Die Sonne ist das Bild höchster Herrlichkeit. Es ist zweifellos wahr, dass diese Szene auf dem „Berg der Verklärung“ einen Vorgeschmack von der Herrlichkeit gibt, die im 1000-jährigen Reich ausgehend von Israel über diese Erde kommen wird. Weil der Sohn des Menschen, Jesus Christus, seine Herrschaft als König der Könige antreten wird. Es handelt sich um die höchste Herrlichkeit, die Er als großer König in Empfang nehmen wird.
So wird dieser Ausdruck, dass sein Angesicht wie die Sonne leuchtete, nur in Matthäus benutzt. Markus zieht unsere Aufmerksamkeit vollständig auf seine Kleider, die von seinem Dienst zeugen. Lukas sagt, dass sein Aussehen anders wurde, und sein Gewand weiß, strahlend. Dort steht die Herrlichkeit seiner ganzen Person vor unseren Blicken.
Durch die Betonung des Angesichtes hebt Matthäus besonders den „haushaltsmäßigen“ Charakter dieser Szene hervor. Das Gesicht des Herrn leuchtete wie die Sonne, denn mit Christus wird der Tag kommen, der gesegnete Tag, an dem die Nachtwache beendet sein wird. Und seine Kleidung wird wie das Licht sein, denn die Sonne ist gewissermaßen mit dem Licht bekleidet. Es ist Gott, der in Ihm offenbar wird, denn Gott ist Licht.
So betont das Leuchten seines Angesichts nicht nur seine zukünftige Herrlichkeit als Messias, sondern zugleich seine Ihm eigene Herrlichkeit als Gott, denn die Sonne ist zu hell, als dass wir in sie hineinschauen könnten. Und ist nicht Christus die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes (Hebräer 1,3)? Die reine Weißheit seiner Kleider deutet zugleich auf die Vollkommenheit aller seiner Eigenschaften hin.
Wer in dieses leuchtende Angesicht schaute, sah die Liebe und das Licht Gottes. Und er konnte den Vater in Ihm schauen. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9). Ist nicht auch 2. Korinther 4,6 ein erklärender Hinweis der Szene aus Mathäus 17? „Denn der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ In seinem Angesicht erblicken wir die ganze Herrlichkeit Gottes.
Zwar wird diese Welt diesen Glanz erst im 1000-jährigen Reich bestaunen und auch erfassen. Aber wir dürfen es heute schon tun. Diese für die Menschen verborgene Szene auf dem Berg darf uns, die wir an den Herrn Jesus glauben und seine Verwerfung teilen, schon heute zur Bewunderung führen. Denn in seinem Angesicht bestaunen wir die ganze Liebe Gottes, der Kinder für sein Vaterherz suchte, und das herrliche Licht Gottes, das einmal die ganze Welt von seinem Glanz erstrahlen lassen wird.
Und gerade in dem Augenblick, als die Sonne ihr Licht verfinstern musste, weil der Retter der Welt unsere Schuld auf sich nahm und von Gott zur Sünde gemacht wurde (2. Kor 5,21), da erstrahlte das moralische Licht der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi auf einmalige und hehre Weise. Die Welt hat es nicht gesehen, Gott hat es geschätzt und angenommen, wir Gläubigen sind beeindruckt, gedemütigt und ergriffen.
Quelle: bibelpraxis.de/a484.html
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