Am: Mi, 3. August 2022
Grenzen sind einengend, oder? Nein, sie sind segensreich. Denn sie kommen von Gott und Er hat immer unseren Segen im Sinn. Wohl uns, wenn wir Ihm zutrauen, dass Er besser als wir weiß, wo unsere Grenzen liegen. Auch im Dienst.
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Besonnenheit ist gefragt. Das ist der zweite Teil von Römer 12 Vers 3. Wir haben in dem
letzten Podcast gesehen, dass wir als Gläubige alle Empfänger der Gnade des Herrn, der Gnade
Gottes sind. Das ist hier der Ausgangspunkt der Belehrungen über unsere Beziehungen innerhalb
der Versammlung der Gemeinde Gottes. Wir haben wie Paulus Gnade empfangen und wir sollen
nicht höher von uns denken, als zu denken sich gebührt. Wir dürfen, sagt der Apostel
Paulus damit, natürlich ein Bewusstsein haben, dass der Herr uns eine Aufgabe gegeben
hat, eine Gnade. Aber das soll uns nicht zu Kopf steigen, das soll nicht unser Herzen
erfüllen. Wir sollen in dieser Weise nicht höher denken. Wir sollen demütig sein, so
wie wir das bei dem Apostel Paulus sehen und in Vollkommenheit bei dem Herrn Jesus. Er
war nicht Empfänger der Gnade, er hat Gnade geschenkt. Er hat sich selbst erniedrigt und
ist als Mensch hier auf diese Erde gekommen und da hat er gedehnt in jeder Hinsicht. Er
war der Hohe und Erhabene. Er hätte jeden Platz der Ehre für sich in Anspruch nehmen
können. Er hat das nicht getan. Er ist da wirklich unser Vorbild. Wir sollen nicht höher (00:01:02)
von uns denken, als zu denken sich gebührt, sondern, heißt es dann weiter in Römer 12,
Vers 3, so zu denken, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens
zugeteilt hat. Wir sollen besonnen sein. Besonnen heißt eben nicht gefühlsorientiert, heißt
nicht überschwinglich. Besonnen heißt nicht auf sich selbst sehen, sondern auf den Herrn
sehen, der uns Aufgaben gegeben hat. Die Aufgabe vor Augen zu haben, um sie auszuführen und
nicht um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. So zu denken, wir dürfen denken,
wir dürfen ein Bewusstsein haben, der hat mir eine Aufgabe gegeben, wir sollen darüber
nachdenken, aber das soll eben nicht dazu führen, dass die Aufgabe zu unserem Mittelpunkt
wird, sondern dass, Römer 12 Vers 1 und 2, Gott und sein Wille im Mittelpunkt unseres
Herzens steht. Das heißt, wenn wir besonnen sind, dann überlegen wir auch unter Gebet,
was ist der Wille Gottes jetzt für meine Aufgabe, für die Ausführung dieses Dienstes,
der Gnade, die der Herr mir gegeben, anvertraut hat. Besonnen, wie Gott einem jeden das Maß (00:02:05)
des Glaubens zugeteilt hat. Maß des Glaubens. Hier geht es nicht um den Glauben, natürlich
nicht um den rettenden Glauben. Hier geht es auch nicht um ein allgemeines Glaubensvertrauen,
sondern hier geht es um ein Maß des Glaubens im Blick auf meinen Dienst. Es gab einen, ich
spreche jetzt natürlich nicht von dem Herrn Jesus, der ist der Herr über allem, auch
als Diener war er letztlich der Herr trotzdem über allem, sondern ich spreche über Paulus.
Es gab einen Diener, der einen nahezu umfassenden Auftrag, einen nahezu umfassenden Dienst hatte.
Er war Apostel, er war Prophet, er war Evangelist, er war Hirte, er war Lehrer, er war eigentlich
in dieser Hinsicht praktisch alle Gnade gab. Er konnte in Sprachen reden, er hat Wunder
getan. Also alles, was wir finden in Römer 12, in Epheser 4 und auch hier in Römer 12,
Erste Kontakte 12, Römer 12 und Epheser 4, alles das, was wir dort finden, war eigentlich
bei Paulus vereint. Aber damit ist er so nahezu der Einzige gewesen. Timotheus hatte noch, (00:03:02)
auch wenn er kein Apostel war, das fehlte ihm also, hatte dann eine wahrscheinlich sehr
annähernd umfangreiche Aufgabe wie Paulus. Aber bei uns ist das nicht so. Wir haben ein
Maß bekommen. Und wie jemand gesagt hat, wenn wir über dieses Maß hinaus gehen, dann
führt das nicht nur dazu, dass der Teil, wo wir zu weit gehen, zum Schaden ist, zum
Schaden für andere, weil Gott mir dieser Auftrag nicht gegeben hat, zum Schaden für
mich, weil ich selber missachtet werde, zum Schaden für das Werk des Herrn, sondern auch
alles andere, was ich tue, kommt in Mitleidenschaft. Und deshalb müssen wir einfach erkennen,
dass Gott uns ein Maß gegeben hat und zwar ist jeder eingeschränkt. Wir sind sowohl,
was die Aufgabenvielfalt betrifft, eingeschränkt, was die Gnade für alle möglichen Aufgaben
betrifft, als auch was den Umfang, auch den regionalen Umfang unseres Dienstes hat, sind
wir eingeschränkt. Und wenn man dieses Maß, diese Beschränkung nicht erkennt, dann wird
man zum Schaden sein. Dann wird man eben nicht wohlgefällig und vollkommen sein in dem Erkennen (00:04:03)
und Verwirklichen des Willens Gottes, sondern das Gegenteil wird der Fall sein, dann wird
