Am: Fr, 28. Juli 2023
"Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu dieser bestimmten Zeit übers Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte. Und das Kind wuchs heran. Und es geschah eines Tages, da ging es hinaus zu seinem Vater, zu den Schnittern. Und es sprach zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Und er sprach zu dem Diener: Trag ihn zu seiner Mutter" (2. Kön 4,17-19).
Transkript der Audiodatei
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Die wohlhabende Frau aus Sunim hatte das Vorrecht, Gemeinschaft mit Gott pflegen zu können und
auch den Propheten Elisa zu kennen, ja nicht nur ihn zu kennen, sondern eine gute Beziehung
zu ihm pflegen zu können.
Sie blieb Ehefrau in dem Haus ihres Mannes, aber der Prophet hatte einen Blick dafür,
dass diese Frau geistlich war und hat ihr von Seiten Gottes versprochen, dass sie und
ihr Mann ein Kind bekommen würden.
Und genau das geschah.
Wir lesen in 2.
Könige 4 Vers 17 und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu dieser bestimmten Zeit
über das Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte.
Wenn wir ein Leben mit Gott führen, dann werden wir erleben, dass Gott sich auf unsere
Seite stellt.
Dann werden wir erleben, dass Gott uns wirklich segnet und dass er uns belohnt für die Treue.
Eigentlich ist ja Treue eine selbstverständliche Antwort auf das Geschenk neuen Lebens, auf
das Erlösungswerk, das der Jesus für uns vollbracht hat.
Und doch belohnt uns Gott. (00:01:01)
Das ist großartig.
Natürlich machen wir auch Gebetserhörungen.
Manche denken ja bei Gebetserhörungen nur an irgendwelche besonderen Dinge.
Hier lesen wir ja noch nicht einmal, dass diese Frau für ein Kind gebetet hat.
Gott hat ihr trotzdem einen Sohn geschenkt.
Es war Elisa, der ihr den verheißen hat, obwohl sie nicht darum gebetet hat.
Also wir erleben Gebetserhörungen sogar in dem Sinne, dass wir nicht einmal dafür gebetet
haben, weil uns der Herr wichtiger ist als ein Geschenk.
Und dann gibt er uns nicht nur die Gemeinschaft mit sich selbst, sondern darüber hinaus noch
Geschenke, für die wir nicht einmal gebetet haben.
Aber wir erleben ja jeden Tag Gebetserhörungen.
Wenn wir um Bewahrung bitten, dann können wir abends dem Herrn danken, dass er uns bewahrt
hat.
Was für eine Gebetserhörung.
Wir nehmen das gar nicht so richtig wahr, weil wir so fixiert werden manchmal auf Sondergebete,
auf besondere Gebete.
Aber da sollten wir niemals das Augenmerk darauf richten, sondern auf ein ganz tägliches Leben
mit dem Herrn, wo er uns segnet, wo er uns täglich seine Güte erweist.
Und manchmal, wie hier bei dieser Frau, sehen wir, dass er auch Außergewöhnliches tut.
Nochmal, ich habe das schon bei einem anderen Podcast gesagt, es ist nicht die Zeit der (00:02:04)
großen Wunder, obwohl Gott Wunder tun kann und auch Wunder tut.
Es ist der Tag der kleinen Dinge, wo Gott sich in den kleinen Lebensumständen erweist
als derjenige, der mit uns geht.
Aber manchmal gibt es auch große Dinge, so wie wir das hier jetzt gelesen haben.
Dann heißt es weiter in Vers 18,
Und das Kind wuchs heran, und es geschah eines Tages, da ging es hinaus zu seinem Vater,
zu den Schnittern.
Offensichtlich war der Vater ein Landwirt, ein Farmer, und da durfte dann der Sohn, der
jetzt inzwischen älter geworden war, der scheint also nicht mehr erst zwei oder drei
Jahre gewesen zu sein, dann zu ihm gehen.
Wir sehen also hier, dass die Geschichte dieser Sunamitin in dieser Situation jetzt sehr stark
zusammengefasst wird und wir über mehrere Jahre gar nichts hören.
