Am: So, 28. März 2021
Nachdem David die besondere Gemeinschaft des Zeltes seines Herrn genossen hat, empfindet er umso mehr die Feindschaft und Verfolgung seiner Feinde. Unser Herr hat immer in vollkommener Gemeinschft mit seinem Vater gelebt. Umso deutlicher erlebte Er die Ablehnung und den Widerstand seiner Feinde.
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Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über die Psalmen. Heute geht es um Psalm 28.
In Psalm 27 haben wir gesehen, dass der Überrest in besonderer Weise die Gemeinschaft Gottes
sucht, das Verborgene dieser innigen Gemeinschaft mit Gott. Das aber führt nicht dazu, dass
erstens die Anschläge, die Verwerfungen, die Erprobungen, auch die Leiden und die Drangsale
weniger werden. Im Gegenteil, zweitens, Psalm 28 zeigt, dass die Gemeinschaft mit dem Herrn
umso mehr dazu führt, dass diese Ablehnung, dieser Hass und diese Leiden eben intensiver
gespürt werden. Deshalb ist es auch wahr, dass der Herr Jesus, gerade der Herr Jesus,
diese Ablehnung, diesen Hass, diese Brutalität der Menschen viel, viel intensiver empfunden
hat, als wir das je tun. Warum? Weil er immer in vollkommener Gemeinschaft mit Gott gelebt (00:01:02)
hat. Weil es bei ihm nicht einen einzigen Augenblick gab, wo er diese Gemeinschaft irgendwie
hätte verlieren können. Natürlich reden wir, wie schon öfter gesagt, nicht über
die drei Stunden der Finsternis, das ist ein Sonderthema, ein einzigartiges Thema. Aber
der Herr Jesus hat diese Gemeinschaft mit seinem Vater das ganze Leben genossen, umso
intensiver hat er diese Ablehnung von Seiten seines Volkes der Menschen erlebt. Der Psalm
ist wieder von David, diesem Vorbild auf den Herrn Jesus, aber auch diesem Vorbild auf den
Überrest. Und schwerpunktmäßig geht es in diesem Psalm natürlich um die Leiden des Überrestes.
Der Psalm eröffnet mit diesem Gebet, zu dir, Herr, rufe ich. Mein Fels, wende dich nicht schweigend
von mir ab, damit nicht, wenn du gegen mich verstummst, ich denen gleich sei, die in die
Grube hinabfahren. Der Jesus hat wirklich in Vollkommenheit auf Gott, seinen Vater,
auf diesen Fels vertraut. Er hat als Mensch in Abhängigkeit von Gott gelebt und hat diese (00:02:05)
Kraft und diese Unbeweglichkeit, diese Festigkeit des Felsens, diese Festigkeit Gottes, hat er
vor sich gehabt. Er hat nicht in eigener Machtvollkommenheit gelebt, obwohl er das hätte
tun können, weil er Gott ist, sondern er hat sich ganz von Gott abhängig gemacht. Er hat das nicht
erlebt, was der Überrest, ein großer Teil des Überrestes, erleben wird. Naja, ein großer Teil,
jedenfalls ein Teil. Nämlich, dass sie nicht in die Grube hinabfahren müssen, gleich denen,
die eben durch Böses, durch Ungerechtigkeit geprägt sind. Der Herr Jesus hat freiwillig
sein Leben hingegeben. Unter der Verantwortung des Menschen, des Volkes Israel, der Nationen,
haben sie ihn ermordet. Aber der Herr Jesus hat sein Leben freiwillig gegeben. Niemand konnte es
von ihm nehmen. So ist er gerade derjenige, wie ein Psalm 22 das ausdrückt, der eben nicht wie (00:03:02)
die Väter war, die Gott erhört hat, sondern der wie ein Wurm war. Aber er ist freiwillig in den
Tod gegangen. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände
aufhebe gegen deinen heiligen Sprachort. Das zeigt etwas von der Intensität, der Leiden,
der bedrohlichen Situation für den Überrest. Und das war es auch für den Herrn Jesus. Der
Herr Jesus hat das vollkommen empfunden, wie das Volk von Anfang an gegen ihn stand. Wir lesen ja
in den Evangelien nur ein paar Ausschnitte von dieser Situation, in der er sich täglich befunden
hat. Seitdem er öffentlich aufgetreten ist, waren die Pharisäer hellhörig, waren neidisch,
waren eifersüchtig, haben alles versucht, ihn irgendwie zu beseitigen, umzubringen. Und da
sehen wir, dass er mit dem Flehen zu dem Vater gekommen ist, zu ihm geschrien hat. Das ist nicht
nur am Kreuz gewesen. Tag und Nacht war der Herr Jesus in dieser bewussten Abhängigkeit,
aber auch in dieser Not, seelischen Not in dieser Hinsicht, dass die Menschen ihn nicht wollten. (00:04:03)
Ja, dass sogar unter seinen Jüngern einer war, der ihn täglich gehasst hat. Und so hat er sich
an Gott gewandt, an diesen heiligen Sprachort. Das war für ihn Gott im Himmel. Dort hat er
immer wieder im Gebet zu dem Vater gesprochen. Wir sehen in dem Psalm natürlich dann auch Dinge,
die der Herr Jesus so nie gesagt hat. Zum Beispiel Vers 4, gibt ihnen nach ihrem Tun und nach der
Bosheit ihre Handlungen. Ja, das wird der Überrest sagen und sie haben ein Recht, das zu sagen, weil
das Volk abgefallen ist, weil sie in Bosheit gegen den Überrest stehen werden. Und der Jesus kann
sich eins machen mit ihnen, weil das ein gerechtes, ein berechtigtes Anliegen von ihnen ist. Aber der
Jesus, obwohl er in viel höherem Maß gehasst worden ist, er hat nie so gesprochen. Er hat
selbst in diesen schwierigsten Lebensumständen, selbst bei dem Hass der Menschen, hat er das (00:05:03)
Wohl der Menschen gesucht. Und dann kommt Abvers 6 in diesem Psalm, dieser Umschwung, dieses Bewusstsein,
dass nicht nur der Herr der Fels ist, sondern dass er auch rettet.
