Muss das wirklich sein?
Dem ein oder anderen mag es so gehen, wenn er dieses Thema sieht: Muss das wirklich sein? Nein - eigentlich müsste es wohl nicht sein, wenn wir alle in unserem Leben die Führung unseres Herrn kennen würden und ihr auch folgen. Da es aber die beiden extremen Einstellungen gibt - Körper spielt überhaupt keine Rolle; oder er spielt die alles beherrschende Rolle - erschien es doch angemessen, dieses Thema noch einmal aufzugreifen.
Das Nennen von „Schönheit“ finden wir immer wieder, wenn es um junge Männer und Frauen geht, die heiraten wollten/konnten. An dieser Stelle seien zwei, drei Beispiele genannt: „Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen. Und Jakob liebte Rahel“ (1. Mose 29,17). „Und du siehst unter den Gefangenen eine Frau, schön von Gestalt, und hast Zuneigung zu ihr und nimmst sie dir zur Frau …“ (5. Mose 21,11). „Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind Tauben. Siehe, du bist schön, mein Geliebter, ja holdselig“ (Hohelied 1,15.16).
Man darf und soll sich gegenseitig schön finden!
Diese Auswahl an Versen macht deutlich, dass Menschen sich heirateten, weil sie sich schön fanden. Ihre Zuneigung hing auch mit der Gestalt der jeweils anderen Person zusammen. Und Gott heißt das in seinem Gesetz auch gut, wie man 5. Mose 21 entnehmen kann. Gott hat den Menschen ja auch nicht nur jeweils einzigartig geschaffen, sondern auch zu seiner eigenen Freude („für sich selbst“ in Kolosser 1,16). So dürfen auch wir unseren (potentiellen) Ehepartner schön finden. Es ist sogar ganz natürlich, dass es so ist. Gott hat uns unser Auge nicht gegeben, damit wir es „nicht“ benutzen. Wir dürfen und sollen es tun, ohne das Auge einfach zum Katalysator von Begierden zu machen.
Es ist also durchaus NICHT geistlich, das Äußere, das Körperliche zu negieren, zu ignorieren. Nein - Gott schenkt in aller Regel Zuneigung zwischen zwei Menschen, die sich auch gegenseitig schön finden. Insofern ist es auch natürlich, das Äußere mit einzubeziehen. Es mag Fälle geben, in denen ein Mensch ALLEIN aufgrund der inneren Werte „verliebt“ ist. Aber bei aller Geistlichkeit sollte man nicht außer Acht lassen, dass zum Beispiel (fast alle) Frauen immer wieder auch Komplimente im Blick auf ihr Äußeres nötig haben. Und manche scheinbar geistliche Äußerung - auf das Äußere käme es gar nicht an - hat sich später als das Gegenteil erwiesen - diese Geistlichkeit war lediglich aufgesetzt.
Aber Schönheit ist zweitrangig
Heißt das nun, dass das Äußere ausschlaggebend ist? Bei weitem nicht! „Ein goldener Ring in der Nase eines Schweins, so ist eine schöne Frau ohne Anstand“ (Sprüche 11,22). Es kommt wahrlich nicht allein und schon gar nicht in erster Linie auf die körperliche Attraktivität der Frau oder des Mannes an. Eine Ehe wird weder im Bett geschlossen noch entschieden! Das sollte niemand vergessen.
Schönheit kann sogar ein Hindernis sein auf dem Weg des Herrn und der Gottesfurcht. Denn das Augenmerk in erste Linie auf Äußerlichkeiten zu richten kann dazu führen, die wesentlichere innere Seite zu übersehen. Gottes Urteil ist: „Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; eine Frau, die den HERRN fürchtet, sie wird gepriesen werden“ (Sprüche 31,30). Und „attraktive“ Männer wie Othniel zeichneten sich durch geistliche Energie und Treue aus.
Schönheit vergeht …
Das Äußere ist zudem vergänglich, wie wir alle wissen. Und dann? Wenn eine Beziehung nur auf dem Äußeren basiert, ist die Gefahr groß, dass sich nach dem Abflauen des ersten Reizes nicht nur ein normaler Alltag ergibt, sondern dass dieser durch Langeweile oder sogar gegenseitige Vorwürfe gespickt ist. Und gerade dann sind Beziehungen stark in Gefahr. Natürlich - auch danach kann man (noch) beginnen, einen gemeinsamen Anfang im Herrn Jesus zu machen. Aber häufig fehlt dazu die Kraft und auch der Wille.
Zudem besteht die Gefahr bei der Konzentration auf den attraktiven Körper, dass man irgendwann einer Person begegnet, die einfach „noch“ attraktiver ist. Und dann? Dann ist es nur noch ein Schritt bis zum Fall und zur Hurerei! Denn eine Beziehung wird weder durch körperliche Attraktivität (Erregung) noch durch seelische Gemeinschaft (wohlfühlen) erhalten, sondern durch das Bewusstsein, dass der Herr zwei Menschen zusammengeführt hat. Und dabei steht zweifellos der Körper an nicht-erster Stelle.
Die richtigen Prioritäten
Also - der körperliche Aspekt fehlt in einer Beziehung nicht. Alles andere wäre unnormal, falsche Vergeistlichung und gefährlich. Aber die körperliche Anziehung steht nicht an der ersten Stelle, sondern ist eine schöne Ergänzung, auch wenn sie dem Auge als Erstes auffällt. Und daran ist an sich nichts Sündiges - wenn wir Selbstdisziplin in der Schule Gottes gelernt haben und unseren Weg - auch in der Auswahl des Ehepartners - mit dem Herrn gehen.
Quelle: bibelpraxis.de/a456.html
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- „Körperliche" Voraussetzungen für Verlobte
- „Geistliche" Voraussetzungen für Verlobte
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- Wie wichtig ist Entschiedenheit vor der Verlobung?
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