Konsequenzen des Sühnungswerkes Jesu
In seinem Aufsatz über Sühnung und Stellvertretung beantwortet Frank Binford Hole die folgende Frage: „Erlaubt uns die Tatsache der Sühnung, zu jedem Menschen zu gehen und ihm zu sagen, dass seine Sünden vergeben sind?
Nein, das tut sie nicht. Sie ermächtigt uns vielmehr, zu jedem Menschen zu gehen und ihm zu sagen, dass Christus für ihn gestorben ist und ihm folglich Vergebung gepredigt werden kann (Apg 13,38). Das können wir tun, weil Er sich als Sühnung für alle hingegeben hat. Er starb „für die Gottlosen“. Die Vergebung der Sünden ist jedoch nur denen vorbehalten, die glauben, da sie eine Stellvertretung beinhaltet. Die Vergebung kann zwar allen Menschen frei gepredigt werden, aber nur denen, die glauben, wird tatsächlich vergeben.“
Und was ist Stellvertretung in diesem Zusammenhang?
F. B. Hole fährt dann fort: Lässt eine solche Aussage wie „Christus wurde einmal geopfert, um die Sünden vieler zu tragen“ (Heb 9,28) nicht den Eindruck entstehen, dass Christus nur für die Auserwählten gestorben ist?
Ein solcher Vers betrachtet seinen Tod nur vom Standpunkt der Stellvertretung aus. Er hat ausschließlich mit den gegenwärtigen Auswirkungen seines Wirkens unter den Menschen zu tun. Unter diesem Gesichtspunkt trug er nur die Sünden derer, die glauben, und das sind die Auserwählten.
Eine ähnliche Schriftstelle lautet: ‚Der Sohn des Menschen ist gekommen, ... um sein Leben zu geben als Lösegeld für viele‘ (Mk 10,45). Auch hier geht es um das gegenwärtige Ergebnis seines Todes unter den Menschen. Aber wir lesen auch: ‚Der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle‘ (1 Tim 2,5-6). Hier wird unter dem Gesichtspunkt der Sühnung der Wert seines Todes vor Gott behandelt und damit betrachtet der Geist Gottes die Tragweite und Bedeutung seines Todes für alle Menschen.
Quelle: bibelpraxis.de/a5893.html