Jesus Christus – vollkommen sündlos (FMN)

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Seine Herkunft und Zeugung

Der Sohn Gottes war von Ewigkeit her im Schoß des Vaters - im Himmel. Diesen Platz hat Er nie verlassen (Joh 1,18). Dennoch wurde Er vom Himmel gesandt, um Mensch zu werden und auf der Erde zu leben. „Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz" (Gal 4,4). Diese Geburt geschah durch die Jungfrau Maria (Jes 7,14; Mt 1,23; Lk 1,27). Diese Jungfrauengeburt war von entscheidender Bedeutung und war zugleich ein Wunder. Denn eine Jungfrau kann natürlicherweise nicht schwanger werden.

Wie konnte Maria dennoch schwanger sein, wenn Joseph keinen geschlechtlichen Verkehr mit ihr hatte? Hier betreten wir heiligen Boden. Der Heilige Geist war der Ursprung des Kindes und göttliche Kraft hatte Maria überschattet (Mt 1,20; Lk 1,35). Damit besaß der Mensch Jesus Christus keinen menschlichen Ursprung, sondern einen göttlichen. „Darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden" (Lk 1,35).

Die göttliche Herkunft durch den Heiligen Geist ist also das erste Kennzeichen dafür, dass Jesus keine Sünde in sich hatte. Er war kein natürlicher Nachkomme Adams, der durch die Sünde infiziert war, sondern der letzte Adam, der zweite Mensch vom Himmel (1. Kor 15,45.47). Damit unterschied Er sich in Bezug auf seine Herkunft von allen anderen Menschen.

Auch die Tatsache, dass Gott Maria benutzte, die die Sünde in sich hatte, tastete nicht die Heiligkeit des Sohnes Gottes an. Maria war sozusagen ein „Kanal", durch den Jesus Christus als Mensch geboren werden konnte, ohne dass Er dadurch von der Sünde angetastet worden wäre. Die Heiligkeit Gottes ist eben „unantastbar".

Zeugnisse der Bibel über seine Vollkommenheit

In der Bibel gibt es drei fundamentale Stellen, die uns die Sündlosigkeit des Herrn Jesus vorstellen. Diese drei Stellen sind von unterschiedlichen Schreibern verfasst worden. Gott benutzte sie, um uns diese Wahrheit zu offenbaren. Neben diesen drei fundamentalen Stellen finden wir auch noch Zeugnisse der Menschen über seine Schuldlosigkeit und Gerechtigkeit.

1.) „Und Sünde ist nicht in ihm" (1. Joh 3,5).

Dieses Zeugnis stammt von Johannes. Er teilt uns mit, dass Sünde nicht im Herrn Jesus ist. Mit Sünde meint Johannes nicht die Tatsünden, sondern die Sünde als solche - die sündige Natur. Diese Sünde (Erbsünde), die von Adam an alle Menschen in sich haben, hat der Herr Jesus nie in sich gehabt. Das ist wichtig festzuhalten. Denn leider gibt es heute Stimmen, die behaupten, dass Jesus Christus zwar nie gesündigt habe, Er es aber vom Grundsatz her hätte tun können. Doch das ist nicht möglich, weil Er die sündige Natur gar nicht in sich hatte. Er war vollkommen rein, wie ein Lamm ohne Fehl und ohne Flecken (1. Pet 1,19). Im Unterschied zu Adam vor seinem Fall besaß Christus zudem keine unschuldige, sondern eine heilige Natur, die Sünde ablehnt.

2.) „Der keine Sünde tat" (1. Pet 2,22).

Petrus nennt uns einen anderen Aspekt der Sündlosigkeit des Herrn Jesus. Er zeigt uns, dass der Herr Jesus nie eine sündige Tat ausgeübt hat. Wenn wir diesen Gedanken einmal näher überdenken, sehen wir, dass Er nie einen unreinen Gedanken hatte, kein faules Wort aus seinem Mund hervorging, dass Er weder log noch stahl, keinen Ungehorsam übte und keinen einzigen Augenblick etwas tat, das nicht in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters gewesen wäre. Auch das unterscheidet Ihn von allen anderen Menschen. So lebte Er Tag für Tag zur Ehre Gottes in völliger Übereinstimmung mit seiner Reinheit und Heiligkeit.

3.) „Den, der Sünde nicht kannte" (2. Kor 5,21).

Der dritte Schreiber, Paulus, beleuchtet die Sündlosigkeit des Herrn Jesus wieder unter einem anderen Aspekt. Er zeigt auf, dass der Herr Jesus keine Sünde kannte. Das bedeutet, dass die Sünde für Ihn etwas „Fremdes" war, wozu Er in seinem Leben keinen Bezug hatte. Als ewiger Sohn Gottes wusste Er natürlich, was Sünde ist, aber als Mensch hatte Er im Blick auf sein eigenes Leben keine erfahrungsmäßige Kenntnis davon, was sündigen bedeutet.

