Demut und Bescheidenheit im Dienst (Römer 12,3)


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(00:00:00) Nicht höher von sich denken, als zu denken sich gebührt. Das ist die Herausforderung, von der Paulus jetzt in Römer 12 Vers 3 spricht. Bisher haben wir uns die ersten beiden Verse angeschaut. Du hast gesehen, dass das wirklich ein gewaltiger Inhalt ist. Ein Inhalt, den wir hier auf dieser Erde gar nicht vollständig verstehen, nicht vollständig auslegen, ausdeuten und erst recht nicht vollständig ausleben können. Und doch ist das Gottes Maßstab für uns, dass wir wirklich ihm wohlgefällig leben, geweiht für ihn unser Leben führen, getrennt von dieser Welt, nach göttlichen Prinzipien, um den Willen Gottes zu tun, zu seiner Verherrlichung. Das ist die Grundlage für jede praktische Belehrung, die jetzt in dem Römerbrief folgt. Das ist der Ausgangspunkt, um die Lehre des Evangeliums der Herrlichkeit Gottes auszuleben. Also ohne das Evangelium wirst du nicht in der Lage sein, so zu leben. Du musst als erstes Jesus Christus als Retter annehmen. Und wenn du das getan hast, dann ist das die Grundlage, die Lebensausrichtung nach oben zu Gott, (00:01:01) die Lebensausrichtung getrennt von dieser Welt hier auf dieser Erde, also vertikal und horizontal. Und dann kommt Paulus jetzt in dem zweiten Teil der praktischen Verwirklichung des Evangeliums auf unsere Beziehung in der Versammlung in der Gemeinde Gottes zu sprechen. Ich wiederhole nochmal, du brauchst damit gar nicht erst anzufangen, wenn du die Grundprinzipien von Römer 12 Vers 1 und 2 nicht vor Herzen hast. Für Gott als Schlachtopfer nicht gleichförmig dieser Welt, was Denkart, was Überzeugung, was Ziele, was Charakterisierung und so weiter betrifft. Das ist die Grundlage für alles. Aber dann zeigt uns Gott, dass er uns in eine ganz neue Beziehungswelt gestellt hat. Wenn wir also nicht gleichförmig dieser Welt leben sollen, dann heißt das nicht, dass wir keine Beziehung mehr haben, sondern er hat uns in eine ganz neue Welt gestellt. Und damit meine ich jetzt nicht die Auferstehungswelt, das ist auch wahr, sondern in einen Bereich, der eben nicht von dieser Welt ist, der nicht zu dieser Welt gehört, sondern wo Gottgläubige, die früher nichts miteinander zu tun hatten, Menschen, die aus ganz unterschiedlicher Herkunft, Juden und Heiden kamen, (00:02:03) Menschen, die ganz unterschiedlich geprägt waren, obwohl sie alle in dem Bereich des Teufels und unter der Herrschaft des Teufels gelebt haben. Menschen, die auch, solange sie auf der Erde sind, immer noch mit Ecken und Kanten herummarschieren und wandern und fahren. Aber die jetzt eine neue Lebensaufgabe haben, die eine Basis haben, das Werk des Herrn Jesus, das sie miteinander verbindet. Und in dieser neuen Welt, wenn ich das so bezeichnen kann, leben wir jetzt. Und da heißt es, dass der Apostel Paulus sagt, ich sage, denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben worden ist. Denn wird bei Paulus oftmals nicht zurückbezogen auf die vorherigen Verse, sondern bezieht sich jetzt auf das, was folgt. Ich möchte euch dazu jetzt etwas sagen und zwar durch die Gnade, die mir gegeben worden ist. Paulus zeigt hier, dass auch er nicht in sich selbst irgendwie Kraft besaß, dass er nicht in sich selbst Fähigkeiten, geistliche Fähigkeiten besaß, eine geistliche Gnadengabe, sondern es war Gnade. Das heißt, auch ihm ist das geschenkt worden. (00:03:01) Und wenn der Apostel Paulus, der größte der Apostel, die hier auf dieser Erde gelebt haben, wie jemand gesagt hat, der größte Mann des Herrn, den er hier auf dieser Erde hatte, wenn er davon spricht, dass er selbst die Gnade empfangen hat, die ihm gegeben worden ist, dann wollen wir auch mal demütig werden. Demut ist keine Eigenschaft des natürlichen Menschen. Man kann bescheiden sein, das ist etwas, was auch von Gott kommt. Ja, wir sind Geschöpfe und auch da sind wir Empfänger dessen, was Gott getan hat. Aber Demut ist direkt ein Charakterzug, ist ein Wesenszug des neuen Lebens, gehört auch zur Frucht des Geistes. Und das müssen wir lernen. Das hat Gott uns mit dem neuen Leben geschenkt, aber das muss ausgeformt, das muss kultiviert werden, das muss begossen werden, gewissermaßen wie eine Pflanze. Und das lernen wir hier. Wenn Paulus sagt, es ist ihm Gnade geschenkt worden, dann uns umso mehr. Und tatsächlich, wir finden Stellenrömer Epheser 4 Vers 