Weiter lebte sie mit ihrem Herrn, weiter lebte sie mit ihrem Ehemann und weiter erlebte sie,
dass Elisa regelmäßig, wie es in den ersten Versen dieses Abschnittes heißt, wie er bei
ihnen vorbeigekommen war. (00:03:02)
Aber jetzt durfte der Sohn bei dem Vater sein.
Das ist ein großes Vorrecht, wenn wir Väter sind, dass wir Zeit verbringen mit unseren
Kindern, dass wir uns Zeit nehmen für unsere Kinder.
So wie jemand mal gesagt hat, wenn wir keine Zeit haben für die kleinen Kinder, haben
die großen Kinder keine Zeit mehr für uns.
Also wenn wir keine Zeit uns nehmen für unsere Kinder, wenn wir das nicht als eine herausragende,
hervorragende, gewissermaßen erste Aufgabe in unserem Leben ansehen, dann brauchen wir
uns nicht zu wundern, wenn nachher unsere Kinder mit uns nichts mehr zu tun haben wollen,
wenn sie auch eigene Wege gehen, weil wir sie gar nicht mitgenommen haben in unser tägliches
Leben mit hinein.
Natürlich ist der Herr derjenige, der an erster Stelle kommt, aber wenn wir geheiratet haben,
dann ist das unsere Ehefrau, unser Ehemann, die Priorität besitzen, unterhalb des Herrn
natürlich und dann auch die Familie.
Wir haben ja nicht eine Familie, um uns nicht um die Familie zu kümmern.
Das wäre ja absurd, wenn eine Mutter von Gott Kinder geschenkt bekommt und sich nicht
um die Kinder kümmert, sondern arbeiten geht stattdessen und die Kinder in eine Kita oder
Kindergarten oder sowas gibt. (00:04:01)
Nein, wir wollen unsere Verantwortung bei unseren Kindern, wollen wir wahrnehmen, wollen
uns Zeit nehmen für die Kinder und ihnen auch die Zeit geben, dass sie bei uns sein
dürfen.
Wie hier bei den Schnittern, das wirkte hier nicht so, als ob das jetzt etwas einzigartiges
gewesen wäre.
Eines Tages, da ging er, gemeint ist, wieder einmal zu seinem Vater, zu den Schnittern.
Und das Kind sprach zu seinem Vater, mein Kopf, mein Kopf, und er sprach zu dem Diener,
trag ihn zu seiner Mutter.
Das ist irgendwie tragisch, dieser Vers 19.
Das Kind hat Kopfschmerzen und offenbar waren das nicht irgendwie Kopfschmerzen, sondern
gewaltige.
Mein Kopf, mein Kopf, das spricht von einer Dringlichkeit, die wir hier hören und man
ist erstaunt, wie der Vater reagiert.
Das Normale wäre doch, das Kind dann auf den Schoß zu nehmen, das Kind in die Arme
zu nehmen, sich um das Kind zu kümmern, aber der Vater hat andere Dinge.
Der hat seinen Beruf, der muss gucken, dass er die Scheunen vollkriegt, der hat kein Auge,
kein Empfinden, kein Herz für seinen Sohn. (00:05:01)
Wie ist das bei uns, die wir Väter sind, bei uns, die wir Eltern sind?
Haben wir ein Herz für unsere Kinder, haben auch wir als Väter ein echtes, herzvoller
Liebe für unsere Kinder?
Haben wir Zeit für unsere Kinder und wenn es ihnen nicht gut geht, merken wir das eigentlich?
Hören wir zu, wenn unsere Kinder uns so etwas sagen oder haben wir kein Interesse
an unseren Kindern, auch wenn es ihnen nicht gut geht?
Ich habe manchmal gedacht, dass wir leicht übersehen können, gar kein Empfinden haben,
wenn eines unserer Kinder nicht gut läuft und dann kriegt man nachher irgendwann einmal
mit, dass es Phasen gab, wo es dem Kind nicht gut ging, wo es vielleicht so Hilferufe losgelassen
hat, aber man gar nicht reagiert hat, man das gar nicht registriert hat.
Es kann äußerlich, wie hier in diesem Fall, kann es nicht so gut laufen, es kann aber
auch innerlich einem Kind nicht gut gehen, dass es Ängste hat, dass es gemobbt wird
in der Schule, dass es Sorgen hat, dass es geistlich auf Abwege kommt.
Registrieren wir das, merken wir das?
