Menschen ändern sich. Auch Christen! Wir sollen uns sogar ändern, weil ein Glaubensleben ohne Wachstum verheerend ist. Für uns selbst, weil wir den Willen Gottes für unser Leben nicht verstehen werden. Auch, weil wir ohne geistliches Wachstum keinen vernünftigen Gottesdienst leisten können (Römer 12,1). Aber auch für andere, denen wir keine Hilfe sein können. Und wie kann unser Zeugnis vor Ungläubigen oder anderen Gläubigen wirklich glaubwürdig sein, wenn wir uns nicht in positiver Weise ändern!
Aber! Keiner von uns sollte darauf vertrauen: Morgen werde ich mich (oder werden andere sich) schon ändern. Das heute und gestern ist ja nicht so wichtig. Es mag schon sein (und sollte auch so sein), dass wir uns ändern, wenn wir heute ein eher weltförmiges Leben führen und Gottesfurcht vermissen lassen. Aber woher nehmen wir die Zuversicht für morgen, wenn wir schon heute kein Leben zur Freude des Herrn zeigen?
Heute weltlich und morgen geistlich – funktioniert nicht!
Das gilt ganz besonders vor der Verlobung und Ehe. Wenn ich heute ein Leben führe, in dem der Herr Jesus allenfalls an zweiter, dritter oder zehnter Stelle vorkommt: Glaubst Du ernsthaft, dass dann ein Wandel für das „morgen“ in Aussicht ist? Warum sollten wir uns denn ändern? Ändern können wir uns heute! Ob es für uns noch ein morgen gibt, weiß keiner von uns. Wir wollen keinem Angst machen, aber zu Nüchternheit aufrufen.
Warum willst Du erst morgen, sagen wir nach der Verlobung oder Hochzeit treu zum Herrn stehen, Dich mit seinem Wort beschäftigen und ernsthafter und intensiver beten? Natürlich kennt jeder von uns Zeiten, in denen es „nicht so gut läuft“, in denen zum Beispiel aus beruflichen Gründen andere – ich meine geistliche – Interessen zu kurz kommen. Aber wenn unser Leben mehr oder weniger immer so aussieht, dann bleiben doch Fragezeichen stehen.
Du kannst – musst Dich heute ändern!
Und wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, morgen könnte mit Hilfe des künftigen Ehepartners alles anders und besser werden. Die Erfahrung lehrt uns etwas vollkommen anderes! Es wird in aller Regel nicht besser, höchstens anders. Und dass auf einmal die Interessen auf geistlichen Dingen und dem Werk des Herrn liegen, hat sich fast immer als trügerische Hoffnung erwiesen.
Das, was auf uns zutrifft, stimmt allerdings auch für die anderen – und besonders für den potentiellen Ehepartner. Meinst Du wirklich, dass er oder sie sich ändern MÜSSEN, weil sie ja mit Dir verlobt und verheiratet sein werden? Auch diese Hoffnung oder dieser Wunsch werden durch die meisten Beispiele widerlegt. In aller Regel führt es eher dazu, dass ein bislang treuer und interessierter Christ lascher wird.
Gib dem anderen die Möglichkeit, vor der Verlobung ein geistliches Leben zu führen
Lass einen Christen erst zeigen, dass er wirklich als Christ lebt und leben will – dann kannst Du mit ihm oder ihr eine eheliche Verbindung eingehen. Worte sind nicht nachhaltig genug! Wie oft hast Du selbst schon etwas versprochen – und nicht halten können. Jedem von uns geht es häufig so.
Vielleicht sagst Du, dass solche ungeistlichen Personen (ob wir selbst nicht häufig zu dieser Klasse gehören?) dann gar keine Chance habe, einen geistlichen Ehepartner zu finden. Das mag sein. Aber sie haben genug Gelegenheiten, sich zu verändern. Durch das Lesen der Bibel, durch Predigten in den Zusammenkünften der Gläubigen, durch einen Kalenderzettel, oder durch den Rat von Freunden. Wenn sie darauf nicht hören (wollen), warum sollen sie dann gerade auf Dich hören? Wenn Du Dich mit einer solchen Person verbinden willst – ich meine in diesem Zustand – bestätigst Du sie nicht in ihrem Lebensstil? Und zeigst Du nicht zugleich, dass Dir selbst andere Dinge wichtiger sind als ein geistlicher Ehepartner?
Wartest Du auf eine Antwort von oben? Dann lebe geistlich!
