Am: Sa, 9. Dezember 2023
Die Schuldenbremse ist seit 2009 Teil des Grundgesetzes und hat damit Verfassungsrang. Jetzt soll sie "reformiert" werden, so jedenfalls äußern sich viele politische Vertreter des Bundestags usw. Reformieren - das ist ein Euphemismus, denn man meint: Abschaffen und Schuldenmachen einfacher gestalten. Sowohl in unserem persönlichen Glaubensleben als auch in dem gemeinsamen gibt es ebenfalls eine Art "Schuldenbremse". Manche würde das alles am liebsten sofort "reformieren", wie man das "positiv" bezeichnet.
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(00:00:00)
In Deutschland gibt es aktuell große Diskussionen über die sogenannte Schuldenbremse, die verfassungsrechtlich
eingesetzt worden ist.
Der Staat, das heißt die Regierung, hat durch einen Verfassungsbruch letztlich ein Problem
herbeigeführt, dass sie jetzt noch weniger Geld hat, zu wenig Geld, sodass sie diese
Schuldenbremse wieder aussetzen will oder reformieren will, jedenfalls versuchen will,
diese disziplinierende Schuldenbremse irgendwie zu umgehen.
Mich erinnert das an die Fragestellung, was mit Grundsätzen passiert, wenn man diese
Grundsätze nicht mehr für zeitgemäß hält.
Das Problem ist ja im Bereich der Moral, ist das in dieser Gesellschaft sowieso schon lange
nicht mehr der Fall, auch bei den Kirchen nicht.
Wie ist das in unseren Herzen, sind die Grundsätze, die Gottes Wort im Blick auf Moral und Unmoral
uns gibt, sind sie noch aus unserer Sicht zeitgemäß oder muss man auch da etwas anders
denken?
Gottes Grundsätze verändern sich nicht.
Wie ist das im Blick auf die Versammlung Gottes? (00:01:01)
Nun, bevor ich auf dieses Thema zu sprechen komme, noch ein Hinweis Schuldenbremse.
Das ist ja ein Thema, was unter Christen manchmal sehr, sehr freizügig gehandhabt wird.
Was sagt der Apostel Paulus in Römer 13 Vers 8?
Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur einander zu lieben.
Wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.
Wir sollen keine Schulden eingehen, außer dass wir eine dauerhafte Schuld haben, andere
zu lieben.
Ist uns das bewusst?
Nun ist auch da natürlich die Frage, wie definiere ich Schulden?
Ist das eine Schuld, wenn ich ein Haus kaufe und eine Sicherheit habe, nämlich das Haus
als Gegenwert für den Kredit, den ich aufnehme?
Ist dieser Kredit im Sinne von Römer 13 eine Schuld oder nicht?
Das müssen wir natürlich vor Gott erwägen und prüfen.
Aber es gibt jedenfalls Christen, die sehr leichtfertig Konsumschulden auf sich nehmen.
Die sind eigentlich nicht in der Lage, ein Auto zu bezahlen oder einen Urlaub zu bezahlen (00:02:01)
und sie machen das auf Pump.
Ist das recht, wenn man so etwas tut?
Das müssen wir uns fragen.
Dass man Schulden eingeht, weil man nicht das Geld hat, es geht also nicht um die Frage,
weil das irgendwie eine günstigere Finanzierung vielleicht ist, weil man eine Nullprozente
oder sogar eine Minusfinanzierung hat, sondern nehme ich eine solche Schuld auf mich, gehe
ich eine solche Schuld ein, weil ich im Moment nicht das Geld habe oder begnüge ich mich
mit dem, was vorhanden ist?
Der Apostel Paulus macht ganz deutlich, wir sollen eben keine Schulden eingehen, sondern
die einzige Schuld, zu der wir stehen sollen und die uns bewusst sein soll, ist, dass wir
einander lieben und eine Schuld, die wir nicht abtragen können.
Jetzt gehe ich auf die Seite, was Versammlungen betrifft.
Da kann man auch Grundsätze über Bord werfen, wie man das jetzt eben sieht, hier im Blick
auf die Schuldenbremse, wo jeder versucht, auf seine Art und Weise, man nennt das dann
reformieren, modernisieren, de facto ist es das Aussetzen der Schuldenbremse in der einen
oder anderen Form, weil man sich diesem Diktat nicht mehr unterstellen möchte. (00:03:04)
Man hat das gemeinsam, das ist ja mit einer Zweidrittelmehrheit in dem Parlament zu einem
Verfassungsrang erhoben und jetzt gefällt einem das nicht mehr, weil man merkt, dass
das einengt.
