Im letzten Vers dieser vierten und letzten großen Messias-Weissagung des Propheten Jesaja werden zwei große Tatsachen dargestellt. Im ersten Teil von Vers 12 wird gezeigt, dass Gott das Werk seines Sohnes nicht unbeantwortet lässt. Im zweiten Teil dieses Verses blickt Gott noch einmal nach Golgatha zurück – und wir mit Ihm –, wo der Messias litt und starb, um die Sünden vieler zu sühnen.
Der Messias gibt sich hin – Die Antwort Gottes
Der Vers beginnt mit dem Wort „darum“. Damit nimmt er Bezug auf das zuvor Gesagte. Dort stand das Werk von Golgatha vor uns (V. 11), das Gott nicht unbeantwortet lässt. So bekommt der Sohn zwei Verheißung gemacht:
- Er bekommt Anteil an den Vielen.
- Mit Gewaltigen wird Er die Beute teilen.
Die erste Verheißung – Anteil an den Vielen
Gottes erste Antwort auf das Werk seines Sohnes besteht in der Zusage einer Gabe. Gott gibt Ihm etwas. Es ist der Anteil an „den Vielen“. Da die Weissagungen des Alten Testaments nicht über das Volk Israel und die Nationen und nicht über die Zeit des Tausendjährigen Reiches hinausgehen, sind unter „den Vielen“ in erster Linie die gläubigen Juden des zukünftigen Überrests zu verstehen. Im weiteren Sinn dürfen darüber hinaus auch die nach der Entrückung der Versammlung zum Glauben kommenden Nationen gesehen werden, die ebenfalls ins Tausendjährigen Reich eingehen und darin leben werden.
An diesem künftigen Überrest wird der Herr Jesus während der Zeit des Tausendjährigen Reiches ein rechtmäßigen Anteil haben und ein Anrecht an sie besitzen. Dieses Anrecht hat Er sich durch das Sühnungswerk erworben.
Allerdings können „die Vielen“ auch auf uns angewendet werden. Auch an uns hat der Herr Jesus durch sein Werk ein Anrecht erworben. Dennoch sind wir, die Gläubigen der Gnadenzeit, die die Versammlung bilden, nicht Gegenstand der Weissagungen des Alten Testaments.
Die zweite Verheißung – Die Beute wird geteilt
Die zweite Antwort auf das Werk des Sohnes Gottes besteht darin, dass Er mit „Gewaltigen“ „die Beute“ teilen wird. Diese „Gewaltigen“ sind im Grunde genommen „die Vielen“. Darunter ist in erster Linie wieder der künftige gläubige Überrest des Volkes Israels zu verstehen. Die Beute umfasst die ganze Schöpfung, das Erbe.
Wenn der Herr Jesus im Tausendjährigen Reich über die Schöpfung herrschen wird (Ps 8,7), wird Er diese Herrschaft nicht alleine antreten. Er wird mit den Gewaltigen die Beute teilen, sodass Er zusammen mit dem zukünftigen Überrest die Herrschaft antreten wird (vgl. 1. Sam 30,26; 1. Mo 49,27). Sie werden in Psalm 16,3 die „Herrlichen“ genannt.
Doch letztlich wird der Herr Jesus die Herrschaft nicht nur mit dem jüdischen Überrest übernehmen und zusammen mit Ihnen herrschen, sondern mit allen, die an der ersten Auferstehung teilhaben werden (Off 20,4-6). Dazu zählen auch die Gläubigen aus der Zeit des Alten Testaments. In Daniel 7,18 werden sie die „Heiligen der höchsten Örter“ genannt. Auch sie werden das Reich empfangen und besitzen.
Diese Verheißungen sind für den Messias eine Belohung. Er bekommt sie, weil Er auf Golgatha das große und schwere Sühnungswerk vollbracht und sein Leben in den Tod ausgeschüttet hat (Jes 53,12b).
Quelle: bibelpraxis.de/a6091.html
Artikelreihe: Der leidende Knecht
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