Am: So, 10. September 2023
Es geht weiter um Einwände gegen die biblische Lehre. Beispielsweise meinen manche, Epheser 4 könnte man auf diese Frage gar nicht anwenden. Denn dort gehe es gar nicht um Versammlungsstunden wie die Zusammenkunft zum Brotbrechen. Wie ist dieser Einwand zu bewerten?
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(00:00:00)
Wir haben uns mit dem ersten Einwand beschäftigt, dass es Gläubige gibt, die sagen, wir trennen
uns nur von Bösem.
Wir haben gesehen, natürlich trennen wir uns von Bösem, aber dass wir auch eine positive
Aufforderung haben, die Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Fredens.
Die Einheit des Geistes, das heißt, das ist die Einheit, die der Geist Gottes zu jeder
Zeit, in der die Versammlung Gottes hier auf dieser Erde ist, bildet, formiert, unter anderem
in Absonderung vom Bösen, aber auch in dem Verfolgen eben dieses Prinzips der Einheit.
Wir denken an den einen Leib, den es gibt und dass wir deshalb eben nicht außen vor
lassen können, woher jemand kommt.
Wir sollen die Einheit verwirklichen und sollen nicht durch die Art und Weise, wie wir zusammenkommen
und wie wir aufnehmen, ein Zeugnis ablegen, es gibt zwei Leiber, es gibt drei Leiber,
es gibt hundert Versammlungen.
Nein, die gibt es nicht, es gibt nur die eine Versammlung Gottes und dementsprechend müssen
wir auch uns entscheiden und müssen wir auch die Entscheidungen treffen.
Wir haben gesehen, das liegt eben an Epheser 4 und damit sind wir bei dem zweiten Einwand.
Der zweite Einwand heißt nämlich, ja, du kannst aber nicht mit Epheser 4 kommen, denn (00:01:02)
in Epheser 4, wo es um die Bewahrung der Einheit des Geistes geht, da geht es doch gar nicht
um die Zusammenkünfte, sondern da geht es um das persönliche Miteinander am Ort und
mit den Zusammenkünften aufnehmen, zum Brotbrötchen und so weiter, hat das überhaupt nichts zu
tun.
Nun schauen wir uns diesen Einwand an und schauen wir uns an, worum es in Epheser 4
geht.
In Epheser 4 sagt der Apostel Paulus, wir haben das ja schon vor uns gehabt, ich ermahne
euch nun ich der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der
ihr berufen worden seid und wir haben gesehen, dass das ein Rückbezug ist auf das, was wir
in Epheser 2 finden, wo genau diese gemeinschaftliche Berufung, es geht eben ausdrücklich nicht
um die persönliche Berufung, sondern die gemeinschaftliche Berufung als der eine neue
Mensch, Vers 15 und als das Haus, der Tempel, die Behausung Gottes, Vers 19 bis 22 geht.
Es geht also um das Miteinander.
Ist das Miteinander beschränkt auf die Nicht-Zusammenkünfte, das wird wohl jeder einsehen, dass das Unfug (00:02:01)
wäre.
Zu denken, die Versammlung Gottes, das Haus, der eine Leib, der eine Mensch, das hat mit
allem zu tun, was die Versammlung Gottes betrifft, aber nicht mit den Zusammenkünften.
Natürlich stehen in Epheser 4 die Zusammenkünfte nicht im Vordergrund, da geht es nicht in
aller erster Linie um die Zusammenkünfte, sondern da geht es um die Versammlung Gottes,
wie sie sich darstellt am Ort und über den Ort hinaus.
Aber stellt sich die Versammlung nur außerhalb der Zusammenkünfte dar?
Natürlich nicht, sondern sie stellt sich auch in dem Miteinander am Ort dar.
Das heißt, Epheser 4 betrifft und behandelt auch das Miteinander am Ort, behandelt auch
damit, wie wir jemanden aufnehmen, miteinander umgehen im Blick auf die Zusammenkünfte und
besonders im Blick auf das Brotbrechen.
In Vers 4 sehen wir ja, dass die Versammlung eben nicht nur am Ort uns vorgestellt wird,
sondern dass sie auch weltweit in den Blick genommen wird.
Es geht um den einen Leib.
Der eine Leib, der ist nicht an dem einen Ort und schon gar nicht allein an dem einen (00:03:05)
Ort, sondern das ist die Versammlung weltweit.
Das ist also der zweite Punkt, der in diesem Einwand sozusagen entkräftet wird, als ob
es nur um das Miteinander am Ort ginge, nicht um die Zusammenkünfte, sondern nur um das
persönliche Miteinander am Ort.
Also erstens, Versammlung Gottes enthält immer die Zusammenkünfte, beschränkt sich
nicht darauf, aber enthält sie.
Zweitens, wenn hier davon die Rede ist, da ist ein Leib und wenn von der Berufung als
der eine Mensch und das Haus Gottes die Rede ist, dann kann sich das nicht nur auf den
Ort beziehen, denn die Versammlung Gottes, die ist ja nicht irgendwie eine am Ort abgetrennte
Einheit von der weltweiten Versammlung.
