Am: So, 25. Juni 2023
Gerne suchen wir konkrete Anhaltspunkte, wie man bei einer besuchsweisen Aufnahme vorgehen kann. Hier sind ein paar Hinweise im Blick auf ein Gespräch, das wir in einem solchen Fall mit Dankbarkeit führen sollten.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Wie sieht eigentlich das konkrete Vorgehen aus, wenn jemand besuchsweise am Brotbrechen
teilnehmen möchte?
Nun, wenn jemand kommt, dann führen verantwortliche Brüder, die einen Ältestendienst am Ort
tun und die damit Aufseher und Älteste an diesem Ort sind, nicht in formalem Sinn, weil
es keine amtlichen Aufseher und Ältesten mehr gibt, aber doch solche, die in Verantwortung
vor dem Herrn einen solchen Dienst ausführen, sie führen ein Gespräch.
Denn sie haben eine verwaltende Aufgabe an den jeweiligen Orten.
Das ist ein Gespräch, was natürlich beidseitig geführt wird.
Beidseitig in dem Sinn, dass ja auch derjenige, der kommt, wissen muss und wissen möchte,
worauf er sich einlässt.
Wenn er überhaupt gar nicht Fragen hat im Blick auf das Zusammenkommen, dann würde
uns das sehr zu denken geben, denn er macht sich ja mit dem System oder mit dem Grundsatz,
auf dem diejenigen zusammenkommen, bei denen er am Brotbrechen teilnehmen möchte, eins. (00:01:02)
Er macht sich eins mit denen, an deren Gottesdienst er aktiv teilnehmen möchte.
Aktiv, denn er möchte ja am Brotbrechen teilnehmen.
Also von daher, wenn jemand kommt und eigentlich nur wir Fragen haben ihm gegenüber, würde
das offenbaren, dass da mit dem Herzen jedenfalls Fragen aufkommen im Blick auf den Herzenszustand.
Denn einfach nur teilnehmen wollen, selbst wenn er bei Geschwistern zu Besuch ist und
mit ihnen darüber gesprochen hat, aber das ist ja immer eine einseitige Sicht.
Das heißt, es müssen ja mindestens einmal zwei Zeugen da sein, mit denen er spricht,
die ihm etwas über das jeweilige Zusammenkommen sagen können.
Erst recht ist das ja nötig, wenn jemand früher in einem vergleichbaren Zusammenkommen,
wo man in Gemeinschaft ist, mit an diesem Ort kommt, dann wird er ja Fragen haben müssen,
ist das anders als bei sich zu Hause, wo er weggegangen ist.
Denn er hat sich ja dann von einem solchen Zusammenkommen und damit von allen,
die auf gleicher Basis zusammenkommen, getrennt. (00:02:03)
Also es muss ja auf jeden Fall ein Interesse bei demjenigen da sein.
Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass die ganze Sache von ihm ausgeht und nicht,
dass Geschwister, bei denen er zu Besuch ist, dann unbedingt gerne wollen, dass jemand teilnimmt.
Das würde ja eher auf eine Provokation und auf ein menschlich organisiertes Teilnehmen
schließen lassen, als darauf, dass wirklich in seinem Herzen dieser Wunsch aufgekommen ist.
Also es ist ein beidseitiges Gespräch.
Es ist ein Gespräch, wo er erfragt, was sind eigentlich die Grundsätze, warum kommt man
so zusammen, warum hat man nicht mit allen Gläubigen auf der ganzen Erde Gemeinschaft
beim Tisch des Herrn am Brot brechen?
Und umgekehrt sprechen wir mit ihm worüber?
Wir sprechen zunächst mal über die Voraussetzung für die Gemeinschaft am Brot brechen.
Gemeinschaft am Brot brechen ist etwas anderes als Einheit ganz allgemein, denn Einheit würde
ja bedeuten, alle Kinder Gottes, von denen wir beim letzten Mal gesehen haben, dass dem
Grundsatz nach auch jedes Kind Gottes seinen Platz hat am Tisch des Herrn. (00:03:04)
Aber wir haben ja gesehen, dass es Hinderungsgründe gibt und deshalb sprechen wir darüber, was
ist eigentlich die Voraussetzung nach Gottes Wort über Gemeinschaft?
Wir haben über die Bibelstillen wie 1. Timotheus 10 gesprochen, wir haben Hinweise entnommen
aus Epheser 4, wir haben Hinweise entnommen auch aus 2. Timotheus 2.
Wir machen in diesem Gespräch deutlich, dass es der Tisch des Herrn ist, dass es nicht
unser Tisch ist, dass es also nicht darum geht, dass wir ja so gerne mit diesem oder
jenem Gemeinschaft haben, sondern dass es um die Frage geht, was der Herr der Autorität
hat und weshalb das auch Tisch des Herrn genannt wird, warum er hier nicht als Jesus,
nicht als Christus bezeichnet wird, sondern als Herr.
Das heißt, warum er möchte, dass wir Gemeinschaft haben, aber was für ihn auch ausschließende
Gründe sind.
Also es ist der Tisch des Herrn, darüber sprechen wir.
Es geht also nicht darum, dass unsere Vorstellungen verwirklicht werden, sondern dass wir nach
der Schrift handeln.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Wort Gottes dabei auf dem Tisch liegen haben und (00:04:05)
zwar nicht nur einfach so als Wort Gottes, sondern dass wir anhand des Wortes Gottes
beurteilen.
