Henoch – bekehrt durch ein besonderes Ereignis (FMN)

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Nicht bei jedem Gläubigen in Gottes Wort erfahren wir, was ihn zur Umkehr gebracht hat. Auch Henochs Bekehrungsgeschichte kennen wir nicht. Aber Gott offenbart uns, was der Anlass zu seiner Umkehr war.

In 1. Mose 5 lesen wir: „Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Methusalah. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter“ (V. 21.22).

Henoch – wie seine Zeitgenossen

65 Jahre lebte Henoch wie seine Mitmenschen (Schul-, Studien-, Arbeitskollegen, Nachbarn). Er lebte offenbar ohne Gott und verfolgte seine eigenen Interessen. Worin diese bestanden, sagt uns Mose nicht. Aber dann passierte etwas Besonderes in seinem Leben. Gott segnete ihn und seine Frau, deren Namen wir nicht kennen, im Anschluss an die Eheschließung mit einem Sohn. Und das veränderte anscheinend sein Leben von heute auf morgen.

Bis heute ist der Mensch nicht in der Lage, wirklich Leben hervorzubringen. Egal, ob zufällig oder gesteuert. Wissenschaftler mögen es zwar schaffen, Zellen sich teilen und vermehren zu lassen. Aber Leben, tierisches (seelisches) oder menschliches (geistiges) Leben, hat noch kein einziger Mensch hervorbringen können. Davon träumt der Mensch bis heute. Aber Gott hat sich dieses Recht vorbehalten.

Neues Leben führt zu neuem Leben

Ob es die Geburt seines Sohnes war, die Henoch so überwältigte? Gott sagt es uns nicht im Einzelnen. Es war aber der Anlass für die Umkehr im Leben Henochs. Er zeugte ein Kind und Gott schenkte ihm und seiner Frau einen Sohn. Dass durch die Vereinigung von Samen- und Eizelle auf einmal neues Leben entsteht, ist erstaunlich. Es ist schlicht ein Wunder! Und mit diesem Zeitpunkt, in dem neues (irdisches) Leben in die Familie Henochs kam, schenkte Gott ihm in einem viel höheren Sinn neues Leben: göttliches Leben. Der Herr Jesus nennt das neue Geburt. Was die Verantwortung von Henoch betrifft, kann man sagen: Nun hatte er sich bekehrt.

Anscheinend setzte sich Henoch mit dem Schöpfer-Gott auseinander, als er einen Sohn geschenkt bekam. Es ist hochinteressant, dass der Apostel Paulus, der in Römer 5 so ausführlich und eindringlich von Sünde und Tod spricht, in demselben Brief etwas über die überragende Bedeutung der Schöpfung für den Menschen schreibt. Er tut das in negativer Hinsicht, das heißt, indem er deutlich macht, dass der Mensch sich von dem Schöpfer-Gott weggewendet hat und daher nach und nach in Unmoral und Götzendienst versunken ist.

„Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart – denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden –, damit sie ohne Entschuldigung seien, weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde“ (Röm 1,18-21).

Gott ist sichtbar!

Gott hat sich in seiner Schöpfung offenbart. Gott konnte und kann man erkennen, und zwar sowohl in der materiellen Schöpfung (z.B. in der Sternen- und in der Pflanzenwelt) als auch in den Lebewesen, den Tieren und besonders im Menschen. Schau dir einmal das gewaltige Sternenmeer an. Das soll von selbst entstanden sein? Sieh dir die Komplexität eines Tieres an, wo alles aufeinander abgestimmt ist im Organismus: Das führt zum Schöpfer! Oder nimm allein das Gehirn eines Menschen: Wenn da nicht „von Anfang an“ alles zusammen vorhanden gewesen wäre, gäbe es weder Gehirn noch diese gewaltigen Funktionalitäten. Dahinter muss ein Schöpfer stehen! Leben auf der Erde gäbe es nicht, wenn die Gestirne nicht von Beginn an in einem wunderbaren Kreislauf zusammengepasst hätten. Dann wäre diese Erde entweder verbrannt oder ein einziges Eisfeld gewesen.

Aber von Kain an hat der Mensch Gott als Schöpfer abgelehnt. Er hat Gott den Rücken zugekehrt, sich von Gott weggewandt. Gottes Urteil und Gericht darüber war, das Herz des Menschen zu verfinstern (Röm 1,18 ff.).

Bei Henoch jedoch war das anders. Er bekam einen Sohn und erkannte dadurch anscheinend etwas von der Größe, der Weisheit und der Herrlichkeit Gottes. Offenbar führte ihn das dazu, sich zu bekehren. Vielleicht erkannte er etwas von seiner Kleinheit im Vergleich zur Größe Gottes. Er sah, dass er ein Sünder vor diesem großen Gott war. Jedenfalls bekehrte er sich. Denn von diesem Augenblick an führte er sein Leben mit Gott.

Anlässe für die Bekehrung

Meine Erfahrung ist, dass wir wie Henoch oft einen Anlass für unsere Bekehrung nötig haben. Bei mir war es nicht das Leben, sondern der Tod eines Menschen, der mich dazu gebracht hat, mich zu bekehren. Als mein Vater starb (heimging), löste das bei mir die Frage aus: Wo ist er jetzt? Werde ich ihn wiedersehen?

Bei Kindern ist es manchmal eine besondere Sünde und das Bewusstsein, etwas besonders Schlimmes getan zu haben, was sie sich bekehren lässt. Dann bekennen sie ihre Sünden und nehmen Jesus als Retter an.

Es ist nicht wichtig, was konkret für dich der Auslöser sein mag. Entscheidend ist aber, dass du dich bekehrst. Henoch hat das getan und sein Leben daraufhin grundlegend geändert.

Folge mir nach – Heft 10/2022

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Artikelreihe: Henoch - der Mann Gottes

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