Stellvertretung und Sühnung? (2)

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Ist Gott der Feind des Menschen?

Manchmal hört man den Gedanken, der Mensch habe sich Gott zum Feind gemacht, als er in Sünde gefallen ist. Wenn man über das nachdenkt, was Gott über sich selbst sagt, wird man schnell feststellen, dass es umgekehrt ist: Der Mensch hat sich zum Feind Gottes erklärt. Aber Gottes Liebe und Güte gegenüber uns Menschen ist keineswegs durch unsere Sünden erlahmt.

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde“ (Joh 3,16.17). Diese beiden Verse zeigen, dass Gott in seiner Liebe zu uns Menschen, die wir Sünder waren, so gehandelt hat, dass wir an seiner Liebe uns gegenüber nicht zweifeln können.

Sühnung

In seinem Aufsatz über Stellvertretung und Sühnung beantwortet Frank Binford Hole die folgende Frage: „Von manchen wird der Gedanke der Sühnung unter dem Vorwand verspottet, sie reduziere Gott auf das Niveau einer heidnischen Gottheit, die angeblich nur durch ein sühnendes Opfer bei guter Laune gehalten wird. Was würdest du auf diesen Einwand antworten?

Indem man zwei Dinge klarstellt. Erstens lehrt die Bibel nicht, dass Gott uns übel gesinnt ist, eine missbilligende Gottheit, die ständig durch Sühnopfer besänftigt werden muss, damit seine Gefühle uns gegenüber geändert werden. Das ist die verdorbene heidnische Vorstellung. Die biblische Darstellung der Wahrheit lautet so: " Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden" (1. Joh 4,10). Weit davon entfernt, dass wir sein Herz uns gegenüber durch ein Sühneopfer ändern müssten, ist sein Herz, das dem Menschen zugewandt ist, die eigentliche Quelle all unseres Segens. Unsere Sünden machten ein Sühnungswerk nötig. Er selbst aber war es, der dieses notwendige Opfer gebracht hat.

Zweitens weisen wir darauf hin, wer das Sühneopfer war. Er „sandte seinen Sohn“. Der Eine, der selbst Gott war, wurde zum Sühnopfer! Ein tiefes Geheimnis, gewiss, aber wie weit entfernt von den zitierten entwürdigenden heidnischen Vorstellungen! Es war ausdrücklich nicht nötig, Gottes Herz durch Sühnung dahin zu bringen, nicht mehr gegen uns, sondern für uns zu sein. Sühnung ist vielmehr der vollkommenste Ausdruck seiner Liebe zu uns. Darauf weist der Apostel hin, indem er ausruft: ‚Hierin ist die Liebe!‘“

Schlussfolgerung

Aus dem allen sehen wir: Gott war nicht gegen uns, sondern wir gegen Ihn. Er hatte in seinem ewigen Ratschluss längst einen Plan festgelegt. Seine Liebe bereitete den Weg, dass Gott Mensch wurde, um Mittler zwischen Gott und Menschen sein zu können. Und dieser Mittler gab sein Leben als Lösegeld für alle, damit jeder, der will, zu Ihm kommen kann. Das ist nicht Feindschaft Gottes, sondern seine Liebe!

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Artikelreihe: Stellvertretung oder Sühnung? die Sünde(n) der Welt

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