Das ist ja überhaupt ein Punkt, der ganz wichtig ist, dass wir zum Beispiel, wenn wir
eine Brüderstunde haben, wenn Brüder zusammenkommen, dass wir das mit Gottes Wort tun, dass Gottes
Wort die Einleitung sozusagen in den Abend ist und das prägende Merkmal.
Solche Zusammenkünfte, wo man nicht Gottes Wort öffnet, sind letztlich vergebene Mühe,
sind unnütz, weil das, was uns anleitet, das, was uns Geleit gibt, das, was eine solche
Entscheidung prägt, immer das Wort Gottes sein muss.
Wir sind uns dabei bewusst, dass alle aus Gnade an diesem Tisch aufgenommen sind.
Wir genauso wie jeder andere.
Wenn wir schon am Brotbrechen teilnehmen dürfen, Gottes Gnade.
Wenn jemand aufgenommen wird, Gottes Gnade.
Dann, was den Tisch des Herrn betrifft, müssen wir natürlich verdeutlichen in einem solchen
Gespräch, es gibt nur einen Tisch des Herrn.
Darüber muss man reden.
Es gibt nicht verschiedene Tische, sondern nur den einen Tisch des Herrn. (00:05:03)
Und entscheidend ist nicht, die Frage, haben wir den Tisch, haben wir nicht, ist ja der
Tisch des Herrn, sondern die Frage ist, sind wir am Tisch des Herrn?
Ist das, wo wir uns versammeln, wirklich Tisch des Herrn?
Werden da die Grundsätze des Wortes Gottes verwirklicht?
Hat da der Herr Jesus Autorität?
Das bedeutet auch, dass wir darüber nachdenken, was ist das eigentlich, wenn Gottes Wort nur
von dem einen Leib spricht, von der einen Versammlung.
Wenn also dieser Gedanke, dieses Prinzip der Einheit in Gottes Wort ausdrücklich vorgestellt
wird, verwirklichen wir das in dem Zusammenkommen?
Können wir das verwirklichen, wenn wir so jemanden aufnehmen?
Was bedeutet das für ihn, dass es nur eine Versammlung gibt, wo doch alle möglichen
Christen auf ganz unterschiedlichem Boden, in ganz unterschiedlichen Gemeinden, Versammlungen,
Kirchen zusammenkommen?
Wie kann man das übereinbekommen mit dem biblischen Gedanken der einen Versammlung?
Das ist ja nicht ein biblischer Gedanke, das ist eine Realität.
Es gibt nur eine Versammlung und deshalb gibt es nach Gottes Gedanken auch nur einen (00:06:02)
Weg, auf den man zusammenkommt und deshalb gibt es nur den einen Tisch des Herrn.
Also wie bekommen wir das überein mit dem Problem der vielen Gemeinden heute?
Und dabei müssen wir reden über unser Fleisch, müssen wir reden über den Eigenwillen, den
es dabei gibt und solche Prinzipien bzw. Dinge, die sich offenbaren in dem Gläubigen, auch
in den Christen, in denen, die Gottes Wort in Händen halten und Versammlung Gottes verwirklichen
wollen.
Also wie bekommen wir das überein damit, dass eine Versammlung da ist, aber heute eben
viele Versammlungen, viele Gemeinden?
Und wie kann man auf dieser praktischen Realität den Gedanken des Tisches des Herrn und der
Einheit des Geistes verwirklichen?
Wir wollen dabei folgendes Prinzip grundsätzlich anwenden, nämlich Gnade und Wahrheit.
Nicht das eine auf Kosten des anderen oder das andere auf Kosten des einen, sondern beides (00:07:01)
sind Prinzipien, die uns anleiten.
Gnade, weil wir Selbstempfänger der Gnade sind und wir nicht irgendwie einen Maßstab
jetzt aufstellen wollen, der über Gottes Wort hinaus geht oder wo diese Gnade zu kurz
kommt.
Auf der anderen Seite können wir die Wahrheit auch nicht außen vor lassen.
Wenn Gottes Wort über den Tisch des Herrn spricht, dann ist das mit großem Ernst und
Heiligkeit verbunden.
Da können wir nicht sagen, naja, 50% Gnade, 50% Wahrheit, dann kommen wir ans Ziel.
Nein, 100% Gnade, 100% Wahrheit.
Wir können nicht von der Wahrheit abweichen, wollen aber, weil wir das bei uns selbst genauso
sehen und auch praktizieren, im Blick auf den anderen Rücksicht nehmen, wollen Gnade
üben, dass wir noch nicht eigentlich in dem vollen Genuss der Wahrheit stehen, bestimmte
Dinge vielleicht das erste Mal hören, so auch unser Gegenüber und ihm Zeit geben,
um das dann zu verarbeiten und zu verwirklichen.
Dabei, wie haben wir immer gesehen, gibt es einen Unterschied zwischen solchen, die Führern
sind, die selber andere belehren oder belehrt haben und solche, die nicht Führer sind und (00:08:05)
daher eben auch mehr Zeit benötigen, um so etwas zu erfassen und aufzunehmen.
In diesem Sinne wollen wir vorgehen und wollen wir in einem guten Miteinander solche Fragen
besprechen.
Es gibt noch andere Aspekte, die schauen wir uns dann in dem nächsten Podcast an.