Das wird umso mehr deutlich, wenn wir nicht nur auf die Berufung schauen, sondern wenn
wir in den Versen 11 bis 16 sehen, dass dieser Versammlung Gaben gegeben worden sind, nämlich
Apostel, Propheten.
Waren die auf Ephesus beschränkt?
Natürlich nicht.
In Ephesus gab es überhaupt keine Apostel.
Das macht schon deutlich, dass der Herr viel weiter denkt, dass der Apostel Paulus viel (00:04:01)
weiter denkt.
Und wenn hier von Evangelisten, Hirten und Lehrern die Rede ist, dann sind sie eben gerade
nicht nur Ephesus gegeben, sondern dem Leib weltweit.
Also wir haben in Vers 4 und auch in der Berufung und auch in den Versen die Folgen den ganzen
Leib, also weltweit im Auge.
Das ist durch die Berufung deutlich und eben durch die Gaben, die gegeben worden sind,
eben nicht nur für die Epheser, sondern für den Leib weltweit.
Das heißt in den Versen 11 bis 16 wird die Praxis der Versammlung Gottes weltweit behandelt,
zum Beispiel wenn von der Vollendung der Heiligen, der Einheit des Glaubens die Rede ist, dass
der ganze Leib wohl zusammengefügt ist, dann wird für uns sofort deutlich, das kann
sich nicht nur auf einen Ort beziehen.
Es kommt noch hinzu, dass das ja nicht nur für Epheser 4 gilt, wenn jetzt sozusagen
der Einwand erhoben wird, ja Moment mal, in Epheser 4 geht es doch gar nicht um die Zusammenkünfte.
Schauen wir uns mal die anderen Stellen an, die wir und auch diejenigen, die solche Einwände (00:05:01)
geltend machen wollen, benutzen im Blick auf das, was die örtliche Versammlung tun
muss oder was sie nicht tun darf, dann schauen wir uns diese Stellen an, die ebenfalls nicht
unmittelbar mit den Zusammenkünften zu tun haben.
2.
Johannes 9 bis 11, da geht es um das Nichtaufnehmen von falschen Lehrern, bösen Lehrern, die
nicht die Lehre des Christus bringen, im Haus, damit sind ja nicht die Zusammenkünfte gemeint.
Also damit wird deutlich, das ist ein Argument, wo man nicht will, dass Grundsätze der Schrift
auch auf das Besuchsweise aufnehmen auf die Aufnahme am Tisch des Herrn angewendet werden.
Gleiche gilt für den Sauerteig Galater 5 Vers 9, gilt für den Sauerteig in 1.
Korinther 5.
Wo ist denn in 1.
Korinther 5, wenn es um das Ausschließen geht, von dem Brotbrechen, von den Zusammenkünften
die Rede?
Überhaupt nicht.
Und trotzdem ist für uns alle klar, sonnenklar, dass diese Belehrung, Auswirkung und direkten
Bezug zu den Zusammenkünften hat, denn wenn ich mit jemandem nicht essen darf, darf ich
natürlich auch nicht mit jemandem das Abendmahl, das Gedächtnis mal einnehmen. (00:06:01)
Das heißt, die genannten Prinzipien in 2.
Johannes, im Galaterbrief, im 1.
Korintherbrief und auch in Epheser 4, die haben eine direkte Auswirkung auf die Praxis
des Versammlungs, des Gemeindelebens, was Aufnehmen, Ausschließen, Miteinander zu tun
hat.
Und das gilt natürlich auch für Epheser 4.
Es wäre ja seltsam, wenn man sagt, okay, dieses Prinzip, die Einheit des Geistes zu
bewahren, das beziehen wir jetzt mal auf das Zusammensein außerhalb der Zusammenkünfte
beziehen wir meinetwegen dann noch auf das Zusammensein auch von Gläubigen über den
Ort hinaus, aber auf keinen Fall auf die Zusammenkünfte, als ob die Zusammenkünfte nicht zur Versammlung
Gottes gehören, zu dem Haus Gottes gehören würden und zu den Belehrungen, die Gott uns
darüber gibt.
Wir müssen uns also die Frage stellen, suchen wir Auswege, Ausflüchte oder wollen wir schlicht
Gottes Wort gehorsam sein?
Wollen wir einfach uns eine Freiheit genehmigen, die Gottes Wort uns nicht gibt?
Gottes Wort ist für uns kein Gesetzbuch, aber es gibt uns Prinzipien, die uns eben
nicht frei machen.
Zu handeln, zu entscheiden, wie wir wollen.
Lasst uns also auch Epheser 4 in dem Kontext, in dem er steht, in dem diese Verse stehen, (00:07:06)
wahrnehmen, ernst nehmen und eben auch auf diese Frage beziehen, denn damit haben sie
unmittelbar zu tun, wenn es um den einen Leib geht, wenn es um die Einheit des Geistes
geht, wie wir Besucher aufnehmen können oder eben nicht.
Wir wollen mit offenen Herzen wollen wir das Thema angehen, aber wir wollen unbedingt
bei Gottes Wort und bei Gottes Wort allein bleiben.