Nun Grundsätze haben es an sich, auch in Gottes Wort Grundsätze, dass sie uns eben
in dieser Weise, in Anführungsstrichen, einengen, dass sie uns eben nicht jede Möglichkeit,
ich nenne das fleischliche Freiheit, Freiheit, die nicht nach Gottes Gedanken ist, einzugehen.
Und wenn man dann auf einmal sieht, das gefällt mir nicht, dann kann ich ja nicht mit allen
Christen Gemeinschaft pflegen, dann kann ich ja nicht alle Christen aufnehmen, mögen
sie bekehrt sein und nicht mal in Sünde leben, aber das fühlt ja, Epheser 4, Vers
3, dass ich die Einheit des Geistes bewahren soll im Band des Friedens.
Und natürlich versteht man sofort, das bedeutet, dass ich eben nicht mit allen Gemeinschaften
am Tisch des Herrn beim Brotbrechen pflegen kann.
Will ich einen solchen Grundsatz noch haben oder will ich diese Schuldenbremse, will ich (00:04:01)
diese Grundsatzbremse, will ich sie vielleicht auflösen und aufgeben.
Und man sieht nicht, dass wenn man einmal anfängt, diese Disziplin aufzugeben, diese
disziplinierende Wirkung von Grundsätzen, die Gottes Wort uns gibt, dann öffnet man
Türen, dann öffnet man Schleusen, die man nicht mehr geschlossen bekommt.
Und das ist die Entwicklung, die man ja sieht im kirchlichen Bereich.
Wenn man einmal angefangen hat, da eine Tür zu öffnen, dann kriegst du die Tür nicht
mehr zu und die Tür wird immer größer, immer weiter, bis am Ende von der Tür nichts
mehr übrig geblieben ist.
Dann hast du nur noch Schleusen und hast keine Möglichkeit mehr, diese Öffnung, diese
Tendenz einzufangen.
Natürlich müssen wir sagen, das gibt es auch auf der anderen Seite, auch da ist der
Grundsatz geltend aus Gottes Wort und da kann man nicht sagen, naja, weil die Zeit so ist,
machen wir jetzt diese Tür enger, machen wir eben nur noch einen schmalen Durchlass.
Nein, Gottes Wort ist sowohl was links als auch was rechts, sowohl was das eine Extrem
als auch was das andere Extrem betrifft, ist es klar und wir wollen uns danach richten. (00:05:01)
Aber solche Grundsätze, die disziplinierende Wirkung haben, wie ist das mit 1. Korinther 5?
Wenn es um Götzendiener geht, wenn es um Habsüchtige geht, wenn es um Hurer geht,
wenn es um Trunkenbolde geht, wenn es um Räuber geht, sind wir da noch klar nach Gottes Wort
oder sind wir da auch solche, die die Schuldenbremse auflösen?
Nein, wir reformieren sie nur, wir passen sie an, aber es ist der Zeitgeist, es ist
das, was Gott eben uns nicht zeigt, dass wir es anpassen in einer Weise, dass eine Freiheit
entsteht, die gerade nicht nach Gottes Gedanken ist.
Wie ist das mit 2. Timotheus 2?
Da sagt der Apostel, der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel, der erkennt,
die sein sind und jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit.
Ist das nur ein Grundsatz, der mir gilt, dass ich von jeder Form der Ungerechtigkeit abstehen
soll, nicht nur von irgendwie besonders bösen Formen, sondern von jeder Art der Ungerechtigkeit?
Das ist eine Sache, die mich persönlich betrifft, gar nicht die anderen, sondern mich persönlich.
Bin ich wirklich jemand, der absolut Nein sagt zu jeder Form der Sünde? (00:06:03)
In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch
hölzerne und irdene.
In der Christenheit, die hier mit einem großen Haus gleichgesetzt wird, verglichen wird,
da gibt es Gläubige und Ungläubige, dessen müssen wir uns bewusst sein.
Aber, fügt der Apostel hinzu, und die eine zur Ehre, die anderen aber zur Unehre.
