Am: Mo, 31. Juli 2023
"Und er nahm ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter; und er saß auf ihren Knien bis zum Mittag, und er starb. Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes und schloss hinter ihm zu und ging hinaus" (2. Kön 4,20.21).
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Gott hatte ein großes Wunder in ihrem Leben der sunamitischen Frau getan. Er hatte ihr,
obwohl der Mann alt war und sie keine Kinder erwarten konnte, einen Sohn geschenkt. Aber
dann war auch Leid in die Familie gekommen, denn der Sohn hatte schwere Kopfschmerzen.
Mein Kopf, mein Kopf, hat er gerufen. Wir haben gesehen, dass der Vater sehr unweise,
eigentlich herzlos reagiert hat und sich nicht um seinen Sohn gekümmert hat, sondern
einem Diener den Auftrag gegeben hat, den Sohn zur Mutter zu tragen. Und dann lesen
wir in 2. Könige 4 Vers 20. Und er nahm ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter und
er saß auf ihren Knien bis zum Mittag und er starb. Jetzt kommt wirklich großes Leid
in die Familie. Erstens sehen wir aber das Herz der Mutter. Sie nimmt sich Zeit. Sie
hatte bestimmt auch manches zu tun. Sie war ja nicht eine wohlhabende Frau, einfach nur
durch ihren Mann. Das heißt ja nicht, dass sie eine wohlhabende Ehefrau war, sondern
sie war eine wohlhabende Frau. Offenbar hatte sie selbst schon Vermögen gehabt oder sich (00:01:01)
Vermögen verschafft. Und hier sehen wir, dass im Unterschied zu dem Vater diese Frau
sich Zeit nimmt. Könntest du das? Wenn dein Kind krank würde, hättest du Zeit für dein
Kind oder bist du auf der Arbeit und dein Kind ist in der Kita, im Kindergarten oder
in der Schule und du nimmst dir die Zeit um zu arbeiten und wenn dann ein Problem ist,
dann könntest du gar nicht für dein Kind zur Verfügung stehen. Hier sehen wir, es
gibt natürlich Ausnahmesituationen. Es gibt Notsituationen, dass eine Mutter, die von
ihrem Ehemann verlassen wird und jetzt für das Kind aufkommen muss für den Lebensunterhalt.
Von solchen spreche ich nicht. Es mag auch absolute Ausnahmen geben, wo es nicht um die
Arbeit einer Ehefrau und Mutter geht. Ich sage, diese Ausnahmesituationen gibt es, aber
es sind Ausnahmesituationen. Hier jedenfalls, diese Mutter hatte Zeit. Sie nahm sich Zeit.
Sie kümmerte sich um ihren Sohn, den sie auf ihren Knien, das heißt auf ihrem Schoß
bis zum Mittag hielt. Man stelle sich nur mal vor, der Knabe wäre gestorben und die (00:02:01)
Mutter hätte keine Zeit gehabt und hätte dann festgestellt, dass er dann eben mittags,
nachdem er eine ganze Zeit im Diener oder sonst wem gewesen wäre, auf dem Bett gelegen
hätte, dann wäre er gestorben. Was hätte diese Frau sich Vorwürfe gemacht? Brauchte
sie nicht. Sie hatte sich Zeit genommen. Wir lesen nicht, dass sie groß etwas geredet hat.