Im übrigen brauchen wir uns bei einem weltförmigen Lebensstil gar nicht zu wundern, dass wir vom Herrn Jesus keine Antwort auf unsere (sicher aufrichtig gemeinte) Frage nach dem richtigen Ehepartner erhalten. Wie sollte uns Gott antworten, wenn wir Ihn sonst gar nicht nach „seiner Meinung“ zu unserem Leben fragen? Wenn Christus nicht den ersten Platz in unserem Leben hat, dann werden wir von Ihm nur selten eine Antwort erhalten, wenn es uns einmal gerade passt, Ihn zu befragen.
Gott möchte uns gern segnen! Aber dafür ist es notwendig, dass wir unser Leben öffnen für seine Person. Und das gilt ganz besonders, wenn es um die Verlobung und Ehe geht, nach der Bekehrung vielleicht die wichtigste Entscheidung hier auf der Erde – in jedem Fall für diese Erde. Denn mit unserem Ehepartner werden wir unser Leben lang leben „müssen“.
Du kannst auch für den anderen beten, ohne ihn anzusprechen
Wenn Du nun unbedingt eine junge Frau oder einen jungen Mann heiraten willst, die/der im Moment aber eher ungeistlich lebt: Dann bete doch dafür, dass sich sein Lebenswandel ändert: Wäre das nicht schon eine Antwort auf Deine Frage an Gott? Meine nicht, dass dazu Deine Ansprache nötig ist – denn schon häufig hat sich gezeigt, dass es einen veränderten Lebenswandel gibt – bis zur Eheschließung. Da diese in der Regel nicht so lange auf sich warten lässt, ist unser Fleisch dazu in der Lage, sich „auszuquetschen“.
Das Eheleben ist kein Kinderspiel! Es ist eine herrliche Zeit, wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind und geistlich zusammen leben (wer würde das von sich behaupten wollen!). Aber ein Zusammenleben von zwei ungeistlichen Personen ist eine Qual! Das Eheleben aber von Menschen, die Christus als Ersten und Dritten im Bund haben (Prediger 4,12), ist wirklich erfüllt und erfüllend!
Quelle: bibelpraxis.de/a25.html
Artikelreihe: Anregungen für Verlobte
- Einführung
- Glaubens-Voraussetzungen für Verlobte
- Geistige Voraussetzungen für Verlobte
- „Seelische" Voraussetzungen für Verlobte
- „Körperliche" Voraussetzungen für Verlobte
- „Geistliche" Voraussetzungen für Verlobte
- Verlobung – was heißt das eigentlich?
- Wie wichtig ist Entschiedenheit vor der Verlobung?
- Wann eigentlich?
- Ist eine "Freundschaft" vorher angesagt?
- Flirten vor der Verlobung?
- Falsche Hoffnungen erwecken
- Wer sollte aktiv werden?
- Und wenn es Absagen hagelt?
- Teil 15
- Wann „muss" man heiraten?
- Wann „muss" man heiraten? II
- Wann „muss" man heiraten? III
- Wann "muss" man heiraten? IV
- Bei Schwangerschaft abtreiben?
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? I
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? II
- Wie gut sollte man sich vor der Verlobung kennen?
- Besser unterschiedlich oder ähnlich sein?
- Kulturunterschiede in der Ehe
- Altersunterschiede in der Ehe
- Wie wichtig ist körperliche Attraktivität des Ehepartners?
- Sex vor der Ehe: Warum eigentlich nicht?
- Wie kann man sich in der Verlobungszeit rein bewahren?
- Reinheit im Blick auf die Verlobung!
- Orte, die zu meiden sind I
- Orte, die zu meiden sind II
- Orte, die zu meiden sind III
- Orte, die zu meiden sind IV
- Orte, die zu meiden sind V
- Empfehlenswerte Orte I
- Empfehlenswerte Orte II
- „Gefälligkeitsehe“? I
- „Gefälligkeitsehe“? II
- „Gefälligkeitsehe“? III
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben I
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben II
- Sexualität in der Ehe I
- Sexualität in der Ehe II
- Sexualität in der Ehe III
- Sexualität in der Ehe IV
- Sexualität in der Ehe V
- Familienplanung und Verhütung I
- Familienplanung und Verhütung II
- Familienplanung und Verhütung III
- Familienplanung und Verhütung IV
- Familienplanung und Verhütung V
- Abtreibung I
- Abtreibung II
- Abtreibung III
- Abtreibung IV
- Abtreibung V
- Abtreibung VI
- Abtreibung VII
- Abtreibung VIII
- Abtreibung IX
- Abtreibung X
- Abtreibung XI
- Abtreibung XII
- Abtreibung XIII