Am: Mo, 29. August 2022
Auch als Gläubige stehen wir in Gefahr, Böses mit Bösem zu vergelten. Denn unser Fleisch, die sündige, alte Natur, ist noch immer vorhanden und möchte sich rächen. Das aber möchte der Herr gerade nicht. Zudem ist es sein Wille, dass wir ein Leben führen, das auch von ungläubigen Menschen als gut beschrieben werden kann.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Vergeltet niemand Böses mit Bösem.
Das ist der 19.
Punkt in dieser Reihe, die von den Versen 9 bis 21 in Römer 12 uns eine ganze Anzahl
christlicher Tugenden zeigt, die wir als Gläubige, die wir den Herrn Jesus als Retter angenommen
haben, die gerechtfertigt sind, die wissen, dass das Evangelium der Herrlichkeit Gottes,
das Evangelium des Apostels Paulus, das Evangelium, was uns das Heil in Christus brachte, wirklich
unser Besitz ist und die wir auf dieser Grundlage unser praktisches Glaubensleben führen sollen.
Es ist ja nicht von ungefähr, dass in Römer 1 bis 8 der Apostel Paulus erst das Evangelium
in seinen vielfältigen Auswirkungen zeigt, um nach einem Zwischenteil dann ab Kapitel
12 uns zu zeigen, wie wir das praktisch verwirklichen als solche, die dieses Evangelium geglaubt
haben.
Einige dieser Punkte, die wir betrachtet haben, sind natürlich auch für alttestamentlich
Gläubige schon wahr gewesen.
Wir haben gesehen, dass man segnen und nicht verfluchen soll und dass das auch jemand wie (00:01:03)
David schon längst gesehen, gekannt und auch verwirklicht hat.
Und trotzdem werden sie hier diese Punkte als ein Ergebnis des neuen Lebens, als ein
Ergebnis der Rechtfertigung, der Annahme von Jesus Christus als Retter und Herr deutlich
gemacht.
So auch dieses vergeltet niemand Böses mit Bösem.
Wir erleben das immer wieder, dass uns Böses getan wird.
In Deutschland sind wir viel besser dran in gewisser Hinsicht oder sollte man sagen
schlechter dran als Gläubige in anderen Gegenden, die eigentlich ständig unter Druck, ständig
verworfen, ständig verachtet, gehasst werden und sogar brutal behandelt werden.
Wir wissen das von einigen Ländern und ich meine damit nicht nur Nordkorea, ich meine
nicht nur China und solche Länder, auch islamistische Länder, wo Christen wirklich um ihr Leben
fürchten müssen.
Aber auch in vielen anderen Ländern ist es so, dass die Gläubigen wirklich verfolgt (00:02:01)
werden, dass sie nicht ein Leben in Frieden, ein Leben in Ruhe, äußerer Ruhe führen
können, sondern wo ihnen ständig Böses getan wird.
Und da sagt der Apostel Paulus, da sagt der Geist Gottes ihnen, vergeltet niemand Böses
mit Bösem, sondern wenn jemand Böse auf dich zukommt, dann um mit den Worten von Vers
14 zu sprechen, dann segnet.
Segnet die euch verfolgen.
Unser Fleisch, das wir noch an uns haben und wir haben das in diesem Brief ganz deutlich
auch Römer 6 und Römer 7, da ist noch diese sündige Natur, diese alte Natur in uns, die
Macht besitzt und die Macht über unser Leben haben möchte und die möchte, dass wenn uns
jemand Böses tut, wir dann mit einem Zorn gegen ihn handeln, gegen ihn sprechen und
damit gerade nicht Christus verherrlichen, gerade damit nicht Gott die Ehre geben, sondern
zeigen, dass dieses Böse auch in uns noch vorhanden ist.
Ja, ein Gläubiger kann schlimme Dinge tun, sogar schlimmere Dinge als ein Ungläubiger, (00:03:03)
weil dieses Fleisch nichts Gutes in sich hat, weil diese alte Natur eine solche Macht ist,
dass sie uns auch als Gläubiger, als Christen noch beherrschen kann, also nicht einfach
eine Sünde ist irgendwo in unserem Körper, sondern wirklich ein Machtpotenzial besitzt
in sich selbst, eine Natur ist eben eine Kraftquelle des Bösen und da ist es so leicht,
dass wir Böses auf Böses setzen, dass wenn uns jemand provoziert, wir ihn zurück provozieren
oder noch stärker.
Wir kennen das vom Fußballspielen, es ist schon schlimm, jemanden zu faulen, richtig
zu faulen, aber es ist noch schlimmer, wenn man dann zurückschlägt und das hat dann
oft eine rote Karte zur Folge und das ist tatsächlich so, dass wir als solche, die wissen,
dass etwas Böses ist, dann mit Bösem zurückzuschlagen, nicht nach den Gedanken des Herrn handeln.
