Eine individuelle Aufgabe - und doch voneiander abhängig (Röm 12,4-5)


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(00:00:00) Nicht jeder hat dieselbe Tätigkeit und schon gar nicht habe ich alle Tätigkeiten in mir vereint. Das ist jetzt die Botschaft, die in Römer 12, ab Vers 4, besonders Verse 4 und 5 vor uns kommt. Wir haben gesehen, dass der Herr jedem einen Dienst gibt und dass wir auch da die ersten beiden Verse von Römer 12 bedenken wollen, zur Ehre Gottes, nicht für uns, deshalb nicht höher von uns zu denken, als zu denken sich gebührt, und nach seinem Willen fragen, deshalb nicht über den Dienst hinausgehen, den der Herr uns übertragen hat. Und jetzt zeigt der Apostel Paulus, nachdem er uns deutlich gemacht hat, wir haben ein gewisses Maß des Glaubens, wir haben einen gewissen Auftrag, der eine Begrenzung hat, der eben nicht maßlos ist, weil wir sonst eben letztlich dem Dienst, dem Herrn und auch uns selbst und der Herde schaden, zeigt er jetzt, dass die Aufgaben ganz unterschiedlich, aber wunderbar vielfältig sind. Denn ebenso wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe (00:01:02) Tätigkeit haben, so sind wir. Also das wird jetzt übertragen auf den geistlichen Bereich. In einem Leib, in einem Körper, das sehen wir an unserem Körper, gibt es viele Glieder. Unser Körper besteht nicht aus einem Glied, das ist nicht einfach nur eine Sache, sondern das sind ganz viele Sachen. Da gibt es zwei Arme, gibt es zwei Beine, gibt es zwei Füße, gibt es zwei Hände, gibt es zehn Finger, gibt es ein Auge, gibt es eine Nase, also es gibt wahrscheinlich Millionen, weiß nicht, ob das jemand bis heute wirklich in Absolutheit gezählt hat. Es gibt unglaublich viele Glieder, die aber nicht dieselbe Tätigkeit machen. Natürlich, wir laufen in der Regel jedenfalls nicht mit unseren Händen und schon gar nicht mit unserer Nase. Und umgekehrt, wir riechen nicht mit den Zehen. Das ist für jeden einsichtig und es wäre absurd, wenn alle dieselbe Tätigkeit hätten. Nein, in einem Leib, das ist eine wunderbare Einheit und hier streift der Apostel Paulus in Römer 12 auf einmal, so ganz kurz, fast nebenbei, um das Thema auch ganz schnell wieder (00:02:04) zu verlassen, die wunderbare Wahrheit des einen Leibes, der einen Versammlung. Man kann eben das persönliche Glaubensleben, Römerbrief, nicht trennen von dem gemeinschaftlichen Glaubensleben, von der Versammlung der Gemeinde Gottes. Da haben wir Epheserbrief, Kolosserbrief, Erste Korintherbrief. Beides gehört zusammen und das sehen wir hier. Es gibt ein Leib, also in unserem Körper, das ist ein Körper, das ist ein Leib. Wenn da zwei sind, wie bei siamesischen Zwillingen, dann ist alles Mögliche läuft dann schief. Nein, Gott hat einen wunderbaren Körper gegeben, hat die Versammlung Gottes gegeben, den Leib Christi und da gibt es Einheit und das ist ein Leib. Aber dieser eine Leib hat sehr viele Glieder und das ist im geistlichen Bereich auch. Gott hat die eine Versammlung gegeben, die aus ganz vielen verschiedenen Gläubigen besteht und da ist Einheit, das geht alles in die gleiche Richtung, soll alles Gott verherrlichen, soll Gott gehorsam sein, soll nicht nach der Art und nach den Überzeugungen dieser Welt sein, soll getrennt von dieser Welt sein. (00:03:02) Aber innerhalb dieses einen Leibes tun bei Weitem nicht alle dasselbe. Nein, nicht einmal zwei Glieder tun dasselbe. So wie der Zeigefinger und der Mittelfinger nicht dasselbe tun, so ist das auch in dem Leib Christi in der Versammlung Gottes. Da hat jeder seine eigene Aufgabe. Wunderbar eigentlich, dass Gott jedem Einzelnen eine