Der leidende Knecht (17) - Jesaja 53,10.11 (2)

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Der Herr Jesus hat das Sühnungswerk vollbracht. Er hat das Schuldopfer gestellt. Nun folgen in Vers 10 und 11 vier Ergebnisse, die dieses Werk mit sich bringt.

Seine Seele

In der letzten Strophe wird dreimal von der Seele des Messias gesprochen (V10.11.12). In den ersten vier Strophen blieb sie unerwähnt. Doch nun stellt der Prophet sie vor unsere Blicke.

Unter dem Ausdruck „Seele“ ist wohl die ganze innere Persönlichkeit des Messias zu verstehen, die durch Reinheit und Heiligkeit gekennzeichnet ist. Wenn wir das mit dem Gedanken des Schuldopfers verbinden und dabei bedenken, dass Er in seinem Opfer die Sünden der Vielen trug, lässt das erkennen, wie sehr Er innerlich gelitten haben muss, als seine Seele das Schuldopfer stellte.

Das Schuldopfer

Das Schuldopfer wird in 3. Mose 5 vorgestellt für den Fall, dass Sünden unter dem Volk Israel vorkamen (3. Mo 5,6). In Jesaja 53 sind im unmittelbaren Sinn darunter die Sünden des zukünftigen gläubigen Überrests zu verstehen. Im weiteren Sinn hat Er aber auch die Sünden aller, die zu jeder Zeit an Ihn glauben würden, auf sich genommen. Diese Sünden hat Er nicht nur an seinem Leib getragen, sondern auch in seiner Seele, mit der Er das Schuldopfer stellte.

Vier Ergebnisse des Werkes Christi

1. Er wird Samen sehen

Same bedeutet in der Heiligen Schrift oft „Nachkommenschaft“. Wenn Er Samen sehen wird, bedeutet das nichts anderes, als das Er eine Nachkommenschaft besitzen wird – in geistlicher Hinsicht.

In der direkten Bedeutung dieses Verses wird der Same der zukünftige gläubige Überrest sein (Ps 22,31).

Letztendlich gehören aber alle diejenigen dazu, die sein vollkommenes Opfer im Glauben angenommen haben.

2. Er wird seine Tage verlängern

Mit etwa 33 Jahren hatte der Herr Jesus sein Leben in den Tod gegeben. Er war nicht sehr alt. Das geschah in der Hälfte seiner Tage (Ps 102,25a). Da hatte Gott Ihn gleichsam weggenommen.

In diesem Zustand des Todes ist Er allerdings nicht geblieben. Denn Gott hatte nicht zugelassen, dass sein Frommer Verwesung sehe (Ps 16,10; Apg 2,24-27). Er ist auferstanden. Als Auferstandener wird Gott seine Tage verlängern. Denn nun lebt Er von Ewigkeit zu Ewigkeit. „Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre“ und „du aber ist derselbe, und deine Jahre enden nicht“ (Ps 102,25b.28), schreibt der Psalmist. So ist Er aus den Toten auferstanden um ewig zu leben (Ps 21,5).

3. Das Wohlgefallen des Herrn wird in seiner Hand gedeihen.

Alles, was Gott in die Hand des ersten Menschen legte, wurde verdorben. Beim Herrn Jesus, dem zweiten Mensch, wird alles das, was Gott in seine Hand legt, gedeihen. Er wird das Wohlgefallen Gottes, d.h. den Willen Gottes, vollkommen verwirklichen. Das bezieht sich in erster Linie auf die Zeit im 1000 jährigen Reich.

Letztendlich hat der Vater alles in die Hände seines Sohnes gelegt (Mt 11,27; Joh 13,3). Auch die zukünftige Herrschaft, die Er einmal im Himmel und auf der Erde antreten wird, liegt in seiner Hand (Eph 1,10). Er wird alles zur Freude Gottes vollenden.

4. Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen.

Nun weist der Prophet Jesaja wieder auf die Seele Jesu hin. Diesmal verbindet er sie unmittelbar mit Mühsal. Es war die Mühsal von Golgatha, wo der Messias beladen mit den Sünden der Vielen und zur Sünde gemacht im Verlassensein von Gott litt (1. Pet 2,24; 2. Kor 5,21; Ps 22,2). Doch diese Mühsal ist vorüber. Das Werk ist vollbracht (vgl. Joh 19,30; Heb 9,12; 10,14).

Nun darf Er von der Mühsal seiner Seele Frucht sehen. Es gab eine Zeit der Leiden, in der das Weizenkorn in die Erde fiel und starb (Joh 12,24). Doch jetzt ist die Zeit der Frucht.

Unter dem Blickwinkel des Alten Testaments werden zu dieser Frucht die zukünftigen Erlösten aus dem Volk der Juden und aus den Nationen gehören (Jes 49,6), die in das 1000 jährige Reich einziehen werden.

Darüber hinaus gehören auch die Gläubigen der Gnadenzeit zu seiner Frucht. Sie stellen eine gewisse Erstlingsfrucht dar (Jak 1,18).

Welche Frucht es auch sein mag, alle im Glauben gestorbenen sind das Ergebnis der Mühsal seiner Seele, an der Er sich sättigen wird.

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