Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast über die Psalmen, heute über Psalm 25.
Dabei müssen wir bedenken, dass nicht jeder Psalm von dem Herrn Jesus in, wie man sagt,
objektiver Hinsicht spricht.
Das heißt, wir können nicht sagen, dass wir den Herrn Jesus in jedem Psalm als Person
vor uns sehen, wie er dort spricht.
Psalm 22 ist ein besonderer Fall, wo das der Fall ist, wo wir den Herrn Jesus sehen, wie
er spricht, als er am Kreuz war.
Da finden wir ihn objektiv vor uns.
In vielen anderen Psalmen, und wir haben das schon gesehen, finden wir, dass der gläubige
Überrest spricht und dass der Herr Jesus sich mit ihren Empfindungen, mit ihren Nöten
eins macht.
Das ist auch in diesem Psalm, Psalm 25, der Fall.
Es ist nämlich der erste Psalm, wo ein Sündenbekenntnis vorhanden ist.
Vers 7, Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, noch meiner Übertretungen.
Oder in Vers 18, sieh an mein Elend und meine Mühsal und vergib alle meine Sünden.
Weil man in vielen Psalmen den Herrn Jesus findet, neigt man vielleicht dazu, dann zu
denken, ach, das könnte ja der Herr Jesus am Kreuz sein, in den sühnenden Leiden.
Aber da muss man äußerst zurückhaltend sein.
Die sühnenden Leiden des Herrn Jesus sind nicht nur einzigartig, sie sind auch in den
Psalmen nahezu nur in Psalm 22 zu finden.
Ich will nicht sagen, dass sie überhaupt nirgendwo anders zu finden sind.
Aber viele Stellen, die irgendwie scheinbar in diese Richtung von den Kreuzesleiden und
ich meine jetzt die sühnenden Leiden gehen, sind es letzten Endes nicht.
Sondern sie sprechen meistens von den Leiden, die der Herr Jesus von Seiten der Menschen
erduldet hat.
Auch von Seiten Gottes, aber nicht im Blick auf die sühnenden Leiden.
Wir werden das bei dem einen oder anderen Psalm dann noch sehen.
Sondern es geht im Allgemeinen in den Psalmen um die Leiden des Überrestes.
Und damit macht der Herr Jesus sich eins.
Und da geht es manchmal ganz nah heran, Psalm 40 zum Beispiel, an die sühnenden Leiden.
Und doch geht der Psalm bis dann nicht so weit.
Wir müssen also sehr umsichtig sein, wenn wir die Psalmen richtig lesen, dass wir nicht
zu weit gehen in der Anwendung.
Nur weil wir meinen, sie sprechen ja von dem Herrn Jesus, so auch an diesem Psalm.
Das ist das Sündenbekenntnis des Überrestes.
Natürlich ist wahr, dass der Jesus am Kreuz diese Sünden auf sich genommen hat.
Es ist wahr, dass er die Sünden, unsere Sünden und die Sünden seines Volkes zu seinen eigenen
gemacht hat.
Aber davon sprechen die Psalmen im Allgemeinen nicht.
Das finden wir im Psalm 22, in gewisser Hinsicht auch in Isaiah 53 Vers 10, dem Herrn gefiel
es, ihn zu zerschlagen.
Ansonsten ist das ein Gedanke, der im Alten Testament im Wesentlichen verborgen ist.
Aber diese Leiden des Überrestes, die als Folge ihrer Sünden auf sie kommen werden,
das sind die Leiden, die der Herr Jesus vorweg erduldet hat aus Liebe.
Aus Liebe, damit er mit seinem Volk sich dann eins machen kann, damit er ihre Empfindungen,
die sie da haben werden, damit er sie teilen kann und ihnen aus eigener Erfahrung eine
Hilfe geben kann.
Nehmen wir den ersten Vers hier im Psalm 25.
Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele, mein Gott, auf dich vertraue ich, lass mich nicht
beschämt werden, lass meine Feinde nicht über mich vorlocken.
Der Überrest ist in diese Situation gekommen oder wird in diese Situation kommen, weil
das Volk Schuld auf sich geladen hat.
Der Herr Jesus ist in diese Situation nicht hineingekommen, weil er Schuld auf sich geladen
hätte, er hatte keine Schuld, nicht irgendeinen Hauch von Schuld, aber weil er diese Leiden
des Überrestes mitempfinden können wollte.
Deshalb ist er freiwillig in diese Not hineingekommen, hat er freiwillig den Hass des Volkes, obwohl
er ohne Sünde war, erduldet.
Und so kann er auch sagen, ich erhebe meine Seele zu dir.
Er war in diesen Nöten, er war von den Menschen gehasst, von dem Volk, die ihn zum Beispiel
von dem Berg herabstoßen wollten, von dem Volk, das ihn an das Kreuz gebracht hat und
dann hat er eben nicht auf seine Feinde gesehen, sondern dann hat er seine Seele erhoben zu
Gott.
Und das hilft uns, wenn wir vielleicht selber durch eigene Schuld in solche Umstände gekommen
sind, dann wollen wir lernen, unsere Seele zu dem Herrn, zu Gott zu erheben.
Nicht, weil wir das Recht dazu haben, über die Sünde, die wir selber begangen haben,
einfach hinweg zu sehen, sondern weil der Herr Jesus uns hier zeigt, dass wir zu Gott
kommen dürfen.
