Die Sunamitin: nur einer kann wirklich helfen (V. 28-31)


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(00:00:00) Gott hatte in dem Leben der Frau von Sunim eine große Tragik zugelassen. Sie hatte eigentlich keinen Sohn, aber Gott hat ihr in seiner wunderbaren Souveränität einen Sohn geschenkt. Und dann hat er diesen Sohn sterben lassen, hat ihn ihr gewissermaßen wieder weggenommen. Er hat sie geprüft und diese Frau hat die Prüfung bestanden. Sie hat da nicht einfach aufgegeben, sie hat nicht gesagt, naja, in einem Fatalismus ist halt so, lassen wir es mal so gehen, sondern sie hat im Vertrauen auf Gott, auf seinen Propheten, hat sie das Kind auf das Bett des Propheten gelegt und ist zu ihm hingelaufen. Leider muss sie das ohne Mann tun. Der Mann war da, aber er hatte kein Herz, weder für den Propheten, noch anscheinend für Gott, noch für seine Ehefrau, noch für seinen Sohn. Aber die Frau ließ sich davon nicht beirren. Sie hat alle diese Hindernisse überwunden und ist zu den Propheten gekommen. Sogar von Gehazi hat sie sich nicht abhalten lassen. Und der Prophet hat empfunden, dass da eine Betrügnis in ihrer Seele war, obwohl sie noch kein Wort ihm gegenüber gesprochen hat. Und sie sprach, habe ich einen Sohn von (00:01:04) meinem Herrn erbeten? Vers 28. Habe ich nicht gesagt, täusche mich nicht? Sie hatte von sich aus diesen Wunsch nicht geäußert. Gehazi wusste das und er hatte das gespürt, weil er anscheinend eine gute Menschenkenntnis hatte, ein menschliches Empfinden hatte, das durchschaut hatte. Und jetzt sagt diese Frau, ich habe das doch gar nicht erbeten. Ich habe doch auch damals gesagt, täusche mich nicht. Und ist das nicht eine Täuschung, sagt sie gewissermaßen, wenn du mir einen Sohn gibst, um ihn wieder wegzunehmen. Wenn du wusstest, dass du mir, dass ich einen Sohn bekommen kann, dann wusstest du doch wahrscheinlich auch, dass Gott ihn mir wieder wegnimmt. Wie reagiert Elisa auf diesen Punkt? Er wusste ja bisher immer noch nicht, was geschehen war und erst durch das, was die Frau sagte, war ihm ganz klar, der Sohn war gestorben. Sie hat das ja nicht ausgedrückt. Sie sagt nur, ich habe doch gesagt, täusche mich nicht. Ich habe doch gar keinen Sohn erbeten von dir. Und er merkt sofort, (00:02:01) der Sohn muss gestorben sein. Die erste Reaktion ist, nicht zu fragen, was ist denn da passiert? Wie ist das denn passiert? Und kannst du mir mal die Geschichte erzählen? Da sprach er zu Gehazi, gürte deine Lenden und nimm meinen Stab, nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin. Wenn du jemanden triffst, grüße ihn nicht und wenn jemand dich grüßt, antwort dem nicht und lege meinen Stab auf das Gesicht des Knaben. Moment, lege meinen Stab auf den Gesicht des Knaben, wo er wusste, dass dieser Knabe in seinem Zimmer war. Seht ihr, dieser Mann kannte diese Frau. Er hat erlebt, wie sie mit dem Herrn gelebt hat. Sie hat erlebt, was das für eine geistliche Frau war und er wusste, diese Frau wird den Knaben in mein Bett gelegt haben. Und deshalb geh hin, nimm den Stab, meinen Stab. Erinnert uns ja so ein bisschen an den Stab von Mose, den er benutzt hat in seinem Dienst, zum Beispiel im Gericht. Und diesen Stab Elisas nun, der offensichtlich mit den Wundern auch in Verbindung stand, der sollte auf das Gesicht des Knaben gelegt werden. (00:03:01) Elisa fackelt nicht lang. Das ist irgendwie auch zu Herzen gehend. Er sieht die Not und er sagt