7, dass jedem Gnade geschenkt worden ist. Oder auch 1. Petrus 4 Vers 10, wo deutlich wird, dass jeder Gnade hat, (00:04:04) um damit einen bestimmten Dienst zu tun, so auch hier. Ich sage, durch die Gnade, die mir gegeben worden ist, jedem, der unter euch ist. Das betrifft also hier auch jeden. Es gibt nicht einen einzigen Gläubigen, Erlösten, der nicht eine Gnadengabe und damit eine Aufgabe im Reich Gottes, eine Aufgabe in der Versammlung Gottes, eine Aufgabe für den Herrn Jesus wahrnehmen könnte. Und ich möchte dich ermutigen, ich möchte dich motivieren, ich möchte dich auch ermahnen, diese Aufgabe wahrzunehmen. Du brauchst jetzt nicht ein Leben lang zu suchen, zu forschen, was mag ich wohl für eine Aufgabe haben, sondern der Herr hat dir eine Aufgabe gegeben. Er legt dir die Aufgaben vor die Füße und dafür hat er dir Gnade gegeben, um diese Aufgabe wahrzunehmen. Und deshalb sagt Paulus jetzt, er selber ist Empfänger der Gnade, so wie du und ich, wir haben auch Gnade empfangen. Und jetzt ermahnt er uns, sagt er uns jedem, der unter euch ist, also einem jeden von uns, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt. Wir neigen alle dazu, wenn wir ein bisschen was tun dürfen (00:05:01) und jeder von uns kann nicht nur ein bisschen, sondern kann sein ganzes Leben eben zur Ehre des Herrn, auch zum Segen für Gläubige führen. Er kann Dienste aufnehmen, kann Dienste übernehmen, kann Dienste wahrnehmen. Und dann denken wir sofort, wunders weh wir sind. Dann machen wir uns groß, weil wir diese Aufgabe haben, weil wir diese Fähigkeit haben, die vielleicht dein Bruder, der direkt neben dir steht, die Schwester, mit der du dich morgen unterhalten wirst, die sie nicht hat. Aber dann sollen wir nicht höher von uns denken, als zu denken sich gebührt. Wer sind wir denn? Wir sind nichts, sagt der Apostel Paulus, der selber Apostel in Galater 6. Wir sind nichts. Auf der anderen Seite haben wir Aufgaben. Hat der Herr uns auch einen Platz gegeben? Hat er eine Wertschätzung für uns? Wir haben also doch etwas. Aber das führt dazu, dass wir höher von uns denken. Das sollen wir nicht tun. Führe einfach diese Aufgabe aus, sei dankbar dafür Ich denke nicht, dass du irgendwie etwas im Vergleich zu anderen Besonderes bist. Ja, für den Herrn ist jeder von uns besonders. (00:06:02) Aber was unseren Dienst betrifft, sind wir Knechte, die dann am Ende sagen, ich habe nur das getan, was ich aufgetragen bekommen habe. Da brauchen wir uns gar nichts darauf einzubilden, denn erstens die Gabe, die Gnade ist von Gott, zweitens die Aufgabe ist von Gott oder von dem Herrn Jesus geschenkt und drittens, wenn wir es dann zu seiner Ehre, zu seiner Freude tun und wie wenig schaffen wir das überhaupt? Wie wenig tun wir das? Wie wenig steht der Herr Jesus vor uns? Wie wenig Zeit nehmen wir uns dafür? Wie wenig Fleiß? Wie wenig Energie setzen wir dafür ein? Aber wenn wir es tun, dann ist das auch nur durch seine Gnade. Lasst uns nicht höher von uns denken, als zu denken sich gebührt. Das ist das große Thema hier jetzt in diesen Versen 3-8, dass wir Begrenzung akzeptieren. Und es fängt damit an, was unsere Herzenshaltung ist. Und genau das ist eben ein Beispiel dafür, wie wir nicht wie diese Welt sind. Diese Welt tut etwas und spricht darüber. Diese Welt tut etwas und stellt sich in den Mittelpunkt. Und da sind wir auch in der Gefahr, dass wir das tun. (00:07:02) Wir können, wie ich das jetzt auch tue, natürlich sagen, nein, das wollen wir gar nicht. Alle Ehre gehört dem Herrn. Aber was ist in meinem Herzen und wie trete ich auf? Wie handle ich? Wie arbeite ich? Stelle ich mich vielleicht trotzdem in den Mittelpunkt und möchte gesehen werden, möchte anerkannt werden, möchte wertgeschätzt werden, möchte, dass die Leute zu mir kommen und nicht zu meinem Bruder, zu meiner Schwester. Also nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt. Das wollen wir uns einmal vornehmen, auch für die vor uns liegende Zeit, wirklich den Dienst auszuführen, aber nicht an uns zu denken, nicht uns in den Mittelpunkt stellen zu wollen, nicht etwas für uns dabei suchen zu wollen, sondern alle Ehre für den Herrn und aller Nutzen und Segen dann für die Menschen, denen wir dienen.
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Artikelreihe: Die biblische Lehre in der Praxis verwirklichen (Römer 12)

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