Glaube und Wissenschaft - ein Gegensatz?

Lesezeit: 2 Min.

Frage/Statement:

Vermischt jemand, der sich in Fragen der Herkunft dieser Erde auf die Bibel beruft (Stichwort Schöpfungslehre contra Evolution) nicht Wissenschaft und Religion?

Falls jemand gegen eine Wand läuft und Schmerzen empfindet und wieder gegen die Wand läuft, um zu testen, ob es wieder schmerzt, so handelt er wissenschaftlich richtig. Läuft er aber wieder gegen die Wand, weil er glaubt, dass Gott dieses Mal keinen Schmerz, sondern einen Lottogewinn oder die Erleuchtung bringt, dann ist dies eine religiöse Tat.

Antwort:

"Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde" (1. Mo 1,1).

Wissenschaft und Glaube sind keine Gegensätze. Das hat Prof. Werner Gitt in seinem Buch "Fragen, die immer wieder gestellt werden" sehr gut herausgearbeitet. Es sei denn, man glaubte, Glaube (ich spreche nicht von Religion) sei etwas, was im Gegensatz zu der Wirklichkeit steht. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Gott erwartet von keinem Menschen, dass er seinen Verstand an der Gaderobe abgibt. Aber Gott, der sich in der Bibel Schöpfer nennt, erwartet, dass der Mensch akzeptiert, dass es ein Wesen gibt - nämlich Gott - das dem Menschen übergeordnet ist, dem der Mensch also verantwortlich ist.

Nun mag man sagen: Alle wissenschaftlichen Untersuchungen sprechen dagegen, dass es einen Schöpfer-Gott gibt. Ich dagegen behaupte: Es gibt viele Phänomene in der Natur, die wir noch nicht oder unzureichend erforscht haben. Es gibt manche Phänomene, die eher für die Evolutionsüberzeugung zu sprechen scheinen, andere, die eher für die Schöpfungsüberzeugung zu sprechen scheinen. Viele Befunde kann man in die eine oder andere Richtung auslegen.

Die Bibel ist kein wissenschaftliches Buch - sicher nicht. Aber sie ist auch kein Buch, das im Widerspruch zu der Realität (und damit der Naturwissenschaft) steht. Häufig ist in diesem Zusammenhang das Beispiel des Hasen angeführt worden. Viele Jahrzehnte lang hat man die Bibel verspottet, in der es heißt, dass der Hase ein Wiederkäuer ist. Bis doch ein Wissenschaftler entdeckte, dass die Hasen Wiederkäuer sind ... "Nur diese sollt ihr nicht essen ... und den Hasen, denn er käut wieder, aber er hat keine gespaltene Hufe" (3. Mo 11,4.6).

Die Bibel - das merkt ein Leser, der ohne vorherige Überzeugung die Bibel liest - ist kein Buch wie jedes andere. Ja, es ist von Menschen geschrieben worden. Aber das Beeindruckende ist, dass es offenbar nicht nur von Menschen geschrieben worden ist, sondern dass Gott selbst die Feder gelenkt hat. Kann man das beweisen - naturwissenschaftlich? Absolut nein! Ist das damit gegen die Naturwissenschaft? Natürlich ebenso nein, denn die Naturwissenschaft kann das Gegenteil ja auch nicht beweisen. Das ist eben das Problem der Naturwissenschaft, wenn es um Dinge in der Vergangenheit geht, bei der niemand dabei war und die man nicht zweifelsfrei nachstellen kann.

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