Und Simson sah in Timna eine Frau von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter ... Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen" (Richter 14,1-3).
In den letzten beiden Malen haben wir uns die geistige und seelische Seite einer Beziehung angeschaut. Diesmal kommen wir zur körperlichen. Sie spielt eine große Rolle, denn immerhin ist der – wenn auch hoffentlich bekleidete – Körper das erste, was wir bei einem potentiellen Ehepartner sehen. Und auch die Stimme, die wir von ihr/ihm hören, gehört zu diesem körperlichen Teil. Schon am Anfang möchte ich betonen: Der Körper ist wichtig, aber weniger wichtig als Geist und Seele!
Der/die Verlobte darf körperlich attraktiv sein!
Auf der anderen Seite wollen wir nicht unnatürlich werden! Es wäre absurd anzunehmen, dass man sich für die Frau/den Mann besonders interessieren soll, den/die man am unattraktivsten findet. Eine solche „Führung" finden wir nicht in der Bibel! Zu unserem Glück hat jeder ein unterschiedliches „Ideal" einer „vollkommen" schönen Person. Aber Verliebtheit und Zuneigung im Menschen beginnt häufig bei der körperlichen Seite. Wie gesagt – diese sollte nicht allein ausschlaggebend sein, aber wir sollten sie nicht vernachlässigen.
Welcher Mann wüsste nicht, dass Ehefrauen von ihm nicht auch „schön" gefunden werden wollen. Denn eine Frau möchte auch körperlich begehrt werden – der Mann im übrigen auch! Und es scheint mir ein Irrglaube zu sein, dass man denkt, weil man vielleicht besonders geistlich ist oder sich so dünkt: Hauptsache, die seelische und geistige Übereinstimmung ist gegeben.
Wir dürfen uns beim Verlobten wohl fühlen
Nein! Wir sollen unsere (künftigen) Ehepartner auch schön und begehrenswert finden. Das hat nichts mit fleischlicher Liebe zu tun. Natürlich kann ein solches Verlangen zu rein fleischlichen Begierden verkommen – jedenfalls dann, wenn wir uns vor dem Eingehen einer Beziehung einfach nur vorstellen, wie diese andere Person „im Bett" sein könnte. Aber das ist ja nicht der Normalfall. Hoffentlich nicht.
Wir sollten uns in der Nähe des künftigen Verlobten wohl fühlen – auch körperlich. Wir sollten gerne mit ihm/ihr zusammen in der Öffentlichkeit zusammen sein wollen. Wenn ich – aus welchen Gründen auch immer, seien sie berechtigt oder nicht – mich dessen schämen würde, sollten wir besser die Finger davon lassen; oder unsere Einstellung ändern. Aber wenn wir eine Abneigung gegen die körperliche Seite unseres „Gegenüber" haben oder entwickeln, ist Gefahr im Verzug. Das sollten wir nicht gering achten, weil es sehr schnell zu Schwierigkeiten führen kann.
Wir müssen nüchtern bleiben
Wir können im übrigen zuweilen einer vollkommenen Fehleinschätzung unterliegen. Wir selbst halten uns für den körperlich attraktivsten Menschen (ohne es zu sein), und wundern uns, dass nicht alle unverheirateten Menschen des anderen Geschlechts auf uns fliegen; oder wenn wir Männer sind, dass sie uns nicht attraktiv finden und „ablehnen".
Wir dürfen unseren Gegenüber schön und attraktiv finden! Nicht von ungefähr finden wir einen solchen Ausdruck auch bei manchen Frauen immer wieder in der Bibel: „Und das Mädchen [Rebekka] war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt" (1. Mose 24,16). Wir brauchen uns für solche Empfindungen auch in keiner Weise zu schämen. Sie sind normal und gehören dazu! Von beiden Seiten. Wir dürfen sie uns auch gegenseitig sagen, wenn wir verlobt sind, weil wir uns lieb haben und die guten Seiten (auch die körperlichen) des anderen gerne erwähnen.
Eine Beziehung ist nicht allein körperlich!