Ihr Herz schlug für den Knaben und der Knabe merkte das. Da war er bei der Mutter wohl
geborgen. Sie nahm sich Zeit. Sie hat ein Herz für ihn. Sie betete sicherlich für
ihn, aber Gott ließ das zu. Wir müssen mit solchen Lebenssituationen auch fertig werden,
dass Gott nicht nach unseren Vorstellungen handelt, dass er auf einmal einen Ehepartner
wegnimmt. Das kann er ja auf verschiedene Weise tun oder es kann auch besser gesagt
auf verschiedene Weise geschehen. Manche haben einen Ehepartner verloren durch Tod,
durch Krankheit und das ist etwas ganz zu Herzen gehendes, etwas herausforderndes, das
zu erleben, dass Gott einen Ehepartner wegnimmt, dass Gott einen Vater wegnimmt, dass Gott
eine Mutter wegnimmt und zwar in einem Alter, wo man das nicht erwarten kann. Dass Gott (00:03:04)
ein Kind wegnimmt, da kann man ja als jemand, der das nicht erlebt hat, praktisch nicht
mitreden, aber wir kennen Gläubige, die damit fertig werden mussten, so wie diese Frau auch
der Vater. Von ihm lesen wir nicht irgendetwas, das in seinem Herzen war. Dass Gott ein Kind
heimgehen lässt, wie geht das an die Seele? Aber er musste noch mehr tun, er musste seinen
eigenen Sohn geben, so wie Gott das bei dem Herrn Jesus getan hat. Das ist unfassbar.
Aber wenn Gott jemanden wegnimmt, Hiob hat das erlebt bei seinen Erwachsenen, allen Kindern
bis auf einen vielleicht, dass Gott sie genommen hat. Das ist schon irgendwie, das kann man
nur mit Gott durchstehen. Wie soll man so etwas ertragen können, wenn man nicht Gott
an seiner Seite hat, den Gott allen Trostes, den Vater des Trostes, der, der wirklich trösten
kann wie niemand anders, der Herr Jesus, der selber so viel Schwieriges hier auf dieser
Erde durchgemacht hat, schon in seinem Leben, der kann wirklich trösten. Wir Menschen sind (00:04:02)
oft, wie Hiob das sagt, leidige Tröste, obwohl wir auch dankbar sein dürfen für Gläubige,
die uns zur Seite stehen, die an unserer Seite stehen, mit denen wir verbunden sind, die uns
in einer solchen Situation wahrscheinlich mit ganz wenigen Worten, aber einfach ihre
Nähe zeigen, ihr Gebet sichtbar machen. Sie brauchen gar nicht darüber zu reden. Wir
wissen, dass, dass sie für uns beten in solchen Situationen. Hier, diese Frau stand alleine,
sie stand sogar ohne ihren Mann da. Der Mann war da, mit dem war sie verheiratet, aber
der Mann, der bekam wohl gar nicht mit, dass der Sohn gestorben war. Sie war alleine. Nein,
sie war nicht alleine. Gott war auf ihrer Seite. Gott war an ihrer Seite. Nun starb
das Kind am Mittag. Wie hat sie das verkraftet? Wir lesen, da ging sie hinauf und legte ihn
auf das Bett des Mannes Gottes und schloss hinter ihm zu und ging hinaus. Das ist irgendwie
bemerkenswert. Sie hat ihn nicht in ihr eigenes Bett gelegt, sie hat ihn nicht in das eigene
Bett des Kindes gelegt, sondern sie hat ihn dort in das Obergemach, in das gemauerte Obergemach, (00:05:05)
da war ein Bett drin und dann hat sie ihn gelegt. Bildlich dürfen wir sagen, sie hat
ihn an den Platz gelegt, wo Christus ist. Sie hat ihn dorthin gebracht, wo sie wusste,
dass Elisa zu Hause war. Wir dürfen ihn dahin bringen, innerlich, wenn wir Nöte haben,
wo Christus ist. Wenn es um buchstäblich Tod geht, dann wissen wir, Kinder sind bei
Christus. Sie gehen nicht verloren. Wenn es um geistlichen Tod unserer Kinder geht, ich
meine, dass Kinder eigene Wege gehen, verkehrte Wege gehen, böse Wege gehen, das ist ja dann