man Schaden anrichten, dann ist man nicht zum Wohlgefallen, dann ist man nicht zur Freude
des Herrn Gottes und dann ist das eben auch alles andere als gut, sondern ist schädlich
und schade sogar. Lass uns das bedenken. Wenn der Herr mir einen Lehrdienst gegeben hat,
dann hat er mir bei weitem keinen evangelistischen Dienst gegeben. Das heißt nicht, dass wir
nicht mal ein Wort des Evangeliums auch sagen können, aber dass wir uns nicht einmischen
in den Dienst, den die Evangelisten tun. Wir sollen alle Zeugen sein, aber wir sind eben
bei weitem nicht alle Evangelisten. Wenn der Herr mir keinen Auftrag in den Missionen
gegeben hat, dann kann ich natürlich in die Mission gehen, aber dann werde ich zum Schaden
sein und das wird keinen Nutzen haben. Umgekehrt, wenn der Herr mir einen Missionsdienst gegeben
hat, dann habe ich nicht zugleich dann einen Lehrdienst und einen Hirtendienst an anderer
Stelle, sondern hat der Herr mir die Aufgabe in der Mission gegeben. Oder wenn der Herr
mir eine Aufgabe gegeben hat, sagen wir für meine Region, dann hat er mir nicht automatisch (00:05:03)
eine Aufgabe für ganz Deutschland gegeben. Oder wenn er mir eine Aufgabe in einem anderen
Land gegeben hat, dann hat er mir eben nicht die Aufgabe auch in Deutschland gegeben. Natürlich
ist der Herr souverän. Er kann weitere Arbeitsfelder und schmalere Arbeitsfelder geben. Aber lasst
uns besonnen sein. Lasst uns nicht denken, wir haben einen universalen Auftrag. Das haben
wir in aller Regel nicht. Selbst die Gnadengaben, die nicht beschränkt sind, und das sind sie
nicht auf einen bestimmten Ort, das heißt bei weitem nicht, dass sie damit in jeder
Hinsicht universal von dem Herrn gedacht sind. Lasst uns das wirklich bedenken, dass es da
ein gewisses Maß gibt. Wenn einer Evangelist ist und meint, ich muss mich an Lehrkonferenzen
auch beteiligen, dann ist das oft zum Schaden. Nicht, dass sich so jemand das überhaupt nicht
tun könnte. Da könnte ja ein evangelistisches Thema sein oder ein Thema, wo es um bestimmte
Hilfestellungen geht, auch die gute Botschaft weiter zu sagen. Wunderbar, da freuen wir
uns über so jemanden, der dazu beiträgt. Aber wenn er Evangelist ist, dann ist es eben (00:06:06)
einfach weder seine Fähigkeit, noch ist das das, was er anderen dann irgendwie weitergeben
kann und dann ist das zum Schaden. Und das führt eben, wie ich eingangs sagte schon,
auch dazu, dass leider sogar seine Aufgabe als Evangelist, sein Dienst als Evangelist
Schaden erleidet, weil man sagt, der kennt überhaupt kein Maß. So kann ich zum Schaden
sein. Da gibt es jemanden, der eine Aufgabe hat, am Ort die Gläubigen zu belehren, ihnen
weiterzuhelfen. Das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann auch an Regionalkonferenzen
oder landesweiten Konferenzen eine Aufgabe habe. Und da merkt man, dass wenn so jemand
sehr zum Nutzen sein kann, am Ort oder vielleicht auch in persönlichen Vorträgen, aber wenn
er einfach nicht die Fähigkeit hat oder nicht die Aufgabe hat, eben nicht die Gnade übertragen
bekommen hat, das auch an größeren Konferenzen zu tun, wenn er das dann tut, dann ist das
eben bedauerlich, weil damit auch sein restlicher Dienst in Mitleidenschaft kommt. Nein, Gott (00:07:05)
hat jedem ein Maß zugezahlt und wir erkennen dieses Maß. Deshalb brauchen wir einander.
Das ist der Leib Christi, das ist die Versammlung Gottes, die Gemeinde Gottes, dass wir einander
eine Hilfe sind, nicht über dieses Maß hinaus zu gehen. Und dann ist natürlich die Frage,
nehme ich so etwas auch an? Wenn ich merke, die Leute, ich nehme jetzt mal das Beispiel
einer Konferenz, die laufen alle raus, die nutzen eigentlich meinen Beitrag dazu, um
die Toiletten aufzusuchen, dann sollte ich mich fragen, was ist hier los? Wenn ich überhaupt
keine Resonanz bekomme, dann sollte ich mich fragen, bin ich vielleicht über meinen Maß
hinausgegangen? Das muss nicht so sein, wenn ich keine Resonanz bekomme. Noah hat auch
keine Resonanz auf seine Predigt der Gerechtigkeit bekommen und trotzdem war das, was er getan
hat, richtig. Aber lasst uns zuhören, was andere uns sagen, lasst uns einander eine
Hilfe geben, lasst uns den Mut haben, jemandem auch etwas zu sagen, wenn er das nicht annehmen
möchte. Wenn er das nicht annimmt, ist das seine Sache, dann muss er selber damit mit
seiner Verantwortung klarkommen. Also wir sollen besonnen sein, wie Gott einem jeden (00:08:03)
das Maß des Glaubens zugeteilt hat und danach unser Leben führen, danach unseren Dienst
tun, nicht über dieses Maß hinausgehen, dann sind wir wertvolle Instrumente, die wirklich
das tun, was wohlgefällig ist, was gut ist, sogar vollkommen ist. Wir wollen uns gegenseitig
ermuntern, unseren Dienst zu tun, aber in dem Umfang, in dem Maß, wie der Herr uns
diesen Dienst übertragen hat.