nicht, jetzt wollen wir mal prüfen, wie lange sie diese Not noch aushalten kann. Seht ihr, das ist unser Herr. Vielleicht hast du eine Not in deinem Leben. Vielleicht die Not nicht äußerer Not, ja, von Krankheit oder dem Todesfall in deiner Familie, sondern eine geistliche Not, dass eines deiner Kinder oder dein Ehepartner oder jemand von deinen Eltern auf einmal böse eigene Wege geht. Und da glaube nicht, dass der Herr sagt, nun, jetzt lass uns mal möglichst lange warten und dann schauen wir mal, ob derjenige die Prüfung besteht. Nein, er reagiert sofort. Er schickt sofort seinen Knaben. Das ist Gehasi. Das ist auch bei dem Herrn so, bei Gott. Er will unsere Qualen, unsere Nöte nicht in die Länge ziehen. Ja, das dauert manchmal lange, aber das liegt nicht an dem Herrn. Denn wir müssen ja auch wollen. Der Herr Macht hat nie Marionetten gewollt. Er hat aus dem Menschen nie eine Marionette gemacht. Das heißt, wenn ein Kind von uns eigene Wege geht, das ist (00:04:01) tragisch, das ist furchtbar und da kann man nur darüber weinen. Aber dann greift der Herr nicht so ein, dass er einfach das Kind verändert, sondern er appelliert an das Gewissen. Er wirkt und seien wir sicher, wenn wir zu ihm beten. Das bleibt nicht, das geht nicht spurlos an ihm vorüber. Er wirkt wirklich und er nimmt sich der Sache an. Er nimmt sich unserer Sache an, um unseres Willen, um seines Willen. Und hier sehen wir, dass er Gehasi schickt mit seinem Stab. Und auch das ist wieder eine Prüfung. Wir lesen dann in Vers 30, und die Mutter des Knaben sprach, so war der Herr lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse. Diese Frau hatte erlebt, wer Gehasi war und sie hatte erlebt, wer Elisa war. Und nicht, dass wir sagen können, wir dürfen die Diener des Herrn abweisen. Das dürfen wir nicht. Natürlich, wenn einer einen verkehrten Weg geht, dann werden wir ihm nicht noch eine Plattform für seinen verkehrten Weg geben. Natürlich nicht. Und da werden wir ihn auch unmöglich unterstützen, Dienstgemeinschaft mit so jemandem machen. Egal welcher Art. Nein, (00:05:04) das werden wir nicht tun. Aber wir wollen die Diener des Herrn, wollen wir annehmen, ihren Dienst aus der Hand des Herrn annehmen. Aber hier ging es darum, dass Elisa jemanden schickte, der nicht artverwandt mit ihm war. Und da hat diese Frau gesagt, nein, nein, ich brauche dich selbst. Seht ihr, und das ist auch bei uns. Wir sollen nicht auf die Diener schauen. Nehmen wir mal im seelsorgerlichen Bereich. Wir sollen nicht meinen, dass der, weil er begabt ist, das tun kann. Nein, der Diener ist der Rechte, der in der Kraft des Herrn, im Auftrag des Herrn, in der Abhängigkeit vom Herrn handelt. Nicht der, der einen großen Ruf hat, der Großes bewirkt hat. Nicht der ist passend, sondern der, der den Herrn groß macht, der im Auftrag des Herrn handelt. Und hier gab es nur Elisa. Letztendlich geht es also um den Herrn. Wir dürfen nicht mit weniger zufrieden sein, als damit, dass der Herr selbst für uns tätig wird. Und das tut er. Wenn wir ihn darum bitten, dann wird er tätig werden. Dann wird er sich um uns und unsere Nöte kümmern. (00:06:01) So war der Herr lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse. Nein, sie hat das nicht und auch wir sollten das nicht. Gehasi aber war ihnen vorausgegangen. Das heißt, Gehasi war schon unterwegs. Das ist schon auch schön, dass er hier folgsam war. Warum er hier so folgsam war, ob er gedacht