Da gibt es Gefäße in diesem Haus, die mögen gläubig sein, sie sind aber zur Unehre.
Es sind solche, die durch Sünde geprägt sind.
Und wenn nun jemand sich von diesen, nämlich Gefäßen zur Unehre, reinigt, so wird er
ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich, dem Hausherrn zu jedem guten Werk bereitet.
Sind wir noch bereit, uns wirklich von Gefäßen zur Unehre zu trennen?
Wenn jemand durch einen sündigen Zustand geprägt ist, zu sagen, da dürfen wir nichts
zu tun haben, dürfen wir keinen Umgang mit haben.
So jemand, der sich Bruder genannt hat, wie das 1. Korinther 5 heißt, der aber in Sünde
lebt.
Sagen wir wirklich Nein dazu?
Oder laden wir sie zu Hochzeiten ein? (00:07:02)
Ja, ich habe doch einen evangelistischen Auftrag an ihnen.
Ne, haben wir nicht.
Gottes Wort sagt ganz klar, wir sollen sie isolieren, wir sollen keine Gemeinschaft mit
ihnen haben.
Das ist der Weg, den der Herr uns nicht nur vorschlägt, sondern weist.
Und der Apostel Paulus war in dieser Weise sehr scharf.
Das war eine regelrechte Anordnung, ein Befehl, den er den Korinthern gab.
Und wir meinen es besser zu wissen als Paulus, besser zu wissen als der Herr, wir können
doch dann noch erreichen, auch vielleicht eben den Partner, mit dem jemand in Hurerei
lebt, aber so können wir ihm doch das Evangelium verkünden.
Können wir das?
Ja, vielleicht können wir das.
Aber Gott sagt, das ist nicht der Weg.
Der Weg ist keine Gemeinschaft, ich sage nicht mit dem Ungläubigen.
Da haben wir schon ein Wort an ihn zu richten, aber sie zusammen zu einer Hochzeit einzuladen
oder auch einzeln, bis auf den Ungläubigen, da sagt Gottes Wort ganz klar, das ist im
Widerspruch.
Denn wenn man sich nicht von diesem Gefäß zur Unehre reinigt, wenn man sich davon nicht
weghält, absondert, dann ist man kein Gefäß mehr zur Ehre, sondern ist man selber ein
Gefäß zur Unehre.
Ist uns das bewusst?
Das ist der Grundsatz des Wortes Gottes.
Aber dabei bleibt er natürlich nicht stehen und da müssen wir die andere Seite auch sehen. (00:08:04)
Die Jugendlichen begehrten aber Flee, streben aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und
Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Gottes Wort zeigt uns nie, dass wir uns nur irgendwie absondern sollen, sondern wir sollen
natürlich in erster Linie die Gemeinschaft mit dem Herrn suchen, aber dann auch die Gemeinschaft
mit allen denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.
Haben wir diese Energie noch?
Haben wir dieses offene Herz noch?
Wirklich solche zu suchen und zu sehen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen, das kann
man ja sehen an ihrem Lebenswandel, an dem wie sie sprechen, an der Bereitschaft auch
das Wort Gottes anzunehmen, auch das, was Gottes Wort über die Einheit des Geistes
sagt, über den einen Leib und was das für Konsequenzen hat.
Das wird man merken, dass da ein reines Herz ist, das bereit ist, sich dem Wort Gottes
unterzuordnen.
Die große Frage ist, bin ich das eigentlich?
Ist das in meinem Leben auch der Fall?
Schuldenbremse, reformieren, das ist ein Euphemismus, das ist, dass man letztlich die Schuldenbremse
abschaffen will und nach seinem eigenen Gutdünken neu sortieren will.
Ist das auch bei unseren Grundsätzen, das heißt den Grundsätzen des Wortes Gottes (00:09:03)
so?
Lasst uns da wachsam sein und lasst uns nüchtern sein in der Beurteilung.
Lasst uns das nicht auf Emotionen basieren, sondern lasst uns das wirklich auf der Grundlage
des Wortes Gottes tun.
Und lasst uns bei den Grundsätzen bleiben, lasst uns diese Grundsätze aufrechterhalten,
lasst sie uns auf unser persönliches und auf unser gemeinschaftliches Leben wirklich
anwenden und bei alledem nicht vergessen, Schulden kommen für einen Christen nicht
in Frage nach Ömer 13.