Aber: Wir alle müssen auf der Hut sein, dass wir dieses Kriterium nicht zum einzigen machen. Denn es ist nun einmal so, dass es schöne und nicht so schöne Frauen und Männer gibt, auch wenn wir natürlich immer sehr subjektive Maßstäbe anlegen. Vor allem dürfen wir aber die körperliche Seite nicht in einer fleischlichen Weisen „einsetzen". Dieses negative Kriterium finden wir bei Simson. Es sah eine begehrenswerte Frau bei den Philistern – und die wollte er besitzen. Besonders im Bett. Denn für diesen Richter Israels konnte es keine geistig-geistliche Verbindung mit dieser Frau geben, die zu den Feinden des Volkes Gottes gehörte. Aber er fand sie attraktiv – und jetzt wollte er sie sofort besitzen und genießen.
Also: Der äußere Eindruck ist wichtig, aber überhaupt nicht entscheidend. Nicht der fordernde Blick einer jungen Frau oder eines jungen Mannes, nicht ihre Oberweite (das ist Frauen gegenüber nicht despektierlich gemeint, sondern einfach im Blick auf lüsterne Gedanken und Begierden von Männern!) darf zur Entscheidung führen. Es ist einfach eine Grundvoraussetzung, dass man den/die potentielle „Kandidat(in)" schön und nett findet. Dann jedoch kommen die anderen Kriterien, über die wir in den letzten Wochen ebenfalls nachgedacht haben.
Schlussfolgerung
Aus 1. Mose 2 wissen wir, dass die Ehe die körperliche Seite mit einschließt. Daher hat sie ihre Bedeutung und Berechtigung. Wir wollen sie weder kleiner noch größer reden, als diese Seite ist. Aber wir wollen uns auch in Bezug auf körperliche Aspekte unter den Gehorsam des Christus stellen.
Quelle: bibelpraxis.de/a26.html
Artikelreihe: Anregungen für Verlobte
- Einführung
- Glaubens-Voraussetzungen für Verlobte
- Geistige Voraussetzungen für Verlobte
- „Seelische" Voraussetzungen für Verlobte
- „Körperliche" Voraussetzungen für Verlobte
- „Geistliche" Voraussetzungen für Verlobte
- Verlobung – was heißt das eigentlich?
- Wie wichtig ist Entschiedenheit vor der Verlobung?
- Wann eigentlich?
- Ist eine "Freundschaft" vorher angesagt?
- Flirten vor der Verlobung?
- Falsche Hoffnungen erwecken
- Wer sollte aktiv werden?
- Und wenn es Absagen hagelt?
- Teil 15
- Wann „muss" man heiraten?
- Wann „muss" man heiraten? II
- Wann „muss" man heiraten? III
- Wann "muss" man heiraten? IV
- Bei Schwangerschaft abtreiben?
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? I
- Und wenn die Verlobungszeit zum Trauma wird? II
- Wie gut sollte man sich vor der Verlobung kennen?
- Besser unterschiedlich oder ähnlich sein?
- Kulturunterschiede in der Ehe
- Altersunterschiede in der Ehe
- Wie wichtig ist körperliche Attraktivität des Ehepartners?
- Sex vor der Ehe: Warum eigentlich nicht?
- Wie kann man sich in der Verlobungszeit rein bewahren?
- Reinheit im Blick auf die Verlobung!
- Orte, die zu meiden sind I
- Orte, die zu meiden sind II
- Orte, die zu meiden sind III
- Orte, die zu meiden sind IV
- Orte, die zu meiden sind V
- Empfehlenswerte Orte I
- Empfehlenswerte Orte II
- „Gefälligkeitsehe“? I
- „Gefälligkeitsehe“? II
- „Gefälligkeitsehe“? III
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben I
- Wenn Eltern ihre Finger im Spiel haben II
- Sexualität in der Ehe I
- Sexualität in der Ehe II
- Sexualität in der Ehe III
- Sexualität in der Ehe IV
- Sexualität in der Ehe V
- Familienplanung und Verhütung I
- Familienplanung und Verhütung II
- Familienplanung und Verhütung III
- Familienplanung und Verhütung IV
- Familienplanung und Verhütung V
- Abtreibung I
- Abtreibung II
- Abtreibung III
- Abtreibung IV
- Abtreibung V
- Abtreibung VI
- Abtreibung VII
- Abtreibung VIII
- Abtreibung IX
- Abtreibung X
- Abtreibung XI
- Abtreibung XII
- Abtreibung XIII