wo er ihnen, weil er nicht mehr zu ihnen kommen würde, das hatte er
erkannt durch Offenbarung, durch den Herrn Jesus, durch Gott, wollte er ihnen noch letzte
Hinweise für ihr Versammlungsleben, für ihre Verantwortung in der Versammlung, in
der örtlichen Versammlung geben. Und da sagt der Apostel Paulus in diesem Gespräch, das
ist wiedergegeben in Apostelgeschichte 20 Vers 28. Habt acht, ihr Älteste, auf euch
selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat,
die Versammlung Gottes zu hüten. Wo waren Älteste? Hingestellt an den Ort. Älteste
gibt es immer nur im Blick auf die örtliche Versammlung. So hat das Gott vorgesehen. Sie
haben ein örtliches Amt damals gehabt. Heute gibt es noch den Dienst der Ältesten, wie (00:05:03)
wir gesehen haben. Aber damals war das eben ein Amt und das war bezogen auf die örtliche
Versammlung, also in Ephesus in ihrem Fall. Und der Apostel Paulus sagt, ihr seid dort
verantwortlich zu hüten, Nahrung zu geben, Aufsicht zu führen, Hilfestellung zu geben,
notfalls auch in persönlichen Gesprächen einzugreifen in bestimmte falsche Entwicklungen.
Der Geist Gottes hat euch als Aufseher gesetzt an diese örtliche Versammlung. Das heißt,
hier wird die Versammlung als am Ort bestehend, in Ephesus gesehen. Aber dann fügt der Apostel
hinzu, die Versammlung Gottes zu hüten, die er sich, Gott, erworben hat durch das Blut
seines eigenen. Gott hat sich die Versammlung durch das Blut des Herrn Jesus, durch das
Blut des Sohnes Gottes erworben. Hat er da die örtliche Versammlung sich erworben, der
Herr Jesus? Natürlich nicht. Wir lesen in Matthäus 13, dass er die eine Perle gekauft
hat, sich erworben hat. Das macht deutlich, es geht um die weltweite Versammlung. Und (00:06:06)
da macht der Geist Gottes hier gar keine Unterschiede, Einschränkungen, Erklärungen. Er spricht
von der örtlichen Versammlung und erweitert sofort seinen Blick auf die weltweite Versammlung.
Das macht nochmal deutlich, es gibt eine Wesensgleichheit der örtlichen Versammlung mit der weltweiten
Versammlung. Die weltweite Versammlung kann man nicht sehen, aber die örtliche Versammlung
kann man sehen. Wodurch? Dadurch, dass sie zusammenkommt. Dadurch, dass sie an jedem
ersten Tag der Woche dieses Brot bricht und in diesem einen Brot zeigt, dass es die eine
weltweite Versammlung gibt. Das heißt, der Apostel Paulus zeigt in 1. Korinther 12, 27,
es gibt die weltweite Versammlung, sie wird am Ort sichtbar. Denn der Ort stellt die weltweite
Versammlung dar. Das hat natürlich weitreichende Konsequenzen. Dies auch im Blick auf die Aufnahme
oder Nichtaufnahme von Gläubigen am Tisch des Herrn, was im Blick darauf notwendige (00:07:02)
Folgen hat. Denn wenn der Ort die Darstellung der weltweiten Versammlung ist, dann handelt
er auch, wenn er aufnimmt oder nicht aufnimmt, als Vertreter, als Darsteller der weltweiten
Versammlung. Das heißt, wenn in Korinth jemand aufgenommen war und das ist die Darstellung
der weltweiten Versammlung, dann brauchte Ephesus und Kolosse und Thessalonich nicht
denjenigen auch nochmal aufzunehmen. Denn es gibt ja nur diese eine weltweite Versammlung,
es gibt nur diesen einen Leib. Wer also an dem einen Ort aufgenommen ist, ist auch weltweit
aufgenommen in der Versammlung Gottes, was ihre Darstellung auf der Erde betrifft. Natürlich
gehöre ich zu dem Leib Christi, zu der weltweiten Versammlung in dem Moment, wo ich mich bekehre,
wo ich neues Leben bekomme, durch die neue Geburt. Dann nimmt mich der Herr auch in die
Versammlung weltweit auf. Aber er überträgt eben, Matthäus 18 haben wir das gesehen,
die Verantwortung für die praktische Aufnahme in der Versammlung auf der Erde, den zwei
oder drei, die in seinem Namen versammelt sind. Und das zeigt, wenn eben an einem Ort (00:08:02)
aufgenommen ist, was die Darstellung betrifft, dann ist man auch weltweit aufgenommen. Wenn
man an einem Ort nicht aufgenommen wird, dann ist man auch weltweit nicht aufgenommen.
Das macht natürlich auch deutlich, dass ein Ort eben nicht anders handeln kann als ein
anderer. Nehmen wir an, es gibt an einem Ort eine Trennung, weil Geschwister eben den Weg
nicht mehr in der Weise gehen wollen auf den Grundsätzen, wie man sie versteht nach Gottes
Wort. Und sie gehen da weg. Dann gehen sie natürlich nicht nur in Korinth weg, sondern
damit haben sie sich distanziert, haben sie sich getrennt von der Darstellung der Versammlung,
wo auch immer sie auf dieser Erde zusammenkommt und damit auch von der weltweiten Versammlung,
was ihre Darstellung auf der Erde betrifft. Und dann kann ich sie natürlich nicht an einem
anderen Ort dann wieder aufnehmen. Oder umgekehrt, wenn eben an einem Ort jemand nicht aufgenommen
wird, dann kann ein anderer Ort nicht sagen, ja, aber wir nehmen den auf. Damit würde man
nämlich dokumentieren, es gäbe zwei Versammlungen, es gäbe zwei Leiber. Und das Neue Testament zeigt
uns gerade, dass das nicht wahr ist, sondern dass es die eine Versammlung gibt, den einen Leib und (00:09:05)
dass wir eben die Einheit des Geistes bewahren sollen im Band des Friedens. Das heißt, Orte
werden in Harmonie, in Einheit miteinander handeln, wenn sie auf der biblischen Grundlage
in Einheit zusammenkommen wollen. Wer also die Einheit des Geistes bewahren will im Band des
Friedens, wer auf dem Grundsatz des einen Leibes zusammenkommt, der wird nicht im Widerspruch zu
dem Handeln einer anderen örtlichen Versammlung, einer anderen Darstellung der weltweiten Versammlung
vorgehen. Nein, es gibt die eine Versammlung und deshalb handeln die Gläubigen an den
verschiedenen Orten, wenn sie denn auf derselben Grundlage zusammenkommen, wenn sie denn die
Versammlung Gottes darstellen wollen, dann werden sie in Harmonie und Einheit miteinander handeln.
Ganz wichtig, ich werde also niemanden besuchsweise aufnehmen, der sich an einem anderen Ort weg
gewendet hat oder der an einem Ort sagt, das ist nicht Versammlung Gottes. Denn wenn ich mit diesem (00:10:04)
Zusammenkommen in praktischer Gemeinschaft bin und daher die Überzeugung dokumentiere,
dass an diesem Ort man im Namen des Herrn zusammenkommt, dann kommen wir auf derselben
Grundlage zusammen und wer an dem einen Ort nicht dabei ist, ist an dem anderen nicht dabei
und umgekehrt. Wichtiges Prinzip, was uns kennzeichnen soll, wenn wir Gottes Wort
verwirklichen wollen und das wollen wir doch. Wir wollen doch dem Herrn von Herzen gehorsam sein.
Das macht uns persönlich und gemeinschaftlich glücklich.