Merken wir das erst, wenn es zu spät ist und wenn es so ist, schicken wir es dann irgendwo
hin zu dem anderen Ehepartner oder womöglich zu irgendwelchen sogenannten Profis, zu solchen (00:06:03)
Fachleuten oder kümmern wir uns selbst, wenn es eben geht um unsere Kinder?
Trage ihn zu seiner Mutter, wo ist denn die Verantwortung des Vaters?
Merken wir, dass wir als Väter auch Verantwortung haben?
Natürlich will ich nicht abstreiten, dass gerade das Herz der Mutter, das Mutterherz
sprichwörtlich ist und auch eine besondere Beziehung zu Kindern, auch zu Jungen, zu Söhnen
haben kann und hat, aber kommen unsere Kinder auch zu uns oder sind wir so abschreckend,
dass unsere Kinder nur zu unserer Ehefrau kommen?
Haben wir Interesse an den Kindern?
Merken wir, wenn es ihnen nicht gut geht, dass wir alles andere mal für einen Augenblick
auch stehen und fallen lassen, um uns unseren Kindern zu widmen?
Was ist denn das Wichtige?
Ist unser Beruf das Entscheidende in unserem Leben?
Ja, wir müssen Geld verdienen, wir müssen aufkommen für die Bedürfnisse der Familie,
aber geht es uns nicht in erster Linie um den Herrn und um die, die er uns anvertraut
hat, unseren Ehepartner, unsere Kinder?
Trag ihn zu seiner Mutter, er trägt ihn auch nicht mal selbst zu seiner Mutter, die Zeit (00:07:01)
hat er nicht, das muss dann ein anderer machen.
So können wir heute unsere Kinder abgeben in die Obhut von anderen, von, hier war das
ja kein weltlicher Mann, das gehörte ja zu dem Hof von diesem Vater, aber wir können
das sogar weltlichen Leuten, können wir unsere Kinder anvertrauen und meinen, die werden
schon Gutes daraus hervorbringen.
Kann das sein?
Undenkbar.
Wie kann die Welt sich um unsere Kinder kümmern?
Und selbst wenn es die christliche Welt ist, Gott hat uns die Kinder anvertraut, nicht
irgendjemand anders und dann sollten wir Väter, sollten wir auch uns Zeit nehmen und wenn
wir uns einen Arbeitstag freinehmen müssen, dann müssen wir uns halt einen Arbeitstag
freinehmen.
Ich sage nicht bei jedem Kopfschmerzen, aber hier ging es nicht einfach nur um irgendwelche
Kopfschmerzen, das macht ja der Verlauf der Begebenheit deutlich, dass es ganz gravierende
Dinge waren, eine Krankheit, die zum Tode führte.
Wir wollen also daraus lernen, dass wir als Eltern natürlich beide Verantwortung haben,
wir können diese Verantwortung nicht auf unsere Frauen einfach abschieben, sondern wir
selbst haben Mitverantwortung, auch als Männer, als Väter.
Wir wollen sensibel sein für die Empfindungen unserer Kinder, wir müssen natürlich auch (00:08:01)
mal hart sein, wir können unsere Kinder auch nicht verweichlichen, auch das ist ein Problem,
das es heute gibt, dass jeder Wimpernschlag dann irgendwie interpretiert wird, womöglich
noch geistlich und dass man den Kindern dann alles zuschiebt, nein, das sollen wir auch
nicht.
Die Kinder müssen lernen, auch selber Verantwortung zu übernehmen, sie müssen auch lernen, mit
schwierigen Umständen fertig zu werden, aber hier sehen wir ja, dass etwas Besonderes vorgefallen
ist, hier sehen wir, dass es dem Kind nicht gut ging und da merken wir das, gehen wir
darauf ein, geben wir Hilfestellungen, beten wir mit unseren Kindern, beten wir für unsere
Kinder, nehmen wir uns Zeit, uns dann auch mit ihnen zu beschäftigen, ihnen zu helfen,
mit ihnen zum Arzt zu gehen, mit ihnen Zeit zu verbringen, mit ihnen zu sprechen, Zeit
zu nehmen, um solche Hilfestellungen zu geben.
Diese Geschichte ist wirklich außerordentlich lehrreich für Väter, für Mütter, für Gläubige.