Zeugnisse der Menschen über seine Vollkommenheit

Nun sehen wir uns einige Zeugnisse an, die vonseiten der Menschen stammen. Es ist dabei auffallend, dass es Personen unterschiedlichster Herkunft waren. So hält Gott auch durch ihre Aussprüche die Vollkommenheit des Herrn Jesus in seinem Wort fest.


1. Das Zeugnis des Judas Iskariot
„Ich habe gesündigt, indem ich schuldloses Blut überliefert habe" (Mt 27,4).

Judas war einer der zwölf Jünger des Herrn Jesus. Er erlebte den Herrn Jesus drei Jahre aus nächster Nähe. Allerdings hat er sich nie bekehrt und nahm damit die Position eines Feindes Gottes ein. Als solcher konnte er aber nicht leugnen, dass der Herr Jesus vollkommen schuldlos war.


2. Das Zeugnis der Frau des Pilatus

„Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten" (Mt 27,19).

Ein weiteres Zeugnis stammte von einer Frau - der Frau des Pilatus. Bei diesem Zeugnis ist bemerkenswert, dass es während der Gerichtsverhandlung, in der Jesus zum Tod verurteilt wurde, an Pilatus verkündet wurde. Es scheint so, als ob Gott Pilatus noch einmal mitteilen wollte, dass der, der vor ihm stand, ein Gerechter war.


3. Die Zeugnisse des Pilatus

„Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten, seht ihr zu" (Mt 27,24).

„Ich finde keine Schuld an diesem Menschen" (Lk 23,4).

„Und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden in den Dingen, derer ihr ihn anklagt" (Lk 23,14).

„Ich habe keine Todesschuld an ihm gefunden" (Lk 23,22).

Pilatus selbst bezeugte, bewirkt durch die ihm bekannten Tatsachen und sein Gewissen, dass Jesus Christus schuldlos war. Auch er bezeichnete Ihn als den Gerechten. Zudem musste er immer wieder dem Volk mitteilen, dass er keine Schuld an Ihm finden konnte. Wie oft mag Pilatus Menschen zu Recht verurteilt haben, die Böses getan hatten. Aber hier stand einer, an dem keine Schuld zu finden war!


4. Das Zeugnis des Herodes

„Aber auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, nichts Todeswürdiges ist von ihm getan worden" (Lk 23,15).

Pilatus hatte Jesus Christus zu Herodes senden lassen, weil Jesus aus seinem Machtbereich stammte. Aber auch er kam zu keinem anderen Schluss als diesem: „Nichts Todeswürdiges ist von Ihm getan worden".


5. Das Zeugnis des römischen Hauptmannes

„Als aber der Hauptmann sah, was geschehen war, verherrlichte er Gott und sagte: Wahrhaftig, dieser Mensch war gerecht" (Lk 23,47).

Auch dieses Zeugnis trug das Siegel der Vollkommenheit des Herrn Jesus. Dieser Hauptmann hatte viele Menschen am Kreuz sterben sehen. Aber ein Verhalten wie das vom Herrn Jesus hatte er vorher noch nie erlebt.


6. Das Zeugnis des Übeltäters am Kreuz

„Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan" (Lk 23,41).

Dieser Ausspruch unterscheidet sich ein wenig von dem der anderen. Der Unterschied liegt darin, dass der Übeltäter nicht sagte, dass Jesus schuldlos oder gerecht sei, sondern dass Er „nichts Ungeziemendes" getan hätte. Wenn jemand etwas tut, was sich nicht geziemt, dann ist das nicht immer sofort eine Ungerechtigkeit, etwas Böses. Es ist mehr eine Handlung oder ein Wort, das unpassend ist. Aber noch nicht einmal das konnte bei dem Herrn Jesus gefunden werden. Jede Tat und jedes Wort, das aus seinem Mund hervorging, waren vollkommen. So bezeugte der Übeltäter am Kreuz letztendlich, dass Jesus Christus dort zu Unrecht hing, weil Er noch nicht einmal etwas Ungeziemendes getan hatte - geschweige denn etwas Böses.

Die Sündlosigkeit als Voraussetzung für das Schlachtopfer

Nur unter der Voraussetzung dieser Reinheit konnte der Herr Jesus das vollkommene Opfer stellen, da Er sonst für sich selbst als Opfer hätte sterben müssen (Heb 5,1-3; 7,26-28). Aber so konnte Er uns zu Gott führen, indem Er das Opfer für Gott wurde, und als der Gerechte für uns, die Ungerechten, für Sünden litt (1. Pet 3,18).

Folge mir nach – Heft 10/2018

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