Wenn auch die Menschen den Herrn Jesus in gewisser Weise bewunderten, verachteten sie Ihn doch zugleich. Sie nannten Ihn den Zimmermann (Mk 6,3), den Sohn des Zimmermanns (Mt 13,55), einen Fresser und Weinsäufer (Mt 11,19). Nein, göttliche Würde wollten sie Ihm trotz seiner vielfachen Wunderwerke nicht zugestehen.
Dennoch waren sie sich - jedenfalls für sich selbst - bewusst, dass sie es nicht mit einem ihresgleichen zu tun hatten. Deshalb konnten die Jünger dem Herrn auf die Frage, wie ihn die Menschen als „Sohn des Menschen“ einschätzten, antworten: So wie Johannes, der Täufer, oder Elia, Jeremia oder einer der Propheten. Aber das waren alles Vergleiche, die letztlich erneut bewiesen, durch welche Unkenntnis die Menschen geprägt waren, wie hoch sie Jesus auch einschätzten.
Und wer ist "Jesus" für Dich? Ganz persönlich?
Dann aber fragt Jesus seine Jünger direkt: „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Daraufhin kann Petrus, inspiriert vom Geist Gottes, diese grossartige Aussage machen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“
Petrus wurde in diesem Moment deutlich - wie gut er es wirklich verstanden hat, wissen wir nicht - dass die von Ihm stehende Person nicht einfach ein besonderer Mensch war. Nein, Er war der Erfüller aller alttestamentlichen Prophezeiungen, die das Kommen des Königs (deutsch), des Messias (hebräisch), also des Christus (griechisch) vorhersagten. Der, von dem die Propheten und Schreiber des Alten Testamentes in Unwissenheit gesprochen und geschrieben hatten, der stand jetzt vor ihm.
Er ist der ewige Sohn Gottes! Kennst Du ihn so?
Aber nicht nur das. Vor Petrus stand der „Sohn Gottes“, von dem ebenfalls im Alten Testament gezeugt worden war: „Vom Beschluss will ich erzählen: Der Herr hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“ (Ps 2,7). Ja, der Erfüller der Verheissungen des Alten Testaments war nicht einfach Mensch, sondern der von Gott autorisierte König über Israel. So erkannte Ihn auch Nathanael: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.“ (Joh 1,49) Schon dieses Urteil war gewaltig! Vor den Jüngern stand nicht einfach der von den Menschen verachtete Mensch, nein, Er war derjenige, der von Gott gesandt war und sich dadurch als Sohn Gottes erwiesen hatte.
Aber Petrus geht noch weiter: Er sprich von dem Sohn des lebendigen Gottes. Der vor ihnen stehende Mensch ist nicht nur der königliche Sohn Gottes, Er ist der Sohn dessen, der Leben gibt - und damit wohnt das Leben auch in Ihm selbst. Er kann Leben geben und nehmen, denn Er ist die Quelle des Lebens. Das hatte vor Petrus noch kein Mensch gesagt. Und Petrus hat es auch nicht aus sich selbst gewusst. Es war eine vollkommen neue Offenbarung, die Petrus vom Vater, der in den Himmeln ist, erhalten hat.
Ich bin die Auferstehung!
Der Herr Jesus würde durch seine eigene Auferstehung noch ganz besonders beweisen, dass Er dieses Leben ist: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25), sollte Er später zu Martha sagen. Er ist nicht im Tod geblieben, denn Er ist das Leben und der Sohn des lebendigen Gottes.
Wie wenig verstehen wir davon! Aber wir dürfen Ihn bewundern, der nicht nur der erniedrigte Mensch ist, sondern der Leben gebende Gott. „Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“ (1. Joh 5,20) Welch eine Herrlichkeit ruht auf Ihm!
Quelle: bibelpraxis.de/a485.html
Artikelreihe: Besonderheiten im Leben Jesu
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