Nein, vergeltet niemand Böses mit Bösem.
Lasst uns das immer wieder neu uns vor das Herz halten, wenn uns jemand Böses tut, dann
einen Schritt zurück zu gehen innerlich und zu sagen, Herr, ich möchte jetzt Gutes erweisen, (00:04:03)
ich möchte jedenfalls nichts Böses erweisen, sondern möchte das Dir übergeben, wie Petrus
das sagt, der gerecht richtet.
Lasst uns wirklich ganz bewusst, denn die größte Gefahr ist, wenn uns Böses ad hoc
geschieht, dann lasst uns das bewusst dem Herrn übergeben, lasst uns bewusst auch äußerlich,
jedenfalls innerlich die Hände falten und sagen, Herr, ich möchte nicht mit Fleisch
auf Fleisch reagieren, sondern möchte Dir die Ehre geben, so wie der Herr Jesus.
Wie oft ist ihm Böses erwiesen worden und nie hat er zurückgeschlagen, nie hat er im
Zorn, in menschlichem Zorn dann gehandelt, sondern in Sanftmut, ja, er hat manchmal in
klaren Worten nach den Gedanken Gottes geantwortet, aber nie in einer fleischlichen Weise.
Vergeltet niemand Böses mit Bösem.
Seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen.
Das Wort, das hier für ehrbar steht, wird sonst auch mit gut, mit recht übersetzt.
Wir sollen das tun vor den Menschen, was recht ist, was nach Gottes Gedanken recht ist, aber
hier eben auch, was ehrbar ist vor allen Menschen, was im Allgemeinen auch von ihnen als etwas (00:05:06)
Richtiges, als etwas Gutes, als etwas Normales angesehen wird.
Lasst uns bedenken, dass die Menschen uns sehen und hier sind ganz allgemein Menschen
gemeint, also besonders auch Ungläubige, die an unserem Lebenswandel erkennen können,
ob wir als Christen leben oder nicht.
Ist es nicht so, dass oft Ungläubige uns sagen müssen, das hätte ich aber nicht von
Dir gedacht, so hätte ich Dich aber nicht eingeschätzt.
Nun, manchmal sagen sie das ganz zu Unrecht, da müssen wir sagen, doch, das war richtig,
auch wenn sie es nicht für richtig gehalten haben, das war konsequent, aber wie oft müssen
wir auch zugeben, das war alles andere als konsequent, das war alles andere als christlich.
Wir sollen das tun, was ehrbar ist vor allen Menschen, wir sollen darauf bedacht sein,
wir sollen, wenn eben möglich, auch in dieser Hinsicht den Menschen ein Zeugnis sein, um
es ihnen leichter zu machen, das Evangelium anzunehmen.
Bedenken wir in unserem Verhalten als Eheleute, dass die Menschen aus dieser Welt uns zuschauen, (00:06:01)
uns zuhören, bedenken wir als Familien auch unsere Kinder, die heranwachsen, seid ihr
solche Jugendliche, die wirklich bedenken, was ehrbar ist vor den Menschen, in dem, wie
ihr euch miteinander verhaltet, was ihr für Wortwahl benutzt, was ihr für Musik euch
anhört, wohin ihr geht, wie ist das mit so einem Fußballstadion, wie ist das mit einem
Musikkonzert.
Können die Menschen da sagen, bei dem, was wir tun, das ist ehrbar, das ist etwas, was
nicht anstößig ist, was auch nach menschlichen Empfindungen so etwas ist, wo ein Ungläubiger
nicht sagt, also das ist ja völlig im Widerspruch zu dem christlichen Bekenntnis.
Solch eine Musik, solch ein Lärm, solch ein Verhalten, solch eine Wortwahl, solch ein
Miteinander, das ist irgendwie nicht christlich.
Ehrbar, wir haben ein feines Empfinden dafür, was ehrbar ist für uns und wir sollten ein
feines Empfinden haben, entwickeln oder bewahren, was gut ist, was recht ist, was (00:07:02)
ehrbar ist vor Menschen, vor allen Menschen.
Lasst uns einen sehr weiten Blick haben und nicht nur die vor Augen haben, von denen wir
sagen, ja, das sind auch vernünftige Leute, vor allen Menschen.
Wir können es nicht allen Menschen recht machen, aber wir können so verhalten, dass
möglichst alle Menschen sagen, das ist wirklich ein Christ, so lebt ein Christ, so würde
ein Christ sich verhalten.
So haben wir wirklich ein Lebensprogramm, uns christlich zu verhalten in Übereinstimmung
mit der Berufung, mit der wir berufen worden sind, in Übereinstimmung mit dem Leben, das
uns geschenkt worden ist, in Übereinstimmung mit der gerechtfertigten Stellung, in der
wir sind.
Dazu wünsche ich dir Freude und auch Kraft von oben.