Aufgabe zugewiesen hat. Und hast du schon mal gesehen, dass der Finger hier überlegt, was kann ich denn jetzt machen? Ich bin eigentlich nicht zufrieden mit der Aufgabe, ich möchte lieber wie der Zeh arbeiten oder ich möchte lieber wie der Fuß arbeiten oder wie das Auge. Gibt es überhaupt nicht, denn es wird alles vom Kopf gesteuert, denn wir sind alle von dem Haus, von dem Herrn Jesus ausgesteuert, nur das ist das Thema hier nicht, aber was damit deutlich wird, jeder hat eine andere Aufgabe, die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben. Das wird ja sehr zurückhaltend formuliert, wenn ich das mal so mit aller Ehrfurcht ausdrücken darf, weil es natürlich Überschneidungen Aufgaben gibt. Es gibt nicht nur einen Evangelisten, es gibt hundert vielleicht oder hunderte. Es gibt nicht nur einen Hirten, sondern es gibt viele Hirten im Volk Gottes. (00:04:03) Es gibt nicht nur einen Lehrer, sondern es gibt viele Lehrer, aber doch sind ihre Aufgaben Gebiete ganz unterschiedlich, sowohl inhaltlich als auch regional. Und so wollen wir erkennen, wir alle gehören zu diesem einen Leib, zu der einen Versammlung, aber jeder von uns hat eine eigene, hat eine unterschiedliche Aufgabe. Also wie die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, so sind wir die vielen ein Leib in Christus. Wir sind als Versammlung, sind wir ein Leib in Christus. Alles verdanken wir dem Herrn Jesus. Alles ist mit ihm verbunden. In ihm sind wir, dieser eine Leib, einzeln aber Glieder voneinander. Das heißt, jeder hat eine Aufgabe, jeder ist eines dieser Glieder, jeder hat einen Platz in der Versammlung Gottes, in der Gemeinde Gottes, jeder hat damit eine Wertschätzung von Gott. Auch Gott hat uns diesen Platz gegeben und wenn wir diesen Platz haben, dann sollten wir diesen Platz auch einnehmen, dann sollten wir diesen Platz auch wahrnehmen, dann sollten wir nach dem, wo Gott uns hingestellt hat, was er uns an Gnade gegeben hat, auch handeln. Einzeln aber Glieder voneinander macht auch deutlich, dass Gott uns nicht separat, isoliert (00:05:05) in die Landschaft gestellt hat, sondern dass wir eine gewisse geistliche Abhängigkeit voneinander haben, dass wir einander bedürfen, dass du nicht sagen kannst, ich mache meinen Stiefel, ich brauche meinen Bruder, meine Schwester nicht. Doch, brauchst du wohl. Du kannst deine Aufgaben jedenfalls nicht nach dem Willen Gottes, nicht hingegeben für Gott ausführen, wenn du dir nicht bewusst machst, dass der Herr dir Glieder an die Seite gestellt hat. Ein Beispiel, was ich gerne nehme, wenn du das Licht anmachen möchtest in einem Raum, da kann nicht die Fingerkuppe sagen, ich mache das jetzt mal. Selbst wenn du ganz in der Nähe stündest, müsste erstmal der Arm dahingehoben werden. Müsste der Muskel aktiv werden von einem anderen, um den Schalter zu drücken, aber in der Regel musst du erstmal hinlaufen, du brauchst also Beine, du brauchst Füße, du brauchst Bewegung, du brauchst auch diese Glieder wie Bänder und wie Sehnen, also alles mögliche brauchst du. Du kannst nicht mit einer Entscheidung, mit einem Glied etwas verändern, etwas verrichten, (00:06:07) sondern wir sind voneinander abhängig. Der Finger ist abhängig von den Füßen, die Füße sind abhängig von den Beinen, so dann bist du dahin gelaufen, dann ist der Finger immer noch abhängig von dem Arm, dann ist der Finger noch abhängig von der Hand und auch von den anderen Fingern und alle zusammen sind von dem Haupt, von dem Kopf, der ganzen Sache abhängig, der das steuert. So, wir brauchen einander und das ist nicht negativ, sondern das ist wunderbar, Gott wollte das so