Immer wieder kommt es vor, dass junge Menschen durch einen Besucher, einen Studenten aus der Ferne oder durch Immigranten angezogen werden - gemeint ist vom anderen Geschlecht. Das ist auch durchaus nachvollziehbar und natürlich. Dennoch kann es sein, dass es Empfindungen des Augenblicks sind, die sich nach einer nüchterneren Überlegung relativieren.
Eheentscheidungen sollten nicht allein emotionaler Natur sein
Nun ist die Entstehung jeder Liebesbeziehung nicht nur einmalig, sondern auf jeden Fall auch emotional. Und das ist auch schön. Dennoch sollten junge Menschen nicht den Blick vor problematischen Konsequenzen verschließen. Der Verstand ist auch Liebenden von Gott geschenkt worden.
„Besser ist es, in einem wüsten Land zu wohnen, als eine zänkische Frau und Ärger“ (Sprüche 21,19) - gleiches gilt übrigens auch im Hinblick auf einen Mann! Warum hat der Mann diese Eigenschaft bei seiner Frau nicht vorher gesehen - oder umgekehrt? Weil wir als Liebende leicht unseren Verstand benebeln lassen. Leider! Manche Beispiele könnten angeführt werden.
Das gilt auch im Hinblick auf potentielle Ehepartner einer anderen Kultur. Natürlich ist im objektiven, im absoluten Sinn nichts dagegen einzuwenden. Denn wenn beide gläubig sind, können sie sich auch heiraten. Aber niemand sollte sich irgendwelchen Illusionen hingeben, was das Konfliktpotential solcher Ehen betrifft. Sicher - es gibt auch eine ganze Reihe von Beispielen, wo Konflikte entweder nicht aufgekommen sind oder in biblischer Weise behandelt werden konnten. Aber es gibt auch viele gegenteilige Beispiele!
Kulturunterschiede sind von Bedeutung!
Es zeigt sich leider immer wieder, dass junge Menschen die Kulturunterschiede unterschätzen. Natürlich ist für die heutige Zeit der Versammlung wahr: „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“ (Galater 3,28). Aber gerade der 1. Korintherbrief, aber auch der Epheserbrief machen so deutlich, dass diese Unterschiede ihre Bedeutung nach wie vor nicht verloren haben - geistlicherweise spielen sie keine Rolle. Aber in unserem praktischen Leben - was ist es auch sonst, das Leben! - gibt es diese Unterschiede noch.
Allein die nationalen Gewohnheiten und nicht zuletzt die Sprachunterschiede in dem „vereinigten“ Europa sind schon Barrieren genug, die nicht so ohne weiteres zu überspringen sind. Manche sind dafür „geeignet“, andere nicht. Aber wenn es direkte Kulturkreisunterschiede gibt - wie zwischen Afrikanern, Asiaten und Europäern, sind die Hürden bei weitem höher. Und das, was auf den ersten Blick unproblematisch ist, wird bei näherem Besehen auf einmal unüberwindbar.
Nimm Ratschläge an!
Man will es als junger Mensch häufig nicht wahrhaben. Und ich hörte von einem Beteiligten, dass er (nach dem Scheitern) zugab, dass er die für das Scheitern ausschlaggebenden Argumente seinerzeit nicht akzeptiert hätte, selbst wenn sie ihm vorgehalten worden wären. So sind wir Menschen in aller Regel - unbelehrbar, „unberatbar“. Wie gesagt - es gibt positive UND negative Beispiele. Aber als junger Mensch sollte man diese Unterschiede sehr nüchtern bedenken - und auch eine ältere und erfahrenere (! Selbst wenn Du es zunächst nicht wahrhaben willst) um Rat fragen und diesen Rat annehmen. Die Eltern sind dabei sehr hilfreiche Ratgeber.
Wenn es um die Verbindung einer schwarzen mit einer weißen Person (Hautfarbe) geht, sollte man auch wissen, welche Hautfarbe die Kinder tragen werden. Wenn es um große Standesunterschiede geht (hier könnte man auch über unterschiedliche materielle „Ausstattungen“ reden), so ist für das junge Paar ein nicht unerheblicher Spannungsbogen ebenfalls vorprogrammiert.
Sie Dir der Unterschiede bewusst!
Und man könnte fortfahren! Nun soll hier niemand eingeschüchtert oder entmutigt werden. Wenn es wirklich der Weg des Herrn für Dich ist, eine Person zu heiraten, die in dieser Weise sehr von dir unterschieden ist - so geh diesen Weg mit dem Herrn. Aber sei Dir bewusst, dass es Spannungen geben kann, und dass der Verstand bei einer solch weitreichenden Entscheidung beteiligt werden soll.
„Wer eine Frau gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von dem HERRN“ (Sprüche 18,22). Und das gilt sicher auch umgekehrt.
Quelle: bibelpraxis.de/a432.html
Artikelreihe: Anregungen für Verlobte
- Einführung
- Glaubens-Voraussetzungen für Verlobte
- Geistige Voraussetzungen für Verlobte
- „Seelische" Voraussetzungen für Verlobte
- „Körperliche" Voraussetzungen für Verlobte
- „Geistliche" Voraussetzungen für Verlobte
- Verlobung – was heißt das eigentlich?
- Wie wichtig ist Entschiedenheit vor der Verlobung?
- Wann eigentlich?
- Ist eine "Freundschaft" vorher angesagt?
- Flirten vor der Verlobung?
- Falsche Hoffnungen erwecken
- Wer sollte aktiv werden?
- Und wenn es Absagen hagelt?
- Teil 15
- Wann „muss" man heiraten?
- Wann „muss" man heiraten? II
- Wann „muss" man heiraten? III
- Wann "muss" man heiraten? IV
- Bei Schwangerschaft abtreiben?
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? I
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? II
- Wie gut sollte man sich vor der Verlobung kennen?
- Besser unterschiedlich oder ähnlich sein?
- Kulturunterschiede in der Ehe
- Altersunterschiede in der Ehe
- Wie wichtig ist körperliche Attraktivität des Ehepartners?
- Sex vor der Ehe: Warum eigentlich nicht?
- Wie kann man sich in der Verlobungszeit rein bewahren?
- Reinheit im Blick auf die Verlobung!
- Orte, die zu meiden sind I
- Orte, die zu meiden sind II
- Orte, die zu meiden sind III
- Orte, die zu meiden sind IV
- Orte, die zu meiden sind V
- Empfehlenswerte Orte I
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- „Gefälligkeitsehe“? I
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- „Gefälligkeitsehe“? III
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben I
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben II
- Sexualität in der Ehe I
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- Sexualität in der Ehe III
- Sexualität in der Ehe IV
- Sexualität in der Ehe V
- Familienplanung und Verhütung I
- Familienplanung und Verhütung II
- Familienplanung und Verhütung III
- Familienplanung und Verhütung IV
- Familienplanung und Verhütung V
- Abtreibung I
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