in der Regel, wenn sie schon älter sind, ich meine jetzt älter als 12, 14 Jahre, vielleicht
mit 16, 18, 20, 25, 30 Jahren und älter, wenn sie eigene Wege gehen, dann haben auch wir
dieses Obergemach, das ist da, wo Christus zu Hause ist, das ist da, wo es erhaben ist,
da bringen wir unsere Kinder hin im Gebet und da lassen wir sie. Sie ist dann buchstäblich,
wie wir es später sehen, zu Elisa gelaufen. Aber da haben wir eine Stelle, wo wir unsere (00:06:04)
Kinder hinbringen können. Das ist irgendwie auch großartig, dass Gott uns eine Möglichkeit
gegeben hat, dass wir mit unseren Sorgen, mit unseren Nöten sie verbinden können mit
der Person des Herrn Jesus. Und Christus ist derjenige, der vor dem Angesicht Gottes des
Vaters ist. Wenn wir sie zu Christus bringen, wenn wir sie mit Christus verbinden, auch
unsere Kinder, dann sind sie an der Stelle, wo der Vater sich darum kümmert, wo Gott
sich darum kümmert, denn er hat Interesse an seinem Sohn. Er ist derjenige, der vor
ihm immer wohlgefällig war. Das ist das Beste, was wir tun können, geistlicherweise sie
in das Bett sozusagen des Mannes Gottes zu bringen, dahinter zuzuschließen. Das sind
so Nöte, da kann man auch nicht groß mit anderen drüber reden. Das ist etwas, was
zwischen uns und dem Herrn steht, hier zwischen ihr und Elisa gewissermaßen. Da schließen
wir hinter zu. Da kann man nicht auf den Bazaar mitgehen, auf den Flohmarkt und mit
jedem darüber sprechen, was man da empfindet. Es war ein Kind, was Gott ihr außergewöhnlicherweise (00:07:03)
geschenkt hat durch diesen Propheten. Was mag sie da für Empfindungen gehabt haben,
sie spricht später darüber. Und das zeigt hier irgendwie, sie schließt zu, das ist
eine Sache zwischen ihr und Elisa. Das ist eine Sache zwischen uns und dem Herrn. Und
sie ging hinaus. Sie weiß, sie selbst kann nichts tun. Das ist oft ja bei uns, wenn ein
Kind gestorben ist, ist es sowieso offenbar, ist es klar. Aber wenn ein Kind geistlicherweise
sich entfernt, dann spüren wir ab einem gewissen Zeitpunkt, wir können da nichts mehr regeln.
Da gibt es nur noch einen, der wirken kann und der eine Veränderung in dem Kind bewirken
kann. Das ist der Herr Jesus, das ist Gott. Und deshalb gehen wir hinaus, übergeben das
ihm und tun das, was man in einer solchen Situation tun kann. Wir gehen zu dem Herrn,
wir gehen ins Gebet. Das finden wir dann in dem Folgeschritten. Es ist rührend, diese
Mutter zu sehen, wie sie instinktiv einen Weg geht, den wir neutestamentlich auch beschreiben
können und wo sie einfach alles dem Herrn übergibt. Diese Gemeinschaft mit dem Herrn (00:08:02)
sucht und weiß, bei ihm ist der Knabe in den rechten Händen. So wollen auch wir mit
Nöten umgehen. Wenn wir sie in der Vergangenheit nicht gehabt haben, irgendwann kommen sie.
Es gibt keinen Christen, der nicht auch mit Nöten zu tun hat, mit geistlichen Nöten,
mit äußeren Nöten. Gott lässt sie zu, Gott schickt sie vielleicht sogar, er prüft
uns und wir können uns in diesen Situationen bewähren, indem wir unsere Machtlosigkeit,
unsere Kraftlosigkeit ihm deutlich machen und alles ihm übertragen, ihm überlassen.
Aber das dürfen wir aktiv tun, das ist nicht ein passives Sein, sondern das ist ein aktives
ihm übergeben. Wohl dem, der diesen Herrn kennt und zwar nicht nur als Retter, sondern
der diesen Herrn als den täglichen Begleiter, als den täglichen Hirten kennt und so auch
ihm alles anvertrauen kann.