und das ist zum Segen. Wenn wir zur Verherrlichung Gottes leben wollen, dann können wir nicht sagen, ja ich bin der Diener des Herrn, ich bin allein dem Herrn verantwortlich. Ja, du bist dem Herrn verantwortlich, aber der hat dir Glieder zur Seite gestellt, die du nötig hast, die du brauchst und das ist nicht die Familie, obwohl das ein Segen ist in der Familie zusammengestellt zu sein, sondern das ist ein geistlicher Leib, das ist ein geistiger Leib, das ist die Versammlung Gottes, das ist die Gemeinde, die Kirche Gottes und da hat Gott andere Glieder an deine Seite gestellt, damit du eben lernst, nicht höher von dir zu denken, als du denken sich gebührt und ich auch, weil ich von denen abhängig (00:07:03) bin. Da meine ich, wunderst du, was ich tun kann? Oh, das kannst du gar nicht alleine, du brauchst andere, da ist eine Evangelisation und da sind andere, die mithelfen, das auszurichten, den Rahmen zu schaffen, Traktate zu verteilen. Du hast einen Hirtendienst, da musst du erstmal hinkommen, ja, da muss das Herz vorbereitet werden, da muss jemand vielleicht dabei sein, du bist ein Lehrer, du brauchst aber andere, die dir Belehrungen gegeben haben, damit du das richtig verstehst, Bücher von solchen, die der Herr als Gabe gegeben hat und so weiter. Wir sind voneinander abhängig, um besonnen sein zu können, nicht höher von uns zu denken, um wirklich dadurch auch wieder neu ausgerichtet zu werden auf Gott, für Gott geweiht zu leben, um getrennt von der Welt, nicht nach dem Prinzipien dieser Welt zu lehren mit Rhetorik, ja, wie viel versuchen wir über eine gewisse Faszination Menschen zu beeindrucken? Nein, nein, nein, das alles soll es nicht sein und deshalb hat Gott uns abhängig voneinander gemacht. Dass wir das annehmen dürfen, dass wir das genießen dürfen und dass wir das benutzen dürfen zur Ehre des Herrn und dann auch die Ehre nicht bei uns suchen, sondern die Ehre (00:08:03) ihm geben und denen, die uns unterstützt haben, die uns auch geholfen haben. So sehen wir, dass der menschliche Körper hier eine große Hilfe ist, zu verstehen, was geistlicherweise wahr ist und beides ist ja von Gott. Ich wünsche dir Freude an der Aufgabe, die der Herr dir übertragen hat, aber sei dir bewusst, dass du andere nötig hast. Danke dem Herrn dafür, danke ihnen dafür, dass sie dir helfen, deine Aufgabe wahrzunehmen. Sei dir bewusst, es ist ein Leib und du bist nicht getrennt von den anderen, du bist auch nicht unabhängig von den anderen, sondern du und ich, wir sollen zum Wohl dieses einen Leibes, im Rahmen dieses einen Leibes, in Übereinstimmung mit dieser einen Versammlung unser Dienstleben führen und nochmal Dienstleben heißt nicht, dass wir unseren Beruf aufgeben, für die Allerallerwenigsten bedeutet das. Dienstleben bedeutet nicht, dass wir unseren Beruf reduzieren, für die Allerallerwenigsten bedeutet das. Geistlich ist nicht der, der seinen Beruf aufgibt, das kann sehr ungeistlich sein, geistlich ist nicht der, dadurch jedenfalls nicht, dass ich meinen Beruf reduziere, das kann sehr ungeistlich sein, weil ich einfach selber etwas sein möchte, darstellen möchte, sondern (00:09:05) geistlich ist, wer zur Ehre des Herrn seinen Dienst tut, in der Begrenztheit, die der Herr mir auferlegt, die er mir gegeben hat, dann werde ich zu seiner Freude sein, wenn ich das hinnehme, akzeptiere und so zu seiner Ehre lebe. Das wünsche ich dir und mir für die vor uns liegende Zeit.
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Artikelreihe: Die biblische Lehre in der Praxis verwirklichen (Römer 12)

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