Gepriesen sei der Herr, denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. Der Herr Jesus hat diese
wunderbare Antwort Gottes erlebt in der Auferstehung, in der Befreiung, in diesem wunderbaren Segen. Der
Überrest wird das erleben und dürfen wir nicht auch sagen, dass wir von Gott in dieser Weise
beantwortet bekommen, was wir zu ihm rufen. Wir wissen nicht, wann er antwortet. Wir wissen nicht,
wie er antwortet, aber er wird antworten. Und haben wir das nicht oft erlebt, dürfen wir uns
da nicht eins machen mit dem Herrn Jesus? Ist nicht auch in dieser Hinsicht er derjenige, der
den Lobgesang, auch das Flehen, anstimmt in unseren Herzen? Der Herr ist meine Stärke und mein Schild.
Auf ihn hat mein Herz vertraut. Das hat der Jesus sagen können. Er hat immer auf den Herrn vertraut. (00:06:01)
Ist er da unser Vorbild? Mir ist geholfen worden. Auch dem Herrn Jesus ist geholfen worden. Natürlich
schon während seines Lebens, während seines Dienstes, während dieser drei Jahre, aber dann
auch, dass Gott ihn auferweckt hat. Auch uns steht der Herr zur Seite. Auch uns lässt er nicht allein.
Niemals könnte er das tun. Daher frohlockt mein Herz und ich werde ihn preisen mit meinem Lied.
Das hat der Jesus getan in Auferstehung. Er hat dieses Loblied angestimmt und er stimmt es inmitten
der Gläubigen auch heute an. Wie ist das bei uns, wenn wir in einem gewissen Maß, vielleicht in
einem kleinen Rahmen, eine solche Hilfestellung bekommen haben? Sind wir dann auch solche,
die wirklich in diesen Lobgesang ausbrechen, die ihn preisen, die ihn anbeten, die ihm danken für
das, was er getan hat? Wie undankbar sind wir oft? Wie wenig registrieren wir, dass der Herr uns
geholfen hat? Er war ganz anders. Er hätte sich selbst in jeder Hinsicht helfen können. Er hat
in Abhängigkeit gewartet auf das Eingreifen Gottes. Wollen wir mehr ihm gleichen in dieser (00:07:06)
Anbetung, in diesem Lob Gottes? Der Herr ist ihre Stärke und er ist der Rettungsort seines Gesalbten.
Ja, das ist der Herr Jesus, dieser Gesalbte, dieser König. Und Gott war der Rettungsort für ihn. Aber
er verbindet sich hier mit anderen, mit denen seines Volkes. Der Herr ist ihre Stärke. Ja,
das ist großartig, dass der Jesus nicht allein ist in der Auferstehung. Durch seinen Tod, weil
das Weizenkorn in die Erde gefallen ist, bleibt er nicht allein. Und jetzt verbindet er sich mit
allen denen, für die er gestorben ist. Rette dein Volk und segne dein Erbteil und weide sie und trage
sie bis in Ewigkeit. Ja, er wird uns weiden. Er weidet uns heute. Er ist dieser Wunderbare,
dieser große Hirte, dieser gute Hirte, der sich um uns kümmert. Wo wir hinschauen, wir sehen den
Herrn. Und wir wollen dankbar sein für diese Zuversicht, die er uns vorgelebt hat und die (00:08:02)
wir nachahmen dürfen. Wir haben einen guten Herrn. Wir haben einen liebenden Gott, einen liebenden
Vater. Wir wollen ihm mehr vertrauen.