hat, jetzt kann ich mal jemanden aus dem Toten auferwecken. Jetzt werde ich mal gebraucht. Das kann ja auch meine Motivation sein, etwas zu tun. Jetzt kann ich mich mal beweisen. Jetzt kann ich mal erweisen, dass ich ein Mann bin. Und dann wird die Totenauferweckung mit meinem Namen, Gehasi, verbunden sein. Vielleicht ist das auch meine Motivation manchmal. Oder kann das nicht sein bei uns Dienern, dass wir meinen, jetzt kann unser Name groß werden. Es wird etwas mit meinem Namen verbunden. Ja, unser Herzen sind so verquer, dass wir auch zu einer solchen Idee kommen können. Aber jedenfalls war er vorausgegangen und hatte den Stab auf das Gesicht des Knaben gelegt. Nun, zuvor haben wir gesehen, Elisa ging ihr nach. Das heißt, Elisa ließ sie tatsächlich (00:07:02) nicht allein im Stich. Der Herr geht mit. Der Herr geht voraus. Der Herr lässt uns nicht allein. Er lässt die Nöte der Seine nicht einfach an sich vorübergehen. Aber hier sehen wir den Unterschied zwischen dem Herrn und jemand, der sich letztlich selbst sucht, wie das im nächsten Kapitel dann deutlich wird. Dann nützt nichts, den Stab des Herrn zu benutzen. Dann nützt es nichts, das Wort Gottes zu benutzen. Wenn das Wort Gottes nicht mich benutzt, dann kann ich das Wort Gottes auch nicht benutzen. Wenn das Wort Gottes nicht mein Leben bestimmt, dann kann ich mit dem Wort Gottes nicht auf andere irgendwie einen nachhaltigen Einfluss auszuüben meinen. Dann nützt mir der Stab gar nichts. Dann ist das nur etwas wie die Bundeslade, die von dem Volk Israel damals in 1. Samuel 4 und 5 mit in den Kampf gezogen wurde, die aber dann nur ein äußeres Mittel ist. Ja, nichts, was wirklich aus unserem Herzen hervorkommt, sondern einfach etwas, worauf wir uns einbilden, dass es helfen würde. Und das ist das Wort Gottes oder das ist auch irgendwelche (00:08:06) Anweisungen, die wir geben, meinetwegen, dass wir den Eindruck haben, wir hätten eine bestimmte Funktion inmitten der örtlichen Versammlung oder auch darüber hinaus. Und da müssen die Geschwister schon auf uns hören. Nein, nein, so ist das nicht, sondern es muss mit dem Herzen geschehen. Und das war bei Gehasi nicht der Fall. Er hatte den Stab auf das Gesicht des Knaben gelegt, aber da war keine Stimme und kein Aufmerken. Und er kehrte zurück ihm, Elisa entgegen und berichtete ihm und sprach, der Knabe ist nicht erwacht. Mit anderen Worten, bemühe dich nicht, da passiert nichts. Das schaffst doch du nicht, da ist nichts zu holen. Nun wie gut, dass wir einen Herrn haben, der mächtiger ist, dass wir einen Herrn haben, der uns mit unseren Nöten nicht alleinlässt, sondern der uns hilft und der uns zur Seite steht und der die Sache in seine Hand nimmt wie Elisa. Oder sind wir auch wie Gehasis und sind letztlich nicht brauchbar. Wir sind zwar auf großen Erscheinungen, können wir treten, wir können manches sagen, wir können manches tun, aber wenn wir nicht (00:09:02) mit dem Herrn sind, dann kann der Herr nicht mit uns sein. Wenn sein Wort nicht in uns wohnt, praktischerweise, dann können wir mit dem Wort viel sagen und doch letztlich nichts sagen. Lasst uns von diesen beiden Personen lernen, aber auch von dem Vertrauen dieser Frau, dass auch unser Vertrauen auf Gott gestärkt wird.
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Artikelreihe: Was uns die Frau aus Sunem für unsere Lebenspraxis lehrt (2. Kön 4)

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