Henoch – ein Vorfahre Jesu (FMN)

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Eine besondere Auszeichnung liegt darin, dass Henoch ein Vorfahre Jesu Christi sein durfte. Natürlich finden wir in den Geschlechtsregistern Jesu auch manche bösen Könige. Dort werden Personen erwähnt, die gottlos gelebt haben. Sie stehen sozusagen nur „historisch“ in diesem Stammbaum. Ganz anders Henoch. Er verwirklichte einen Lebensstil, der sich von dem der meisten Menschen grundlegend unterschied. Bei ihm können wir das Aufnehmen in die Stammtafel unseres Herrn durchaus als Auszeichnung verstehen.

Schon in 1. Chronika 1 wird Henoch in einem Stammbaum erwähnt. Dort beginnt der Geist Gottes bei Adam und führt über Henoch, den siebten, zunächst bis zu Noah und Sem. Dann führt der Schreiber diese Reihe bis auf David weiter (1. Chr 2,15). Auch er ist ein Siebter1, wie Henoch (Jud 14) ...

Lukas 3 ist neben 1. Chronika 1 die einzige Stelle, in der Henoch über die drei ausführlicheren Beschreibungen von 1. Mose 5, Hebräer 11 und Judasbrief hinaus erwähnt wird. Dort steht dieser Glaubensmann an der achtletzten Position einer Aufzählung, die mit Jesus, unserem Herrn, beginnt (V. 23-38).

Dieser Stammbaum scheint über Maria, die Mutter Jesu, zurückgeführt zu werden bis auf Adam. Hier ist es nicht Salomo, der zehnte Sohn Davids, sondern Nathan, wahrscheinlich sein neunter Sohn (1. Chr 3,5), über den die Abstammungslinie verläuft.

Sie geht schließlich zurück bis zu Adam, und dann sogar bis zu Gott (Lk 3,38). Einerseits wird deutlich, dass der Herr Jesus tatsächlich Mensch war. Diese Linie im Lukasevangelium zeigt, dass Er als Sohn von Maria als Mensch geboren worden war. „Man meinte“ zwar, dass Er „ein Sohn Josephs“ war. Das aber war Er nur vor dem Gesetz, wie Matthäus zeigt (Mt 1,16). Offenbar adoptierte Joseph den Sohn der Maria (Mt 1,18-25), denn dieser wurde nicht von ihm gezeugt (Joh 1,1.14; Mte 1,20; Lk 1,35). Nein, Jesus war mehr als das. Er war vollkommen Mensch und zugleich Sohn Gottes. Auch deshalb wird sein Geschlecht in Lukas 3 bis auf Gott zurückgeführt: „des Gottes“!

Zurück zu Henoch: Gott adelt diesen Mann, indem Er ihn in diesem Geschlechtsregister nennt. Natürlich war er biologisch und historisch ein Vorfahre Jesu. Aber beim „Klang“ des Namens „Henoch“ wird dem Bibelleser die besondere Lebensgeschichte Henochs vor Augen gemalt. Auch wenn er wie alle anderen Menschen (bis auf den Herrn) als Sünder geboren wurde, unterschied er sich von den meisten. So hat Gott große Freude, seinen Christus mit diesem Glaubensmann zu verbinden.

Wenn du seine Geschichte liest, motiviert dich das, Ihn im Glaubensvertrauen, in seiner Hingabe und Treue nachzuahmen? Wenn du das tust, gehörst du als bekehrter Mensch zwar nicht zu den Vorfahren Jesu, aber Gott nimmt dich sozusagen in die Liste der Nachfahren des Herrn auf. Er verbindet alle, die sich bekehren, mit seinem Sohn. Mit Ihm sind wir nämlich als Erlöste untrennbar verbunden. Gut, wenn das nicht nur der Stellung nach auf uns zutrifft, sondern auch in unserem Leben zu sehen ist. Er ist es wert!

Folge mir nach – Heft 1/2024

Fußnoten

  • 1 … obwohl er historisch Isais achter Sohn war (vgl. 1. Sam 16,10.11).
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