Wenn der Überrest das tun wird auf der Grundlage des Werks des Herrn, dann können wir das umso
mehr.
Mein Gott, auf dich vertraue ich.
Du bist in schwierigen Lebensumständen, dann darfst du das dir zu eigen machen.
Der Herr Jesus hat genau so gesprochen, mein Gott, auf dich vertraue ich.
Lass mich nicht beschämt werden, lass meine Feinde nicht über mich vorlocken, sie sollen
nicht den endgültigen Sieg haben.
Selbst wenn, wie viele Gläubige das erleben mussten, sie als Märtyrer starben, so war
doch ihr Gebet, dass die Feinde nicht triumphieren.
Nein, wer als Märtyrer gestorben ist, das war ein Triumph über die Feinde, weil er
sich nicht hat bereden lassen, nicht hat motivieren lassen, den Glauben aufzugeben.
Das wollten die Feinde, das möchte der Teufel und David hat das nicht getan und dieser Überrest
wird das nicht tun.
Und auch wir wollen uns nicht verleiten lassen, die Leiden, vielleicht die Ablehnung dadurch
zu mildern, dass wir eingehen, Kompromisse schließen auf Kosten des Glaubens, auf Kosten
der Treue zu dem Herrn.
Auch werden alle, die auf dich herren, nicht beschämt werden, das hat der Herr Jesus erlebt.
Er hatte auf Gott gehart und er ist nicht beschämt worden, sondern er ist belohnt worden
für seine Treue, die er in seinem Leben verwirklicht hat.
Wenn wir weitergehen, dann zu Vers 4, Deine Wege, Herr, tu mir Kund, Deine Pfade, lehre
mich.
Wie hat der Jesus gewartet auf die Wege Gottes, wie hat er gewartet darauf, dass Gott ihn
führte und diesen Weg wollte er gehen.
Er wollte keinen eigenen Weg gehen, sondern er hat sich ganz von Gott leiten lassen.
Leite mich in Deiner Wahrheit und lehre mich, denn Du bist der Gott meines Heils.
Ist der Jesus nicht selbst die Wahrheit, der Weg und die Wahrheit?
Aber er war bereit, in der Wahrheit Gottes sein Leben zu führen.
Er war bereit, ihn als den Gott seines Heils, seiner Rettung anzuerkennen.
Er hat nicht selber Rettung gesucht, sondern er hat auf Gott vertraut.
Ich gehe weiter zu Vers 15, Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn er wird
meine Füße herausführen aus dem Netz.
Der Jesus hat nicht in eigener Machtvollkommenheit gehandelt, das hätte er tun können, weil
er Gott ist, sondern seine Augen waren auf den Herrn gerichtet.
Er hat auf Gott gewartet, er hat auf ihn gesehen und gewartet, was er ihm zeigen würde und
darin ist er unser Vorbild, dass auch wir so unser Leben führen.
Er wird meine Füße herausführen aus dem Netz.
Der Jesus hätte selber einfach immer wieder aus ihrer Mitte herausgehen können, aber
er hat gewartet, dass Gott ihm diesen Weg öffnete.
Am Kreuz hätte er, weil er Gott ist, von dem Kreuz herabsteigen können.
Nein, er wartete auf seinen Herrn.
Er war dann sogar bereit, davon spricht dieser Psalm wie gesagt nicht, in die Sühnen und
Leiden zu gehen.
Aber Gott hat ihn gerettet, er hat ihn aus den Toten auferweckt.
Vers 17, die Ängste meines Herzens haben zugenommen.
Führe mich heraus aus meinen Drangsalen.
Das hat der Herr Jesus in einer Weise gesagt, wie nur er das sagen konnte.
Meine Seele ist sehr beängstigt bis zum Tod.
Der Herr Jesus hatte wirklich dort in Gethsemane uns etwas offenbart davon, was in seiner Seele,
in seinem Herzen gewesen ist.
Sieh an mein Elend und meine Mühsal.
Ja, er brauchte keine Vergebung der Sünden wie das irdische Volk, aber er hatte Elend.
Er hatte wirklich diese Not, in die er gekommen ist, um unseres Willen.
Und ich meine jetzt nicht die Sühnenden Leiden, sondern auch diese Ablehnung, das ist doch
alles ein Ergebnis, das er für uns gekommen ist.
Vers 21, Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich.
Ja, er ist in vollkommener Lauterkeit, in Geradheit seinen Weg gegangen, vollkommen
gerecht.
Wie dürfen wir doch da sehen, dass er vor uns steht in seiner Herrlichkeit.
Das wird auch der Überrest sagen.
Sie selbst werden ja nicht die Schuld haben, den Messias verworfen zu haben.
Sie machen diese Schuld auch zu ihrer eigenen und sie leben in Lauterkeit und Geradheit
und deshalb harren sie auf den Herrn und darin kann der Herr ihnen auch zur Seite stehen.
Das tut er auch bei dir und bei mir, wenn wir in dieser Lauterkeit und Geradheit wandeln
und deswegen in Nöte kommen, dann steht er dir bei, darauf darfst du vertrauen.
Er ist an deiner Seite und er wird an deiner Seite bleiben und wird dich hindurchführen
bis an das Ziel.
Quelle: bibelpraxis.de/a4192.html
Letzte Änderung: 29.09.2023 11:19
So, 24. Januar 2021
Beitrag teilen